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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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aus erhärteten Eisenbetonhohlbalken, die an der Baustelle Mann an Mann verlegt werden und außerdem dann noch durch eine gemeinsame schwache Betonplatte, die in verschiedenartig geformte Nuten der Hohlbalken eingreift, verbunden werden, wodurch eine monolithische Deckenkonstruktion entsteht. Von den verschiedenen Systemen seien erwähnt jene von Visintini, Siegwart, Herbst u. s. w.


Abb. 33. Halle des Bahnhofes Langendreer.
Abb. 34. Güterschuppen im Hauptbahnhofe Dortmund.
Abb. 35. Wasserstationshochbehälter.

Bei Fabrik- und Magazinsbauten wird in der Regel ein sog. Skelettbau ausgeführt, derart, daß alle tragenden Konstruktionsglieder, wie Säulen, Unterzüge und Decke, in Eisenbeton fertig hergestellt werden und die Ziegelmauern erst nachträglich als Füllmauerwerk eingebaut werden (Abb. 32). Hierbei kann jede Decke mit den zugehörigen Säulen statisch gesondert behandelt werden. In neuester Zeit führt man Stockwerksrahmen aus, bei denen die in gewissen Entfernungen, etwa 4-6 m, angeordneten Säulen mit den dazwischen in Deckenhöhe liegenden Riegeln (Unterzüge) als statisch zusammenhängend behandelt werden. Auf den Unterzügen lagert die eigentliche Deckenkonstruktion (Plattenbalken- oder Hohlkörperdecken).

Mit Vorliebe wird der Eisenbeton bei den verschiedensten Hallenbauten verwendet, so u. a. bei Bahnhof-, Zwischenperronhallen u. s. w. Es gelangen hierbei immer zwei- oder mehrstielige Rahmenbinder zur Ausführung. Bei kleineren und mittleren Spannweiten werden die Ständer am Fuße eingespannt, während diese bei größerer Lichtweite mit Fußgelenken, oft auch mit einem Scheitelgelenk ausgeführt werden.

Abb. 33 stellt den Querschnitt durch die 12 m breiten Hallen des Bahnhofes Langendreer dar, die 1907 erbaut wurden. Abb. 34 zeigt den Querschnitt des Güterschuppens im Hauptbahnhofe Dortmund einen 3stieligen Rahmen mit Fußgelenken. Da die Fundamente sehr tief zu liegen kamen, so mußte

aus erhärteten Eisenbetonhohlbalken, die an der Baustelle Mann an Mann verlegt werden und außerdem dann noch durch eine gemeinsame schwache Betonplatte, die in verschiedenartig geformte Nuten der Hohlbalken eingreift, verbunden werden, wodurch eine monolithische Deckenkonstruktion entsteht. Von den verschiedenen Systemen seien erwähnt jene von Visintini, Siegwart, Herbst u. s. w.


Abb. 33. Halle des Bahnhofes Langendreer.
Abb. 34. Güterschuppen im Hauptbahnhofe Dortmund.
Abb. 35. Wasserstationshochbehälter.

Bei Fabrik- und Magazinsbauten wird in der Regel ein sog. Skelettbau ausgeführt, derart, daß alle tragenden Konstruktionsglieder, wie Säulen, Unterzüge und Decke, in Eisenbeton fertig hergestellt werden und die Ziegelmauern erst nachträglich als Füllmauerwerk eingebaut werden (Abb. 32). Hierbei kann jede Decke mit den zugehörigen Säulen statisch gesondert behandelt werden. In neuester Zeit führt man Stockwerksrahmen aus, bei denen die in gewissen Entfernungen, etwa 4–6 m, angeordneten Säulen mit den dazwischen in Deckenhöhe liegenden Riegeln (Unterzüge) als statisch zusammenhängend behandelt werden. Auf den Unterzügen lagert die eigentliche Deckenkonstruktion (Plattenbalken- oder Hohlkörperdecken).

Mit Vorliebe wird der Eisenbeton bei den verschiedensten Hallenbauten verwendet, so u. a. bei Bahnhof-, Zwischenperronhallen u. s. w. Es gelangen hierbei immer zwei- oder mehrstielige Rahmenbinder zur Ausführung. Bei kleineren und mittleren Spannweiten werden die Ständer am Fuße eingespannt, während diese bei größerer Lichtweite mit Fußgelenken, oft auch mit einem Scheitelgelenk ausgeführt werden.

Abb. 33 stellt den Querschnitt durch die 12 m breiten Hallen des Bahnhofes Langendreer dar, die 1907 erbaut wurden. Abb. 34 zeigt den Querschnitt des Güterschuppens im Hauptbahnhofe Dortmund einen 3stieligen Rahmen mit Fußgelenken. Da die Fundamente sehr tief zu liegen kamen, so mußte

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[157/0166] aus erhärteten Eisenbetonhohlbalken, die an der Baustelle Mann an Mann verlegt werden und außerdem dann noch durch eine gemeinsame schwache Betonplatte, die in verschiedenartig geformte Nuten der Hohlbalken eingreift, verbunden werden, wodurch eine monolithische Deckenkonstruktion entsteht. Von den verschiedenen Systemen seien erwähnt jene von Visintini, Siegwart, Herbst u. s. w. [Abbildung Abb. 33. Halle des Bahnhofes Langendreer. ] [Abbildung Abb. 34. Güterschuppen im Hauptbahnhofe Dortmund. ] [Abbildung Abb. 35. Wasserstationshochbehälter. ] Bei Fabrik- und Magazinsbauten wird in der Regel ein sog. Skelettbau ausgeführt, derart, daß alle tragenden Konstruktionsglieder, wie Säulen, Unterzüge und Decke, in Eisenbeton fertig hergestellt werden und die Ziegelmauern erst nachträglich als Füllmauerwerk eingebaut werden (Abb. 32). Hierbei kann jede Decke mit den zugehörigen Säulen statisch gesondert behandelt werden. In neuester Zeit führt man Stockwerksrahmen aus, bei denen die in gewissen Entfernungen, etwa 4–6 m, angeordneten Säulen mit den dazwischen in Deckenhöhe liegenden Riegeln (Unterzüge) als statisch zusammenhängend behandelt werden. Auf den Unterzügen lagert die eigentliche Deckenkonstruktion (Plattenbalken- oder Hohlkörperdecken). Mit Vorliebe wird der Eisenbeton bei den verschiedensten Hallenbauten verwendet, so u. a. bei Bahnhof-, Zwischenperronhallen u. s. w. Es gelangen hierbei immer zwei- oder mehrstielige Rahmenbinder zur Ausführung. Bei kleineren und mittleren Spannweiten werden die Ständer am Fuße eingespannt, während diese bei größerer Lichtweite mit Fußgelenken, oft auch mit einem Scheitelgelenk ausgeführt werden. Abb. 33 stellt den Querschnitt durch die 12 m breiten Hallen des Bahnhofes Langendreer dar, die 1907 erbaut wurden. Abb. 34 zeigt den Querschnitt des Güterschuppens im Hauptbahnhofe Dortmund einen 3stieligen Rahmen mit Fußgelenken. Da die Fundamente sehr tief zu liegen kamen, so mußte

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/166>, abgerufen am 22.11.2024.