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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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und Nahverkehr (Massenverkehr) und für Bahnsteigkarten.

Bei möglichst einfacher (Säulen- oder Kasten-) Form, geringer Breite und Tiefe, glatten, abgeschrägten Ecken und festem metallenem Gehäuse können sie ohne Beeinträchtigung des laufenden Verkehrs dem Publikum an den Wänden und in den Ecken der Stations-Vor- und Warteräume leicht zugänglich gemacht werden.

Zweckmäßig ist es, die Angaben für das Publikum auf der Außenseite der Apparate so klar und einfach als möglich zu gestalten und den Apparaten einen der Fahrkartenfarbe entsprechenden Anstrich zu geben.

Da sie gerade für naheliegende, häufig benützte Verbindungen geeignet sind und auch der Ausgabe von Sammelkarten (Fahrkarten nach mehreren verschiedenen Stationen mit gleichem Fahrpreis) dienen können, so entlasten sie die Schalter und bieten für das Publikum eine nicht geringe Annehmlichkeit.

Bei den sinnreichen Verbesserungen neuerer Zeit in bezug auf die Kontrolle, die Herausgabe von Wechselgeld u. s. w., haben die F. bei den Bahnverwaltungen rasch Eingang und eine immer weitere Verbreitung gefunden (s. auch "Verkehrstechnische W.", Jg. 1908/9, S. 509. 1910, II., S. 858).

Der Hauptsache nach sind 2 Bauarten im Gebrauch:

F. zur Ausgabe von gewöhnlichen Edmonsonkarten vom Stapel und

F. zum Verkauf von Fahrkarten von der Rolle, wobei die Karten entweder gleichzeitig im Apparat gedruckt oder von zum voraus bedruckten Rollen nur abgetrennt werden.

Beiderlei F. werden mit Gewichts- oder mit elektrischem Antrieb zur selbsttätigen Ausgabe der Fahrkarten an das Publikum oder so eingerichtet, daß die Ausgabe erst nach Drehung einer Kurbel oder nach Herausziehen einer kleinen Zugstange erfolgt.

Im allgemeinen ist die innere technische Einrichtung der F. so, daß die durch einen Schlitz oben eingelegten Münzstücke nach Passieren eines Münzprüfers die Auslöseeinrichtung auf mechanischem oder elektrischem Wege in Bewegung setzen.

Fremdkörper und sonstige nicht geeignete Einwurfstücke werden ohne Abgabe von Karten abgestoßen.

Die Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen-A. G. in Staaken-Berlin verwendet auch elektrische Münzprüfer, die das Geldstück durch Wirbelströme auf seine Legierung prüfen sollen.

Bei F. zur Abgabe von Fahrkarten vom Stapel werden diese in einer Anzahl von mehreren hundert in einem oder mehreren länglichen Kanälen wagrecht gelagert, wobei immer die unterste Fahrkarte weggenommen wird und allenfalls die Bestände der Fahrkarten durch mit Glas gesicherte Schlitze von der Außenseite der Apparate kontrolliert werden können.

Eine besondere Einrichtung, die unter anderem von der A. E. G. in Berlin erstellt wird, ermöglicht es, die Erschöpfung des Fahrkartenbestands im Apparat den Dienststellen elektrisch zu melden.

Bei F. mit Druckvorrichtung für Fahrkarten von den Rollen wird der Fahrkartenpapierstreifen unter einer Klischeewalze geführt, die die Farbe von einer darüber laufenden Farbwalze abnimmt. Soll das gleichzeitige Aufdrucken des Tagesstempels erfolgen, so kann dies durch ein Typenrad mit verstellbarem Schieber geschehen. Die Abtrennung der Karten von dem Rollenband erfolgt unmittelbar vor dem Austritt durch eine besondere Schneidevorrichtung.

Einzelne Erzeuger versehen die F. mit verschließbaren zwangläufigen Kontrollvorrichtungen, auf denen die Zahl der ausgegebenen Karten abgelesen werden kann.

Zweckmäßigerweise werden die Geldbehälter in den Apparaten so eingerichtet, daß sie Angriffen von außen gegenüber gesichert und auch dem Zuggriff der mit der Instandhaltung Beauftragten entzogen sind. Eine Selbstkontrolle durch das Publikum soll unter anderem dadurch erreicht werden, daß die eingeworfenen Münzen von außen sichtbar sind.

F. in den vorstehend geschilderten Ausführungen werden mit mehr oder weniger erheblichen Abweichungen geliefert von:

den Eisenwerken Gaggenau,

Hänel und Schwarz in Berlin,

Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen A. G. in Staaken-Berlin (EFUBAG),

Rheinische Automatengesellschaft Stollwerk und Cie. in Cöln.

Sächsische Automaten-A.-G. in Dresden,

Österr.-Ungar. Automaten-Gesellschaft, Brüder Stollwerk und Cie. in Wien.

Die durch Zuggriff betätigten F. verabfolgen nach Einwurf eines oder mehrerer Geldstücke in den Wertgrenzen von 10 bis 50 Pfennig (Heller, Centimes), Fahr- und Bahnsteigkarten, die in einer Anzahl bis zu 500 Stück in dem Apparat gelagert sind und nach erfolgtem Geldeinwurf durch Ziehen an einem Griff zur Ausgabe gelangen. Als Einheit der Einwurfmünze gilt das Zehnpfennigstück. Dementsprechend muß bei einem Verkaufswert von 15, 25, 35 oder 45 Pfennigen

und Nahverkehr (Massenverkehr) und für Bahnsteigkarten.

Bei möglichst einfacher (Säulen- oder Kasten-) Form, geringer Breite und Tiefe, glatten, abgeschrägten Ecken und festem metallenem Gehäuse können sie ohne Beeinträchtigung des laufenden Verkehrs dem Publikum an den Wänden und in den Ecken der Stations-Vor- und Warteräume leicht zugänglich gemacht werden.

Zweckmäßig ist es, die Angaben für das Publikum auf der Außenseite der Apparate so klar und einfach als möglich zu gestalten und den Apparaten einen der Fahrkartenfarbe entsprechenden Anstrich zu geben.

Da sie gerade für naheliegende, häufig benützte Verbindungen geeignet sind und auch der Ausgabe von Sammelkarten (Fahrkarten nach mehreren verschiedenen Stationen mit gleichem Fahrpreis) dienen können, so entlasten sie die Schalter und bieten für das Publikum eine nicht geringe Annehmlichkeit.

Bei den sinnreichen Verbesserungen neuerer Zeit in bezug auf die Kontrolle, die Herausgabe von Wechselgeld u. s. w., haben die F. bei den Bahnverwaltungen rasch Eingang und eine immer weitere Verbreitung gefunden (s. auch „Verkehrstechnische W.“, Jg. 1908/9, S. 509. 1910, II., S. 858).

Der Hauptsache nach sind 2 Bauarten im Gebrauch:

F. zur Ausgabe von gewöhnlichen Edmonsonkarten vom Stapel und

F. zum Verkauf von Fahrkarten von der Rolle, wobei die Karten entweder gleichzeitig im Apparat gedruckt oder von zum voraus bedruckten Rollen nur abgetrennt werden.

Beiderlei F. werden mit Gewichts- oder mit elektrischem Antrieb zur selbsttätigen Ausgabe der Fahrkarten an das Publikum oder so eingerichtet, daß die Ausgabe erst nach Drehung einer Kurbel oder nach Herausziehen einer kleinen Zugstange erfolgt.

Im allgemeinen ist die innere technische Einrichtung der F. so, daß die durch einen Schlitz oben eingelegten Münzstücke nach Passieren eines Münzprüfers die Auslöseeinrichtung auf mechanischem oder elektrischem Wege in Bewegung setzen.

Fremdkörper und sonstige nicht geeignete Einwurfstücke werden ohne Abgabe von Karten abgestoßen.

Die Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen-A. G. in Staaken-Berlin verwendet auch elektrische Münzprüfer, die das Geldstück durch Wirbelströme auf seine Legierung prüfen sollen.

Bei F. zur Abgabe von Fahrkarten vom Stapel werden diese in einer Anzahl von mehreren hundert in einem oder mehreren länglichen Kanälen wagrecht gelagert, wobei immer die unterste Fahrkarte weggenommen wird und allenfalls die Bestände der Fahrkarten durch mit Glas gesicherte Schlitze von der Außenseite der Apparate kontrolliert werden können.

Eine besondere Einrichtung, die unter anderem von der A. E. G. in Berlin erstellt wird, ermöglicht es, die Erschöpfung des Fahrkartenbestands im Apparat den Dienststellen elektrisch zu melden.

Bei F. mit Druckvorrichtung für Fahrkarten von den Rollen wird der Fahrkartenpapierstreifen unter einer Klischeewalze geführt, die die Farbe von einer darüber laufenden Farbwalze abnimmt. Soll das gleichzeitige Aufdrucken des Tagesstempels erfolgen, so kann dies durch ein Typenrad mit verstellbarem Schieber geschehen. Die Abtrennung der Karten von dem Rollenband erfolgt unmittelbar vor dem Austritt durch eine besondere Schneidevorrichtung.

Einzelne Erzeuger versehen die F. mit verschließbaren zwangläufigen Kontrollvorrichtungen, auf denen die Zahl der ausgegebenen Karten abgelesen werden kann.

Zweckmäßigerweise werden die Geldbehälter in den Apparaten so eingerichtet, daß sie Angriffen von außen gegenüber gesichert und auch dem Zuggriff der mit der Instandhaltung Beauftragten entzogen sind. Eine Selbstkontrolle durch das Publikum soll unter anderem dadurch erreicht werden, daß die eingeworfenen Münzen von außen sichtbar sind.

F. in den vorstehend geschilderten Ausführungen werden mit mehr oder weniger erheblichen Abweichungen geliefert von:

den Eisenwerken Gaggenau,

Hänel und Schwarz in Berlin,

Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen A. G. in Staaken-Berlin (EFUBAG),

Rheinische Automatengesellschaft Stollwerk und Cie. in Cöln.

Sächsische Automaten-A.-G. in Dresden,

Österr.-Ungar. Automaten-Gesellschaft, Brüder Stollwerk und Cie. in Wien.

Die durch Zuggriff betätigten F. verabfolgen nach Einwurf eines oder mehrerer Geldstücke in den Wertgrenzen von 10 bis 50 Pfennig (Heller, Centimes), Fahr- und Bahnsteigkarten, die in einer Anzahl bis zu 500 Stück in dem Apparat gelagert sind und nach erfolgtem Geldeinwurf durch Ziehen an einem Griff zur Ausgabe gelangen. Als Einheit der Einwurfmünze gilt das Zehnpfennigstück. Dementsprechend muß bei einem Verkaufswert von 15, 25, 35 oder 45 Pfennigen

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[465/0482] und Nahverkehr (Massenverkehr) und für Bahnsteigkarten. Bei möglichst einfacher (Säulen- oder Kasten-) Form, geringer Breite und Tiefe, glatten, abgeschrägten Ecken und festem metallenem Gehäuse können sie ohne Beeinträchtigung des laufenden Verkehrs dem Publikum an den Wänden und in den Ecken der Stations-Vor- und Warteräume leicht zugänglich gemacht werden. Zweckmäßig ist es, die Angaben für das Publikum auf der Außenseite der Apparate so klar und einfach als möglich zu gestalten und den Apparaten einen der Fahrkartenfarbe entsprechenden Anstrich zu geben. Da sie gerade für naheliegende, häufig benützte Verbindungen geeignet sind und auch der Ausgabe von Sammelkarten (Fahrkarten nach mehreren verschiedenen Stationen mit gleichem Fahrpreis) dienen können, so entlasten sie die Schalter und bieten für das Publikum eine nicht geringe Annehmlichkeit. Bei den sinnreichen Verbesserungen neuerer Zeit in bezug auf die Kontrolle, die Herausgabe von Wechselgeld u. s. w., haben die F. bei den Bahnverwaltungen rasch Eingang und eine immer weitere Verbreitung gefunden (s. auch „Verkehrstechnische W.“, Jg. 1908/9, S. 509. 1910, II., S. 858). Der Hauptsache nach sind 2 Bauarten im Gebrauch: F. zur Ausgabe von gewöhnlichen Edmonsonkarten vom Stapel und F. zum Verkauf von Fahrkarten von der Rolle, wobei die Karten entweder gleichzeitig im Apparat gedruckt oder von zum voraus bedruckten Rollen nur abgetrennt werden. Beiderlei F. werden mit Gewichts- oder mit elektrischem Antrieb zur selbsttätigen Ausgabe der Fahrkarten an das Publikum oder so eingerichtet, daß die Ausgabe erst nach Drehung einer Kurbel oder nach Herausziehen einer kleinen Zugstange erfolgt. Im allgemeinen ist die innere technische Einrichtung der F. so, daß die durch einen Schlitz oben eingelegten Münzstücke nach Passieren eines Münzprüfers die Auslöseeinrichtung auf mechanischem oder elektrischem Wege in Bewegung setzen. Fremdkörper und sonstige nicht geeignete Einwurfstücke werden ohne Abgabe von Karten abgestoßen. Die Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen-A. G. in Staaken-Berlin verwendet auch elektrische Münzprüfer, die das Geldstück durch Wirbelströme auf seine Legierung prüfen sollen. Bei F. zur Abgabe von Fahrkarten vom Stapel werden diese in einer Anzahl von mehreren hundert in einem oder mehreren länglichen Kanälen wagrecht gelagert, wobei immer die unterste Fahrkarte weggenommen wird und allenfalls die Bestände der Fahrkarten durch mit Glas gesicherte Schlitze von der Außenseite der Apparate kontrolliert werden können. Eine besondere Einrichtung, die unter anderem von der A. E. G. in Berlin erstellt wird, ermöglicht es, die Erschöpfung des Fahrkartenbestands im Apparat den Dienststellen elektrisch zu melden. Bei F. mit Druckvorrichtung für Fahrkarten von den Rollen wird der Fahrkartenpapierstreifen unter einer Klischeewalze geführt, die die Farbe von einer darüber laufenden Farbwalze abnimmt. Soll das gleichzeitige Aufdrucken des Tagesstempels erfolgen, so kann dies durch ein Typenrad mit verstellbarem Schieber geschehen. Die Abtrennung der Karten von dem Rollenband erfolgt unmittelbar vor dem Austritt durch eine besondere Schneidevorrichtung. Einzelne Erzeuger versehen die F. mit verschließbaren zwangläufigen Kontrollvorrichtungen, auf denen die Zahl der ausgegebenen Karten abgelesen werden kann. Zweckmäßigerweise werden die Geldbehälter in den Apparaten so eingerichtet, daß sie Angriffen von außen gegenüber gesichert und auch dem Zuggriff der mit der Instandhaltung Beauftragten entzogen sind. Eine Selbstkontrolle durch das Publikum soll unter anderem dadurch erreicht werden, daß die eingeworfenen Münzen von außen sichtbar sind. F. in den vorstehend geschilderten Ausführungen werden mit mehr oder weniger erheblichen Abweichungen geliefert von: den Eisenwerken Gaggenau, Hänel und Schwarz in Berlin, Deutsche Post- und Eisenbahnverkehrswesen A. G. in Staaken-Berlin (EFUBAG), Rheinische Automatengesellschaft Stollwerk und Cie. in Cöln. Sächsische Automaten-A.-G. in Dresden, Österr.-Ungar. Automaten-Gesellschaft, Brüder Stollwerk und Cie. in Wien. Die durch Zuggriff betätigten F. verabfolgen nach Einwurf eines oder mehrerer Geldstücke in den Wertgrenzen von 10 bis 50 Pfennig (Heller, Centimes), Fahr- und Bahnsteigkarten, die in einer Anzahl bis zu 500 Stück in dem Apparat gelagert sind und nach erfolgtem Geldeinwurf durch Ziehen an einem Griff zur Ausgabe gelangen. Als Einheit der Einwurfmünze gilt das Zehnpfennigstück. Dementsprechend muß bei einem Verkaufswert von 15, 25, 35 oder 45 Pfennigen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/482>, abgerufen am 25.11.2024.