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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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zwischen den Schwellenträgern, wenn diese nicht an den Kreuzungsstellen mit den Hauptwindstreben verbunden werden.

F. Konstruktionseinzelheiten.

Die Höhe der Fachwerksträger wird bei parallelen Gurten zweckmäßigst mit ungefähr 1/8, bei Vieleckträgern (Halbparabelträgern u. s. w.) mit 1/7 der Stützweite gewählt.

Bei der Querschnittsausbildung der Stäbe kommt in Betracht, ob diese nur Zug- oder auch Druckkräfte aufzunehmen haben. In letzterem Fall muß genügende Knicksicherheit vorhanden sein. Es werden aber, wenn von der amerikanischen Konstruktionsweise abgesehen wird, auch die reinen Zugstäbe jetzt nicht mehr gerne ganz schlaff, bloß aus Blechen oder Flacheisen gebildet, sondern mit ausgesteiftem Querschnitt ausgeführt. Dies


Abb. 121. Gurtquerschnitte.
gilt schon lange bezüglich der Zuggurte, die man nur bei älteren E. aus Flacheisen als Streifen- oder Bandgurt (Pauliträger) hergestellt und für die man nur bei den amerikanischen Fachwerken den aus Augenstäben gebildeten Kettengurt beibehalten hat.

Als allgemeine Regeln für die Bildung der vornehmlich aus Blechen, Winkeleisen, - oder -Eisen zusammengesetzten Stabquerschnitte sind zu beachten: Die Querschnitte sollen, besonders für die Druckstäbe, möglichst geschlossen und so angeordnet sein, daß durch gleichmäßige Gruppierung des Materiales um die Stabschwerachse eine tunlichst gleichmäßige Spannungsverteilung erzielt wird. Sie sollen einen einfachen und korrekten Stabanschluß gestatten und keine engen Zwischenräume, Wassersäcke oder rinnenartige Vertiefungen enthalten, in denen das Wasser nicht ablaufen kann und wo sich der Anstrich schwer erneuern läßt. Die Gurte sollen überdies nach Erfordernis eine Veränderung der Querschnittsgröße durch Hinzufügung oder Wegnahme von Teilen ohne zu starke Verschiebung der Schwerachse ermöglichen.

Die heute gebräuchlichen Gurtquerschnitte werden mit einem oder mit zwei senkrechten Stegen ausgebildet, die den Anschluß der Ausfachungsstäbe entweder unmittelbar oder mittels eingeschobener Knotenbleche ermöglichen. Einstegige Gurte erhalten - oder -Form (Abb. 121 a, b, c) und reichen etwa bis 500 cm2 Nutzquerschnitt aus. Für größere Querschnitte oder wo es auf möglichst große seitliche Steifigkeit ankommt, zieht man doppelstegige Gurte vor. Am häufigsten steht für die Obergurte der Doppel--Querschnitt (nach Abb. 121 d u. e), für die Untergurte ein geteilter Querschnitt (nach Abb. 121 f u. g) in Anwendung. Die Verstärkung dieser Querschnitte erfolgt durch Hinzugabe von Horizontalblechen und durch lotrechte, außen auf die Stehbleche aufgelegte Bleche. Die ausschließliche Verstärkung durch Horizontalbleche ist nicht empfehlenswert. Bei breiten Gurtquerschnitten nach Abb. 121 d u. e sind auch Innenwinkel zu geben. Beträgt im Druckgurt die freie Breite des Stehbleches mehr als seine 15fache Dicke, so sind untere Randwinkel anzuordnen. Außerdem werden Querabsteifungen durch zwischen die Stehbleche eingenietete Querstege in Abständen von etwa 1·5 m, bei hohen Querschnitten auch eine Vergitterung an der offenen Seite erforderlich. Für den Untergurt ist zuweilen auch der Hutquerschnitt (Abb. 121 h) angewendet worden. Die -Form (Abb. 121 k) ist für die Wasserabführung ungünstig und nicht für gerade, eher noch für vieleckige oder Bogenträgergurtungen geeignet.

Die auf Druck beanspruchten Wandstäbe erhalten in der Regel -förmigen Querschnitt (Abb. 122 a), bei einstegigen Gurtungen auch -Querschnitt.

Die Flantschen des -Querschnitts werden an die Doppelstege des Gurtes angeschlossen;


Abb. 122.
bei einstegigen Gurten erfolgt der Anschluß in der Stabachse mittels Hilfswinkel. Stäbe mit vollem Stehblech sind solchen mit Vergitterung oder abgesetzten Querstegen vorzuziehen. Allerdings kann durch letztere an Material gespart werden. Für starke Stäbe stehen auch kastenförmige Querschnitte mit und ohne Mittelsteg

zwischen den Schwellenträgern, wenn diese nicht an den Kreuzungsstellen mit den Hauptwindstreben verbunden werden.

F. Konstruktionseinzelheiten.

Die Höhe der Fachwerksträger wird bei parallelen Gurten zweckmäßigst mit ungefähr 1/8, bei Vieleckträgern (Halbparabelträgern u. s. w.) mit 1/7 der Stützweite gewählt.

Bei der Querschnittsausbildung der Stäbe kommt in Betracht, ob diese nur Zug- oder auch Druckkräfte aufzunehmen haben. In letzterem Fall muß genügende Knicksicherheit vorhanden sein. Es werden aber, wenn von der amerikanischen Konstruktionsweise abgesehen wird, auch die reinen Zugstäbe jetzt nicht mehr gerne ganz schlaff, bloß aus Blechen oder Flacheisen gebildet, sondern mit ausgesteiftem Querschnitt ausgeführt. Dies


Abb. 121. Gurtquerschnitte.
gilt schon lange bezüglich der Zuggurte, die man nur bei älteren E. aus Flacheisen als Streifen- oder Bandgurt (Pauliträger) hergestellt und für die man nur bei den amerikanischen Fachwerken den aus Augenstäben gebildeten Kettengurt beibehalten hat.

Als allgemeine Regeln für die Bildung der vornehmlich aus Blechen, Winkeleisen, - oder -Eisen zusammengesetzten Stabquerschnitte sind zu beachten: Die Querschnitte sollen, besonders für die Druckstäbe, möglichst geschlossen und so angeordnet sein, daß durch gleichmäßige Gruppierung des Materiales um die Stabschwerachse eine tunlichst gleichmäßige Spannungsverteilung erzielt wird. Sie sollen einen einfachen und korrekten Stabanschluß gestatten und keine engen Zwischenräume, Wassersäcke oder rinnenartige Vertiefungen enthalten, in denen das Wasser nicht ablaufen kann und wo sich der Anstrich schwer erneuern läßt. Die Gurte sollen überdies nach Erfordernis eine Veränderung der Querschnittsgröße durch Hinzufügung oder Wegnahme von Teilen ohne zu starke Verschiebung der Schwerachse ermöglichen.

Die heute gebräuchlichen Gurtquerschnitte werden mit einem oder mit zwei senkrechten Stegen ausgebildet, die den Anschluß der Ausfachungsstäbe entweder unmittelbar oder mittels eingeschobener Knotenbleche ermöglichen. Einstegige Gurte erhalten - oder -Form (Abb. 121 a, b, c) und reichen etwa bis 500 cm2 Nutzquerschnitt aus. Für größere Querschnitte oder wo es auf möglichst große seitliche Steifigkeit ankommt, zieht man doppelstegige Gurte vor. Am häufigsten steht für die Obergurte der Doppel--Querschnitt (nach Abb. 121 d u. e), für die Untergurte ein geteilter Querschnitt (nach Abb. 121 f u. g) in Anwendung. Die Verstärkung dieser Querschnitte erfolgt durch Hinzugabe von Horizontalblechen und durch lotrechte, außen auf die Stehbleche aufgelegte Bleche. Die ausschließliche Verstärkung durch Horizontalbleche ist nicht empfehlenswert. Bei breiten Gurtquerschnitten nach Abb. 121 d u. e sind auch Innenwinkel zu geben. Beträgt im Druckgurt die freie Breite des Stehbleches mehr als seine 15fache Dicke, so sind untere Randwinkel anzuordnen. Außerdem werden Querabsteifungen durch zwischen die Stehbleche eingenietete Querstege in Abständen von etwa 1·5 m, bei hohen Querschnitten auch eine Vergitterung an der offenen Seite erforderlich. Für den Untergurt ist zuweilen auch der Hutquerschnitt (Abb. 121 h) angewendet worden. Die -Form (Abb. 121 k) ist für die Wasserabführung ungünstig und nicht für gerade, eher noch für vieleckige oder Bogenträgergurtungen geeignet.

Die auf Druck beanspruchten Wandstäbe erhalten in der Regel -förmigen Querschnitt (Abb. 122 a), bei einstegigen Gurtungen auch -Querschnitt.

Die Flantschen des -Querschnitts werden an die Doppelstege des Gurtes angeschlossen;


Abb. 122.
bei einstegigen Gurten erfolgt der Anschluß in der Stabachse mittels Hilfswinkel. Stäbe mit vollem Stehblech sind solchen mit Vergitterung oder abgesetzten Querstegen vorzuziehen. Allerdings kann durch letztere an Material gespart werden. Für starke Stäbe stehen auch kastenförmige Querschnitte mit und ohne Mittelsteg

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[196/0205] zwischen den Schwellenträgern, wenn diese nicht an den Kreuzungsstellen mit den Hauptwindstreben verbunden werden. F. Konstruktionseinzelheiten. Die Höhe der Fachwerksträger wird bei parallelen Gurten zweckmäßigst mit ungefähr 1/8, bei Vieleckträgern (Halbparabelträgern u. s. w.) mit 1/7 der Stützweite gewählt. Bei der Querschnittsausbildung der Stäbe kommt in Betracht, ob diese nur Zug- oder auch Druckkräfte aufzunehmen haben. In letzterem Fall muß genügende Knicksicherheit vorhanden sein. Es werden aber, wenn von der amerikanischen Konstruktionsweise abgesehen wird, auch die reinen Zugstäbe jetzt nicht mehr gerne ganz schlaff, bloß aus Blechen oder Flacheisen gebildet, sondern mit ausgesteiftem Querschnitt ausgeführt. Dies [Abbildung Abb. 121. Gurtquerschnitte. ] gilt schon lange bezüglich der Zuggurte, die man nur bei älteren E. aus Flacheisen als Streifen- oder Bandgurt (Pauliträger) hergestellt und für die man nur bei den amerikanischen Fachwerken den aus Augenstäben gebildeten Kettengurt beibehalten hat. Als allgemeine Regeln für die Bildung der vornehmlich aus Blechen, Winkeleisen, [Abbildung] - oder [Abbildung] -Eisen zusammengesetzten Stabquerschnitte sind zu beachten: Die Querschnitte sollen, besonders für die Druckstäbe, möglichst geschlossen und so angeordnet sein, daß durch gleichmäßige Gruppierung des Materiales um die Stabschwerachse eine tunlichst gleichmäßige Spannungsverteilung erzielt wird. Sie sollen einen einfachen und korrekten Stabanschluß gestatten und keine engen Zwischenräume, Wassersäcke oder rinnenartige Vertiefungen enthalten, in denen das Wasser nicht ablaufen kann und wo sich der Anstrich schwer erneuern läßt. Die Gurte sollen überdies nach Erfordernis eine Veränderung der Querschnittsgröße durch Hinzufügung oder Wegnahme von Teilen ohne zu starke Verschiebung der Schwerachse ermöglichen. Die heute gebräuchlichen Gurtquerschnitte werden mit einem oder mit zwei senkrechten Stegen ausgebildet, die den Anschluß der Ausfachungsstäbe entweder unmittelbar oder mittels eingeschobener Knotenbleche ermöglichen. Einstegige Gurte erhalten [Abbildung] - oder [Abbildung] -Form (Abb. 121 a, b, c) und reichen etwa bis 500 cm2 Nutzquerschnitt aus. Für größere Querschnitte oder wo es auf möglichst große seitliche Steifigkeit ankommt, zieht man doppelstegige Gurte vor. Am häufigsten steht für die Obergurte der Doppel- [Abbildung] -Querschnitt (nach Abb. 121 d u. e), für die Untergurte ein geteilter Querschnitt (nach Abb. 121 f u. g) in Anwendung. Die Verstärkung dieser Querschnitte erfolgt durch Hinzugabe von Horizontalblechen und durch lotrechte, außen auf die Stehbleche aufgelegte Bleche. Die ausschließliche Verstärkung durch Horizontalbleche ist nicht empfehlenswert. Bei breiten Gurtquerschnitten nach Abb. 121 d u. e sind auch Innenwinkel zu geben. Beträgt im Druckgurt die freie Breite des Stehbleches mehr als seine 15fache Dicke, so sind untere Randwinkel anzuordnen. Außerdem werden Querabsteifungen durch zwischen die Stehbleche eingenietete Querstege in Abständen von etwa 1·5 m, bei hohen Querschnitten auch eine Vergitterung an der offenen Seite erforderlich. Für den Untergurt ist zuweilen auch der Hutquerschnitt (Abb. 121 h) angewendet worden. Die [Abbildung] -Form (Abb. 121 k) ist für die Wasserabführung ungünstig und nicht für gerade, eher noch für vieleckige oder Bogenträgergurtungen geeignet. Die auf Druck beanspruchten Wandstäbe erhalten in der Regel [Abbildung] -förmigen Querschnitt (Abb. 122 a), bei einstegigen Gurtungen auch [Abbildung] -Querschnitt. Die Flantschen des [Abbildung] -Querschnitts werden an die Doppelstege des Gurtes angeschlossen; [Abbildung Abb. 122. ] bei einstegigen Gurten erfolgt der Anschluß in der Stabachse mittels Hilfswinkel. Stäbe mit vollem Stehblech sind solchen mit Vergitterung oder abgesetzten Querstegen vorzuziehen. Allerdings kann durch letztere an Material gespart werden. Für starke Stäbe stehen auch kastenförmige Querschnitte mit und ohne Mittelsteg

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/205>, abgerufen am 23.11.2024.