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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Die motorische Ausrüstung des Kraftwerkes ist stets so zu bemessen, daß sie der durch den Bahnbetrieb bedingten Höchstleistung entspricht. Für Anlagen, bei denen das Verhältnis der Höchstleistung zur mittleren Leistung in weiten Grenzen schwankt, sind die Einrichtungen so zu wählen, daß sie diesen Schwankungen des Leistungsbedarfes jederzeit entsprechen können.

In mit Dampf betriebenen Kraftwerken finden zweckmäßig schnell und stark überlastbare Großdampfraumkessel mit Wasserrohren Anwendung. In Wasserkraftwerken wird mit Vorteil Wasserspeicherung verwendet, u. zw. entweder durch Sammlung des zufließenden Wassers in natürlichen oder künstlichen Staubecken, oder durch zeitweises Hinaufpumpen von Wasser in Behälter, denen es in den Stunden starken Bedarfes entnommen wird. Weitere Mittel zum selben Zweck liegen in der dynamischen Energiespeicherung in Schwungrädern oder in der elektrischen Speicherung in Batterien. Für eine möglichst hohe Betriebssicherheit ist durch ausreichende Reserven, reichliche Abmessung der Maschinen, Widerstandsfähigkeit der Generator- und Transformatorwindungen gegen die dynamischen Kraftäußerungen von Kurzschlüssen, allenfalls mit Zuhilfenahme von Reaktanzen, Parallelbetrieb von anderen Werken, Reserveanschlüssen u. s. w. vorzusorgen. Zur Verminderung der Höchstleistungen eines Werkes ist die Parallelschaltung mehrerer Werke durch Fernleitungen vorteilhaft.

Kraftanlagen für Gleichstrombahnen.

Gleichstrom wird in Europa hauptsächlich zum Betriebe von Straßenbahnen in Städten, sowie von eigentlichen Stadtbahnen und von Lokalbahnen verwendet, in Amerika außerdem noch für die Zugförderung auf Hauptbahnhöfen innerhalb der Stadtgebiete sowie für


Abb. 140.
den Betrieb von Verbindungsbahnen benachbarter Städte, insbesondere für den reinen Personenverkehr.

Als Stromerzeuger in den Kraftwerken kommen bei diesem System, je nach dem Charakter der Bahn und der Entfernung der Energiequelle von dem Kraftnetz in Verwendung:

1. Nebenschlußgeneratoren allein oder in Verbindung mit Akkumulatorenbatterien,

2. Compoundgeneratoren und

3. Drehstromgeneratoren in Verbindung mit Umformerwerken.

Zu 1. Wird parallel zu den Gleichstromgeneratoren eine Akkumulatorenbatterie geschaltet, so werden die auftretenden Belastungsstöße, die über den Mittelwert der schwankenden Belastung hinausreichen, durch die puffernde Wirkung der Akkumulatorenbatterie

Die motorische Ausrüstung des Kraftwerkes ist stets so zu bemessen, daß sie der durch den Bahnbetrieb bedingten Höchstleistung entspricht. Für Anlagen, bei denen das Verhältnis der Höchstleistung zur mittleren Leistung in weiten Grenzen schwankt, sind die Einrichtungen so zu wählen, daß sie diesen Schwankungen des Leistungsbedarfes jederzeit entsprechen können.

In mit Dampf betriebenen Kraftwerken finden zweckmäßig schnell und stark überlastbare Großdampfraumkessel mit Wasserrohren Anwendung. In Wasserkraftwerken wird mit Vorteil Wasserspeicherung verwendet, u. zw. entweder durch Sammlung des zufließenden Wassers in natürlichen oder künstlichen Staubecken, oder durch zeitweises Hinaufpumpen von Wasser in Behälter, denen es in den Stunden starken Bedarfes entnommen wird. Weitere Mittel zum selben Zweck liegen in der dynamischen Energiespeicherung in Schwungrädern oder in der elektrischen Speicherung in Batterien. Für eine möglichst hohe Betriebssicherheit ist durch ausreichende Reserven, reichliche Abmessung der Maschinen, Widerstandsfähigkeit der Generator- und Transformatorwindungen gegen die dynamischen Kraftäußerungen von Kurzschlüssen, allenfalls mit Zuhilfenahme von Reaktanzen, Parallelbetrieb von anderen Werken, Reserveanschlüssen u. s. w. vorzusorgen. Zur Verminderung der Höchstleistungen eines Werkes ist die Parallelschaltung mehrerer Werke durch Fernleitungen vorteilhaft.

Kraftanlagen für Gleichstrombahnen.

Gleichstrom wird in Europa hauptsächlich zum Betriebe von Straßenbahnen in Städten, sowie von eigentlichen Stadtbahnen und von Lokalbahnen verwendet, in Amerika außerdem noch für die Zugförderung auf Hauptbahnhöfen innerhalb der Stadtgebiete sowie für


Abb. 140.
den Betrieb von Verbindungsbahnen benachbarter Städte, insbesondere für den reinen Personenverkehr.

Als Stromerzeuger in den Kraftwerken kommen bei diesem System, je nach dem Charakter der Bahn und der Entfernung der Energiequelle von dem Kraftnetz in Verwendung:

1. Nebenschlußgeneratoren allein oder in Verbindung mit Akkumulatorenbatterien,

2. Compoundgeneratoren und

3. Drehstromgeneratoren in Verbindung mit Umformerwerken.

Zu 1. Wird parallel zu den Gleichstromgeneratoren eine Akkumulatorenbatterie geschaltet, so werden die auftretenden Belastungsstöße, die über den Mittelwert der schwankenden Belastung hinausreichen, durch die puffernde Wirkung der Akkumulatorenbatterie

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[218/0227] Die motorische Ausrüstung des Kraftwerkes ist stets so zu bemessen, daß sie der durch den Bahnbetrieb bedingten Höchstleistung entspricht. Für Anlagen, bei denen das Verhältnis der Höchstleistung zur mittleren Leistung in weiten Grenzen schwankt, sind die Einrichtungen so zu wählen, daß sie diesen Schwankungen des Leistungsbedarfes jederzeit entsprechen können. In mit Dampf betriebenen Kraftwerken finden zweckmäßig schnell und stark überlastbare Großdampfraumkessel mit Wasserrohren Anwendung. In Wasserkraftwerken wird mit Vorteil Wasserspeicherung verwendet, u. zw. entweder durch Sammlung des zufließenden Wassers in natürlichen oder künstlichen Staubecken, oder durch zeitweises Hinaufpumpen von Wasser in Behälter, denen es in den Stunden starken Bedarfes entnommen wird. Weitere Mittel zum selben Zweck liegen in der dynamischen Energiespeicherung in Schwungrädern oder in der elektrischen Speicherung in Batterien. Für eine möglichst hohe Betriebssicherheit ist durch ausreichende Reserven, reichliche Abmessung der Maschinen, Widerstandsfähigkeit der Generator- und Transformatorwindungen gegen die dynamischen Kraftäußerungen von Kurzschlüssen, allenfalls mit Zuhilfenahme von Reaktanzen, Parallelbetrieb von anderen Werken, Reserveanschlüssen u. s. w. vorzusorgen. Zur Verminderung der Höchstleistungen eines Werkes ist die Parallelschaltung mehrerer Werke durch Fernleitungen vorteilhaft. Kraftanlagen für Gleichstrombahnen. Gleichstrom wird in Europa hauptsächlich zum Betriebe von Straßenbahnen in Städten, sowie von eigentlichen Stadtbahnen und von Lokalbahnen verwendet, in Amerika außerdem noch für die Zugförderung auf Hauptbahnhöfen innerhalb der Stadtgebiete sowie für [Abbildung Abb. 140. ] den Betrieb von Verbindungsbahnen benachbarter Städte, insbesondere für den reinen Personenverkehr. Als Stromerzeuger in den Kraftwerken kommen bei diesem System, je nach dem Charakter der Bahn und der Entfernung der Energiequelle von dem Kraftnetz in Verwendung: 1. Nebenschlußgeneratoren allein oder in Verbindung mit Akkumulatorenbatterien, 2. Compoundgeneratoren und 3. Drehstromgeneratoren in Verbindung mit Umformerwerken. Zu 1. Wird parallel zu den Gleichstromgeneratoren eine Akkumulatorenbatterie geschaltet, so werden die auftretenden Belastungsstöße, die über den Mittelwert der schwankenden Belastung hinausreichen, durch die puffernde Wirkung der Akkumulatorenbatterie

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/227>, abgerufen am 24.11.2024.