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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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nach einem Punkte der Linie Nova Sagora-Tschirpan. Zunächst wurde der Bau des ersten Teiles der Transbalkanbahn von Rustschuk bis Tirnovo vergeben. Die Bahn war im Oktober 1900 vollendet und wurde am 8./21. Oktober desselben Jahres eröffnet.

Durch ein Gesetz vom 24. Januar 1904 wurde die Regierung verpflichtet, technische Studien für eine von den 3 früheren Richtungslinien abweichende Trasse über den Balkan vornehmen zu lassen. Am 21. Juni 1905 wurde sodann der Bau der 71 km langen Strecke Tirnovo-Trevna-Boruschtiza vergeben. Die großen Schwierigkeiten des Geländes verzögerten die Ausführung des Baues, der bereits im Jahre 1909 vollendet sein sollte, voraussichtlich aber erst Ende 1912 fertig werden wird. Nur der Teil Tirnovo-Platschkovzi wurde am 17. Juli 1910 dem Betriebe übergeben.

Der Bau der 58 km langen Strecke Boruschtiza-Stara Sagora sollte am 2. November 1910 vollendet sein. Die Schwierigkeiten in der Ausführung auf der südlichen Seite des hier schroff abfallenden Gebirges zeigten sich jedoch noch bedeutender als auf der Nordseite des Balkans, weshalb auch der Bau dieser Teilstrecke der Transbalkanbahn nicht zur festgesetzten Zeit fertig sein konnte und mit Ausnahme des Teils Stara Sagora-Dabovo, der bereits seit 15. August 1911 dem Betriebe übergeben ist, verschoben wurde.

Um den Interessen der Bevölkerung der bedeutenden Stadt Sliven Rechnung zu tragen, wurde von der Staatseisenbahnverwaltung in eigener Regie die 24 km lange Zweigbahn Simnitza-Sliven (im Anschluß an die Linie Jamboli-Burgas) erbaut und am 23. Mai/5. Juni 1907 dem öffentlichen Verkehre übergeben.

Aus handelspolitischen Gründen ist für Bulgarien eine Schienenverbindung mit dem Ägäischen Meere bei Salonik sehr erwünscht. Dieser Wunsch soll durch den Anschluß der bulgarischen Bahnen bei Göschevo an die noch zu erbauende türkische Verbindungslinie Göschevo-Egri Palanka-Kumanovo (letztere Station liegt an der Bahnlinie Zibeftsche-Salonik der orientalischen Bahnen) verwirklicht werden.

Ehe aber noch der Anschluß an die türkische Verbindungslinie mit der türkischen Regierung vertragsmäßig geregelt war, hat die bulgarische Regierung den Bau der 87 km langen Linie Radomir-Küstendil-Göschevo am 28. Juli 1905 an eine Baugesellschaft vergeben, weil durch diesen Schienenweg auch die außerordentlich fruchtbare Landschaft von Küstendil dem Weltverkehre erschlossen wurde. Am 27. Juli/9. August erfolgte die Eröffnung der 54 km langen Strecke Radomir-Küstendil. Die Reststrecke bis an die türkische Grenze wurde im Jahre 1910 dem Betriebe übergeben.

Um die gleichfalls wichtige Handelsstadt Sistov an der Donau, die zur Winterszeit, bei geschlossener Schiffahrt, nur auf den Verkehr mit Fuhrwerken angewiesen ist, mit dem Eisenbahnnetze des Landes zu verbinden, wurde durch ein besonderes Gesetz der Bau einer Zweigbahn von Lewski (Station der Zentralbahn) nach Sistov genehmigt. Die Eröffnung der 51 km langen Linie fand am 10./23. August 1909 statt.

Gleichzeitig mit dem Baue der Linie Lewski-Sistov wurde die 57 km lange Linie Devna-Dobritsch in Angriff genommen. Diese erschließt die sehr getreidereiche Landschaft Deliorman und wurde am 1. Dezember 1910 dem Verkehre übergeben.

Ende 1907 wurde von der Station Zarevalivada aus, die an der im Bau befindlichen Transbalkanbahn Tirnovo-Boruschtiza liegt, der Bau einer Zweiglinie nach der Industriestadt Gabrovo vergeben. Diese 17·452 km lange Linie kostete 2,730.000 fr. und ist am 29. Januar 1912 dem Betriebe übergeben worden.

Zur weiteren Erschließung des Landes hat Ende des Jahres 1908 die bulgarische Nationalversammlung ein Gesetz wegen Herstellung einer Eisenbahnlinie angenommen, die von der Zentralbahn bei der Station Mezdra-Vratza ausgehend über Vratza nach Widdin führt und Abzweigungen von Boitschinovzi nach Berkovitza und von Brussarzi nach Lom hat. Diese Linien umfassen 244 km. Im Jahre 1909 wurde der Bau an eine Baugesellschaft übertragen. Infolge technischer Schwierigkeiten wird der Ausbau der Linien sich bis etwa Ende 1912 verzögern.

In Bauvorbereitung sind noch folgende Linien:

I. Periode


a) Sofia-Slatitza-Klissura-Karlovo-Kalofer-
Kasanlik-Sliven268 km
b) Pleven-Lovetsch-Gabrovo111 km
c) Radomir-Dubnitza-türkische Grenze67 km

zusammen 504 km

II. Periode.


a) Tscherwen Preg-Rachovo (an der Donau)65 km
b) Kapitschan-Silistria (an der Donau)110 km
c) Stara Sagora-Tirnovo Seymen491/2 km
d) Aitos-Provadia75 km

zusammen 2991/2 km

Nachdem verschiedene Unterhandlungen mit der türkischen Regierung und der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen nur den bescheidenen Erfolg einer Tarifeinheit zwischen den bulgarischen Staatsbahnen und

nach einem Punkte der Linie Nova Sagora-Tschirpan. Zunächst wurde der Bau des ersten Teiles der Transbalkanbahn von Rustschuk bis Tirnovo vergeben. Die Bahn war im Oktober 1900 vollendet und wurde am 8./21. Oktober desselben Jahres eröffnet.

Durch ein Gesetz vom 24. Januar 1904 wurde die Regierung verpflichtet, technische Studien für eine von den 3 früheren Richtungslinien abweichende Trasse über den Balkan vornehmen zu lassen. Am 21. Juni 1905 wurde sodann der Bau der 71 km langen Strecke Tirnovo-Trevna-Boruschtiza vergeben. Die großen Schwierigkeiten des Geländes verzögerten die Ausführung des Baues, der bereits im Jahre 1909 vollendet sein sollte, voraussichtlich aber erst Ende 1912 fertig werden wird. Nur der Teil Tirnovo-Platschkovzi wurde am 17. Juli 1910 dem Betriebe übergeben.

Der Bau der 58 km langen Strecke Boruschtiza-Stara Sagora sollte am 2. November 1910 vollendet sein. Die Schwierigkeiten in der Ausführung auf der südlichen Seite des hier schroff abfallenden Gebirges zeigten sich jedoch noch bedeutender als auf der Nordseite des Balkans, weshalb auch der Bau dieser Teilstrecke der Transbalkanbahn nicht zur festgesetzten Zeit fertig sein konnte und mit Ausnahme des Teils Stara Sagora-Dabovo, der bereits seit 15. August 1911 dem Betriebe übergeben ist, verschoben wurde.

Um den Interessen der Bevölkerung der bedeutenden Stadt Sliven Rechnung zu tragen, wurde von der Staatseisenbahnverwaltung in eigener Regie die 24 km lange Zweigbahn Simnitza-Sliven (im Anschluß an die Linie Jamboli-Burgas) erbaut und am 23. Mai/5. Juni 1907 dem öffentlichen Verkehre übergeben.

Aus handelspolitischen Gründen ist für Bulgarien eine Schienenverbindung mit dem Ägäischen Meere bei Salonik sehr erwünscht. Dieser Wunsch soll durch den Anschluß der bulgarischen Bahnen bei Göschevo an die noch zu erbauende türkische Verbindungslinie Göschevo-Egri Palanka-Kumanovo (letztere Station liegt an der Bahnlinie Zibeftsche-Salonik der orientalischen Bahnen) verwirklicht werden.

Ehe aber noch der Anschluß an die türkische Verbindungslinie mit der türkischen Regierung vertragsmäßig geregelt war, hat die bulgarische Regierung den Bau der 87 km langen Linie Radomir-Küstendil-Göschevo am 28. Juli 1905 an eine Baugesellschaft vergeben, weil durch diesen Schienenweg auch die außerordentlich fruchtbare Landschaft von Küstendil dem Weltverkehre erschlossen wurde. Am 27. Juli/9. August erfolgte die Eröffnung der 54 km langen Strecke Radomir-Küstendil. Die Reststrecke bis an die türkische Grenze wurde im Jahre 1910 dem Betriebe übergeben.

Um die gleichfalls wichtige Handelsstadt Sistov an der Donau, die zur Winterszeit, bei geschlossener Schiffahrt, nur auf den Verkehr mit Fuhrwerken angewiesen ist, mit dem Eisenbahnnetze des Landes zu verbinden, wurde durch ein besonderes Gesetz der Bau einer Zweigbahn von Lewski (Station der Zentralbahn) nach Sistov genehmigt. Die Eröffnung der 51 km langen Linie fand am 10./23. August 1909 statt.

Gleichzeitig mit dem Baue der Linie Lewski-Sistov wurde die 57 km lange Linie Devna-Dobritsch in Angriff genommen. Diese erschließt die sehr getreidereiche Landschaft Deliorman und wurde am 1. Dezember 1910 dem Verkehre übergeben.

Ende 1907 wurde von der Station Zarevalivada aus, die an der im Bau befindlichen Transbalkanbahn Tirnovo-Boruschtiza liegt, der Bau einer Zweiglinie nach der Industriestadt Gabrovo vergeben. Diese 17·452 km lange Linie kostete 2,730.000 fr. und ist am 29. Januar 1912 dem Betriebe übergeben worden.

Zur weiteren Erschließung des Landes hat Ende des Jahres 1908 die bulgarische Nationalversammlung ein Gesetz wegen Herstellung einer Eisenbahnlinie angenommen, die von der Zentralbahn bei der Station Mezdra-Vratza ausgehend über Vratza nach Widdin führt und Abzweigungen von Boitschinovzi nach Berkovitza und von Brussarzi nach Lom hat. Diese Linien umfassen 244 km. Im Jahre 1909 wurde der Bau an eine Baugesellschaft übertragen. Infolge technischer Schwierigkeiten wird der Ausbau der Linien sich bis etwa Ende 1912 verzögern.

In Bauvorbereitung sind noch folgende Linien:

I. Periode


a) Sofia-Slatitza-Klissura-Karlovo-Kalofer-
Kasanlik-Sliven268 km
b) Pleven-Lovetsch-Gabrovo111 km
c) Radomir-Dubnitza-türkische Grenze67 km

zusammen 504 km

II. Periode.


a) Tscherwen Preg-Rachovo (an der Donau)65 km
b) Kapitschan-Silistria (an der Donau)110 km
c) Stara Sagora-Tirnovo Seymen491/2 km
d) Aitos-Provadia75 km

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Nachdem verschiedene Unterhandlungen mit der türkischen Regierung und der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen nur den bescheidenen Erfolg einer Tarifeinheit zwischen den bulgarischen Staatsbahnen und

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[159/0171] nach einem Punkte der Linie Nova Sagora-Tschirpan. Zunächst wurde der Bau des ersten Teiles der Transbalkanbahn von Rustschuk bis Tirnovo vergeben. Die Bahn war im Oktober 1900 vollendet und wurde am 8./21. Oktober desselben Jahres eröffnet. Durch ein Gesetz vom 24. Januar 1904 wurde die Regierung verpflichtet, technische Studien für eine von den 3 früheren Richtungslinien abweichende Trasse über den Balkan vornehmen zu lassen. Am 21. Juni 1905 wurde sodann der Bau der 71 km langen Strecke Tirnovo-Trevna-Boruschtiza vergeben. Die großen Schwierigkeiten des Geländes verzögerten die Ausführung des Baues, der bereits im Jahre 1909 vollendet sein sollte, voraussichtlich aber erst Ende 1912 fertig werden wird. Nur der Teil Tirnovo-Platschkovzi wurde am 17. Juli 1910 dem Betriebe übergeben. Der Bau der 58 km langen Strecke Boruschtiza-Stara Sagora sollte am 2. November 1910 vollendet sein. Die Schwierigkeiten in der Ausführung auf der südlichen Seite des hier schroff abfallenden Gebirges zeigten sich jedoch noch bedeutender als auf der Nordseite des Balkans, weshalb auch der Bau dieser Teilstrecke der Transbalkanbahn nicht zur festgesetzten Zeit fertig sein konnte und mit Ausnahme des Teils Stara Sagora-Dabovo, der bereits seit 15. August 1911 dem Betriebe übergeben ist, verschoben wurde. Um den Interessen der Bevölkerung der bedeutenden Stadt Sliven Rechnung zu tragen, wurde von der Staatseisenbahnverwaltung in eigener Regie die 24 km lange Zweigbahn Simnitza-Sliven (im Anschluß an die Linie Jamboli-Burgas) erbaut und am 23. Mai/5. Juni 1907 dem öffentlichen Verkehre übergeben. Aus handelspolitischen Gründen ist für Bulgarien eine Schienenverbindung mit dem Ägäischen Meere bei Salonik sehr erwünscht. Dieser Wunsch soll durch den Anschluß der bulgarischen Bahnen bei Göschevo an die noch zu erbauende türkische Verbindungslinie Göschevo-Egri Palanka-Kumanovo (letztere Station liegt an der Bahnlinie Zibeftsche-Salonik der orientalischen Bahnen) verwirklicht werden. Ehe aber noch der Anschluß an die türkische Verbindungslinie mit der türkischen Regierung vertragsmäßig geregelt war, hat die bulgarische Regierung den Bau der 87 km langen Linie Radomir-Küstendil-Göschevo am 28. Juli 1905 an eine Baugesellschaft vergeben, weil durch diesen Schienenweg auch die außerordentlich fruchtbare Landschaft von Küstendil dem Weltverkehre erschlossen wurde. Am 27. Juli/9. August erfolgte die Eröffnung der 54 km langen Strecke Radomir-Küstendil. Die Reststrecke bis an die türkische Grenze wurde im Jahre 1910 dem Betriebe übergeben. Um die gleichfalls wichtige Handelsstadt Sistov an der Donau, die zur Winterszeit, bei geschlossener Schiffahrt, nur auf den Verkehr mit Fuhrwerken angewiesen ist, mit dem Eisenbahnnetze des Landes zu verbinden, wurde durch ein besonderes Gesetz der Bau einer Zweigbahn von Lewski (Station der Zentralbahn) nach Sistov genehmigt. Die Eröffnung der 51 km langen Linie fand am 10./23. August 1909 statt. Gleichzeitig mit dem Baue der Linie Lewski-Sistov wurde die 57 km lange Linie Devna-Dobritsch in Angriff genommen. Diese erschließt die sehr getreidereiche Landschaft Deliorman und wurde am 1. Dezember 1910 dem Verkehre übergeben. Ende 1907 wurde von der Station Zarevalivada aus, die an der im Bau befindlichen Transbalkanbahn Tirnovo-Boruschtiza liegt, der Bau einer Zweiglinie nach der Industriestadt Gabrovo vergeben. Diese 17·452 km lange Linie kostete 2,730.000 fr. und ist am 29. Januar 1912 dem Betriebe übergeben worden. Zur weiteren Erschließung des Landes hat Ende des Jahres 1908 die bulgarische Nationalversammlung ein Gesetz wegen Herstellung einer Eisenbahnlinie angenommen, die von der Zentralbahn bei der Station Mezdra-Vratza ausgehend über Vratza nach Widdin führt und Abzweigungen von Boitschinovzi nach Berkovitza und von Brussarzi nach Lom hat. Diese Linien umfassen 244 km. Im Jahre 1909 wurde der Bau an eine Baugesellschaft übertragen. Infolge technischer Schwierigkeiten wird der Ausbau der Linien sich bis etwa Ende 1912 verzögern. In Bauvorbereitung sind noch folgende Linien: I. Periode a) Sofia-Slatitza-Klissura-Karlovo-Kalofer- Kasanlik-Sliven 268 km b) Pleven-Lovetsch-Gabrovo 111 km c) Radomir-Dubnitza-türkische Grenze 67 km zusammen 504 km II. Periode. a) Tscherwen Preg-Rachovo (an der Donau) 65 km b) Kapitschan-Silistria (an der Donau) 110 km c) Stara Sagora-Tirnovo Seymen 491/2 km d) Aitos-Provadia 75 km zusammen 2991/2 km Nachdem verschiedene Unterhandlungen mit der türkischen Regierung und der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen nur den bescheidenen Erfolg einer Tarifeinheit zwischen den bulgarischen Staatsbahnen und

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/171>, abgerufen am 24.11.2024.