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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Von einer einigermaßen vollständigen Aufzählung der Bücher und Abhandlungen, die das Eisenbahnwesen aller Länder betreffen, muß hier abgesehen werden. Es kann dies umsomehr geschehen, als sich bei den einzelnen Artikeln der Enzyklopädie die zugehörigen Literaturangaben befinden. Ein reichhaltiges Verzeichnis der Bücher und Zeitschriften findet sich beispielsweise auch in den Katalogen der Bibliotheken des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin und des Eisenbahnministeriums in Wien. Ferner möge verwiesen werden auf Sichler, Schweiz. Eisenbahnliteratur 1830-1901, Bern 1902, dann auf den Catalogue of the Hopkins Library (Palo Alto, California 1895) und den von dem amerikanischen Bureau of Railway Economics in Washington herausgegebenen Collective Catalogue of books in fourteen American libraries (Chicago und Leipzig 1911).

I. Nichtperiodische Literatur.

Älteste Periode. Die meisten, bei Entstehung der Eisenbahnen erschienenen Bücher beschäftigen sich hauptsächlich mit der Darstellung einzelner Unternehmungen und der Erörterung von Meinungsverschiedenheiten, die sich bei solcher Gelegenheit ergeben haben. Hierher gehört z. B. eine Schrift von Thomas Gray: Observation on a general iron railway, showing its great superiority, by the general introduction of mechanical power, over all present methods of conveyance, London 1820 (bereits 1825 in fünfter Auflage erschienen); ferner die Schriften Gerstners, Über die Vorteile der Anlage einer Eisenbahn zwischen Moldau und Donau, Wien 1824; sodann die Vorschläge einer Bahn zwischen Budweis und Linz, 1825; über die inneren Kommunikationen in den Vereinigten Staaten von Amerika, herausgegeben von Klein 1842/43; die Schriften Naviers, De l'etablissement d'un chemin de fer entre Paris et Havre, Paris 1826; die Schriften Booths über die Liverpool-Manchester-Bahn, An account on the Liverpool and Manchester Railway, Liverpool 1831; allen voran aber die Schriften von Friedrich List, in denen er teils von Amerika aus, teils nach der Rückkehr von dort die Anlage systematischer Eisenbahnnetze dem Festland von Europa, insbesondere aber seinem Vaterland predigte (s. List, Über ein sächsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems, Leipzig 1833, Neudruck in der Bibliothek von Reclam, Leipzig; ferner seine früheren Schriften in den Beilagen der "Allgemeinen Zeitung" vom Jahr 1827, dann Mitteilungen aus Nordamerika, Hamburg 1828, 1829. Idees sur les reformes economiques et commerciales applicables a la France, 1831). Ebenso erschienen schon frühzeitig allgemeine, auf Erfahrungen beruhende Leitfäden (Traites), die alle Zweige des Eisenbahnwesens, Bau, Betrieb und Verwaltung, behandelten. Eines der ältesten ist das Werk von Nicholas Wood, A practical treatise on railroads, London, 1. Auflage 1825, 2. Auflage 1839, deutsch von Köhler, Braunschweig 1839; dieses Werk enthält u. a. auch die Darstellung der vollständigen Vorgeschichte der Eisenbahnen mit allen technischen Einzelheiten, die Quelle für alle neueren Darstellungen. Weitere Leitfäden des Eisenbahnwesens rühren beispielsweise her von Armengaud, Earle, Garnier, Minard, Reuse, Klemm, Hartmann, Ritchie, Wirth, Perdonnet u. a. (s. auch Literaturangabe am Schluß des Artikels "Betrieb der Eisenbahn", Bd. I, S. 280).

Auch einzelnen statistischen und historischen Werken über Eisenbahnwesen begegnen wir bereits in frühester Zeit. Eines der ältesten ist von Fränzl, Statistische Übersicht der Eisenbahnen, Kanäle und Dampfschiffahrten Europas und Amerikas, Wien 1838; v. Reeden, Die Eisenbahnen Deutschlands und die Eisenbahnen in Europa und Amerika, 1843; Daru, Histoire des chemins de fer, 1843.

Ebenso findet das Eisenbahnwesen in den volkswirtschaftlichen Schriften schon in dieser Periode Beachtung; so behandeln das Eisenbahnwesen Thünen in seinem "Isolierter Staat", Hamburg 1826, Lips in "Deutschlands Nationalökonomie", 1839, Rau in einem "Gutachten an die badische Kammer" 1833, und vor allem Friedrich List in seinen zahlreichen Schriften.

1850-1870. In dieser Zeit ist Hand in Hand mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens auch in der E. ein mächtiger Fortschritt wahrzunehmen. Es erscheinen bereits selbständige technische Schriften, so die von Clark, Etzel, Ghega, Goschler, Heusinger, Jacqmin, Negrelli, Perdonnet, Redtenbacher, Weber u. a.; ebenso findet das Eisenbahnwesen auch vom wirtschaftlichen Standpunkt eine eingehendere Behandlung, so von Mohl (Grundsätze der politischen Ökonomie, Hamburg 1852), Knies in seinem heute noch sehr beachtenswerten Werk: Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen, Braunschweig 1853, ferner von Faucher, Michaelis, Perrot, Schäffle, Scholtz, Wagner, Wirth, Röscher u. a.

Endlich gehören dieser Periode zahlreiche Schriften an, die das Eisenbahnrecht behandeln, so Bessel, Beschorner, Bacqua,

Von einer einigermaßen vollständigen Aufzählung der Bücher und Abhandlungen, die das Eisenbahnwesen aller Länder betreffen, muß hier abgesehen werden. Es kann dies umsomehr geschehen, als sich bei den einzelnen Artikeln der Enzyklopädie die zugehörigen Literaturangaben befinden. Ein reichhaltiges Verzeichnis der Bücher und Zeitschriften findet sich beispielsweise auch in den Katalogen der Bibliotheken des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin und des Eisenbahnministeriums in Wien. Ferner möge verwiesen werden auf Sichler, Schweiz. Eisenbahnliteratur 1830–1901, Bern 1902, dann auf den Catalogue of the Hopkins Library (Palo Alto, California 1895) und den von dem amerikanischen Bureau of Railway Economics in Washington herausgegebenen Collective Catalogue of books in fourteen American libraries (Chicago und Leipzig 1911).

I. Nichtperiodische Literatur.

Älteste Periode. Die meisten, bei Entstehung der Eisenbahnen erschienenen Bücher beschäftigen sich hauptsächlich mit der Darstellung einzelner Unternehmungen und der Erörterung von Meinungsverschiedenheiten, die sich bei solcher Gelegenheit ergeben haben. Hierher gehört z. B. eine Schrift von Thomas Gray: Observation on a general iron railway, showing its great superiority, by the general introduction of mechanical power, over all present methods of conveyance, London 1820 (bereits 1825 in fünfter Auflage erschienen); ferner die Schriften Gerstners, Über die Vorteile der Anlage einer Eisenbahn zwischen Moldau und Donau, Wien 1824; sodann die Vorschläge einer Bahn zwischen Budweis und Linz, 1825; über die inneren Kommunikationen in den Vereinigten Staaten von Amerika, herausgegeben von Klein 1842/43; die Schriften Naviers, De l'établissement d'un chemin de fer entre Paris et Havre, Paris 1826; die Schriften Booths über die Liverpool-Manchester-Bahn, An account on the Liverpool and Manchester Railway, Liverpool 1831; allen voran aber die Schriften von Friedrich List, in denen er teils von Amerika aus, teils nach der Rückkehr von dort die Anlage systematischer Eisenbahnnetze dem Festland von Europa, insbesondere aber seinem Vaterland predigte (s. List, Über ein sächsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems, Leipzig 1833, Neudruck in der Bibliothek von Reclam, Leipzig; ferner seine früheren Schriften in den Beilagen der „Allgemeinen Zeitung“ vom Jahr 1827, dann Mitteilungen aus Nordamerika, Hamburg 1828, 1829. Idées sur les réformes économiques et commerciales applicables à la France, 1831). Ebenso erschienen schon frühzeitig allgemeine, auf Erfahrungen beruhende Leitfäden (Traités), die alle Zweige des Eisenbahnwesens, Bau, Betrieb und Verwaltung, behandelten. Eines der ältesten ist das Werk von Nicholas Wood, A practical treatise on railroads, London, 1. Auflage 1825, 2. Auflage 1839, deutsch von Köhler, Braunschweig 1839; dieses Werk enthält u. a. auch die Darstellung der vollständigen Vorgeschichte der Eisenbahnen mit allen technischen Einzelheiten, die Quelle für alle neueren Darstellungen. Weitere Leitfäden des Eisenbahnwesens rühren beispielsweise her von Armengaud, Earle, Garnier, Minard, Reuse, Klemm, Hartmann, Ritchie, Wirth, Perdonnet u. a. (s. auch Literaturangabe am Schluß des Artikels „Betrieb der Eisenbahn“, Bd. I, S. 280).

Auch einzelnen statistischen und historischen Werken über Eisenbahnwesen begegnen wir bereits in frühester Zeit. Eines der ältesten ist von Fränzl, Statistische Übersicht der Eisenbahnen, Kanäle und Dampfschiffahrten Europas und Amerikas, Wien 1838; v. Reeden, Die Eisenbahnen Deutschlands und die Eisenbahnen in Europa und Amerika, 1843; Daru, Histoire des chemins de fer, 1843.

Ebenso findet das Eisenbahnwesen in den volkswirtschaftlichen Schriften schon in dieser Periode Beachtung; so behandeln das Eisenbahnwesen Thünen in seinem „Isolierter Staat“, Hamburg 1826, Lips in „Deutschlands Nationalökonomie“, 1839, Rau in einem „Gutachten an die badische Kammer“ 1833, und vor allem Friedrich List in seinen zahlreichen Schriften.

1850–1870. In dieser Zeit ist Hand in Hand mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens auch in der E. ein mächtiger Fortschritt wahrzunehmen. Es erscheinen bereits selbständige technische Schriften, so die von Clark, Etzel, Ghega, Goschler, Heusinger, Jacqmin, Negrelli, Perdonnet, Redtenbacher, Weber u. a.; ebenso findet das Eisenbahnwesen auch vom wirtschaftlichen Standpunkt eine eingehendere Behandlung, so von Mohl (Grundsätze der politischen Ökonomie, Hamburg 1852), Knies in seinem heute noch sehr beachtenswerten Werk: Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen, Braunschweig 1853, ferner von Faucher, Michaelis, Perrot, Schäffle, Scholtz, Wagner, Wirth, Röscher u. a.

Endlich gehören dieser Periode zahlreiche Schriften an, die das Eisenbahnrecht behandeln, so Bessel, Beschorner, Bacqua,

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Von einer einigermaßen vollständigen Aufzählung der Bücher und Abhandlungen, die das Eisenbahnwesen aller Länder betreffen, muß hier abgesehen werden. Es kann dies umsomehr geschehen, als sich bei den einzelnen Artikeln der Enzyklopädie die zugehörigen Literaturangaben befinden. Ein reichhaltiges Verzeichnis der Bücher und Zeitschriften findet sich beispielsweise auch in den Katalogen der Bibliotheken des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin und des Eisenbahnministeriums in Wien. Ferner möge verwiesen werden auf Sichler, Schweiz. Eisenbahnliteratur 1830&#x2013;1901, Bern 1902, dann auf den Catalogue of the Hopkins Library (Palo Alto, California 1895) und den von dem amerikanischen Bureau of Railway Economics in Washington herausgegebenen Collective Catalogue of books in fourteen American libraries (Chicago und Leipzig 1911).</p><lb/>
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[81/0090] Von einer einigermaßen vollständigen Aufzählung der Bücher und Abhandlungen, die das Eisenbahnwesen aller Länder betreffen, muß hier abgesehen werden. Es kann dies umsomehr geschehen, als sich bei den einzelnen Artikeln der Enzyklopädie die zugehörigen Literaturangaben befinden. Ein reichhaltiges Verzeichnis der Bücher und Zeitschriften findet sich beispielsweise auch in den Katalogen der Bibliotheken des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin und des Eisenbahnministeriums in Wien. Ferner möge verwiesen werden auf Sichler, Schweiz. Eisenbahnliteratur 1830–1901, Bern 1902, dann auf den Catalogue of the Hopkins Library (Palo Alto, California 1895) und den von dem amerikanischen Bureau of Railway Economics in Washington herausgegebenen Collective Catalogue of books in fourteen American libraries (Chicago und Leipzig 1911). I. Nichtperiodische Literatur. Älteste Periode. Die meisten, bei Entstehung der Eisenbahnen erschienenen Bücher beschäftigen sich hauptsächlich mit der Darstellung einzelner Unternehmungen und der Erörterung von Meinungsverschiedenheiten, die sich bei solcher Gelegenheit ergeben haben. Hierher gehört z. B. eine Schrift von Thomas Gray: Observation on a general iron railway, showing its great superiority, by the general introduction of mechanical power, over all present methods of conveyance, London 1820 (bereits 1825 in fünfter Auflage erschienen); ferner die Schriften Gerstners, Über die Vorteile der Anlage einer Eisenbahn zwischen Moldau und Donau, Wien 1824; sodann die Vorschläge einer Bahn zwischen Budweis und Linz, 1825; über die inneren Kommunikationen in den Vereinigten Staaten von Amerika, herausgegeben von Klein 1842/43; die Schriften Naviers, De l'établissement d'un chemin de fer entre Paris et Havre, Paris 1826; die Schriften Booths über die Liverpool-Manchester-Bahn, An account on the Liverpool and Manchester Railway, Liverpool 1831; allen voran aber die Schriften von Friedrich List, in denen er teils von Amerika aus, teils nach der Rückkehr von dort die Anlage systematischer Eisenbahnnetze dem Festland von Europa, insbesondere aber seinem Vaterland predigte (s. List, Über ein sächsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems, Leipzig 1833, Neudruck in der Bibliothek von Reclam, Leipzig; ferner seine früheren Schriften in den Beilagen der „Allgemeinen Zeitung“ vom Jahr 1827, dann Mitteilungen aus Nordamerika, Hamburg 1828, 1829. Idées sur les réformes économiques et commerciales applicables à la France, 1831). Ebenso erschienen schon frühzeitig allgemeine, auf Erfahrungen beruhende Leitfäden (Traités), die alle Zweige des Eisenbahnwesens, Bau, Betrieb und Verwaltung, behandelten. Eines der ältesten ist das Werk von Nicholas Wood, A practical treatise on railroads, London, 1. Auflage 1825, 2. Auflage 1839, deutsch von Köhler, Braunschweig 1839; dieses Werk enthält u. a. auch die Darstellung der vollständigen Vorgeschichte der Eisenbahnen mit allen technischen Einzelheiten, die Quelle für alle neueren Darstellungen. Weitere Leitfäden des Eisenbahnwesens rühren beispielsweise her von Armengaud, Earle, Garnier, Minard, Reuse, Klemm, Hartmann, Ritchie, Wirth, Perdonnet u. a. (s. auch Literaturangabe am Schluß des Artikels „Betrieb der Eisenbahn“, Bd. I, S. 280). Auch einzelnen statistischen und historischen Werken über Eisenbahnwesen begegnen wir bereits in frühester Zeit. Eines der ältesten ist von Fränzl, Statistische Übersicht der Eisenbahnen, Kanäle und Dampfschiffahrten Europas und Amerikas, Wien 1838; v. Reeden, Die Eisenbahnen Deutschlands und die Eisenbahnen in Europa und Amerika, 1843; Daru, Histoire des chemins de fer, 1843. Ebenso findet das Eisenbahnwesen in den volkswirtschaftlichen Schriften schon in dieser Periode Beachtung; so behandeln das Eisenbahnwesen Thünen in seinem „Isolierter Staat“, Hamburg 1826, Lips in „Deutschlands Nationalökonomie“, 1839, Rau in einem „Gutachten an die badische Kammer“ 1833, und vor allem Friedrich List in seinen zahlreichen Schriften. 1850–1870. In dieser Zeit ist Hand in Hand mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens auch in der E. ein mächtiger Fortschritt wahrzunehmen. Es erscheinen bereits selbständige technische Schriften, so die von Clark, Etzel, Ghega, Goschler, Heusinger, Jacqmin, Negrelli, Perdonnet, Redtenbacher, Weber u. a.; ebenso findet das Eisenbahnwesen auch vom wirtschaftlichen Standpunkt eine eingehendere Behandlung, so von Mohl (Grundsätze der politischen Ökonomie, Hamburg 1852), Knies in seinem heute noch sehr beachtenswerten Werk: Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen, Braunschweig 1853, ferner von Faucher, Michaelis, Perrot, Schäffle, Scholtz, Wagner, Wirth, Röscher u. a. Endlich gehören dieser Periode zahlreiche Schriften an, die das Eisenbahnrecht behandeln, so Bessel, Beschorner, Bacqua,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/90>, abgerufen am 22.07.2024.