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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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wenn die Stützweite A B mit l bezeichnet wird.

Das zeichnerische Verfahren zur Bestimmung der Querkräfte und Momente beruht auf der Konstruktion eines Seilecks zwischen den Kräften P (Abb. 129 a-d). Es werden diese Kräfte nach einem angenommenen Maßstab als Strecken dargestellt und in dem Kräftepolygon (Abb. 129 b) aneinander gereiht. Die von dem beliebig, in der Polweite H, gewählten Pol O zu den Enden der Kraftstrecken gezogenen Strahlen bestimmen die Richtungen der Seiten des Seilecks (Abb. 129 d). Die Schlußseite dieses letzteren, die die mit den Lotrechten durch die Auflager erhaltenen Schnittpunkte a b verbindet, gibt die Richtung des Polstrahls O X, durch den die beiden Auflagerdrücke bestimmt werden. Dadurch sind auch die Querkräfte gegeben (Abb. 129 c), während die Momente durch die Höhen y des Seilecks gemessen werden. Es ist nämlich
M = H · y,
wobei H in Krafteinheiten, y in Längeneinheiten auszudrücken ist.

Können sich die Lasten nicht unmittelbar, sondern nur an gewissen Knotenpunkten durch Vermittlung von Quer- und Längsträgern auf


Abb. 130.
den Hauptträger übertragen (Abb. 130 a), welche Anordnung der gewöhnlichen Ausführung entspricht, so zerlegt sich eine jede zwischen zwei Knotenpunkten angreifende Last in zwei daselbst wirkende Seitenkräfte und für diese wird die Momentenlinie aus dem Seileck der Kräfte P in der in Abb. 130 d dargestellten Weise erhalten. Hiernach werden die Momente in den Knotenpunkten ebenso groß wie bei unmittelbarer Belastung des Trägers.

Für eine stetige Belastung (Abb. 131) geht das Seileck in eine Seilkurve über. Diese nimmt für den Fall einer gleichmäßig verteilten Belastung (q f. d. Längeneinheit) die Form einer Parabel an, und zwar wird bei gänzlicher und unmittelbarer Belastung des Trägers
    3)
    4)

Bei mittelbarer Belastung ist die Momentenlinie ein der Seilkurve (Parabel) eingeschriebenes


Abb. 131.
Vieleck, dessen Eckpunkte auf den Senkrechten durch die Knotenpunkte liegen.

b) Verkehrsbelastung. a) Diese möge aus einem Zug von Einzellasten bestehen, die ohne Änderung ihrer gegenseitigen Abstände auf dem Träger beliebig verschoben werden können.

Um bei unmittelbarer Belastung die größte Querkraft in einem Querschnitt zu erhalten, hat man in der Regel die vorderste Last über diesen Querschnitt zu bringen und den Belastungszug, je nachdem es sich um die größte positive oder negative Querkraft handelt, entweder nach rechts oder nach links sich erstreckend so anzunehmen, daß die schwersten Lasten sich an der Spitze des Zuges befinden.

Für diesen Belastungsfall (Lasten nur auf einer Seite des Querschnittes) ist die Querkraft durch den linken, bzw. rechten Stützendruck bestimmt. Bezeichnet P1 P2 P3 ... die Lasten, e1e2 ... ihre gegenseitigen Abstände, x1x2 ... deren Abstände von der rechten Stütze, so ergibt sich
Qmax = A = 1/l S P x     5)


Abb. 132.

Die größten Querkräfte in den einzelnen Querschnitten sind sonach durch die Linie des Stützendruckes A bestimmt, der beim Vorschieben

wenn die Stützweite A B mit l bezeichnet wird.

Das zeichnerische Verfahren zur Bestimmung der Querkräfte und Momente beruht auf der Konstruktion eines Seilecks zwischen den Kräften P (Abb. 129 a–d). Es werden diese Kräfte nach einem angenommenen Maßstab als Strecken dargestellt und in dem Kräftepolygon (Abb. 129 b) aneinander gereiht. Die von dem beliebig, in der Polweite H, gewählten Pol O zu den Enden der Kraftstrecken gezogenen Strahlen bestimmen die Richtungen der Seiten des Seilecks (Abb. 129 d). Die Schlußseite dieses letzteren, die die mit den Lotrechten durch die Auflager erhaltenen Schnittpunkte a b verbindet, gibt die Richtung des Polstrahls O X, durch den die beiden Auflagerdrücke bestimmt werden. Dadurch sind auch die Querkräfte gegeben (Abb. 129 c), während die Momente durch die Höhen y des Seilecks gemessen werden. Es ist nämlich
M = H · y,
wobei H in Krafteinheiten, y in Längeneinheiten auszudrücken ist.

Können sich die Lasten nicht unmittelbar, sondern nur an gewissen Knotenpunkten durch Vermittlung von Quer- und Längsträgern auf


Abb. 130.
den Hauptträger übertragen (Abb. 130 a), welche Anordnung der gewöhnlichen Ausführung entspricht, so zerlegt sich eine jede zwischen zwei Knotenpunkten angreifende Last in zwei daselbst wirkende Seitenkräfte und für diese wird die Momentenlinie aus dem Seileck der Kräfte P in der in Abb. 130 d dargestellten Weise erhalten. Hiernach werden die Momente in den Knotenpunkten ebenso groß wie bei unmittelbarer Belastung des Trägers.

Für eine stetige Belastung (Abb. 131) geht das Seileck in eine Seilkurve über. Diese nimmt für den Fall einer gleichmäßig verteilten Belastung (q f. d. Längeneinheit) die Form einer Parabel an, und zwar wird bei gänzlicher und unmittelbarer Belastung des Trägers
    3)
    4)

Bei mittelbarer Belastung ist die Momentenlinie ein der Seilkurve (Parabel) eingeschriebenes


Abb. 131.
Vieleck, dessen Eckpunkte auf den Senkrechten durch die Knotenpunkte liegen.

b) Verkehrsbelastung. α) Diese möge aus einem Zug von Einzellasten bestehen, die ohne Änderung ihrer gegenseitigen Abstände auf dem Träger beliebig verschoben werden können.

Um bei unmittelbarer Belastung die größte Querkraft in einem Querschnitt zu erhalten, hat man in der Regel die vorderste Last über diesen Querschnitt zu bringen und den Belastungszug, je nachdem es sich um die größte positive oder negative Querkraft handelt, entweder nach rechts oder nach links sich erstreckend so anzunehmen, daß die schwersten Lasten sich an der Spitze des Zuges befinden.

Für diesen Belastungsfall (Lasten nur auf einer Seite des Querschnittes) ist die Querkraft durch den linken, bzw. rechten Stützendruck bestimmt. Bezeichnet P1 P2 P3 ... die Lasten, e1e2 ... ihre gegenseitigen Abstände, ξ1ξ2 ... deren Abstände von der rechten Stütze, so ergibt sich
Qmax = A = 1/l Σ P ξ     5)


Abb. 132.

Die größten Querkräfte in den einzelnen Querschnitten sind sonach durch die Linie des Stützendruckes A bestimmt, der beim Vorschieben

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[206/0215] wenn die Stützweite A B mit l bezeichnet wird. Das zeichnerische Verfahren zur Bestimmung der Querkräfte und Momente beruht auf der Konstruktion eines Seilecks zwischen den Kräften P (Abb. 129 a–d). Es werden diese Kräfte nach einem angenommenen Maßstab als Strecken dargestellt und in dem Kräftepolygon (Abb. 129 b) aneinander gereiht. Die von dem beliebig, in der Polweite H, gewählten Pol O zu den Enden der Kraftstrecken gezogenen Strahlen bestimmen die Richtungen der Seiten des Seilecks (Abb. 129 d). Die Schlußseite dieses letzteren, die die mit den Lotrechten durch die Auflager erhaltenen Schnittpunkte a b verbindet, gibt die Richtung des Polstrahls O X, durch den die beiden Auflagerdrücke bestimmt werden. Dadurch sind auch die Querkräfte gegeben (Abb. 129 c), während die Momente durch die Höhen y des Seilecks gemessen werden. Es ist nämlich M = H · y, wobei H in Krafteinheiten, y in Längeneinheiten auszudrücken ist. Können sich die Lasten nicht unmittelbar, sondern nur an gewissen Knotenpunkten durch Vermittlung von Quer- und Längsträgern auf [Abbildung Abb. 130. ] den Hauptträger übertragen (Abb. 130 a), welche Anordnung der gewöhnlichen Ausführung entspricht, so zerlegt sich eine jede zwischen zwei Knotenpunkten angreifende Last in zwei daselbst wirkende Seitenkräfte und für diese wird die Momentenlinie aus dem Seileck der Kräfte P in der in Abb. 130 d dargestellten Weise erhalten. Hiernach werden die Momente in den Knotenpunkten ebenso groß wie bei unmittelbarer Belastung des Trägers. Für eine stetige Belastung (Abb. 131) geht das Seileck in eine Seilkurve über. Diese nimmt für den Fall einer gleichmäßig verteilten Belastung (q f. d. Längeneinheit) die Form einer Parabel an, und zwar wird bei gänzlicher und unmittelbarer Belastung des Trägers [FORMEL] 3) [FORMEL] 4) Bei mittelbarer Belastung ist die Momentenlinie ein der Seilkurve (Parabel) eingeschriebenes [Abbildung Abb. 131. ] Vieleck, dessen Eckpunkte auf den Senkrechten durch die Knotenpunkte liegen. b) Verkehrsbelastung. α) Diese möge aus einem Zug von Einzellasten bestehen, die ohne Änderung ihrer gegenseitigen Abstände auf dem Träger beliebig verschoben werden können. Um bei unmittelbarer Belastung die größte Querkraft in einem Querschnitt zu erhalten, hat man in der Regel die vorderste Last über diesen Querschnitt zu bringen und den Belastungszug, je nachdem es sich um die größte positive oder negative Querkraft handelt, entweder nach rechts oder nach links sich erstreckend so anzunehmen, daß die schwersten Lasten sich an der Spitze des Zuges befinden. Für diesen Belastungsfall (Lasten nur auf einer Seite des Querschnittes) ist die Querkraft durch den linken, bzw. rechten Stützendruck bestimmt. Bezeichnet P1 P2 P3 ... die Lasten, e1e2 ... ihre gegenseitigen Abstände, ξ1ξ2 ... deren Abstände von der rechten Stütze, so ergibt sich Qmax = A = 1/l Σ P ξ 5) [Abbildung Abb. 132. ] Die größten Querkräfte in den einzelnen Querschnitten sind sonach durch die Linie des Stützendruckes A bestimmt, der beim Vorschieben

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/215>, abgerufen am 25.11.2024.