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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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dienen hierzu 2 Drucksorten. Der eine Bericht enthält, die kilometrische Lage (Betriebs/km), Baujahr, Anzahl der Gleise, Widerlagerwinkel, Neigung der Fahrbahn, Gleishalbmesser, Lichtweite (senkrecht und in der Bahnrichtung gemessen), Stützweite der Hauptträger, größte Höhe der Hauptträger, Lage der Fahrbahn, Konstruktionssystem, Genehmigung des Bauentwurfs, Gattung und Herkunft des Materiales für das Tragwerk, Standsicherheit bei belasteter und unbelasteter Brücke, somit die Festigkeitsberechnung der Brücke, der zweite Bericht enthält die Ergebnisse der vorgenommenen Untersuchung und Probebelastung und entspricht dem Inhalte des Brückenbuches V (s. d.).

Nowak.


Brückenstation, Treppenstation, Turmstation, auch zweigeschossiger Bahnhof (combined high and low level station, double deck station; gare ou station en escalier, gare a deux etages; stazione a due piani), eine besondere Art von Kreuzungsbahnhöfen, bei denen an der Kreuzungsstelle zweier Bahnen deren Stationen in verschiedener Höhe übereinander angeordnet sind (s. Bahnhöfe).


Brünigbahn (Schweiz) verbindet Brienz (Berner Oberland) mit Luzern, gehörte zum Netz der Jura-Bern-Luzern-Bahn, und ist seit 1. Mai 1903 jenem der Schweizerischen Bundesbahnen einverleibt (s. d.). Sie ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1 m Spur gebaut. Der erste Teil Brienz-Alpnachstad (45 km lang) wurde am 16. Juni 1888 in Betrieb gesetzt. Der zweite Teil, Alpnachstad-Luzern (13 km lang), ist am 1. Juni 1889 dem Verkehr übergeben worden. Von Brienz bis Meiringen liegt die Bahn im Talboden der Aare. Die Strecke Meiringen-Giswil (Unterwalden) (17·7 km lang) bildet die eigentliche Bergstrecke. Hier wechseln reine Reibungsstrecken mit Zahnstrecken, und der Betrieb dieser Linie wird mit Lokomotiven gemischter Bauart ausgeführt. Die Zahnstange ist die Riggenbachsche Leiterschiene. Von Giswil bis Luzern hat die Bahn wieder den Charakter einer Talbahn. Sie folgt teils dem Sarnersee, teils dem Vierwaldstättersee und durchsticht den Lopperberg zwischen Alpnachstad und Hergiswil mit einem etwa 1200 m langen Tunnel. Die Größtsteigung beträgt auf den Talstrecken 18%0, auf den Zahnstrecken 120%0, der kleinste Halbmesser 90 m auf der Bergbahn und 150 m auf den Talstrecken. Die Schienen sind aus Stahl und wiegen 24·3 kg/m; fast sämtliche Schwellen sind aus Eisen. Die Bahn besitzt derzeit 36 Tenderlokomotiven, wovon 24 mit Zahnrad. Die letzteren wiegen 18-25 t und die reinen Reibungsmaschinen 19-24 t leer. Die Baukosten belaufen sich annähernd auf 12·4 Mill. Fr.

Dietler.


Brunel, Isambard Kingdom, wurde am 9. April 1806 zu Portsmouth geboren. Seine Bildung erhielt er am College zu Caen. 1826 kehrte er nach England zurück, wo sein Vater eben beschäftigt war, den Themsetunnel zu bauen. B. fand dabei Verwendung. Aufsehen erregte er in der technischen Welt, als er die Erbauung der Great Western-Eisenbahn in mustergültiger Weise durchführte. Eines der bedeutendsten Bauwerke war die Maidenheadbrücke mit 39 m Spannweite. B. war es, der im Gegensatz zu der von Stephenson vertretenen Spurweite von 4' 81/2'' die größere Spurweite von 7 engl. Fuß einführte, von der indessen bald wieder abgegangen werden mußte.

Eines seiner weiteren Werke war die Kettenbrücke von Hungerford, eine der längsten Brücken Englands; auch bei Ausführung der Conway- und Britanniaröhrenbrücke war er tätig.

B. starb am 15. September 1859. Eine Biographie des merkwürdigen Mannes rührt von seinem Sohne her (London 1870). Der Name B. ist wie der Stephensons mit der Zeit des glänzendsten Aufschwungs der britischen Technik verwebt.


Brunnen (well; puits; pozzi) sind allgemein senkrecht in das Erdreich gehende, durch Wandungen gegen Einsturz geschützte Hohlräume zur Verdrängung, Sammlung oder Ableitung von Wasser, im engeren Sinne senkrechte Schachte mit kreisförmigem Querschnitt zur Erschließung von unterirdischem Grundwasser.

Bei den B. unterscheidet man nach ihrer Bestimmung:

I. Gründungs- oder Senkbrunnen. Sie dienen zur Herstellung von Fundamenten bei wasserhaltigem Baugrund. Ihre Wandungen bestehen aus Mauerwerk, Beton, Holz, seltener Eisen. Sie werden bis auf den tragfähigen Baugrund geführt, mit Mauerwerk oder Beton ausgefüllt und bilden, miteinander verbunden, einen Teil des Fundaments. Die Größe ihres Querschnitts hängt von der zulässigen Belastung des Baugrundes und den zu übertragenden Gewichten ab, die Wandstärke von der Form des Querschnitts und der Tiefe (mit Rücksicht auf den Erddruck). Größere B. werden mit rechteckigem oder rundem Querschnitt aus Mauerwerk (scharfgebrannte Steine in Zementmörtel) hergestellt. Die Wandstärke ist wenigstens einen Stein stark, wenn erforderlich nach unten zunehmend, die Außenfläche glatt und zuweilen wasserdicht. Die Herstellung ist wie bei den unter IV a beschriebenen Schachtbrunnen.

dienen hierzu 2 Drucksorten. Der eine Bericht enthält, die kilometrische Lage (Betriebs/km), Baujahr, Anzahl der Gleise, Widerlagerwinkel, Neigung der Fahrbahn, Gleishalbmesser, Lichtweite (senkrecht und in der Bahnrichtung gemessen), Stützweite der Hauptträger, größte Höhe der Hauptträger, Lage der Fahrbahn, Konstruktionssystem, Genehmigung des Bauentwurfs, Gattung und Herkunft des Materiales für das Tragwerk, Standsicherheit bei belasteter und unbelasteter Brücke, somit die Festigkeitsberechnung der Brücke, der zweite Bericht enthält die Ergebnisse der vorgenommenen Untersuchung und Probebelastung und entspricht dem Inhalte des Brückenbuches V (s. d.).

Nowak.


Brückenstation, Treppenstation, Turmstation, auch zweigeschossiger Bahnhof (combined high and low level station, double deck station; gare ou station en escalier, gare à deux étages; stazione a due piani), eine besondere Art von Kreuzungsbahnhöfen, bei denen an der Kreuzungsstelle zweier Bahnen deren Stationen in verschiedener Höhe übereinander angeordnet sind (s. Bahnhöfe).


Brünigbahn (Schweiz) verbindet Brienz (Berner Oberland) mit Luzern, gehörte zum Netz der Jura-Bern-Luzern-Bahn, und ist seit 1. Mai 1903 jenem der Schweizerischen Bundesbahnen einverleibt (s. d.). Sie ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1 m Spur gebaut. Der erste Teil Brienz-Alpnachstad (45 km lang) wurde am 16. Juni 1888 in Betrieb gesetzt. Der zweite Teil, Alpnachstad-Luzern (13 km lang), ist am 1. Juni 1889 dem Verkehr übergeben worden. Von Brienz bis Meiringen liegt die Bahn im Talboden der Aare. Die Strecke Meiringen-Giswil (Unterwalden) (17·7 km lang) bildet die eigentliche Bergstrecke. Hier wechseln reine Reibungsstrecken mit Zahnstrecken, und der Betrieb dieser Linie wird mit Lokomotiven gemischter Bauart ausgeführt. Die Zahnstange ist die Riggenbachsche Leiterschiene. Von Giswil bis Luzern hat die Bahn wieder den Charakter einer Talbahn. Sie folgt teils dem Sarnersee, teils dem Vierwaldstättersee und durchsticht den Lopperberg zwischen Alpnachstad und Hergiswil mit einem etwa 1200 m langen Tunnel. Die Größtsteigung beträgt auf den Talstrecken 18‰, auf den Zahnstrecken 120‰, der kleinste Halbmesser 90 m auf der Bergbahn und 150 m auf den Talstrecken. Die Schienen sind aus Stahl und wiegen 24·3 kg/m; fast sämtliche Schwellen sind aus Eisen. Die Bahn besitzt derzeit 36 Tenderlokomotiven, wovon 24 mit Zahnrad. Die letzteren wiegen 18–25 t und die reinen Reibungsmaschinen 19–24 t leer. Die Baukosten belaufen sich annähernd auf 12·4 Mill. Fr.

Dietler.


Brunel, Isambard Kingdom, wurde am 9. April 1806 zu Portsmouth geboren. Seine Bildung erhielt er am Collège zu Caen. 1826 kehrte er nach England zurück, wo sein Vater eben beschäftigt war, den Themsetunnel zu bauen. B. fand dabei Verwendung. Aufsehen erregte er in der technischen Welt, als er die Erbauung der Great Western-Eisenbahn in mustergültiger Weise durchführte. Eines der bedeutendsten Bauwerke war die Maidenheadbrücke mit 39 m Spannweite. B. war es, der im Gegensatz zu der von Stephenson vertretenen Spurweite von 4' 81/2'' die größere Spurweite von 7 engl. Fuß einführte, von der indessen bald wieder abgegangen werden mußte.

Eines seiner weiteren Werke war die Kettenbrücke von Hungerford, eine der längsten Brücken Englands; auch bei Ausführung der Conway- und Britanniaröhrenbrücke war er tätig.

B. starb am 15. September 1859. Eine Biographie des merkwürdigen Mannes rührt von seinem Sohne her (London 1870). Der Name B. ist wie der Stephensons mit der Zeit des glänzendsten Aufschwungs der britischen Technik verwebt.


Brunnen (well; puits; pozzi) sind allgemein senkrecht in das Erdreich gehende, durch Wandungen gegen Einsturz geschützte Hohlräume zur Verdrängung, Sammlung oder Ableitung von Wasser, im engeren Sinne senkrechte Schachte mit kreisförmigem Querschnitt zur Erschließung von unterirdischem Grundwasser.

Bei den B. unterscheidet man nach ihrer Bestimmung:

I. Gründungs- oder Senkbrunnen. Sie dienen zur Herstellung von Fundamenten bei wasserhaltigem Baugrund. Ihre Wandungen bestehen aus Mauerwerk, Beton, Holz, seltener Eisen. Sie werden bis auf den tragfähigen Baugrund geführt, mit Mauerwerk oder Beton ausgefüllt und bilden, miteinander verbunden, einen Teil des Fundaments. Die Größe ihres Querschnitts hängt von der zulässigen Belastung des Baugrundes und den zu übertragenden Gewichten ab, die Wandstärke von der Form des Querschnitts und der Tiefe (mit Rücksicht auf den Erddruck). Größere B. werden mit rechteckigem oder rundem Querschnitt aus Mauerwerk (scharfgebrannte Steine in Zementmörtel) hergestellt. Die Wandstärke ist wenigstens einen Stein stark, wenn erforderlich nach unten zunehmend, die Außenfläche glatt und zuweilen wasserdicht. Die Herstellung ist wie bei den unter IV a beschriebenen Schachtbrunnen.

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[111/0123] dienen hierzu 2 Drucksorten. Der eine Bericht enthält, die kilometrische Lage (Betriebs/km), Baujahr, Anzahl der Gleise, Widerlagerwinkel, Neigung der Fahrbahn, Gleishalbmesser, Lichtweite (senkrecht und in der Bahnrichtung gemessen), Stützweite der Hauptträger, größte Höhe der Hauptträger, Lage der Fahrbahn, Konstruktionssystem, Genehmigung des Bauentwurfs, Gattung und Herkunft des Materiales für das Tragwerk, Standsicherheit bei belasteter und unbelasteter Brücke, somit die Festigkeitsberechnung der Brücke, der zweite Bericht enthält die Ergebnisse der vorgenommenen Untersuchung und Probebelastung und entspricht dem Inhalte des Brückenbuches V (s. d.). Nowak. Brückenstation, Treppenstation, Turmstation, auch zweigeschossiger Bahnhof (combined high and low level station, double deck station; gare ou station en escalier, gare à deux étages; stazione a due piani), eine besondere Art von Kreuzungsbahnhöfen, bei denen an der Kreuzungsstelle zweier Bahnen deren Stationen in verschiedener Höhe übereinander angeordnet sind (s. Bahnhöfe). Brünigbahn (Schweiz) verbindet Brienz (Berner Oberland) mit Luzern, gehörte zum Netz der Jura-Bern-Luzern-Bahn, und ist seit 1. Mai 1903 jenem der Schweizerischen Bundesbahnen einverleibt (s. d.). Sie ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1 m Spur gebaut. Der erste Teil Brienz-Alpnachstad (45 km lang) wurde am 16. Juni 1888 in Betrieb gesetzt. Der zweite Teil, Alpnachstad-Luzern (13 km lang), ist am 1. Juni 1889 dem Verkehr übergeben worden. Von Brienz bis Meiringen liegt die Bahn im Talboden der Aare. Die Strecke Meiringen-Giswil (Unterwalden) (17·7 km lang) bildet die eigentliche Bergstrecke. Hier wechseln reine Reibungsstrecken mit Zahnstrecken, und der Betrieb dieser Linie wird mit Lokomotiven gemischter Bauart ausgeführt. Die Zahnstange ist die Riggenbachsche Leiterschiene. Von Giswil bis Luzern hat die Bahn wieder den Charakter einer Talbahn. Sie folgt teils dem Sarnersee, teils dem Vierwaldstättersee und durchsticht den Lopperberg zwischen Alpnachstad und Hergiswil mit einem etwa 1200 m langen Tunnel. Die Größtsteigung beträgt auf den Talstrecken 18‰, auf den Zahnstrecken 120‰, der kleinste Halbmesser 90 m auf der Bergbahn und 150 m auf den Talstrecken. Die Schienen sind aus Stahl und wiegen 24·3 kg/m; fast sämtliche Schwellen sind aus Eisen. Die Bahn besitzt derzeit 36 Tenderlokomotiven, wovon 24 mit Zahnrad. Die letzteren wiegen 18–25 t und die reinen Reibungsmaschinen 19–24 t leer. Die Baukosten belaufen sich annähernd auf 12·4 Mill. Fr. Dietler. Brunel, Isambard Kingdom, wurde am 9. April 1806 zu Portsmouth geboren. Seine Bildung erhielt er am Collège zu Caen. 1826 kehrte er nach England zurück, wo sein Vater eben beschäftigt war, den Themsetunnel zu bauen. B. fand dabei Verwendung. Aufsehen erregte er in der technischen Welt, als er die Erbauung der Great Western-Eisenbahn in mustergültiger Weise durchführte. Eines der bedeutendsten Bauwerke war die Maidenheadbrücke mit 39 m Spannweite. B. war es, der im Gegensatz zu der von Stephenson vertretenen Spurweite von 4' 81/2'' die größere Spurweite von 7 engl. Fuß einführte, von der indessen bald wieder abgegangen werden mußte. Eines seiner weiteren Werke war die Kettenbrücke von Hungerford, eine der längsten Brücken Englands; auch bei Ausführung der Conway- und Britanniaröhrenbrücke war er tätig. B. starb am 15. September 1859. Eine Biographie des merkwürdigen Mannes rührt von seinem Sohne her (London 1870). Der Name B. ist wie der Stephensons mit der Zeit des glänzendsten Aufschwungs der britischen Technik verwebt. Brunnen (well; puits; pozzi) sind allgemein senkrecht in das Erdreich gehende, durch Wandungen gegen Einsturz geschützte Hohlräume zur Verdrängung, Sammlung oder Ableitung von Wasser, im engeren Sinne senkrechte Schachte mit kreisförmigem Querschnitt zur Erschließung von unterirdischem Grundwasser. Bei den B. unterscheidet man nach ihrer Bestimmung: I. Gründungs- oder Senkbrunnen. Sie dienen zur Herstellung von Fundamenten bei wasserhaltigem Baugrund. Ihre Wandungen bestehen aus Mauerwerk, Beton, Holz, seltener Eisen. Sie werden bis auf den tragfähigen Baugrund geführt, mit Mauerwerk oder Beton ausgefüllt und bilden, miteinander verbunden, einen Teil des Fundaments. Die Größe ihres Querschnitts hängt von der zulässigen Belastung des Baugrundes und den zu übertragenden Gewichten ab, die Wandstärke von der Form des Querschnitts und der Tiefe (mit Rücksicht auf den Erddruck). Größere B. werden mit rechteckigem oder rundem Querschnitt aus Mauerwerk (scharfgebrannte Steine in Zementmörtel) hergestellt. Die Wandstärke ist wenigstens einen Stein stark, wenn erforderlich nach unten zunehmend, die Außenfläche glatt und zuweilen wasserdicht. Die Herstellung ist wie bei den unter IV a beschriebenen Schachtbrunnen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/123>, abgerufen am 27.11.2024.