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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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mit hohem Gehalt an hygroskopischem Wasser nicht unbedeutend sein, worauf bei Wahl der Kohlengattung Rücksicht zu nehmen sein wird. Jedenfalls empfiehlt es sich, zur Feststellung allfälliger Verluste zeitweise Kohlenproben mit länger lagernden Sorten vorzunehmen.

Kohle wurde früher in unregelmäßigen Haufen längs eines Gleises abgeworfen. Jetzt werden hierfür eigene Einzäunungen aus Altschwellen und Schienen (in Deutschland vielfach aus alten eisernen Langschwellen) hergestellt, die gestatten, Kohle bis zu 4 m hoch aufzuschichten.

In Staaten, wo Kohle mit Greiferkrahnen aus den Wagen entladen und auf die Tender verladen wird (so insbesondere in Frankreich), hat man die Einzäunungen wieder verlassen und ist zum hohen, kegelförmigen Haufen zurückgekehrt, weil der Greifer derart mehr Bewegungsfreiheit erhält. Kleinere Mengen Kohle (bis 1000 t) werden bei den neuesten maschinellen Bekohlungsanlagen (s. d.) (Nordamerika und Deutschland) in eisernen Behältern aufbewahrt; in letzter Zeit werden einzelne solche Behälter auch aus Eisenbeton hergestellt.

Holz wird meist in Stößen gelagert, die jederzeit ermöglichen, die vorhandene Menge nachzuzählen.

Petroleum wird in freistehenden oder versenkten Zisternen gelagert, wobei die Rohrleitungen mittels Kohlensäure führenden Überrohren gegen Feuer gesichert sind.

III. Brennstofferprobung. Die Qualitäten, insbesondere der Heizwert und die Verwendbarkeit der verschiedenen Brennstoffe werden durch eingehende Erprobungen ermittelt.

Der Heizwert eines B. findet seinen Ausdruck durch die Zahl der für 1 kg B. verdampften l Wassers oder bei Elektrizitätswerken durch die Anzahl der für 1 kg B. erzeugten Kilowattstunden; die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden bestimmen genau die von dem betreffenden B. erzeugten Wärmeeinheiten oder Kalorien.

Außer diesen Werten ist es selbstverständlich auch von Wichtigkeit, die chemische Zusammensetzung der B., insbesondere deren Gehalt an verbrennlichem Schwefel und das Verhältnis des Schwefelgehaltes zum Kohlenstoffgehalt, (wegen des schädlichen Einflusses des Schwefels auf die metallenen Bestandteile der Feuerungsanlagen, insbesondere jener aus Kupfer), sowie den Prozentsatz der Rückstände und ihr Verhalten im Feuer zu kennen.

Zur Kenntnis dieser Werte gelangt man auf dem Wege einer chemisch-analytischen und einer kalorimetrischen Untersuchung, oder schließlich auf dem Wege der praktischen Erprobung der B. entweder im Betriebe bei Lokomotiven oder bei Stabilanlagen.

Nachstehende Zusammenstellung enthält die bei vollkommener Verbrennung erreichbaren Heizwerte der wichtigsten im Eisenbahnbetrieb verwendeten Brennstoffe:



Die chemisch-analytische Untersuchung gibt in Gewichtsprozenten den Gehalt an Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, hygroskopischem Wasser, Asche und verbrennlichem Schwefel. Aus diesen Werten ist es möglich, den absoluten Wärmeeffekt in Kalorien nach folgender von Dulong aufgestellten und vom Verein deutscher Ingenieure sowie dem Internationalen Verband der Dampfkessel-Überwachungvereine angenommenen sog. Verband-Formel zu berechnen, u. zw:

wobei

WEden absoluten Wärmeeffekt in Kalorien,
Cden Gehalt an Kohlenstoff,
Hden Gehalt an Wasserstoff,
Oden Gehalt an Sauerstoff,
Sden Gehalt an verbrennlichem Schwefel und
H2Oden Gehalt an hygroskopischem Wasser
in Prozenten bedeuten.

Der so berechnete Heizwert weicht gewöhnlich ganz unwesentlich von dem auf kalorimetrischem Wege ermittelten Werte ab.

Die kalorimetrische Untersuchung der die in besonderen, zu diesem Zwecke gebauten Apparaten, sog. Kalorimetern, ausgeführt wird, beruht darauf, daß man eine bestimmte Menge des zu untersuchenden B. in Sauerstoff oder in einem Gemisch von Sauerstoffgas und atmosphärischer Luft verbrennt und die dabei entwickelte Wärme auf eine genau bekannte Wassermenge

mit hohem Gehalt an hygroskopischem Wasser nicht unbedeutend sein, worauf bei Wahl der Kohlengattung Rücksicht zu nehmen sein wird. Jedenfalls empfiehlt es sich, zur Feststellung allfälliger Verluste zeitweise Kohlenproben mit länger lagernden Sorten vorzunehmen.

Kohle wurde früher in unregelmäßigen Haufen längs eines Gleises abgeworfen. Jetzt werden hierfür eigene Einzäunungen aus Altschwellen und Schienen (in Deutschland vielfach aus alten eisernen Langschwellen) hergestellt, die gestatten, Kohle bis zu 4 m hoch aufzuschichten.

In Staaten, wo Kohle mit Greiferkrahnen aus den Wagen entladen und auf die Tender verladen wird (so insbesondere in Frankreich), hat man die Einzäunungen wieder verlassen und ist zum hohen, kegelförmigen Haufen zurückgekehrt, weil der Greifer derart mehr Bewegungsfreiheit erhält. Kleinere Mengen Kohle (bis 1000 t) werden bei den neuesten maschinellen Bekohlungsanlagen (s. d.) (Nordamerika und Deutschland) in eisernen Behältern aufbewahrt; in letzter Zeit werden einzelne solche Behälter auch aus Eisenbeton hergestellt.

Holz wird meist in Stößen gelagert, die jederzeit ermöglichen, die vorhandene Menge nachzuzählen.

Petroleum wird in freistehenden oder versenkten Zisternen gelagert, wobei die Rohrleitungen mittels Kohlensäure führenden Überrohren gegen Feuer gesichert sind.

III. Brennstofferprobung. Die Qualitäten, insbesondere der Heizwert und die Verwendbarkeit der verschiedenen Brennstoffe werden durch eingehende Erprobungen ermittelt.

Der Heizwert eines B. findet seinen Ausdruck durch die Zahl der für 1 kg B. verdampften l Wassers oder bei Elektrizitätswerken durch die Anzahl der für 1 kg B. erzeugten Kilowattstunden; die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden bestimmen genau die von dem betreffenden B. erzeugten Wärmeeinheiten oder Kalorien.

Außer diesen Werten ist es selbstverständlich auch von Wichtigkeit, die chemische Zusammensetzung der B., insbesondere deren Gehalt an verbrennlichem Schwefel und das Verhältnis des Schwefelgehaltes zum Kohlenstoffgehalt, (wegen des schädlichen Einflusses des Schwefels auf die metallenen Bestandteile der Feuerungsanlagen, insbesondere jener aus Kupfer), sowie den Prozentsatz der Rückstände und ihr Verhalten im Feuer zu kennen.

Zur Kenntnis dieser Werte gelangt man auf dem Wege einer chemisch-analytischen und einer kalorimetrischen Untersuchung, oder schließlich auf dem Wege der praktischen Erprobung der B. entweder im Betriebe bei Lokomotiven oder bei Stabilanlagen.

Nachstehende Zusammenstellung enthält die bei vollkommener Verbrennung erreichbaren Heizwerte der wichtigsten im Eisenbahnbetrieb verwendeten Brennstoffe:



Die chemisch-analytische Untersuchung gibt in Gewichtsprozenten den Gehalt an Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, hygroskopischem Wasser, Asche und verbrennlichem Schwefel. Aus diesen Werten ist es möglich, den absoluten Wärmeeffekt in Kalorien nach folgender von Dulong aufgestellten und vom Verein deutscher Ingenieure sowie dem Internationalen Verband der Dampfkessel-Überwachungvereine angenommenen sog. Verband-Formel zu berechnen, u. zw:

wobei

WEden absoluten Wärmeeffekt in Kalorien,
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in Prozenten bedeuten.

Der so berechnete Heizwert weicht gewöhnlich ganz unwesentlich von dem auf kalorimetrischem Wege ermittelten Werte ab.

Die kalorimetrische Untersuchung der die in besonderen, zu diesem Zwecke gebauten Apparaten, sog. Kalorimetern, ausgeführt wird, beruht darauf, daß man eine bestimmte Menge des zu untersuchenden B. in Sauerstoff oder in einem Gemisch von Sauerstoffgas und atmosphärischer Luft verbrennt und die dabei entwickelte Wärme auf eine genau bekannte Wassermenge

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[72/0083] mit hohem Gehalt an hygroskopischem Wasser nicht unbedeutend sein, worauf bei Wahl der Kohlengattung Rücksicht zu nehmen sein wird. Jedenfalls empfiehlt es sich, zur Feststellung allfälliger Verluste zeitweise Kohlenproben mit länger lagernden Sorten vorzunehmen. Kohle wurde früher in unregelmäßigen Haufen längs eines Gleises abgeworfen. Jetzt werden hierfür eigene Einzäunungen aus Altschwellen und Schienen (in Deutschland vielfach aus alten eisernen Langschwellen) hergestellt, die gestatten, Kohle bis zu 4 m hoch aufzuschichten. In Staaten, wo Kohle mit Greiferkrahnen aus den Wagen entladen und auf die Tender verladen wird (so insbesondere in Frankreich), hat man die Einzäunungen wieder verlassen und ist zum hohen, kegelförmigen Haufen zurückgekehrt, weil der Greifer derart mehr Bewegungsfreiheit erhält. Kleinere Mengen Kohle (bis 1000 t) werden bei den neuesten maschinellen Bekohlungsanlagen (s. d.) (Nordamerika und Deutschland) in eisernen Behältern aufbewahrt; in letzter Zeit werden einzelne solche Behälter auch aus Eisenbeton hergestellt. Holz wird meist in Stößen gelagert, die jederzeit ermöglichen, die vorhandene Menge nachzuzählen. Petroleum wird in freistehenden oder versenkten Zisternen gelagert, wobei die Rohrleitungen mittels Kohlensäure führenden Überrohren gegen Feuer gesichert sind. III. Brennstofferprobung. Die Qualitäten, insbesondere der Heizwert und die Verwendbarkeit der verschiedenen Brennstoffe werden durch eingehende Erprobungen ermittelt. Der Heizwert eines B. findet seinen Ausdruck durch die Zahl der für 1 kg B. verdampften l Wassers oder bei Elektrizitätswerken durch die Anzahl der für 1 kg B. erzeugten Kilowattstunden; die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden bestimmen genau die von dem betreffenden B. erzeugten Wärmeeinheiten oder Kalorien. Außer diesen Werten ist es selbstverständlich auch von Wichtigkeit, die chemische Zusammensetzung der B., insbesondere deren Gehalt an verbrennlichem Schwefel und das Verhältnis des Schwefelgehaltes zum Kohlenstoffgehalt, (wegen des schädlichen Einflusses des Schwefels auf die metallenen Bestandteile der Feuerungsanlagen, insbesondere jener aus Kupfer), sowie den Prozentsatz der Rückstände und ihr Verhalten im Feuer zu kennen. Zur Kenntnis dieser Werte gelangt man auf dem Wege einer chemisch-analytischen und einer kalorimetrischen Untersuchung, oder schließlich auf dem Wege der praktischen Erprobung der B. entweder im Betriebe bei Lokomotiven oder bei Stabilanlagen. Nachstehende Zusammenstellung enthält die bei vollkommener Verbrennung erreichbaren Heizwerte der wichtigsten im Eisenbahnbetrieb verwendeten Brennstoffe: Die chemisch-analytische Untersuchung gibt in Gewichtsprozenten den Gehalt an Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, hygroskopischem Wasser, Asche und verbrennlichem Schwefel. Aus diesen Werten ist es möglich, den absoluten Wärmeeffekt in Kalorien nach folgender von Dulong aufgestellten und vom Verein deutscher Ingenieure sowie dem Internationalen Verband der Dampfkessel-Überwachungvereine angenommenen sog. Verband-Formel zu berechnen, u. zw: [FORMEL] wobei WE den absoluten Wärmeeffekt in Kalorien, C den Gehalt an Kohlenstoff, H den Gehalt an Wasserstoff, O den Gehalt an Sauerstoff, S den Gehalt an verbrennlichem Schwefel und H2O den Gehalt an hygroskopischem Wasser in Prozenten bedeuten. Der so berechnete Heizwert weicht gewöhnlich ganz unwesentlich von dem auf kalorimetrischem Wege ermittelten Werte ab. Die kalorimetrische Untersuchung der die in besonderen, zu diesem Zwecke gebauten Apparaten, sog. Kalorimetern, ausgeführt wird, beruht darauf, daß man eine bestimmte Menge des zu untersuchenden B. in Sauerstoff oder in einem Gemisch von Sauerstoffgas und atmosphärischer Luft verbrennt und die dabei entwickelte Wärme auf eine genau bekannte Wassermenge

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/83>, abgerufen am 25.11.2024.