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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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erreichen also bei einer 2 m3-Schaufel im längeren Arbeitsdurchschnitt etwa q = I 140, II 105, III 70 m3 stündlich.

In den festeren Bodenklassen sinkt die Stundenleistung weiter bis auf 30-25 m3 und die Wirksamkeit der Schaufel muß durch Sprengungen unterstützt werden. Die Zerkleinerung des Materiales braucht aber nicht eine so weitgehende zu sein wie bei Handbetrieb, da die Schaufel noch erheblich große Gesteinstücke aufzunehmen vermag.

Die einmaligen Kosten können bei Verwendung dieser einfacher gebauten Maschinen, die auch für ihren Arbeitsbeginn nur einer geringen Vorbereitung an Erdplanierung und Gleis bedürfen, zu etwa (85 Bullet G + 100) M. geschätzt werden, während die dauernden Kosten sich für eine Maschine, deren Schaufel einen Fassungsraum von etwa 2·0 m3 besitzt, unter der Voraussetzung einer täglichen Arbeitszeit von 10 Stunden auf 14-17 M. stündlich stellen und sich für 1 m3 ungefähr nach der Gleichung berechnen.


Daraus ergeben sich für BodenklasseIIIIII
durchschnittliche dauernde Kosten
für 1 m3 in Höhe von etwa15 1/21925 Pf.

Rein theoretisch würden nach Contag bei steigenden Arbeitslöhnen die wirtschaftlichen Grenzen zwischen Handarbeit und Maschinenarbeit sowie für die verschiedenen Arten der Maschinenarbeit unter der Voraussetzung einer täglich 10stündigen Arbeitszeit ungefähr so liegen, wie Abb. 297 dies zeigt. Bei Kürzung


Abb. 297.
der täglichen Arbeitszeit verschieben sich die Grenzen zu gunsten des Handbetriebes. Tatsächlich wird meist erst bei zu lösenden Bodenmengen, die größer sind, als die Tafel angibt, zu dem weniger einfachen Maschinenbetrieb übergegangen, der vielfach Einflüssen unterliegt, die im voraus schwer zu bestimmen sind. Auch gibt natürlich oft das Gerät, das die Unternehmung besitzt, den Ausschlag.

Der Handbetrieb gestattet die beste Anschmiegung an Arbeitsunterbrechungen und Dispositionsänderungen und ist am unabhängigsten von den Zufahrtverhältnissen. Der Maschinenbetrieb spart vor allem Zeit und Bauzinsen, oftmals bei Verwendung der Tiefbagger auch Steigungszuschläge. Der Löffelbagger bedarf wenig vorbereitende Arbeit, stellt sich seine Baggerebene selbst her, kann auch im engen Einschnitt arbeiten und beseitigt infolge seiner kräftigen Bauweise auch im harten Boden die meisten Hindernisse ohne Nachhilfe durch Handarbeit. Er ist daher am Platze, wenn es sich um das Aufschlitzen von Einschnitten wechselnder Tiefe in welligem Gelände oder um ungleichartigen Boden handelt. Der Trockenbagger besitzt dagegen infolge seines ununterbrochenen Arbeitsganges meist eine etwas höhere durchschnittliche Stundenleistung und ist überall da bei großem Arbeitsumfang mit Vorteil verwendbar, wo die Anlage wagrechter Baggergleise keine Schwierigkeiten bereitet und der Boden ein gleichmäßiges Gefüge besitzt, vor allem frei von eingestreuten größeren Steinen und sonstigen, den Betrieb hindernden und die Baggerteile gefährdenden Vorkommnissen ist.

C. Bodenförderung.

a) Die Förderweite ist gleich der Schwerpunktsentfernung der auszugleichenden Auf- und Abträge.

b) Förderarten und Fördergeräte.

1. Die Förderung mit der Schaufel durch "einfachen Wurf" (3-4, höchstens 5 m weit oder 1·5-2·0 m hoch) pflegt zur Gewinnung gerechnet zu werden. Die Weiterförderung mit "doppeltem Wurf" ist besonders zu vergüten. Das Werfen der Massen kommt hauptsächlich vor bei dem Beginn der Erdarbeiten zur Herstellung des Planums für Karrfahrten oder Fördergleise, bei kurzen Quertransporten der Massen aus Dammgräben und Hanganschnitten sowie bei Böschungsherstellungen.

2. Förderung in Körben ist im Orient und in den Tropen vielfach im Gebrauch, Förderung in Schlitten bei sehr starken Neigungen (Bau von Zahnstangen- und Drahtseilbahnen) dann und wann in Verwendung.

3. Förderung mit Karren auf Karrfahrten dient bei Verwendung von Schubkarren zum Fortschaffen der Bodenmassen auf kurze Entfernungen, namentlich zur Einleitung und Vorbereitung zweckmäßigerer Förderweisen. Die außerdem dann und wann noch vorkommende Förderung mit zweirädrigen Hand- oder Pferdekippkarren ist beim Eisenbahnbau nahezu vollständig verdrängt.

erreichen also bei einer 2 m3-Schaufel im längeren Arbeitsdurchschnitt etwa q = I 140, II 105, III 70 m3 stündlich.

In den festeren Bodenklassen sinkt die Stundenleistung weiter bis auf 30–25 m3 und die Wirksamkeit der Schaufel muß durch Sprengungen unterstützt werden. Die Zerkleinerung des Materiales braucht aber nicht eine so weitgehende zu sein wie bei Handbetrieb, da die Schaufel noch erheblich große Gesteinstücke aufzunehmen vermag.

Die einmaligen Kosten können bei Verwendung dieser einfacher gebauten Maschinen, die auch für ihren Arbeitsbeginn nur einer geringen Vorbereitung an Erdplanierung und Gleis bedürfen, zu etwa (85 ∙ G + 100) M. geschätzt werden, während die dauernden Kosten sich für eine Maschine, deren Schaufel einen Fassungsraum von etwa 2·0 m3 besitzt, unter der Voraussetzung einer täglichen Arbeitszeit von 10 Stunden auf 14–17 M. stündlich stellen und sich für 1 m3 ungefähr nach der Gleichung berechnen.


Daraus ergeben sich für BodenklasseIIIIII
durchschnittliche dauernde Kosten
für 1 m3 in Höhe von etwa15 1/21925 Pf.

Rein theoretisch würden nach Contag bei steigenden Arbeitslöhnen die wirtschaftlichen Grenzen zwischen Handarbeit und Maschinenarbeit sowie für die verschiedenen Arten der Maschinenarbeit unter der Voraussetzung einer täglich 10stündigen Arbeitszeit ungefähr so liegen, wie Abb. 297 dies zeigt. Bei Kürzung


Abb. 297.
der täglichen Arbeitszeit verschieben sich die Grenzen zu gunsten des Handbetriebes. Tatsächlich wird meist erst bei zu lösenden Bodenmengen, die größer sind, als die Tafel angibt, zu dem weniger einfachen Maschinenbetrieb übergegangen, der vielfach Einflüssen unterliegt, die im voraus schwer zu bestimmen sind. Auch gibt natürlich oft das Gerät, das die Unternehmung besitzt, den Ausschlag.

Der Handbetrieb gestattet die beste Anschmiegung an Arbeitsunterbrechungen und Dispositionsänderungen und ist am unabhängigsten von den Zufahrtverhältnissen. Der Maschinenbetrieb spart vor allem Zeit und Bauzinsen, oftmals bei Verwendung der Tiefbagger auch Steigungszuschläge. Der Löffelbagger bedarf wenig vorbereitende Arbeit, stellt sich seine Baggerebene selbst her, kann auch im engen Einschnitt arbeiten und beseitigt infolge seiner kräftigen Bauweise auch im harten Boden die meisten Hindernisse ohne Nachhilfe durch Handarbeit. Er ist daher am Platze, wenn es sich um das Aufschlitzen von Einschnitten wechselnder Tiefe in welligem Gelände oder um ungleichartigen Boden handelt. Der Trockenbagger besitzt dagegen infolge seines ununterbrochenen Arbeitsganges meist eine etwas höhere durchschnittliche Stundenleistung und ist überall da bei großem Arbeitsumfang mit Vorteil verwendbar, wo die Anlage wagrechter Baggergleise keine Schwierigkeiten bereitet und der Boden ein gleichmäßiges Gefüge besitzt, vor allem frei von eingestreuten größeren Steinen und sonstigen, den Betrieb hindernden und die Baggerteile gefährdenden Vorkommnissen ist.

C. Bodenförderung.

a) Die Förderweite ist gleich der Schwerpunktsentfernung der auszugleichenden Auf- und Abträge.

b) Förderarten und Fördergeräte.

1. Die Förderung mit der Schaufel durch „einfachen Wurf“ (3–4, höchstens 5 m weit oder 1·5–2·0 m hoch) pflegt zur Gewinnung gerechnet zu werden. Die Weiterförderung mit „doppeltem Wurf“ ist besonders zu vergüten. Das Werfen der Massen kommt hauptsächlich vor bei dem Beginn der Erdarbeiten zur Herstellung des Planums für Karrfahrten oder Fördergleise, bei kurzen Quertransporten der Massen aus Dammgräben und Hanganschnitten sowie bei Böschungsherstellungen.

2. Förderung in Körben ist im Orient und in den Tropen vielfach im Gebrauch, Förderung in Schlitten bei sehr starken Neigungen (Bau von Zahnstangen- und Drahtseilbahnen) dann und wann in Verwendung.

3. Förderung mit Karren auf Karrfahrten dient bei Verwendung von Schubkarren zum Fortschaffen der Bodenmassen auf kurze Entfernungen, namentlich zur Einleitung und Vorbereitung zweckmäßigerer Förderweisen. Die außerdem dann und wann noch vorkommende Förderung mit zweirädrigen Hand- oder Pferdekippkarren ist beim Eisenbahnbau nahezu vollständig verdrängt.

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[374/0390] erreichen also bei einer 2 m3-Schaufel im längeren Arbeitsdurchschnitt etwa q = I 140, II 105, III 70 m3 stündlich. In den festeren Bodenklassen sinkt die Stundenleistung weiter bis auf 30–25 m3 und die Wirksamkeit der Schaufel muß durch Sprengungen unterstützt werden. Die Zerkleinerung des Materiales braucht aber nicht eine so weitgehende zu sein wie bei Handbetrieb, da die Schaufel noch erheblich große Gesteinstücke aufzunehmen vermag. Die einmaligen Kosten können bei Verwendung dieser einfacher gebauten Maschinen, die auch für ihren Arbeitsbeginn nur einer geringen Vorbereitung an Erdplanierung und Gleis bedürfen, zu etwa (85 ∙ G + 100) M. geschätzt werden, während die dauernden Kosten sich für eine Maschine, deren Schaufel einen Fassungsraum von etwa 2·0 m3 besitzt, unter der Voraussetzung einer täglichen Arbeitszeit von 10 Stunden auf 14–17 M. stündlich stellen und sich für 1 m3 ungefähr nach der Gleichung [FORMEL] berechnen. Daraus ergeben sich für Bodenklasse I II III durchschnittliche dauernde Kosten für 1 m3 in Höhe von etwa 15 1/2 19 25 Pf. Rein theoretisch würden nach Contag bei steigenden Arbeitslöhnen die wirtschaftlichen Grenzen zwischen Handarbeit und Maschinenarbeit sowie für die verschiedenen Arten der Maschinenarbeit unter der Voraussetzung einer täglich 10stündigen Arbeitszeit ungefähr so liegen, wie Abb. 297 dies zeigt. Bei Kürzung [Abbildung Abb. 297. ] der täglichen Arbeitszeit verschieben sich die Grenzen zu gunsten des Handbetriebes. Tatsächlich wird meist erst bei zu lösenden Bodenmengen, die größer sind, als die Tafel angibt, zu dem weniger einfachen Maschinenbetrieb übergegangen, der vielfach Einflüssen unterliegt, die im voraus schwer zu bestimmen sind. Auch gibt natürlich oft das Gerät, das die Unternehmung besitzt, den Ausschlag. Der Handbetrieb gestattet die beste Anschmiegung an Arbeitsunterbrechungen und Dispositionsänderungen und ist am unabhängigsten von den Zufahrtverhältnissen. Der Maschinenbetrieb spart vor allem Zeit und Bauzinsen, oftmals bei Verwendung der Tiefbagger auch Steigungszuschläge. Der Löffelbagger bedarf wenig vorbereitende Arbeit, stellt sich seine Baggerebene selbst her, kann auch im engen Einschnitt arbeiten und beseitigt infolge seiner kräftigen Bauweise auch im harten Boden die meisten Hindernisse ohne Nachhilfe durch Handarbeit. Er ist daher am Platze, wenn es sich um das Aufschlitzen von Einschnitten wechselnder Tiefe in welligem Gelände oder um ungleichartigen Boden handelt. Der Trockenbagger besitzt dagegen infolge seines ununterbrochenen Arbeitsganges meist eine etwas höhere durchschnittliche Stundenleistung und ist überall da bei großem Arbeitsumfang mit Vorteil verwendbar, wo die Anlage wagrechter Baggergleise keine Schwierigkeiten bereitet und der Boden ein gleichmäßiges Gefüge besitzt, vor allem frei von eingestreuten größeren Steinen und sonstigen, den Betrieb hindernden und die Baggerteile gefährdenden Vorkommnissen ist. C. Bodenförderung. a) Die Förderweite ist gleich der Schwerpunktsentfernung der auszugleichenden Auf- und Abträge. b) Förderarten und Fördergeräte. 1. Die Förderung mit der Schaufel durch „einfachen Wurf“ (3–4, höchstens 5 m weit oder 1·5–2·0 m hoch) pflegt zur Gewinnung gerechnet zu werden. Die Weiterförderung mit „doppeltem Wurf“ ist besonders zu vergüten. Das Werfen der Massen kommt hauptsächlich vor bei dem Beginn der Erdarbeiten zur Herstellung des Planums für Karrfahrten oder Fördergleise, bei kurzen Quertransporten der Massen aus Dammgräben und Hanganschnitten sowie bei Böschungsherstellungen. 2. Förderung in Körben ist im Orient und in den Tropen vielfach im Gebrauch, Förderung in Schlitten bei sehr starken Neigungen (Bau von Zahnstangen- und Drahtseilbahnen) dann und wann in Verwendung. 3. Förderung mit Karren auf Karrfahrten dient bei Verwendung von Schubkarren zum Fortschaffen der Bodenmassen auf kurze Entfernungen, namentlich zur Einleitung und Vorbereitung zweckmäßigerer Förderweisen. Die außerdem dann und wann noch vorkommende Förderung mit zweirädrigen Hand- oder Pferdekippkarren ist beim Eisenbahnbau nahezu vollständig verdrängt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/390>, abgerufen am 24.11.2024.