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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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deren höchste Station 1950 m über dem Meer liegt, zu überschreiten und in Vancouver und Port Moody, gegenüber Vancouver Island, den Stillen Ozean zu erreichen. Die Versuche, eine solche Bahn zu stande zu bringen, reichen bis in die Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Sie scheiterten zunächst an wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Schwierigkeiten. Erst am 16. Februar 1881 wurde sie von der kanadischen Regierung einer Aktiengesellschaft unter dem Vorsitz von George Stephen konzessioniert, schon am 5. November 1885 war sie soweit vollendet, daß der erste Zug von Montreal nach Port Moody durchfahren konnte, im Juni 1886 wurde sie dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Entfernung von Montreal nach Vancouver beträgt auf der Bahn 4666 km und ist also um 6-700 km kürzer, als die von New York nach San Francisco.

In Großbritannien wurde mit Recht großer Wert darauf gelegt, daß mit der kanadischen Überlandbahn das noch fehlende Zwischenglied einer großen Verkehrsstraße geschaffen ist, auf der auf ausschließlich englischem Gebiet Güter, Personen, insbesondere auch Truppen und Postsachen von Großbritannien nach seinen asiatischen und australischen Kolonien befördert werden können.

Bei dem Bau der Bahn waren große technische Schwierigkeiten zu überwinden, insbesondere ist auf weiten Strecken das Klima ein derartiges, daß lange gezweifelt wurde, ob eine betriebssichere Herstellung der Bahn überhaupt möglich sein werde und ob sich im Winter ein regelmäßiger Betrieb werde aufrecht erhalten lassen, Zweifel, die sich nicht als begründet erwiesen haben.

Der Bahn sind sehr bedeutende Unterstützungen durch die Regierung des Bundes, einzelne Provinzen und Gemeinden gewährt worden, so großartige, wie vielleicht keiner zweiten Verkehrsanstalt auf der Welt. Sie erhielt zweimal Regierungsdarlehen, zuerst ein solches von 65 Mill. Dollars, und im Jahr 1884, als Mittel zum Weiterbau nicht vorhanden waren, aufs neue 29,880.912 Doll. 713 Meilen der Bahn hat die Regierung auf ihre Kosten für rund 38 Mill. Doll. gebaut und der Gesellschaft geschenkt. Außer dem Grund und Boden für die Bahn nebst sämtlichen baulichen Anlagen erhielt die Gesellschaft bedeutende Landschenkungen. Die Regierung hat für 65 Mill. Doll. des auf 100 Mill. festgestellten Aktienkapitals eine Zinsbürgschaft in der Höhe von 3% jährlich bis zum 17. August 1893 gewährt. Die Bahn genoß zollfreie Einfuhr für Schienen und Baumaterialien, hat für ewige Zeiten volle Abgabenfreiheit und hatte für 20 Jahre ein ausschließliches Privilegium.

Der Gesamtumfang der Landschenkungen an die C. und die zu ihr gehörenden Bahnen betrug 26,623.188 Acres = 108.150 km2. Von den Ländereien besaß die Bahn im Jahre 1911 noch 11,488.995 Acres = 48.000 km2. Insgesamt wurde eingenommen für Verkäufe von Land und von Bauplätzen in den Städten:


1906:14,568.698 $,
1907:21,748.422 $,
1908:22,401.530 $,
1909:27,567.267 $,
1910:43,762.195 $

Die Bahn hat von Anbeginn eine weitsichtige, sehr verständige Besiedlungspolitik getrieben, den Ansiedlern durch Gewährung günstiger Zahlungsbedingungen, durch Herstellung der ersten Anlagen, durch Bewässerung großer Gebiete den Landerwerb schmackhaft gemacht und dadurch zur Vermehrung der Bevölkerung wesentlich beigetragen.

Die C. hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Fortsetzungen, sowohl nach Osten als nach Westen, von Anschlußbahnen, durch Erwerb und Pachtung von Bahnen bedeutend vergrößert. Im Westen führt sie außer nach Vancouver auch nach Seattle und von dort geht eine Dampferlinie nach Victoria (Vancouver Island), wo sich wieder eine Eisenbahnstrecke anschließt. Ihre östlichste Station ist Yarmouth auf der Halbinsel Nova Scotia, im Süden erstreckt sie sich in die Vereinigten Staaten nach den großen Seen bis Toronto und Detroit, sie hat die Kontrolle über die zum größten Teil in den Vereinigten Staaten gelegenen Eisenbahnen: Duluth, South Shore und Atlantic-Eisenbahn (955 km in den Vereinigten Staaten), die Minneapolis-St. Paul- und Sankt Marie-Eisenbahngesellschaft (3800 km in den Vereinigten Staaten) und die Wisconsin Central-Eisenbahn (1571 km) und einige kleine Eisenbahnen. Insgesamt gehören zu ihrem System 6936 km Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Längenentwicklung der Bahn in engl. Meilen ergibt sich aus folgender Zusammenstellung:


KanadischeLinien derInsgesamt
LinienVer. Staaten
Engl. Meilen
190610.139274612.885
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191011.004422515.229
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deren höchste Station 1950 m über dem Meer liegt, zu überschreiten und in Vancouver und Port Moody, gegenüber Vancouver Island, den Stillen Ozean zu erreichen. Die Versuche, eine solche Bahn zu stande zu bringen, reichen bis in die Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Sie scheiterten zunächst an wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Schwierigkeiten. Erst am 16. Februar 1881 wurde sie von der kanadischen Regierung einer Aktiengesellschaft unter dem Vorsitz von George Stephen konzessioniert, schon am 5. November 1885 war sie soweit vollendet, daß der erste Zug von Montreal nach Port Moody durchfahren konnte, im Juni 1886 wurde sie dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Entfernung von Montreal nach Vancouver beträgt auf der Bahn 4666 km und ist also um 6–700 km kürzer, als die von New York nach San Francisco.

In Großbritannien wurde mit Recht großer Wert darauf gelegt, daß mit der kanadischen Überlandbahn das noch fehlende Zwischenglied einer großen Verkehrsstraße geschaffen ist, auf der auf ausschließlich englischem Gebiet Güter, Personen, insbesondere auch Truppen und Postsachen von Großbritannien nach seinen asiatischen und australischen Kolonien befördert werden können.

Bei dem Bau der Bahn waren große technische Schwierigkeiten zu überwinden, insbesondere ist auf weiten Strecken das Klima ein derartiges, daß lange gezweifelt wurde, ob eine betriebssichere Herstellung der Bahn überhaupt möglich sein werde und ob sich im Winter ein regelmäßiger Betrieb werde aufrecht erhalten lassen, Zweifel, die sich nicht als begründet erwiesen haben.

Der Bahn sind sehr bedeutende Unterstützungen durch die Regierung des Bundes, einzelne Provinzen und Gemeinden gewährt worden, so großartige, wie vielleicht keiner zweiten Verkehrsanstalt auf der Welt. Sie erhielt zweimal Regierungsdarlehen, zuerst ein solches von 65 Mill. Dollars, und im Jahr 1884, als Mittel zum Weiterbau nicht vorhanden waren, aufs neue 29,880.912 Doll. 713 Meilen der Bahn hat die Regierung auf ihre Kosten für rund 38 Mill. Doll. gebaut und der Gesellschaft geschenkt. Außer dem Grund und Boden für die Bahn nebst sämtlichen baulichen Anlagen erhielt die Gesellschaft bedeutende Landschenkungen. Die Regierung hat für 65 Mill. Doll. des auf 100 Mill. festgestellten Aktienkapitals eine Zinsbürgschaft in der Höhe von 3% jährlich bis zum 17. August 1893 gewährt. Die Bahn genoß zollfreie Einfuhr für Schienen und Baumaterialien, hat für ewige Zeiten volle Abgabenfreiheit und hatte für 20 Jahre ein ausschließliches Privilegium.

Der Gesamtumfang der Landschenkungen an die C. und die zu ihr gehörenden Bahnen betrug 26,623.188 Acres = 108.150 km2. Von den Ländereien besaß die Bahn im Jahre 1911 noch 11,488.995 Acres = 48.000 km2. Insgesamt wurde eingenommen für Verkäufe von Land und von Bauplätzen in den Städten:


1906:14,568.698 $,
1907:21,748.422 $,
1908:22,401.530 $,
1909:27,567.267 $,
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Die Bahn hat von Anbeginn eine weitsichtige, sehr verständige Besiedlungspolitik getrieben, den Ansiedlern durch Gewährung günstiger Zahlungsbedingungen, durch Herstellung der ersten Anlagen, durch Bewässerung großer Gebiete den Landerwerb schmackhaft gemacht und dadurch zur Vermehrung der Bevölkerung wesentlich beigetragen.

Die C. hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Fortsetzungen, sowohl nach Osten als nach Westen, von Anschlußbahnen, durch Erwerb und Pachtung von Bahnen bedeutend vergrößert. Im Westen führt sie außer nach Vancouver auch nach Seattle und von dort geht eine Dampferlinie nach Victoria (Vancouver Island), wo sich wieder eine Eisenbahnstrecke anschließt. Ihre östlichste Station ist Yarmouth auf der Halbinsel Nova Scotia, im Süden erstreckt sie sich in die Vereinigten Staaten nach den großen Seen bis Toronto und Detroit, sie hat die Kontrolle über die zum größten Teil in den Vereinigten Staaten gelegenen Eisenbahnen: Duluth, South Shore und Atlantic-Eisenbahn (955 km in den Vereinigten Staaten), die Minneapolis-St. Paul- und Sankt Marie-Eisenbahngesellschaft (3800 km in den Vereinigten Staaten) und die Wisconsin Central-Eisenbahn (1571 km) und einige kleine Eisenbahnen. Insgesamt gehören zu ihrem System 6936 km Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Längenentwicklung der Bahn in engl. Meilen ergibt sich aus folgender Zusammenstellung:


KanadischeLinien derInsgesamt
LinienVer. Staaten
Engl. Meilen
190610.139274612.885
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[169/0181] deren höchste Station 1950 m über dem Meer liegt, zu überschreiten und in Vancouver und Port Moody, gegenüber Vancouver Island, den Stillen Ozean zu erreichen. Die Versuche, eine solche Bahn zu stande zu bringen, reichen bis in die Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Sie scheiterten zunächst an wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Schwierigkeiten. Erst am 16. Februar 1881 wurde sie von der kanadischen Regierung einer Aktiengesellschaft unter dem Vorsitz von George Stephen konzessioniert, schon am 5. November 1885 war sie soweit vollendet, daß der erste Zug von Montreal nach Port Moody durchfahren konnte, im Juni 1886 wurde sie dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Entfernung von Montreal nach Vancouver beträgt auf der Bahn 4666 km und ist also um 6–700 km kürzer, als die von New York nach San Francisco. In Großbritannien wurde mit Recht großer Wert darauf gelegt, daß mit der kanadischen Überlandbahn das noch fehlende Zwischenglied einer großen Verkehrsstraße geschaffen ist, auf der auf ausschließlich englischem Gebiet Güter, Personen, insbesondere auch Truppen und Postsachen von Großbritannien nach seinen asiatischen und australischen Kolonien befördert werden können. Bei dem Bau der Bahn waren große technische Schwierigkeiten zu überwinden, insbesondere ist auf weiten Strecken das Klima ein derartiges, daß lange gezweifelt wurde, ob eine betriebssichere Herstellung der Bahn überhaupt möglich sein werde und ob sich im Winter ein regelmäßiger Betrieb werde aufrecht erhalten lassen, Zweifel, die sich nicht als begründet erwiesen haben. Der Bahn sind sehr bedeutende Unterstützungen durch die Regierung des Bundes, einzelne Provinzen und Gemeinden gewährt worden, so großartige, wie vielleicht keiner zweiten Verkehrsanstalt auf der Welt. Sie erhielt zweimal Regierungsdarlehen, zuerst ein solches von 65 Mill. Dollars, und im Jahr 1884, als Mittel zum Weiterbau nicht vorhanden waren, aufs neue 29,880.912 Doll. 713 Meilen der Bahn hat die Regierung auf ihre Kosten für rund 38 Mill. Doll. gebaut und der Gesellschaft geschenkt. Außer dem Grund und Boden für die Bahn nebst sämtlichen baulichen Anlagen erhielt die Gesellschaft bedeutende Landschenkungen. Die Regierung hat für 65 Mill. Doll. des auf 100 Mill. festgestellten Aktienkapitals eine Zinsbürgschaft in der Höhe von 3% jährlich bis zum 17. August 1893 gewährt. Die Bahn genoß zollfreie Einfuhr für Schienen und Baumaterialien, hat für ewige Zeiten volle Abgabenfreiheit und hatte für 20 Jahre ein ausschließliches Privilegium. Der Gesamtumfang der Landschenkungen an die C. und die zu ihr gehörenden Bahnen betrug 26,623.188 Acres = 108.150 km2. Von den Ländereien besaß die Bahn im Jahre 1911 noch 11,488.995 Acres = 48.000 km2. Insgesamt wurde eingenommen für Verkäufe von Land und von Bauplätzen in den Städten: 1906: 14,568.698 $, 1907: 21,748.422 $, 1908: 22,401.530 $, 1909: 27,567.267 $, 1910: 43,762.195 $ Die Bahn hat von Anbeginn eine weitsichtige, sehr verständige Besiedlungspolitik getrieben, den Ansiedlern durch Gewährung günstiger Zahlungsbedingungen, durch Herstellung der ersten Anlagen, durch Bewässerung großer Gebiete den Landerwerb schmackhaft gemacht und dadurch zur Vermehrung der Bevölkerung wesentlich beigetragen. Die C. hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Fortsetzungen, sowohl nach Osten als nach Westen, von Anschlußbahnen, durch Erwerb und Pachtung von Bahnen bedeutend vergrößert. Im Westen führt sie außer nach Vancouver auch nach Seattle und von dort geht eine Dampferlinie nach Victoria (Vancouver Island), wo sich wieder eine Eisenbahnstrecke anschließt. Ihre östlichste Station ist Yarmouth auf der Halbinsel Nova Scotia, im Süden erstreckt sie sich in die Vereinigten Staaten nach den großen Seen bis Toronto und Detroit, sie hat die Kontrolle über die zum größten Teil in den Vereinigten Staaten gelegenen Eisenbahnen: Duluth, South Shore und Atlantic-Eisenbahn (955 km in den Vereinigten Staaten), die Minneapolis-St. Paul- und Sankt Marie-Eisenbahngesellschaft (3800 km in den Vereinigten Staaten) und die Wisconsin Central-Eisenbahn (1571 km) und einige kleine Eisenbahnen. Insgesamt gehören zu ihrem System 6936 km Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Längenentwicklung der Bahn in engl. Meilen ergibt sich aus folgender Zusammenstellung: Kanadische Linien der Insgesamt Linien Ver. Staaten Engl. Meilen 1906 10.139 2746 12.885 1907 10.239 2873 13.112 1908 10.396 2951 13.348 1909 10.543 4018 14.561 1910 11.004 4225 15.229 1911 11.756 4382 16.138

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/181>, abgerufen am 22.11.2024.