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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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Dieser Eigentümlichkeit der D. trägt folgende Bestimmung in den T. V. § 88, Abs. 3 Rechnung:

Ein- oder zweiachsige D. und nach der Bahnkrümmung einstellbare führende Laufachsen sind für Lokomotiven geeignet, die für Fahrgeschwindigkeiten bis 80 km in der Stunde bestimmt sind.

Literatur: Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik. II. und III. Bd. - Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre. III. Bd. - Eisenbahntechnik der Gegenwart. I. Bd., 2. Aufl. - Maurice Demoulin, Traite Pratique de la Machine Locomotive. III. Bd. Beschreibung eines neuen Systems für Lokomotiven und Eisenbahnwagen. Wien 1857. - Locomotives and Locomotive Building, Origin and Growth of the Rogers Locomotive and Machine Works. New York 1886.

Gölsdorf.


Deklaration (declaration of goods; declaration; declarazione) eines der Bahn zur Beförderung übergebenen Gutes, Angabe des Inhalts, Gewichts u. dgl. s. Frachtbrief.


Deklaration im Zollverfahren, die vom Warenführer gegenüber der Zollverwaltung behufs zollamtlicher Abfertigung der eingehenden oder ausgehenden Waren abzugebende Erklärung, s. Zollverfahren.


Deklassifikation nennt man die Versetzung eines Warenartikels aus einer Klasse des Gütertarifs in eine andere; in der Regel hat man hierbei eine D. im Auge, mit der eine Ermäßigung der Beförderungspreise verbunden ist, also die Versetzung aus einer teureren in eine billigere Klasse (s. Güterklassifikation).


Delaware Lackawanna und Western-Eisenbahngesellschaft. Diese Bahn, deren erste Strecke im Jahre 1849 konzessioniert worden ist, verbindet New York mit Buffalo. Zweigbahnen führen von Scranton nach Northumberland und von Chenango Forks nach Utica und Oswego. Ihr Gesamtnetz, einschließlich einiger kleiner gepachteter Bahnen, hat eine Ausdehnung von 1694 km, die in der Strecke Pennsylvania, New York und New Jersey liegen.

Die Bahn gehört zu den sog. Kohlenbahnen und hat einen großen Besitz von Kohlenbergwerken im Staate Pennsylvanien. Nachdem ihr durch die Novelle zum Bundesverkehrgesetz vom 29. Juni 1906, die sog. Commodities Clause (s. d.), die Beförderung der Kohlen ihrer eigenen Bergwerke untersagt worden ist, hat sie eine besondere Gesellschaft, die Delaware Lackawanna und Western-Kohlengesellschaft gegründet, an die sie ihre Kohlen verkauft, bevor sie zur Beförderung gelangen. Eine Beurteilung der finanziellen Ergebnisse des Eisenbahngeschäftes ist daher nicht möglich, da trotz der, wohl nur rein formellen, Trennung in 2 Unternehmungen tatsächlich nur ein großes Unternehmen vorliegt.

Nach der Bilanz für 1910 belaufen sich die Passiven insgesamt auf rund 82 Mill. $. Unter diesen wird das Aktienkapital mit rund 30 Mill. $ aufgeführt. Die Dividenden des Unternehmens haben in den Jahren 1854 bis 1885 vielfach geschwankt. Von 1886-1904 wurden regelmäßig 7% Dividende gezahlt. In den Jahren 1905-1908 und 1910 betrug die Dividende 20%, einschließlich einer Extradividende von je 10%, im Jahre 1909 wurde eine Dividende von 85%, einschließlich einer Extradividende von 75% ausgeschüttet.

Zur Beurteilung des Eisenbahnverkehrs mögen folgende Zahlen dienen: Es wurden im Jahre 1910 befördert 26,246.749 Personen (501,580.192 Personenmeilen), ferner 8,921.033 Großtonnen (die Tonne zu 1015 kg) Kohlen (1.681,100.221 Großtonnenmeilen von Kohlen), von anderen Gütern 11,758.953 Kleintonnen (1.788,021.198 Tonnenmeilen).

Die Einnahmen aus dem Personenverkehr betrugen 7,290.943 $, aus dem Kohlenverkehr 14,067.778 $ und aus der Beförderung anderer Güter 12,443.473 $. Für Verkäufe von Kohlen wurden 21,708.054 $ vereinnahmt.

v. der Leyen.


Delegierte Verwaltung, eine in der Volkswirtschaftslehre für die Privateisenbahnverwaltung vorkommende Bezeichnung, durch die zum Ausdruck gebracht werden soll, daß die Privatbahnverwaltung nur als Delegierte der Gemeinwirtschaft anzusehen und allen jenen Beschränkungen und Verpflichtungen zu unterwerfen sei, die eine der Gemeinwirtschaft entsprechende Gebarung zu sichern geeignet sind.


Demmer Bernhard, geboren 1833 zu Eisenach in Thüringen, gestorben 1902 in Wien, ein um die Entwicklung des Lokomotivbaues hochverdienter Techniker, Gründer und erster Direktor der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft in Floridsdorf.

Nach mehrjähriger Wanderzeit, wobei er in vielen Städten Deutschlands praktisch arbeitete, kam er 1851 nach Wien, und studierte am Wiener Polytechnischen Institut bis 1855. Im nächsten Jahre bekam er eine Stelle in der Maschinenfabrik der priv. österr. ungar. Staatseisenbahngesellschaft. Dort wirkte er unter Haswell durch 13 Jahre, zuletzt als Chef des Konstruktionsbureaus. Großen Anteil nahm er an der Konstruktion der berühmten Haswellschen Schmiedepresse.

Bei der im Jahre 1869 erfolgten Gründung der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft wurde D., auf Grund seiner reichen Erfahrungen, für die technische und kommerzielle Leitung

Dieser Eigentümlichkeit der D. trägt folgende Bestimmung in den T. V. § 88, Abs. 3 Rechnung:

Ein- oder zweiachsige D. und nach der Bahnkrümmung einstellbare führende Laufachsen sind für Lokomotiven geeignet, die für Fahrgeschwindigkeiten bis 80 km in der Stunde bestimmt sind.

Literatur: Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik. II. und III. Bd. – Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre. III. Bd. – Eisenbahntechnik der Gegenwart. I. Bd., 2. Aufl. – Maurice Demoulin, Traité Pratique de la Machine Locomotive. III. Bd. Beschreibung eines neuen Systems für Lokomotiven und Eisenbahnwagen. Wien 1857. – Locomotives and Locomotive Building, Origin and Growth of the Rogers Locomotive and Machine Works. New York 1886.

Gölsdorf.


Deklaration (declaration of goods; déclaration; declarazione) eines der Bahn zur Beförderung übergebenen Gutes, Angabe des Inhalts, Gewichts u. dgl. s. Frachtbrief.


Deklaration im Zollverfahren, die vom Warenführer gegenüber der Zollverwaltung behufs zollamtlicher Abfertigung der eingehenden oder ausgehenden Waren abzugebende Erklärung, s. Zollverfahren.


Deklassifikation nennt man die Versetzung eines Warenartikels aus einer Klasse des Gütertarifs in eine andere; in der Regel hat man hierbei eine D. im Auge, mit der eine Ermäßigung der Beförderungspreise verbunden ist, also die Versetzung aus einer teureren in eine billigere Klasse (s. Güterklassifikation).


Delaware Lackawanna und Western-Eisenbahngesellschaft. Diese Bahn, deren erste Strecke im Jahre 1849 konzessioniert worden ist, verbindet New York mit Buffalo. Zweigbahnen führen von Scranton nach Northumberland und von Chenango Forks nach Utica und Oswego. Ihr Gesamtnetz, einschließlich einiger kleiner gepachteter Bahnen, hat eine Ausdehnung von 1694 km, die in der Strecke Pennsylvania, New York und New Jersey liegen.

Die Bahn gehört zu den sog. Kohlenbahnen und hat einen großen Besitz von Kohlenbergwerken im Staate Pennsylvanien. Nachdem ihr durch die Novelle zum Bundesverkehrgesetz vom 29. Juni 1906, die sog. Commodities Clause (s. d.), die Beförderung der Kohlen ihrer eigenen Bergwerke untersagt worden ist, hat sie eine besondere Gesellschaft, die Delaware Lackawanna und Western-Kohlengesellschaft gegründet, an die sie ihre Kohlen verkauft, bevor sie zur Beförderung gelangen. Eine Beurteilung der finanziellen Ergebnisse des Eisenbahngeschäftes ist daher nicht möglich, da trotz der, wohl nur rein formellen, Trennung in 2 Unternehmungen tatsächlich nur ein großes Unternehmen vorliegt.

Nach der Bilanz für 1910 belaufen sich die Passiven insgesamt auf rund 82 Mill. $. Unter diesen wird das Aktienkapital mit rund 30 Mill. $ aufgeführt. Die Dividenden des Unternehmens haben in den Jahren 1854 bis 1885 vielfach geschwankt. Von 1886–1904 wurden regelmäßig 7% Dividende gezahlt. In den Jahren 1905–1908 und 1910 betrug die Dividende 20%, einschließlich einer Extradividende von je 10%, im Jahre 1909 wurde eine Dividende von 85%, einschließlich einer Extradividende von 75% ausgeschüttet.

Zur Beurteilung des Eisenbahnverkehrs mögen folgende Zahlen dienen: Es wurden im Jahre 1910 befördert 26,246.749 Personen (501,580.192 Personenmeilen), ferner 8,921.033 Großtonnen (die Tonne zu 1015 kg) Kohlen (1.681,100.221 Großtonnenmeilen von Kohlen), von anderen Gütern 11,758.953 Kleintonnen (1.788,021.198 Tonnenmeilen).

Die Einnahmen aus dem Personenverkehr betrugen 7,290.943 $, aus dem Kohlenverkehr 14,067.778 $ und aus der Beförderung anderer Güter 12,443.473 $. Für Verkäufe von Kohlen wurden 21,708.054 $ vereinnahmt.

v. der Leyen.


Delegierte Verwaltung, eine in der Volkswirtschaftslehre für die Privateisenbahnverwaltung vorkommende Bezeichnung, durch die zum Ausdruck gebracht werden soll, daß die Privatbahnverwaltung nur als Delegierte der Gemeinwirtschaft anzusehen und allen jenen Beschränkungen und Verpflichtungen zu unterwerfen sei, die eine der Gemeinwirtschaft entsprechende Gebarung zu sichern geeignet sind.


Demmer Bernhard, geboren 1833 zu Eisenach in Thüringen, gestorben 1902 in Wien, ein um die Entwicklung des Lokomotivbaues hochverdienter Techniker, Gründer und erster Direktor der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft in Floridsdorf.

Nach mehrjähriger Wanderzeit, wobei er in vielen Städten Deutschlands praktisch arbeitete, kam er 1851 nach Wien, und studierte am Wiener Polytechnischen Institut bis 1855. Im nächsten Jahre bekam er eine Stelle in der Maschinenfabrik der priv. österr. ungar. Staatseisenbahngesellschaft. Dort wirkte er unter Haswell durch 13 Jahre, zuletzt als Chef des Konstruktionsbureaus. Großen Anteil nahm er an der Konstruktion der berühmten Haswellschen Schmiedepresse.

Bei der im Jahre 1869 erfolgten Gründung der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft wurde D., auf Grund seiner reichen Erfahrungen, für die technische und kommerzielle Leitung

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[270/0284] Dieser Eigentümlichkeit der D. trägt folgende Bestimmung in den T. V. § 88, Abs. 3 Rechnung: Ein- oder zweiachsige D. und nach der Bahnkrümmung einstellbare führende Laufachsen sind für Lokomotiven geeignet, die für Fahrgeschwindigkeiten bis 80 km in der Stunde bestimmt sind. Literatur: Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik. II. und III. Bd. – Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre. III. Bd. – Eisenbahntechnik der Gegenwart. I. Bd., 2. Aufl. – Maurice Demoulin, Traité Pratique de la Machine Locomotive. III. Bd. Beschreibung eines neuen Systems für Lokomotiven und Eisenbahnwagen. Wien 1857. – Locomotives and Locomotive Building, Origin and Growth of the Rogers Locomotive and Machine Works. New York 1886. Gölsdorf. Deklaration (declaration of goods; déclaration; declarazione) eines der Bahn zur Beförderung übergebenen Gutes, Angabe des Inhalts, Gewichts u. dgl. s. Frachtbrief. Deklaration im Zollverfahren, die vom Warenführer gegenüber der Zollverwaltung behufs zollamtlicher Abfertigung der eingehenden oder ausgehenden Waren abzugebende Erklärung, s. Zollverfahren. Deklassifikation nennt man die Versetzung eines Warenartikels aus einer Klasse des Gütertarifs in eine andere; in der Regel hat man hierbei eine D. im Auge, mit der eine Ermäßigung der Beförderungspreise verbunden ist, also die Versetzung aus einer teureren in eine billigere Klasse (s. Güterklassifikation). Delaware Lackawanna und Western-Eisenbahngesellschaft. Diese Bahn, deren erste Strecke im Jahre 1849 konzessioniert worden ist, verbindet New York mit Buffalo. Zweigbahnen führen von Scranton nach Northumberland und von Chenango Forks nach Utica und Oswego. Ihr Gesamtnetz, einschließlich einiger kleiner gepachteter Bahnen, hat eine Ausdehnung von 1694 km, die in der Strecke Pennsylvania, New York und New Jersey liegen. Die Bahn gehört zu den sog. Kohlenbahnen und hat einen großen Besitz von Kohlenbergwerken im Staate Pennsylvanien. Nachdem ihr durch die Novelle zum Bundesverkehrgesetz vom 29. Juni 1906, die sog. Commodities Clause (s. d.), die Beförderung der Kohlen ihrer eigenen Bergwerke untersagt worden ist, hat sie eine besondere Gesellschaft, die Delaware Lackawanna und Western-Kohlengesellschaft gegründet, an die sie ihre Kohlen verkauft, bevor sie zur Beförderung gelangen. Eine Beurteilung der finanziellen Ergebnisse des Eisenbahngeschäftes ist daher nicht möglich, da trotz der, wohl nur rein formellen, Trennung in 2 Unternehmungen tatsächlich nur ein großes Unternehmen vorliegt. Nach der Bilanz für 1910 belaufen sich die Passiven insgesamt auf rund 82 Mill. $. Unter diesen wird das Aktienkapital mit rund 30 Mill. $ aufgeführt. Die Dividenden des Unternehmens haben in den Jahren 1854 bis 1885 vielfach geschwankt. Von 1886–1904 wurden regelmäßig 7% Dividende gezahlt. In den Jahren 1905–1908 und 1910 betrug die Dividende 20%, einschließlich einer Extradividende von je 10%, im Jahre 1909 wurde eine Dividende von 85%, einschließlich einer Extradividende von 75% ausgeschüttet. Zur Beurteilung des Eisenbahnverkehrs mögen folgende Zahlen dienen: Es wurden im Jahre 1910 befördert 26,246.749 Personen (501,580.192 Personenmeilen), ferner 8,921.033 Großtonnen (die Tonne zu 1015 kg) Kohlen (1.681,100.221 Großtonnenmeilen von Kohlen), von anderen Gütern 11,758.953 Kleintonnen (1.788,021.198 Tonnenmeilen). Die Einnahmen aus dem Personenverkehr betrugen 7,290.943 $, aus dem Kohlenverkehr 14,067.778 $ und aus der Beförderung anderer Güter 12,443.473 $. Für Verkäufe von Kohlen wurden 21,708.054 $ vereinnahmt. v. der Leyen. Delegierte Verwaltung, eine in der Volkswirtschaftslehre für die Privateisenbahnverwaltung vorkommende Bezeichnung, durch die zum Ausdruck gebracht werden soll, daß die Privatbahnverwaltung nur als Delegierte der Gemeinwirtschaft anzusehen und allen jenen Beschränkungen und Verpflichtungen zu unterwerfen sei, die eine der Gemeinwirtschaft entsprechende Gebarung zu sichern geeignet sind. Demmer Bernhard, geboren 1833 zu Eisenach in Thüringen, gestorben 1902 in Wien, ein um die Entwicklung des Lokomotivbaues hochverdienter Techniker, Gründer und erster Direktor der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft in Floridsdorf. Nach mehrjähriger Wanderzeit, wobei er in vielen Städten Deutschlands praktisch arbeitete, kam er 1851 nach Wien, und studierte am Wiener Polytechnischen Institut bis 1855. Im nächsten Jahre bekam er eine Stelle in der Maschinenfabrik der priv. österr. ungar. Staatseisenbahngesellschaft. Dort wirkte er unter Haswell durch 13 Jahre, zuletzt als Chef des Konstruktionsbureaus. Großen Anteil nahm er an der Konstruktion der berühmten Haswellschen Schmiedepresse. Bei der im Jahre 1869 erfolgten Gründung der Wiener Lokomotivfabrik-Aktiengesellschaft wurde D., auf Grund seiner reichen Erfahrungen, für die technische und kommerzielle Leitung

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/284>, abgerufen am 28.11.2024.