Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.die Bahn in der Nähe des artesischen Bades endigt. Sie besitzt bei einer Länge von 3700 m 11 Haltestellen, Von diesen Haltestellen liegen die neun ersten im Tunnel und die beiden letzten im Niveau des Stadtwäldchens. Abb. 103 zeigt den Lageplan der B., die Abb. 104 und 105 enthalten Quer- und Längenschnitte ![]() Abb. 103. ![]() Abb. 104. Die B. besitzt im Tunnel eine lichte Weite von 6·0 m und eine lichte Höhe zwischen Schienenoberkante und Deckenunterkante von 2·75 m. Die lichte Höhe des Tunnels mußte mit Rücksicht auf die Höhenlage des Hauptkanals der Ringstraße, der am Oktogonplatz von der B. übersetzt wird, auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Die Sohle und die Seitenwände der B. wurden aus Beton, die Decke aus Eisen und Beton hergestellt. Der Beton besteht aus einer Mischung von Portlandzement und frisch gebaggertem Donauschotter. Dieser ist eine natürliche Mischung von fein- und grobkörnigem Kies mit gröberem Schotter bis zu Hühnereigröße. Als Mischungsverhältnis von Portlandzement zu Donauschotter wurde für die Sohle 1 : 8, für die Seitenwände 1 : 7, für die Decke 1 : 6 und für die Pflasterunterlage 1 : 9 gewählt. Nur der Fundamentbeton im Grundwasser auf dem äußeren Teile der Andrassystraße erhielt einen Zusatz von Romanzement und wurde aus 1/2 Teil Portlandzement, 1/2 Teil Romanzement und 8 Teilen Donauschotter hergestellt. Die Decke des Tunnels besteht aus Querträgern von 300, 320 und 350 mm Höhe, entsprechend der Belastung, und dazwischen betonierten Gewölben. Die in 1 m Abstand befindlichen Querträger lagern mit ihren Enden auf den betonierten Seitenmauern und in der Mitte des Tunnels auf Doppellängsträgern von 320 und 350 mm Höhe, welch letztere von ![]() Abb. 105. die Bahn in der Nähe des artesischen Bades endigt. Sie besitzt bei einer Länge von 3700 m 11 Haltestellen, Von diesen Haltestellen liegen die neun ersten im Tunnel und die beiden letzten im Niveau des Stadtwäldchens. Abb. 103 zeigt den Lageplan der B., die Abb. 104 und 105 enthalten Quer- und Längenschnitte ![]() Abb. 103. ![]() Abb. 104. Die B. besitzt im Tunnel eine lichte Weite von 6·0 m und eine lichte Höhe zwischen Schienenoberkante und Deckenunterkante von 2·75 m. Die lichte Höhe des Tunnels mußte mit Rücksicht auf die Höhenlage des Hauptkanals der Ringstraße, der am Oktogonplatz von der B. übersetzt wird, auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Die Sohle und die Seitenwände der B. wurden aus Beton, die Decke aus Eisen und Beton hergestellt. Der Beton besteht aus einer Mischung von Portlandzement und frisch gebaggertem Donauschotter. Dieser ist eine natürliche Mischung von fein- und grobkörnigem Kies mit gröberem Schotter bis zu Hühnereigröße. Als Mischungsverhältnis von Portlandzement zu Donauschotter wurde für die Sohle 1 : 8, für die Seitenwände 1 : 7, für die Decke 1 : 6 und für die Pflasterunterlage 1 : 9 gewählt. Nur der Fundamentbeton im Grundwasser auf dem äußeren Teile der Andrássystraße erhielt einen Zusatz von Romanzement und wurde aus 1/2 Teil Portlandzement, 1/2 Teil Romanzement und 8 Teilen Donauschotter hergestellt. Die Decke des Tunnels besteht aus Querträgern von 300, 320 und 350 mm Höhe, entsprechend der Belastung, und dazwischen betonierten Gewölben. Die in 1 m Abstand befindlichen Querträger lagern mit ihren Enden auf den betonierten Seitenmauern und in der Mitte des Tunnels auf Doppellängsträgern von 320 und 350 mm Höhe, welch letztere von ![]() Abb. 105. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="130"/> die Bahn in der Nähe des artesischen Bades endigt. 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die Bahn in der Nähe des artesischen Bades endigt. Sie besitzt bei einer Länge von 3700 m 11 Haltestellen, Von diesen Haltestellen liegen die neun ersten im Tunnel und die beiden letzten im Niveau des Stadtwäldchens.
Abb. 103 zeigt den Lageplan der B., die Abb. 104 und 105 enthalten Quer- und Längenschnitte
[Abbildung Abb. 103.
]
[Abbildung Abb. 104.
]
an verschiedenen Stellen der Andrássystraße.
Die B. besitzt im Tunnel eine lichte Weite von 6·0 m und eine lichte Höhe zwischen Schienenoberkante und Deckenunterkante von 2·75 m. Die lichte Höhe des Tunnels mußte mit Rücksicht auf die Höhenlage des Hauptkanals der Ringstraße, der am Oktogonplatz von der B. übersetzt wird, auf ein Mindestmaß beschränkt werden.
Die Sohle und die Seitenwände der B. wurden aus Beton, die Decke aus Eisen und Beton hergestellt. Der Beton besteht aus einer Mischung von Portlandzement und frisch gebaggertem Donauschotter. Dieser ist eine natürliche Mischung von fein- und grobkörnigem Kies mit gröberem Schotter bis zu Hühnereigröße. Als Mischungsverhältnis von Portlandzement zu Donauschotter wurde für die Sohle 1 : 8, für die Seitenwände 1 : 7, für die Decke 1 : 6 und für die Pflasterunterlage 1 : 9 gewählt. Nur der Fundamentbeton im Grundwasser auf dem äußeren Teile der Andrássystraße erhielt einen Zusatz von Romanzement und wurde aus 1/2 Teil Portlandzement, 1/2 Teil Romanzement und 8 Teilen Donauschotter hergestellt. Die Decke des Tunnels besteht aus Querträgern von 300, 320 und 350 mm Höhe, entsprechend der Belastung, und dazwischen betonierten Gewölben. Die in 1 m Abstand befindlichen Querträger lagern mit ihren Enden auf den betonierten Seitenmauern und in der Mitte des Tunnels auf Doppellängsträgern von 320 und 350 mm Höhe, welch letztere von
[Abbildung Abb. 105.
]
schmiedeeisernen Säulen in Abständen von 3 bis 4 m unterstützt werden. Als Belastung für die Berechnung der Deckenkonstruktion wurden zweiachsige Lastwagen von 16.000 kg Gesamtgewicht, 1·50 m Spurweite und 3 m Achsstand von der Behörde vorgeschrieben. Für das Weitzner-Boulevard und einige Querstraßen wurden 24.000 kg schwere Lastwagen mit 1·60 m
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/142>, abgerufen am 17.02.2025. |