Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

Bild:
<< vorherige Seite

Der letztere erfolgte bis zum 1. April 1868, die Umgestaltung bis 22. April 1869. Außerdem erhielt die Gesellschaft das Recht, von Station Hostiwitz eine Abzweigung nach Smichow herzustellen und zu betreiben. Auf Grund des Gesetzes vom 3. Juni 1868 wurde der B. die Konzession zum Bau und. Betrieb einer Lokomotiveisenbahn von Prag (Smichow) über Saaz, Komotau bis Weipert (behufs Verbindung mit der Chemnitz-Annaberger Bahn), dann einer von der Hauptbahn bei Priesen abzweigenden Bahn durch das Egertal über Karlsbad nach Eger mit Flügelbahn nach Franzensbad, ferner zum Bau und Betrieb einer von der Hauptbahn abzweigenden Flügelbahn in das Rakonitzer Kohlenrevier, unter Beteiligung des Staates mit einem Betrag bis zu 5 Mill. fl., erteilt.

Von den neu konzessionierten Strecken, wurden eröffnet die Linien Eger-Karlsbad am 19. September 1870, Lana-Komotau am 4. Februar 1871, Priesen-Tuschmitz-Karlsbad und Tirschnitz-Franzensbad am 9. Dezember 1871, Komotau-Weipert-Reichsgrenze am 1. August 1872, Smichow (Prag)-Hostiwitz am 16. September 1872; die Strecke Luzna-Lischan-Rakonitz (provisorische Station) wurde für den Frachtenverkehr am 5. Juni 1871, für den Personenverkehr am 5. März 1873 eröffnet.

Unterdessen hatte die Gesellschaft durch Urkunde vom 4. August 1871 die weitere Konzession zum Bau und Betrieb einer - als Bestandteil der bisherigen Strecken anzusehenden - Verbindungsbahn von Komotau nach Brunnersdorf erhalten; dieselbe wurde am 1. März 1873 dem Betrieb übergeben. Mit dem Handelsministerialerlaß vom 5. September 1871 war sodann die Bewilligung zur Herstellung einer Verbindungsbahn Wejhybka-Duby erteilt worden, deren Eröffnung für den Gesamtverkehr am 15. Juli 1874 erfolgte.

Die Gesellschaft erhielt ferner unter der durch Gesetz vom 28. Juni 1872 festgesetzten Bedingung, daß bei der Herstellung einer Zweigbahn von Krima an die böhmisch-sächsische Grenze bei Reitzenhain die gleichen Zugeständnisse wie bei den übrigen Buschtehrader Strecken gewährt würden, auch zum Bau und Betrieb dieser Strecke die Konzession (Urkunde vom 12. November 1872); am 23. August 1875 wurde diese Linie gleichzeitig mit der sächsischen Anschlußstrecke Reitzenhain-Marienberg-Flöha für den Personen- und Güterverkehr eröffnet.

Auf Grund des Gesetzes vom 7. Mai 1873 wurde der B. die Konzession für die Linie von Falkenau nach Graslitz erteilt (Urkunde vom 30. Oktober 1873). Der Bau der Strecke Falkenau-Graslitz konnte wegen Geldmangels erst in Angriff genommen werden, als die Regierung durch Gesetz vom 30. April 1874 zum Abschluß eines Übereinkommens mit der Gesellschaft ermächtigt worden war, nach welchem der letzteren unverzinsliche Barvorschüsse im Betrag von 1·5 Mill. fl. gegen Übergabe von neu auszugebenden Aktien vorgestreckt wurden. Um die endliche Inbetriebsetzung der Graslitzer Strecke sicherzustellen, sah sich die Regierung neuerdings gezwungen, der Gesellschaft zur Begleichung der durch den Bau erwachsenen schwebenden Schuld fernere Barvorschüsse in der Höhe von 1·7 Mill. fl. zu leisten (Gesetz vom 20. März 1876); die Gesellschaft nahm indessen von dieser Summe nur 1·1 Mill. fl. in Anspruch und zahlte diese Ende 1882 zurück. Der Eröffnungstermin für Falkenau-Graslitz, unterer Bahnhof wurde auf den 1. Juni 1876, für Graslitz-sächsische Grenze auf den 31. Dezember 1876 neu festgesetzt. Die letztere Strecke konnte indessen vorläufig nicht ausgeführt werden, weil sich der Abschluß des erforderlichen Staatsvertrages mit Sachsen verzögerte. Eine den Wünschen Sachsens entsprechende Einigung fand zwar, wenn auch erst nach mehreren Jahren statt (Staatsvertrag vom 5. Mai 1884), allein die Inangriffnahme des Baues erlitt abermals eine bedeutende Verzögerung. Der Ausbau der Anschlußstrecke an die sächsisch-böhmische Grenze wurde erst im Dezember 1885 begonnen und konnte am 1. Oktober 1886 in Betrieb genommen werden.

Durch Urkunde vom 17. Mai 1882 hatte die B. die Konzession für die Lokalbahn Krupa-Kolleschowitz erhalten (eröffnet 15. September 1883).

Nachdem, wie bereits erwähnt, die ehemalige Pferdebahn Prag-Lana-Pine bis Lana als Lokomotiveisenbahn ausgebaut worden war, hatte die B. am 1. September 1873 den Betrieb auf der Strecke Lana-Tiergarten-Pine eingestellt und wurde 1882 mit Genehmigung der Regierung diese Bahnstrecke gänzlich aufgelassen.

Die Befugnis des Staates zur entgeltlichen Einlösung sämtlicher Linien der Gesellschaft begann mit Ende des Jahres 1896. Als Einlösungspreis gilt der durchschnittliche Reinertrag der der wirklichen Einlösung vorausgegangenen sieben Jahre, abzüglich der beiden ungünstigsten; dieser Durchschnittsbetrag, der jedoch nicht weniger als die bedungene Verzinsung der Prioritätsobligationen und 5% des Aktienkapitals samt der festgesetzten: Tilgungsquote betragen darf, ist der Gesellschaft

Der letztere erfolgte bis zum 1. April 1868, die Umgestaltung bis 22. April 1869. Außerdem erhielt die Gesellschaft das Recht, von Station Hostiwitz eine Abzweigung nach Smichow herzustellen und zu betreiben. Auf Grund des Gesetzes vom 3. Juni 1868 wurde der B. die Konzession zum Bau und. Betrieb einer Lokomotiveisenbahn von Prag (Smichow) über Saaz, Komotau bis Weipert (behufs Verbindung mit der Chemnitz-Annaberger Bahn), dann einer von der Hauptbahn bei Priesen abzweigenden Bahn durch das Egertal über Karlsbad nach Eger mit Flügelbahn nach Franzensbad, ferner zum Bau und Betrieb einer von der Hauptbahn abzweigenden Flügelbahn in das Rakonitzer Kohlenrevier, unter Beteiligung des Staates mit einem Betrag bis zu 5 Mill. fl., erteilt.

Von den neu konzessionierten Strecken, wurden eröffnet die Linien Eger-Karlsbad am 19. September 1870, Lana-Komotau am 4. Februar 1871, Priesen-Tuschmitz-Karlsbad und Tirschnitz-Franzensbad am 9. Dezember 1871, Komotau-Weipert-Reichsgrenze am 1. August 1872, Smichow (Prag)-Hostiwitz am 16. September 1872; die Strecke Lužna-Lischan-Rakonitz (provisorische Station) wurde für den Frachtenverkehr am 5. Juni 1871, für den Personenverkehr am 5. März 1873 eröffnet.

Unterdessen hatte die Gesellschaft durch Urkunde vom 4. August 1871 die weitere Konzession zum Bau und Betrieb einer – als Bestandteil der bisherigen Strecken anzusehenden – Verbindungsbahn von Komotau nach Brunnersdorf erhalten; dieselbe wurde am 1. März 1873 dem Betrieb übergeben. Mit dem Handelsministerialerlaß vom 5. September 1871 war sodann die Bewilligung zur Herstellung einer Verbindungsbahn Wejhybka-Duby erteilt worden, deren Eröffnung für den Gesamtverkehr am 15. Juli 1874 erfolgte.

Die Gesellschaft erhielt ferner unter der durch Gesetz vom 28. Juni 1872 festgesetzten Bedingung, daß bei der Herstellung einer Zweigbahn von Krima an die böhmisch-sächsische Grenze bei Reitzenhain die gleichen Zugeständnisse wie bei den übrigen Buschtěhrader Strecken gewährt würden, auch zum Bau und Betrieb dieser Strecke die Konzession (Urkunde vom 12. November 1872); am 23. August 1875 wurde diese Linie gleichzeitig mit der sächsischen Anschlußstrecke Reitzenhain-Marienberg-Flöha für den Personen- und Güterverkehr eröffnet.

Auf Grund des Gesetzes vom 7. Mai 1873 wurde der B. die Konzession für die Linie von Falkenau nach Graslitz erteilt (Urkunde vom 30. Oktober 1873). Der Bau der Strecke Falkenau-Graslitz konnte wegen Geldmangels erst in Angriff genommen werden, als die Regierung durch Gesetz vom 30. April 1874 zum Abschluß eines Übereinkommens mit der Gesellschaft ermächtigt worden war, nach welchem der letzteren unverzinsliche Barvorschüsse im Betrag von 1·5 Mill. fl. gegen Übergabe von neu auszugebenden Aktien vorgestreckt wurden. Um die endliche Inbetriebsetzung der Graslitzer Strecke sicherzustellen, sah sich die Regierung neuerdings gezwungen, der Gesellschaft zur Begleichung der durch den Bau erwachsenen schwebenden Schuld fernere Barvorschüsse in der Höhe von 1·7 Mill. fl. zu leisten (Gesetz vom 20. März 1876); die Gesellschaft nahm indessen von dieser Summe nur 1·1 Mill. fl. in Anspruch und zahlte diese Ende 1882 zurück. Der Eröffnungstermin für Falkenau-Graslitz, unterer Bahnhof wurde auf den 1. Juni 1876, für Graslitz-sächsische Grenze auf den 31. Dezember 1876 neu festgesetzt. Die letztere Strecke konnte indessen vorläufig nicht ausgeführt werden, weil sich der Abschluß des erforderlichen Staatsvertrages mit Sachsen verzögerte. Eine den Wünschen Sachsens entsprechende Einigung fand zwar, wenn auch erst nach mehreren Jahren statt (Staatsvertrag vom 5. Mai 1884), allein die Inangriffnahme des Baues erlitt abermals eine bedeutende Verzögerung. Der Ausbau der Anschlußstrecke an die sächsisch-böhmische Grenze wurde erst im Dezember 1885 begonnen und konnte am 1. Oktober 1886 in Betrieb genommen werden.

Durch Urkunde vom 17. Mai 1882 hatte die B. die Konzession für die Lokalbahn Krupa-Kolleschowitz erhalten (eröffnet 15. September 1883).

Nachdem, wie bereits erwähnt, die ehemalige Pferdebahn Prag-Lana-Pině bis Lana als Lokomotiveisenbahn ausgebaut worden war, hatte die B. am 1. September 1873 den Betrieb auf der Strecke Lana-Tiergarten-Pině eingestellt und wurde 1882 mit Genehmigung der Regierung diese Bahnstrecke gänzlich aufgelassen.

Die Befugnis des Staates zur entgeltlichen Einlösung sämtlicher Linien der Gesellschaft begann mit Ende des Jahres 1896. Als Einlösungspreis gilt der durchschnittliche Reinertrag der der wirklichen Einlösung vorausgegangenen sieben Jahre, abzüglich der beiden ungünstigsten; dieser Durchschnittsbetrag, der jedoch nicht weniger als die bedungene Verzinsung der Prioritätsobligationen und 5% des Aktienkapitals samt der festgesetzten: Tilgungsquote betragen darf, ist der Gesellschaft

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0177" n="165"/>
Der letztere erfolgte bis zum 1. April 1868, die Umgestaltung bis 22. April 1869. Außerdem erhielt die Gesellschaft das Recht, von Station Hostiwitz eine Abzweigung nach Smichow herzustellen und zu betreiben. Auf Grund des Gesetzes vom 3. Juni 1868 wurde der B. die Konzession zum Bau und. Betrieb einer Lokomotiveisenbahn von Prag (Smichow) über Saaz, Komotau bis Weipert (behufs Verbindung mit der Chemnitz-Annaberger Bahn), dann einer von der Hauptbahn bei Priesen abzweigenden Bahn durch das Egertal über Karlsbad nach Eger mit Flügelbahn nach Franzensbad, ferner zum Bau und Betrieb einer von der Hauptbahn abzweigenden Flügelbahn in das Rakonitzer Kohlenrevier, unter Beteiligung des Staates mit einem Betrag bis zu 5 Mill. fl., erteilt.</p><lb/>
          <p>Von den neu konzessionierten Strecken, wurden eröffnet die Linien Eger-Karlsbad am 19. September 1870, Lana-Komotau am 4. Februar 1871, Priesen-Tuschmitz-Karlsbad und Tirschnitz-Franzensbad am 9. Dezember 1871, Komotau-Weipert-Reichsgrenze am 1. August 1872, Smichow (Prag)-Hostiwitz am 16. September 1872; die Strecke Lu&#x017E;na-Lischan-Rakonitz (provisorische Station) wurde für den Frachtenverkehr am 5. Juni 1871, für den Personenverkehr am 5. März 1873 eröffnet.</p><lb/>
          <p>Unterdessen hatte die Gesellschaft durch Urkunde vom 4. August 1871 die weitere Konzession zum Bau und Betrieb einer &#x2013; als Bestandteil der bisherigen Strecken anzusehenden &#x2013; Verbindungsbahn von Komotau nach Brunnersdorf erhalten; dieselbe wurde am 1. März 1873 dem Betrieb übergeben. Mit dem Handelsministerialerlaß vom 5. September 1871 war sodann die Bewilligung zur Herstellung einer Verbindungsbahn Wejhybka-Duby erteilt worden, deren Eröffnung für den Gesamtverkehr am 15. Juli 1874 erfolgte.</p><lb/>
          <p>Die Gesellschaft erhielt ferner unter der durch Gesetz vom 28. Juni 1872 festgesetzten Bedingung, daß bei der Herstellung einer Zweigbahn von Krima an die böhmisch-sächsische Grenze bei Reitzenhain die gleichen Zugeständnisse wie bei den übrigen Buscht&#x011B;hrader Strecken gewährt würden, auch zum Bau und Betrieb dieser Strecke die Konzession (Urkunde vom 12. November 1872); am 23. August 1875 wurde diese Linie gleichzeitig mit der sächsischen Anschlußstrecke Reitzenhain-Marienberg-Flöha für den Personen- und Güterverkehr eröffnet.</p><lb/>
          <p>Auf Grund des Gesetzes vom 7. Mai 1873 wurde der B. die Konzession für die Linie von Falkenau nach Graslitz erteilt (Urkunde vom 30. Oktober 1873). Der Bau der Strecke Falkenau-Graslitz konnte wegen Geldmangels erst in Angriff genommen werden, als die Regierung durch Gesetz vom 30. April 1874 zum Abschluß eines Übereinkommens mit der Gesellschaft ermächtigt worden war, nach welchem der letzteren unverzinsliche Barvorschüsse im Betrag von 1·5 Mill. fl. gegen Übergabe von neu auszugebenden Aktien vorgestreckt wurden. Um die endliche Inbetriebsetzung der Graslitzer Strecke sicherzustellen, sah sich die Regierung neuerdings gezwungen, der Gesellschaft zur Begleichung der durch den Bau erwachsenen schwebenden Schuld fernere Barvorschüsse in der Höhe von 1·7 Mill. fl. zu leisten (Gesetz vom 20. März 1876); die Gesellschaft nahm indessen von dieser Summe nur 1·1 Mill. fl. in Anspruch und zahlte diese Ende 1882 zurück. Der Eröffnungstermin für Falkenau-Graslitz, unterer Bahnhof wurde auf den 1. Juni 1876, für Graslitz-sächsische Grenze auf den 31. Dezember 1876 neu festgesetzt. Die letztere Strecke konnte indessen vorläufig nicht ausgeführt werden, weil sich der Abschluß des erforderlichen Staatsvertrages mit Sachsen verzögerte. Eine den Wünschen Sachsens entsprechende Einigung fand zwar, wenn auch erst nach mehreren Jahren statt (Staatsvertrag vom 5. Mai 1884), allein die Inangriffnahme des Baues erlitt abermals eine bedeutende Verzögerung. Der Ausbau der Anschlußstrecke an die sächsisch-böhmische Grenze wurde erst im Dezember 1885 begonnen und konnte am 1. Oktober 1886 in Betrieb genommen werden.</p><lb/>
          <p>Durch Urkunde vom 17. Mai 1882 hatte die B. die Konzession für die Lokalbahn Krupa-Kolleschowitz erhalten (eröffnet 15. September 1883).</p><lb/>
          <p>Nachdem, wie bereits erwähnt, die ehemalige Pferdebahn Prag-Lana-Pin&#x011B; bis Lana als Lokomotiveisenbahn ausgebaut worden war, hatte die B. am 1. September 1873 den Betrieb auf der Strecke Lana-Tiergarten-Pin&#x011B; eingestellt und wurde 1882 mit Genehmigung der Regierung diese Bahnstrecke gänzlich aufgelassen.</p><lb/>
          <p>Die Befugnis des Staates zur entgeltlichen Einlösung sämtlicher Linien der Gesellschaft begann mit Ende des Jahres 1896. Als Einlösungspreis gilt der durchschnittliche Reinertrag der der wirklichen Einlösung vorausgegangenen sieben Jahre, abzüglich der beiden ungünstigsten; dieser Durchschnittsbetrag, der jedoch nicht weniger als die bedungene Verzinsung der Prioritätsobligationen und 5<hi rendition="#i">%</hi> des Aktienkapitals samt der festgesetzten: Tilgungsquote betragen darf, ist der Gesellschaft
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0177] Der letztere erfolgte bis zum 1. April 1868, die Umgestaltung bis 22. April 1869. Außerdem erhielt die Gesellschaft das Recht, von Station Hostiwitz eine Abzweigung nach Smichow herzustellen und zu betreiben. Auf Grund des Gesetzes vom 3. Juni 1868 wurde der B. die Konzession zum Bau und. Betrieb einer Lokomotiveisenbahn von Prag (Smichow) über Saaz, Komotau bis Weipert (behufs Verbindung mit der Chemnitz-Annaberger Bahn), dann einer von der Hauptbahn bei Priesen abzweigenden Bahn durch das Egertal über Karlsbad nach Eger mit Flügelbahn nach Franzensbad, ferner zum Bau und Betrieb einer von der Hauptbahn abzweigenden Flügelbahn in das Rakonitzer Kohlenrevier, unter Beteiligung des Staates mit einem Betrag bis zu 5 Mill. fl., erteilt. Von den neu konzessionierten Strecken, wurden eröffnet die Linien Eger-Karlsbad am 19. September 1870, Lana-Komotau am 4. Februar 1871, Priesen-Tuschmitz-Karlsbad und Tirschnitz-Franzensbad am 9. Dezember 1871, Komotau-Weipert-Reichsgrenze am 1. August 1872, Smichow (Prag)-Hostiwitz am 16. September 1872; die Strecke Lužna-Lischan-Rakonitz (provisorische Station) wurde für den Frachtenverkehr am 5. Juni 1871, für den Personenverkehr am 5. März 1873 eröffnet. Unterdessen hatte die Gesellschaft durch Urkunde vom 4. August 1871 die weitere Konzession zum Bau und Betrieb einer – als Bestandteil der bisherigen Strecken anzusehenden – Verbindungsbahn von Komotau nach Brunnersdorf erhalten; dieselbe wurde am 1. März 1873 dem Betrieb übergeben. Mit dem Handelsministerialerlaß vom 5. September 1871 war sodann die Bewilligung zur Herstellung einer Verbindungsbahn Wejhybka-Duby erteilt worden, deren Eröffnung für den Gesamtverkehr am 15. Juli 1874 erfolgte. Die Gesellschaft erhielt ferner unter der durch Gesetz vom 28. Juni 1872 festgesetzten Bedingung, daß bei der Herstellung einer Zweigbahn von Krima an die böhmisch-sächsische Grenze bei Reitzenhain die gleichen Zugeständnisse wie bei den übrigen Buschtěhrader Strecken gewährt würden, auch zum Bau und Betrieb dieser Strecke die Konzession (Urkunde vom 12. November 1872); am 23. August 1875 wurde diese Linie gleichzeitig mit der sächsischen Anschlußstrecke Reitzenhain-Marienberg-Flöha für den Personen- und Güterverkehr eröffnet. Auf Grund des Gesetzes vom 7. Mai 1873 wurde der B. die Konzession für die Linie von Falkenau nach Graslitz erteilt (Urkunde vom 30. Oktober 1873). Der Bau der Strecke Falkenau-Graslitz konnte wegen Geldmangels erst in Angriff genommen werden, als die Regierung durch Gesetz vom 30. April 1874 zum Abschluß eines Übereinkommens mit der Gesellschaft ermächtigt worden war, nach welchem der letzteren unverzinsliche Barvorschüsse im Betrag von 1·5 Mill. fl. gegen Übergabe von neu auszugebenden Aktien vorgestreckt wurden. Um die endliche Inbetriebsetzung der Graslitzer Strecke sicherzustellen, sah sich die Regierung neuerdings gezwungen, der Gesellschaft zur Begleichung der durch den Bau erwachsenen schwebenden Schuld fernere Barvorschüsse in der Höhe von 1·7 Mill. fl. zu leisten (Gesetz vom 20. März 1876); die Gesellschaft nahm indessen von dieser Summe nur 1·1 Mill. fl. in Anspruch und zahlte diese Ende 1882 zurück. Der Eröffnungstermin für Falkenau-Graslitz, unterer Bahnhof wurde auf den 1. Juni 1876, für Graslitz-sächsische Grenze auf den 31. Dezember 1876 neu festgesetzt. Die letztere Strecke konnte indessen vorläufig nicht ausgeführt werden, weil sich der Abschluß des erforderlichen Staatsvertrages mit Sachsen verzögerte. Eine den Wünschen Sachsens entsprechende Einigung fand zwar, wenn auch erst nach mehreren Jahren statt (Staatsvertrag vom 5. Mai 1884), allein die Inangriffnahme des Baues erlitt abermals eine bedeutende Verzögerung. Der Ausbau der Anschlußstrecke an die sächsisch-böhmische Grenze wurde erst im Dezember 1885 begonnen und konnte am 1. Oktober 1886 in Betrieb genommen werden. Durch Urkunde vom 17. Mai 1882 hatte die B. die Konzession für die Lokalbahn Krupa-Kolleschowitz erhalten (eröffnet 15. September 1883). Nachdem, wie bereits erwähnt, die ehemalige Pferdebahn Prag-Lana-Pině bis Lana als Lokomotiveisenbahn ausgebaut worden war, hatte die B. am 1. September 1873 den Betrieb auf der Strecke Lana-Tiergarten-Pině eingestellt und wurde 1882 mit Genehmigung der Regierung diese Bahnstrecke gänzlich aufgelassen. Die Befugnis des Staates zur entgeltlichen Einlösung sämtlicher Linien der Gesellschaft begann mit Ende des Jahres 1896. Als Einlösungspreis gilt der durchschnittliche Reinertrag der der wirklichen Einlösung vorausgegangenen sieben Jahre, abzüglich der beiden ungünstigsten; dieser Durchschnittsbetrag, der jedoch nicht weniger als die bedungene Verzinsung der Prioritätsobligationen und 5% des Aktienkapitals samt der festgesetzten: Tilgungsquote betragen darf, ist der Gesellschaft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:54Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:54Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/177
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/177>, abgerufen am 22.11.2024.