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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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außen liegenden Zementwülsten gedichtet. Diese D. sowie jene aus den weiteren kreisförmigen Rohren, die durch hohe Überfüllungen oder starke darübergehende Verkehrslasten einem großen senkrechten Drucke ausgesetzt sind, können im allgemeinen nur in gewachsenem Boden verlegt werden.

Jeder D. leistet dem lotrechten Drucke Widerstand nach Art eines Gewölbes, dessen


Abb. 356.
Widerlager die Seitenwände des Rohres sind und es wird daher eine Zerstörung nach Abb. 355 erfolgen. Ist das Rohr seitlich so gut befestigt, daß es in dieser Richtung nicht ausweichen kann, so wird seine Tragfähigkeit in außerordentlicher Weise erhöht. Es ist deshalb auf die feste Hinterfüllung der Seitenwände die größte Sorgfalt zu verwenden. Die Baugrube für das Rohr ist möglichst schmal auszuheben. Nach Verlegung des Rohres ist die seitliche Hinterfüllung bei sandigem und kiesigem Material durch Einstampfen und Einstemmen, bei tonigem und lehmigem Material durch sorgfältiges starkes Stampfen tunlichst zu dichten. Auch eine Hinterfüllung mit magerem Beton ist angezeigt.

Für die Stirnen der Zementrohrdurchlässe verwendet man in der Regel eigens hierfür geformte Stücke mit der Abschrägung nach dem Böschungswinkel der Auffüllung. Die Überschüttung der Rohre soll mindestens 0·60 m betragen.

3. Gemauerte D.

a) Plattendurchlässe, Deckeldohlen.

Der Plattendurchlaß besteht aus zwei in gewissem Abstande voneinander parallel geführten Mauern, den Widerlagern, deren Zwischenraum mit Stein- oder Betonplatten überdeckt ist. Solche D. werden in der Regel für Lichtweiten von 0·4 bis 1·00 m (Abb. 356 u. 359), selten für größere Weiten angewendet.

Die vorderen (inneren) Flächen der Widerlagsmauern sind immer senkrecht zu gestalten, die hinteren Flächen können derart geneigt sein, daß die Stärke der Widerlager nach unten stetig zunimmt, oder es kann die Verstärkung nach unten durch Absätze bewirkt werden. Einen stärkeren Absatz, meistens nicht unter 0·15 m, erhält das Fundament zur Erzielung eines breiten Auflagerfußes des Durchlaßmauerwerks, namentlich bei weicherem Untergrund. Bei Ausführung der Widerlager in Ziegelmauerwerk werden, womöglich neben den Deckplatten selbst wenigstens die Sockelsteine, die dem Wechsel von Nässe und


Abb. 357.
Trockenheit ausgesetzt sind, in frost- und wetterbeständigem Naturstein ausgeführt.

Die Widerlagerstärke ist nach der freien vertikalen Höhe h1 (Abb. 357) wie folgt zu bemessen:
h1 = 0·80, 0·90, 1·00, 1·10, 1·20, 1·30, 1·40, 1·50, 1·60 m
w
= 0·60, 0·65, 0·70, 0·75, 0·80, 0·80, 0·85, 0·90, 0·95 m

Für h1 größer als 1·20 m ist w bei Überschüttungen größer als 5·0 m um 0·05 m, bei Überschüttungen größer als 10·0 m um 0·10 m zu verstärken.

Die Abmessungen der Decksteine sind wie folgt zu nehmen (vgl. Abb. 356):


bei L = 0·60,0·80,1·00 m
bei d = 0·25,0·30,0·30 m
bei a = 0·20,0·20,0·25 m

Die Fundamente der Plattendurchlässe brauchen bei gutem Untergrund nur auf Frosttiefe, etwa 0·8-1·0 m unter die Bodenoberfläche, geführt zu werden und auch dies

außen liegenden Zementwülsten gedichtet. Diese D. sowie jene aus den weiteren kreisförmigen Rohren, die durch hohe Überfüllungen oder starke darübergehende Verkehrslasten einem großen senkrechten Drucke ausgesetzt sind, können im allgemeinen nur in gewachsenem Boden verlegt werden.

Jeder D. leistet dem lotrechten Drucke Widerstand nach Art eines Gewölbes, dessen


Abb. 356.
Widerlager die Seitenwände des Rohres sind und es wird daher eine Zerstörung nach Abb. 355 erfolgen. Ist das Rohr seitlich so gut befestigt, daß es in dieser Richtung nicht ausweichen kann, so wird seine Tragfähigkeit in außerordentlicher Weise erhöht. Es ist deshalb auf die feste Hinterfüllung der Seitenwände die größte Sorgfalt zu verwenden. Die Baugrube für das Rohr ist möglichst schmal auszuheben. Nach Verlegung des Rohres ist die seitliche Hinterfüllung bei sandigem und kiesigem Material durch Einstampfen und Einstemmen, bei tonigem und lehmigem Material durch sorgfältiges starkes Stampfen tunlichst zu dichten. Auch eine Hinterfüllung mit magerem Beton ist angezeigt.

Für die Stirnen der Zementrohrdurchlässe verwendet man in der Regel eigens hierfür geformte Stücke mit der Abschrägung nach dem Böschungswinkel der Auffüllung. Die Überschüttung der Rohre soll mindestens 0·60 m betragen.

3. Gemauerte D.

a) Plattendurchlässe, Deckeldohlen.

Der Plattendurchlaß besteht aus zwei in gewissem Abstande voneinander parallel geführten Mauern, den Widerlagern, deren Zwischenraum mit Stein- oder Betonplatten überdeckt ist. Solche D. werden in der Regel für Lichtweiten von 0·4 bis 1·00 m (Abb. 356 u. 359), selten für größere Weiten angewendet.

Die vorderen (inneren) Flächen der Widerlagsmauern sind immer senkrecht zu gestalten, die hinteren Flächen können derart geneigt sein, daß die Stärke der Widerlager nach unten stetig zunimmt, oder es kann die Verstärkung nach unten durch Absätze bewirkt werden. Einen stärkeren Absatz, meistens nicht unter 0·15 m, erhält das Fundament zur Erzielung eines breiten Auflagerfußes des Durchlaßmauerwerks, namentlich bei weicherem Untergrund. Bei Ausführung der Widerlager in Ziegelmauerwerk werden, womöglich neben den Deckplatten selbst wenigstens die Sockelsteine, die dem Wechsel von Nässe und


Abb. 357.
Trockenheit ausgesetzt sind, in frost- und wetterbeständigem Naturstein ausgeführt.

Die Widerlagerstärke ist nach der freien vertikalen Höhe h1 (Abb. 357) wie folgt zu bemessen:
h1 = 0·80, 0·90, 1·00, 1·10, 1·20, 1·30, 1·40, 1·50, 1·60 m
w
= 0·60, 0·65, 0·70, 0·75, 0·80, 0·80, 0·85, 0·90, 0·95 m

Für h1 größer als 1·20 m ist w bei Überschüttungen größer als 5·0 m um 0·05 m, bei Überschüttungen größer als 10·0 m um 0·10 m zu verstärken.

Die Abmessungen der Decksteine sind wie folgt zu nehmen (vgl. Abb. 356):


bei L = 0·60,0·80,1·00 m
bei d = 0·25,0·30,0·30 m
bei a = 0·20,0·20,0·25 m

Die Fundamente der Plattendurchlässe brauchen bei gutem Untergrund nur auf Frosttiefe, etwa 0·8–1·0 m unter die Bodenoberfläche, geführt zu werden und auch dies

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[478/0496] außen liegenden Zementwülsten gedichtet. Diese D. sowie jene aus den weiteren kreisförmigen Rohren, die durch hohe Überfüllungen oder starke darübergehende Verkehrslasten einem großen senkrechten Drucke ausgesetzt sind, können im allgemeinen nur in gewachsenem Boden verlegt werden. Jeder D. leistet dem lotrechten Drucke Widerstand nach Art eines Gewölbes, dessen [Abbildung Abb. 356. ] Widerlager die Seitenwände des Rohres sind und es wird daher eine Zerstörung nach Abb. 355 erfolgen. Ist das Rohr seitlich so gut befestigt, daß es in dieser Richtung nicht ausweichen kann, so wird seine Tragfähigkeit in außerordentlicher Weise erhöht. Es ist deshalb auf die feste Hinterfüllung der Seitenwände die größte Sorgfalt zu verwenden. Die Baugrube für das Rohr ist möglichst schmal auszuheben. Nach Verlegung des Rohres ist die seitliche Hinterfüllung bei sandigem und kiesigem Material durch Einstampfen und Einstemmen, bei tonigem und lehmigem Material durch sorgfältiges starkes Stampfen tunlichst zu dichten. Auch eine Hinterfüllung mit magerem Beton ist angezeigt. Für die Stirnen der Zementrohrdurchlässe verwendet man in der Regel eigens hierfür geformte Stücke mit der Abschrägung nach dem Böschungswinkel der Auffüllung. Die Überschüttung der Rohre soll mindestens 0·60 m betragen. 3. Gemauerte D. a) Plattendurchlässe, Deckeldohlen. Der Plattendurchlaß besteht aus zwei in gewissem Abstande voneinander parallel geführten Mauern, den Widerlagern, deren Zwischenraum mit Stein- oder Betonplatten überdeckt ist. Solche D. werden in der Regel für Lichtweiten von 0·4 bis 1·00 m (Abb. 356 u. 359), selten für größere Weiten angewendet. Die vorderen (inneren) Flächen der Widerlagsmauern sind immer senkrecht zu gestalten, die hinteren Flächen können derart geneigt sein, daß die Stärke der Widerlager nach unten stetig zunimmt, oder es kann die Verstärkung nach unten durch Absätze bewirkt werden. Einen stärkeren Absatz, meistens nicht unter 0·15 m, erhält das Fundament zur Erzielung eines breiten Auflagerfußes des Durchlaßmauerwerks, namentlich bei weicherem Untergrund. Bei Ausführung der Widerlager in Ziegelmauerwerk werden, womöglich neben den Deckplatten selbst wenigstens die Sockelsteine, die dem Wechsel von Nässe und [Abbildung Abb. 357. ] Trockenheit ausgesetzt sind, in frost- und wetterbeständigem Naturstein ausgeführt. Die Widerlagerstärke ist nach der freien vertikalen Höhe h1 (Abb. 357) wie folgt zu bemessen: h1 = 0·80, 0·90, 1·00, 1·10, 1·20, 1·30, 1·40, 1·50, 1·60 m w = 0·60, 0·65, 0·70, 0·75, 0·80, 0·80, 0·85, 0·90, 0·95 m Für h1 größer als 1·20 m ist w bei Überschüttungen größer als 5·0 m um 0·05 m, bei Überschüttungen größer als 10·0 m um 0·10 m zu verstärken. Die Abmessungen der Decksteine sind wie folgt zu nehmen (vgl. Abb. 356): bei L = 0·60, 0·80, 1·00 m bei d = 0·25, 0·30, 0·30 m bei a = 0·20, 0·20, 0·25 m Die Fundamente der Plattendurchlässe brauchen bei gutem Untergrund nur auf Frosttiefe, etwa 0·8–1·0 m unter die Bodenoberfläche, geführt zu werden und auch dies

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/496>, abgerufen am 22.11.2024.