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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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als auch Gerichtshof über Streitigkeiten zwischen den Privatbahnen untereinander oder auch dritter Personen und hat hierin die Stellung der höheren Gerichtshöfe. In einzelnen Fällen ist bei Rechtsfragen die Berufung an den obersten Gerichtshof von Kanada zulässig. Der Generalgouverneur kann die Entscheidungen des Eisenbahnrates abändern1.

III. Der Umfang der kanadischen Eisenbahnen stellte sich, wie oben bemerkt, am 30. Juni 1911 auf 40·869 km, davon waren 2483 km doppelgleisig. Das gesamte Anlagekapital der Privatbahnen betrug 1.528,689.201 $ = rund 6 Milliarden M., wovon 749,207.687 $ (rund 2·9 Milliarden M.) Aktien und 779,481.514 $ (rund 3·1 Milliarden M.) Obligationen verschiedener Gattungen. Die Herstellungskosten der Staatsbahnen stellten sich auf 118,617.751 $ oder rund 500 Mill. M.

Die den kanadischen Bahnen von der Regierung der Kolonie, von den einzelnen Provinzen und von einzelnen Gemeinden geleistete Beihilfe stellte sich wie folgt:

durch die Regierung der Dominion 146,932.180 $

durch die Provinzen 35,837.606 $

durch die Gemeinden 17,983.823 $

zusammen 200,753.983 $

oder 840 Mill. M. Der größte Teil der Unterstützungen besteht in Gewährung von verlorenen Zuschüssen und von Darlehen. Ein Teil der Linien der Canadian Pacific-Bahn ist von der Regierung für rund 38 Mill. $ gebaut und der Bahn geschenkt worden. An Landschenkungen haben die kanadischen Bahnen insgesamt 55,292.321 Acres = rund 200.000 km2, d. s. ungefähr 2/5 des Umfangs des Deutschen Reichs. Zinsbürgschaften sind insgesamt gewährt für 127,326.157 $ = rund 530 Mill. M. Durch diese sehr ansehnliche Beihilfe ist selbstverständlich der Eisenbahnbau sehr gefördert worden.

Der Gesamtumfang der Staatsbahnen betrug 2041 Meilen (= 3228 km). Die größte Staatsbahn ist der Intercolonial Railway (s. d.) mit einem Umfang von 1450 Meilen (2337 km), deren Hauptlinie von Halifax nach St. Rosalie geht. Außerdem sind Staatsbahnen die Eisenbahnen auf der Prinz-Eduard-Insel (266 Meilen = 429 km), die Temis Kaming and Northern Ontario-Eisenbahn (267 Meilen = 427 km) und die Neu-Braunschweig-Kohlen- und Eisenbahngesellschaft (58 Meilen = 83 km). Die übrigen Eisenbahnen sind Privatbahnen, deren Eigentümer oder Betriebsleiter im ganzen 89 Gesellschaften sind. Die größte dieser Gesellschaften ist die kanadische Überlandbahn (Canadian Pacific Railway, s. d.), deren Gesamtnetz einschließlich der Zweigbahnen, der gepachteten und der im Bau befindlichen Bahnen in Kanada einen Umfang im Jahre 1911 von 11.756 Meilen (= rund 19.000 km) hat. Ihr folgt in Umfang die Canadian Northern-Eisenbahn mit 4147 Meilen (= 6675 km) und die Grand Trunk-Eisenbahn, von der einzelne Strecken in den Vereinigten Staaten liegen, in Kanada mit 3529 Meilen (rund 5672 km). Von den übrigen Bahnen seien hier folgende, mit einem Netz von mehr als 100 Meilen1 angeführt:

Alberta-Eisenbahn und

Bewässerungs-Gesellschaft 113 Meilen

Atlantic & Lake Superior 100 Meilen

Bay von Quinte 108 Meilen

Canada Southern 382 Meilen

Canadian Northern Ontario 346 Meilen

Canadian Northern Quebec 407 Meilen

Central Ontario 150 Meilen

Dominion Atlantic 293 Meilen

Grand Trunk (Canada Atlantic) 456 Meilen

Halifax & Southwestern 372 Meilen

Kingston & Pembroke 110 Meilen

Lake Erie & Detroit, Pere Marquette 335 Meilen

Montreal & Atlantic 163 Meilen

Quebec Railway, Light & Powers Cy. 222 Meilen

Quebec Lake St. John 286 Meilen

Quebec, Montreal & Southern 192 Meilen

Temiscuata 113 Meilen

Vancouver, Victoria & Eastern 221 Meilen

Von den kleineren Bahnen seien besonders erwähnt die beiden Linien, die nach den neu entdeckten Goldfeldern in Kanada und Alaska am Klondike-Fluß führen. Die eine ist die British Yukon-Bahn (90 Meilen) vom White Pass nach Whitehorse Spur mit einer Zweigbahn nach Whitehorse und die Klondike-Bergwerks-Bahn (32 Meilen) von Dauron City nach Sulphur Springs. Durch die beiden Bahnen ist die Landreise nach den Goldgebieten wesentlich erleichtert.

Über die Betriebsergebnisse der kanadischen Bahnen im Jahre 1910 geben folgende Zahlen Auskunft:

Anzahl der gefahrenen Personen 35,894.575

Anzahl der Personenmeilen 2.466,729.664

Personenzugmeilen 35,022.541

1 Vgl. Über das Eisenbahngesetz, seine Entstehung, seine Fassung und seine Bedeutung. Dr. Pieck im Archiv für Eisenbahnwesen 1890, S. 220-235. Ferner das. 1904. S. 757-758.
1 Von einer Umrechnung der englischen Meilen in km ist hier abgesehen (1 Meile = 1·61 km).

als auch Gerichtshof über Streitigkeiten zwischen den Privatbahnen untereinander oder auch dritter Personen und hat hierin die Stellung der höheren Gerichtshöfe. In einzelnen Fällen ist bei Rechtsfragen die Berufung an den obersten Gerichtshof von Kanada zulässig. Der Generalgouverneur kann die Entscheidungen des Eisenbahnrates abändern1.

III. Der Umfang der kanadischen Eisenbahnen stellte sich, wie oben bemerkt, am 30. Juni 1911 auf 40·869 km, davon waren 2483 km doppelgleisig. Das gesamte Anlagekapital der Privatbahnen betrug 1.528,689.201 $ = rund 6 Milliarden M., wovon 749,207.687 $ (rund 2·9 Milliarden M.) Aktien und 779,481.514 $ (rund 3·1 Milliarden M.) Obligationen verschiedener Gattungen. Die Herstellungskosten der Staatsbahnen stellten sich auf 118,617.751 $ oder rund 500 Mill. M.

Die den kanadischen Bahnen von der Regierung der Kolonie, von den einzelnen Provinzen und von einzelnen Gemeinden geleistete Beihilfe stellte sich wie folgt:

durch die Regierung der Dominion 146,932.180 $

durch die Provinzen 35,837.606 $

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Der Gesamtumfang der Staatsbahnen betrug 2041 Meilen (= 3228 km). Die größte Staatsbahn ist der Intercolonial Railway (s. d.) mit einem Umfang von 1450 Meilen (2337 km), deren Hauptlinie von Halifax nach St. Rosalie geht. Außerdem sind Staatsbahnen die Eisenbahnen auf der Prinz-Eduard-Insel (266 Meilen = 429 km), die Temis Kaming and Northern Ontario-Eisenbahn (267 Meilen = 427 km) und die Neu-Braunschweig-Kohlen- und Eisenbahngesellschaft (58 Meilen = 83 km). Die übrigen Eisenbahnen sind Privatbahnen, deren Eigentümer oder Betriebsleiter im ganzen 89 Gesellschaften sind. Die größte dieser Gesellschaften ist die kanadische Überlandbahn (Canadian Pacific Railway, s. d.), deren Gesamtnetz einschließlich der Zweigbahnen, der gepachteten und der im Bau befindlichen Bahnen in Kanada einen Umfang im Jahre 1911 von 11.756 Meilen (= rund 19.000 km) hat. Ihr folgt in Umfang die Canadian Northern-Eisenbahn mit 4147 Meilen (= 6675 km) und die Grand Trunk-Eisenbahn, von der einzelne Strecken in den Vereinigten Staaten liegen, in Kanada mit 3529 Meilen (rund 5672 km). Von den übrigen Bahnen seien hier folgende, mit einem Netz von mehr als 100 Meilen1 angeführt:

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Von den kleineren Bahnen seien besonders erwähnt die beiden Linien, die nach den neu entdeckten Goldfeldern in Kanada und Alaska am Klondike-Fluß führen. Die eine ist die British Yukon-Bahn (90 Meilen) vom White Pass nach Whitehorse Spur mit einer Zweigbahn nach Whitehorse und die Klondike-Bergwerks-Bahn (32 Meilen) von Dauron City nach Sulphur Springs. Durch die beiden Bahnen ist die Landreise nach den Goldgebieten wesentlich erleichtert.

Über die Betriebsergebnisse der kanadischen Bahnen im Jahre 1910 geben folgende Zahlen Auskunft:

Anzahl der gefahrenen Personen 35,894.575

Anzahl der Personenmeilen 2.466,729.664

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1 Vgl. Über das Eisenbahngesetz, seine Entstehung, seine Fassung und seine Bedeutung. Dr. Pieck im Archiv für Eisenbahnwesen 1890, S. 220–235. Ferner das. 1904. S. 757–758.
1 Von einer Umrechnung der englischen Meilen in km ist hier abgesehen (1 Meile = 1·61 km).
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[79/0090] als auch Gerichtshof über Streitigkeiten zwischen den Privatbahnen untereinander oder auch dritter Personen und hat hierin die Stellung der höheren Gerichtshöfe. In einzelnen Fällen ist bei Rechtsfragen die Berufung an den obersten Gerichtshof von Kanada zulässig. Der Generalgouverneur kann die Entscheidungen des Eisenbahnrates abändern 1. III. Der Umfang der kanadischen Eisenbahnen stellte sich, wie oben bemerkt, am 30. Juni 1911 auf 40·869 km, davon waren 2483 km doppelgleisig. Das gesamte Anlagekapital der Privatbahnen betrug 1.528,689.201 $ = rund 6 Milliarden M., wovon 749,207.687 $ (rund 2·9 Milliarden M.) Aktien und 779,481.514 $ (rund 3·1 Milliarden M.) Obligationen verschiedener Gattungen. Die Herstellungskosten der Staatsbahnen stellten sich auf 118,617.751 $ oder rund 500 Mill. M. Die den kanadischen Bahnen von der Regierung der Kolonie, von den einzelnen Provinzen und von einzelnen Gemeinden geleistete Beihilfe stellte sich wie folgt: durch die Regierung der Dominion 146,932.180 $ durch die Provinzen 35,837.606 $ durch die Gemeinden 17,983.823 $ zusammen 200,753.983 $ oder 840 Mill. M. Der größte Teil der Unterstützungen besteht in Gewährung von verlorenen Zuschüssen und von Darlehen. Ein Teil der Linien der Canadian Pacific-Bahn ist von der Regierung für rund 38 Mill. $ gebaut und der Bahn geschenkt worden. An Landschenkungen haben die kanadischen Bahnen insgesamt 55,292.321 Acres = rund 200.000 km2, d. s. ungefähr 2/5 des Umfangs des Deutschen Reichs. Zinsbürgschaften sind insgesamt gewährt für 127,326.157 $ = rund 530 Mill. M. Durch diese sehr ansehnliche Beihilfe ist selbstverständlich der Eisenbahnbau sehr gefördert worden. Der Gesamtumfang der Staatsbahnen betrug 2041 Meilen (= 3228 km). Die größte Staatsbahn ist der Intercolonial Railway (s. d.) mit einem Umfang von 1450 Meilen (2337 km), deren Hauptlinie von Halifax nach St. Rosalie geht. Außerdem sind Staatsbahnen die Eisenbahnen auf der Prinz-Eduard-Insel (266 Meilen = 429 km), die Temis Kaming and Northern Ontario-Eisenbahn (267 Meilen = 427 km) und die Neu-Braunschweig-Kohlen- und Eisenbahngesellschaft (58 Meilen = 83 km). Die übrigen Eisenbahnen sind Privatbahnen, deren Eigentümer oder Betriebsleiter im ganzen 89 Gesellschaften sind. Die größte dieser Gesellschaften ist die kanadische Überlandbahn (Canadian Pacific Railway, s. d.), deren Gesamtnetz einschließlich der Zweigbahnen, der gepachteten und der im Bau befindlichen Bahnen in Kanada einen Umfang im Jahre 1911 von 11.756 Meilen (= rund 19.000 km) hat. Ihr folgt in Umfang die Canadian Northern-Eisenbahn mit 4147 Meilen (= 6675 km) und die Grand Trunk-Eisenbahn, von der einzelne Strecken in den Vereinigten Staaten liegen, in Kanada mit 3529 Meilen (rund 5672 km). Von den übrigen Bahnen seien hier folgende, mit einem Netz von mehr als 100 Meilen 1 angeführt: Alberta-Eisenbahn und Bewässerungs-Gesellschaft 113 Meilen Atlantic & Lake Superior 100 Meilen Bay von Quinté 108 Meilen Canada Southern 382 Meilen Canadian Northern Ontario 346 Meilen Canadian Northern Quebec 407 Meilen Central Ontario 150 Meilen Dominion Atlantic 293 Meilen Grand Trunk (Canada Atlantic) 456 Meilen Halifax & Southwestern 372 Meilen Kingston & Pembroke 110 Meilen Lake Erie & Detroit, Père Marquette 335 Meilen Montreal & Atlantic 163 Meilen Quebec Railway, Light & Powers Cy. 222 Meilen Quebec Lake St. John 286 Meilen Quebec, Montreal & Southern 192 Meilen Temiscuata 113 Meilen Vancouver, Victoria & Eastern 221 Meilen Von den kleineren Bahnen seien besonders erwähnt die beiden Linien, die nach den neu entdeckten Goldfeldern in Kanada und Alaska am Klondike-Fluß führen. Die eine ist die British Yukon-Bahn (90 Meilen) vom White Pass nach Whitehorse Spur mit einer Zweigbahn nach Whitehorse und die Klondike-Bergwerks-Bahn (32 Meilen) von Dauron City nach Sulphur Springs. Durch die beiden Bahnen ist die Landreise nach den Goldgebieten wesentlich erleichtert. Über die Betriebsergebnisse der kanadischen Bahnen im Jahre 1910 geben folgende Zahlen Auskunft: Anzahl der gefahrenen Personen 35,894.575 Anzahl der Personenmeilen 2.466,729.664 Personenzugmeilen 35,022.541 1 Vgl. Über das Eisenbahngesetz, seine Entstehung, seine Fassung und seine Bedeutung. Dr. Pieck im Archiv für Eisenbahnwesen 1890, S. 220–235. Ferner das. 1904. S. 757–758. 1 Von einer Umrechnung der englischen Meilen in km ist hier abgesehen (1 Meile = 1·61 km).

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/90>, abgerufen am 22.11.2024.