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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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15) oder 16) oder auf graphischem Wege ermitteln. Letzterer ist aus Abb. 146 zu entnehmen. Man verzeichne (nach Abb. 132) für den gegebenen Belastungszug die Linie des Stützendruckes (A-Linie) und ebenso die Linie u' n des Druckes G' auf den linken Querträger des


Abb. 146.
Faches u v. Die größte Ordinate n p zwischen beiden Linien gibt die größte Querkraft im Fache, u. zw. ist = A und = G'. Denkt man sich G' nach Richtung von o v und u v zerlegt, letztere Komponente mit der Untergurtkraft U vereinigt und mit dem Auflagerdruck A zu einer Resultierenden zusammengesetzt, so muß diese die Richtung a o annehmen; wir erhalten sie daher durch das Kräftedreieck p m i, in dem p i || a o und m i || u v ist. Zieht man ferner k i || o v und n k || u v, so gibt die in Richtung v o wirkende Komponente von G'. Das Gleichgewicht der Kräfte im Knotenpunkte O liefert schließlich mit p l || o r und k l || o u das Krafteck p l k i, in dem die gesuchte Stabkraft S gibt.

3. Methode der Einflußlinien. Bei allgemeiner Trägerform wird es für die Berechnung der von der Verkehrslast hervorgerufenen Wandstabkräfte empfehlenswerter sein, die Methode der Einflußlinien anzuwenden. Eine Einflußlinie wird erhalten, wenn man die statische Einwirkung einer über den Träger wandernden Einzellast auf einen bestimmten Konstruktionsteil des Trägers als Ordinate am jeweiligen Lastorte aufträgt. Zur Verzeichnung der Einflußlinie einer Stabkraft eines freiaufliegenden Trägers bedarf es bloß zweier Einflußgrößen für je eine rechts und links vom betreffenden Fache liegende Einzellast. Wir benutzen hierzu die Stabkräfte Sa und Sb, die durch je eine im linken und rechten Auflager wirkende lotrechte Kraft 1 bei Festhaltung des anderen Trägerendes im Stabe hervorgerufen werden. Man erhält sie für sämtliche Stäbe mittels zweier Cremona-Pläne oder durch Rechnung. In Abb. 147 stellt a u'1 u' b die Einflußlinie der Stabkraft S für Belastung der unteren Knotenpunkte dar.

Mit Hilfe der Einflußlinie läßt sich die Spannung in dem betreffenden Stab sowohl infolge einer gleichmäßig verteilten Belastung, als auch infolge eines Lastenzugs angeben. Im ersteren Fall ist die der belasteten Strecke entsprechende Fläche der Einflußlinie mit der Last f. d. Längeneinheit zu multiplizieren, im letzteren Fall sind die in den Lastvertikalen gemessenen Ordinaten mit den Lasten zu


Abb. 147.
multiplizieren und zu addieren. Man erkennt, daß bei gleichmäßig verteilter Belastung für die größte Spannung im Stab o u die Belastung über die Strecke i b, für die kleinste Spannung über die Strecke i a reichen muß. Der Punkt i liegt in dem Fach, dem die betreffende Strebe angehört und kann auch durch die in Abb. 147 a angedeutete Konstruktion gefunden werden. Bezeichnet g das (am Untergurt wirkend gedachte) Eigengewicht f. d. laufenden Meter, p die zufällige Last, ferner f1 und f2 die positiven und negativen Einflußflächen für den Gitterstab u o, so erhält man die Grenzspannungen aus:
Smax = (g + p) f1 - gf2     17)
Smin = gf1 - (g + p) f2     17)

Besteht die Verkehrslast aus einem Zuge von Einzellasten, so ist zunächst die ungünstigste Einstellung des Lastenzuges zu ermitteln. Um diese beispielsweise für die Größtspannung des Stabes o u zu finden, ziehe man durch die Punkte o n der Kraftstrecke (Abb. 147 c), die die n ersten Lasten begrenzen, die auf dem Träger in der Strecke u1 b Platz finden, Senkrechte o x und n x zu u'1 u' und u' b. Der Schnittpunkt x liegt in der Horizontalen durch jene Last (hier P2), die für die ungünstigste Einstellung über den rechten Knotenpunkt u

15) oder 16) oder auf graphischem Wege ermitteln. Letzterer ist aus Abb. 146 zu entnehmen. Man verzeichne (nach Abb. 132) für den gegebenen Belastungszug die Linie des Stützendruckes (A-Linie) und ebenso die Linie u' n des Druckes G' auf den linken Querträger des


Abb. 146.
Faches u v. Die größte Ordinate n p zwischen beiden Linien gibt die größte Querkraft im Fache, u. zw. ist = A und = G'. Denkt man sich G' nach Richtung von o v und u v zerlegt, letztere Komponente mit der Untergurtkraft U vereinigt und mit dem Auflagerdruck A zu einer Resultierenden zusammengesetzt, so muß diese die Richtung a o annehmen; wir erhalten sie daher durch das Kräftedreieck p m i, in dem p i || a o und m i || u v ist. Zieht man ferner k i || o v und n k || u v, so gibt die in Richtung v o wirkende Komponente von G'. Das Gleichgewicht der Kräfte im Knotenpunkte O liefert schließlich mit p l || o r und k l || o u das Krafteck p l k i, in dem die gesuchte Stabkraft S gibt.

3. Methode der Einflußlinien. Bei allgemeiner Trägerform wird es für die Berechnung der von der Verkehrslast hervorgerufenen Wandstabkräfte empfehlenswerter sein, die Methode der Einflußlinien anzuwenden. Eine Einflußlinie wird erhalten, wenn man die statische Einwirkung einer über den Träger wandernden Einzellast auf einen bestimmten Konstruktionsteil des Trägers als Ordinate am jeweiligen Lastorte aufträgt. Zur Verzeichnung der Einflußlinie einer Stabkraft eines freiaufliegenden Trägers bedarf es bloß zweier Einflußgrößen für je eine rechts und links vom betreffenden Fache liegende Einzellast. Wir benutzen hierzu die Stabkräfte Sa und Sb, die durch je eine im linken und rechten Auflager wirkende lotrechte Kraft 1 bei Festhaltung des anderen Trägerendes im Stabe hervorgerufen werden. Man erhält sie für sämtliche Stäbe mittels zweier Cremona-Pläne oder durch Rechnung. In Abb. 147 stellt a u'1 u' b die Einflußlinie der Stabkraft S für Belastung der unteren Knotenpunkte dar.

Mit Hilfe der Einflußlinie läßt sich die Spannung in dem betreffenden Stab sowohl infolge einer gleichmäßig verteilten Belastung, als auch infolge eines Lastenzugs angeben. Im ersteren Fall ist die der belasteten Strecke entsprechende Fläche der Einflußlinie mit der Last f. d. Längeneinheit zu multiplizieren, im letzteren Fall sind die in den Lastvertikalen gemessenen Ordinaten mit den Lasten zu


Abb. 147.
multiplizieren und zu addieren. Man erkennt, daß bei gleichmäßig verteilter Belastung für die größte Spannung im Stab o u die Belastung über die Strecke i b, für die kleinste Spannung über die Strecke i a reichen muß. Der Punkt i liegt in dem Fach, dem die betreffende Strebe angehört und kann auch durch die in Abb. 147 a angedeutete Konstruktion gefunden werden. Bezeichnet g das (am Untergurt wirkend gedachte) Eigengewicht f. d. laufenden Meter, p die zufällige Last, ferner f1 und f2 die positiven und negativen Einflußflächen für den Gitterstab u o, so erhält man die Grenzspannungen aus:
Smax = (g + p) f1gf2     17)
Smin = gf1(g + p) f2     17)

Besteht die Verkehrslast aus einem Zuge von Einzellasten, so ist zunächst die ungünstigste Einstellung des Lastenzuges zu ermitteln. Um diese beispielsweise für die Größtspannung des Stabes o u zu finden, ziehe man durch die Punkte o n der Kraftstrecke (Abb. 147 c), die die n ersten Lasten begrenzen, die auf dem Träger in der Strecke u1 b Platz finden, Senkrechte o x und n x zu u'1 u' und u' b. Der Schnittpunkt x liegt in der Horizontalen durch jene Last (hier P2), die für die ungünstigste Einstellung über den rechten Knotenpunkt u

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15) oder 16) oder auf graphischem Wege ermitteln. Letzterer ist aus Abb. 146 zu entnehmen. Man verzeichne (nach Abb. 132) für den gegebenen Belastungszug die Linie des Stützendruckes (A-Linie) und ebenso die Linie <hi rendition="#i">u' n</hi> des Druckes <hi rendition="#i">G'</hi> auf den linken Querträger des<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0224.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 146.</head><lb/></figure><lb/>
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[211/0220] 15) oder 16) oder auf graphischem Wege ermitteln. Letzterer ist aus Abb. 146 zu entnehmen. Man verzeichne (nach Abb. 132) für den gegebenen Belastungszug die Linie des Stützendruckes (A-Linie) und ebenso die Linie u' n des Druckes G' auf den linken Querträger des [Abbildung Abb. 146. ] Faches u v. Die größte Ordinate n p zwischen beiden Linien gibt die größte Querkraft im Fache, u. zw. ist [FORMEL] = A und [FORMEL] = G'. Denkt man sich G' nach Richtung von o v und u v zerlegt, letztere Komponente mit der Untergurtkraft U vereinigt und mit dem Auflagerdruck A zu einer Resultierenden zusammengesetzt, so muß diese die Richtung a o annehmen; wir erhalten sie daher durch das Kräftedreieck p m i, in dem p i || a o und m i || u v ist. Zieht man ferner k i || o v und n k || u v, so gibt [FORMEL] die in Richtung v o wirkende Komponente von G'. Das Gleichgewicht der Kräfte im Knotenpunkte O liefert schließlich mit p l || o r und k l || o u das Krafteck p l k i, in dem [FORMEL] die gesuchte Stabkraft S gibt. 3. Methode der Einflußlinien. Bei allgemeiner Trägerform wird es für die Berechnung der von der Verkehrslast hervorgerufenen Wandstabkräfte empfehlenswerter sein, die Methode der Einflußlinien anzuwenden. Eine Einflußlinie wird erhalten, wenn man die statische Einwirkung einer über den Träger wandernden Einzellast auf einen bestimmten Konstruktionsteil des Trägers als Ordinate am jeweiligen Lastorte aufträgt. Zur Verzeichnung der Einflußlinie einer Stabkraft eines freiaufliegenden Trägers bedarf es bloß zweier Einflußgrößen für je eine rechts und links vom betreffenden Fache liegende Einzellast. Wir benutzen hierzu die Stabkräfte Sa und Sb, die durch je eine im linken und rechten Auflager wirkende lotrechte Kraft 1 bei Festhaltung des anderen Trägerendes im Stabe hervorgerufen werden. Man erhält sie für sämtliche Stäbe mittels zweier Cremona-Pläne oder durch Rechnung. In Abb. 147 stellt a u'1 u' b die Einflußlinie der Stabkraft S für Belastung der unteren Knotenpunkte dar. Mit Hilfe der Einflußlinie läßt sich die Spannung in dem betreffenden Stab sowohl infolge einer gleichmäßig verteilten Belastung, als auch infolge eines Lastenzugs angeben. Im ersteren Fall ist die der belasteten Strecke entsprechende Fläche der Einflußlinie mit der Last f. d. Längeneinheit zu multiplizieren, im letzteren Fall sind die in den Lastvertikalen gemessenen Ordinaten mit den Lasten zu [Abbildung Abb. 147. ] multiplizieren und zu addieren. Man erkennt, daß bei gleichmäßig verteilter Belastung für die größte Spannung im Stab o u die Belastung über die Strecke i b, für die kleinste Spannung über die Strecke i a reichen muß. Der Punkt i liegt in dem Fach, dem die betreffende Strebe angehört und kann auch durch die in Abb. 147 a angedeutete Konstruktion gefunden werden. Bezeichnet g das (am Untergurt wirkend gedachte) Eigengewicht f. d. laufenden Meter, p die zufällige Last, ferner f1 und f2 die positiven und negativen Einflußflächen für den Gitterstab u o, so erhält man die Grenzspannungen aus: Smax = (g + p) f1 – gf2 17) Smin = gf1 – (g + p) f2 17) Besteht die Verkehrslast aus einem Zuge von Einzellasten, so ist zunächst die ungünstigste Einstellung des Lastenzuges zu ermitteln. Um diese beispielsweise für die Größtspannung des Stabes o u zu finden, ziehe man durch die Punkte o n der Kraftstrecke (Abb. 147 c), die die n ersten Lasten begrenzen, die auf dem Träger in der Strecke u1 b Platz finden, Senkrechte o x und n x zu u'1 u' und u' b. Der Schnittpunkt x liegt in der Horizontalen durch jene Last (hier P2), die für die ungünstigste Einstellung über den rechten Knotenpunkt u

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/220>, abgerufen am 22.11.2024.