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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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zwischen 1/5000 und 1/4000 liegen, bzw. 1/10000 der Spannweite betragen dürfen.

In neuerer Zeit bestimmt man neben den Einbiegungsgrößen der Konstruktion auch die Spannungen in den verschiedenen Gliedern und damit insbesondere den Einfluß der steifen Knotenverbindungen, an deren Stelle man sich bei der Rechnung Gelenkverbindungen zu denken pflegt. Man benutzt hierzu die sog. Dehnungszeichner oder Dehnungsmesser, die die Längenänderung des Stabs infolge der Belastung in vergrößertem Maßstab wiedergeben.

Bei Brückenproben von Beton- und Eisenbetontragwerken, wo es sich um verhältnismäßig sehr kleine Durchbiegungen handelt, die in vielen Fällen nur Bruchteile eines Millimeters darstellen, sieht man sich genötigt, eigenartig


Abb. 93. Biegungsmesser System Griot.
gebaute Biegungsmesser anzuwenden, die die tatsächlich vorkommende Durchbiegung mittels Hebelübersetzung vergrößert zur Darstellung bringen. Bei allen diesen Apparaten gelangen doppelarmige Hebel zur Anwendung, deren kürzerer Arm mit dem zu messenden Objektpunkte entweder durch direkten Kontakt oder durch ein Zwischenmittel verbunden ist und deren längerer Arm die Lageänderung des Punktes, in der dem Verhältnisse der Hebelarme entsprechenden Vergrößerung anzeigt. Die mit direktem Kontakt arbeitenden Apparate (Fühlhebel) sind vorteilhaft dort anzuwenden, wo sie an festen, bis nahe an den betreffenden Objektpunkt reichenden Gerüsten befestigt werden können. Bei der anderen Gruppe solcher Biegungsmesser wird die Verschiebung des Meßpunktes mittels eines Spanndrahtes auf eine kleine Stahlrolle entweder bloß durch Reibung oder durch eine Zahnstange übertragen, welche Rolle mit einem Zeiger verbunden ist. Zu diesen Instrumenten gehören die Biegungsmesser von Griot, Fentzloff u. v. a.

Das Instrument von Griot ist ganz aus Metall hergestellt und besitzt eine Emailskala von 8 cm Durchmesser, auf der 0·05 mm ablesbar sind (Abb. 93). Zur Handhabung dieses Biegungsmessers verwendet man gewöhnlichen Eisendraht von 1-2 mm Abb. 94.

Stärke, den man vorher etwas streckt, damit er gerade wird. Das angehängte Gewicht in Form eines beliebigen Stein- oder Eisenstückes richtet sich nach der Stärke des verwendeten Drahtes und beträgt rund 2 kg. Dieser Draht wird an dem zu beobachtenden Punkt des Betontragwerkes mittels eines eingeschlagenen Nagels oder in irgend einer anderen Art befestigt und das Instrument auf feststehender Unterlage in gewünschter Beobachtunghöhe mit dem Spanndraht so in Berührung gebracht, daß letzterer zwischen die beiden Rollen zu liegen kommt und diese tangiert (Abb. 94 u. Abb. 93). Zu diesem Zwecke drückt man die Rollenfeder beiseite und läßt sie nach Einführung des Drahtes wieder los. Die Kosten eines solchen Apparates belaufen sich auf rund 60 K. Der Biegungsmesser von Fentzloff beruht auf demselben Grundsatze (Abb. 95), nur besitzt er noch eine seitliche Führungsrolle und läßt sich dessen Fußgestell entweder an das Tragwerk oder auf das Beobachtungsgerüste festschrauben. Die Kosten betragen rund 80 K. Alle diese Instrumente haben den großen Vorteil der leichten Handlichkeit, des raschen Auf- und Einstellens, besitzen aber den Nachteil, daß sich in manchen Fällen Beobachtungsfehler einstellen, die in der Längenänderung des Spanndrahtes infolge Sonnenbestrahlung oder infolge zu großer Entfernung zwischen Tragwerk und Standpunkt des Instrumentes bedingt sind und daher falsche Formänderungen des Tragwerkes angeben. Aus diesem Grunde ging das Bestreben dahin, Instrumente zur Anwendung zu bringen, die den Spanndraht mit seinen Fehlern durch ein anderes Material ersetzen.

zwischen 1/5000 und 1/4000 liegen, bzw. 1/10000 der Spannweite betragen dürfen.

In neuerer Zeit bestimmt man neben den Einbiegungsgrößen der Konstruktion auch die Spannungen in den verschiedenen Gliedern und damit insbesondere den Einfluß der steifen Knotenverbindungen, an deren Stelle man sich bei der Rechnung Gelenkverbindungen zu denken pflegt. Man benutzt hierzu die sog. Dehnungszeichner oder Dehnungsmesser, die die Längenänderung des Stabs infolge der Belastung in vergrößertem Maßstab wiedergeben.

Bei Brückenproben von Beton- und Eisenbetontragwerken, wo es sich um verhältnismäßig sehr kleine Durchbiegungen handelt, die in vielen Fällen nur Bruchteile eines Millimeters darstellen, sieht man sich genötigt, eigenartig


Abb. 93. Biegungsmesser System Griot.
gebaute Biegungsmesser anzuwenden, die die tatsächlich vorkommende Durchbiegung mittels Hebelübersetzung vergrößert zur Darstellung bringen. Bei allen diesen Apparaten gelangen doppelarmige Hebel zur Anwendung, deren kürzerer Arm mit dem zu messenden Objektpunkte entweder durch direkten Kontakt oder durch ein Zwischenmittel verbunden ist und deren längerer Arm die Lageänderung des Punktes, in der dem Verhältnisse der Hebelarme entsprechenden Vergrößerung anzeigt. Die mit direktem Kontakt arbeitenden Apparate (Fühlhebel) sind vorteilhaft dort anzuwenden, wo sie an festen, bis nahe an den betreffenden Objektpunkt reichenden Gerüsten befestigt werden können. Bei der anderen Gruppe solcher Biegungsmesser wird die Verschiebung des Meßpunktes mittels eines Spanndrahtes auf eine kleine Stahlrolle entweder bloß durch Reibung oder durch eine Zahnstange übertragen, welche Rolle mit einem Zeiger verbunden ist. Zu diesen Instrumenten gehören die Biegungsmesser von Griot, Fentzloff u. v. a.

Das Instrument von Griot ist ganz aus Metall hergestellt und besitzt eine Emailskala von 8 cm Durchmesser, auf der 0·05 mm ablesbar sind (Abb. 93). Zur Handhabung dieses Biegungsmessers verwendet man gewöhnlichen Eisendraht von 1–2 mm Abb. 94.

Stärke, den man vorher etwas streckt, damit er gerade wird. Das angehängte Gewicht in Form eines beliebigen Stein- oder Eisenstückes richtet sich nach der Stärke des verwendeten Drahtes und beträgt rund 2 kg. Dieser Draht wird an dem zu beobachtenden Punkt des Betontragwerkes mittels eines eingeschlagenen Nagels oder in irgend einer anderen Art befestigt und das Instrument auf feststehender Unterlage in gewünschter Beobachtunghöhe mit dem Spanndraht so in Berührung gebracht, daß letzterer zwischen die beiden Rollen zu liegen kommt und diese tangiert (Abb. 94 u. Abb. 93). Zu diesem Zwecke drückt man die Rollenfeder beiseite und läßt sie nach Einführung des Drahtes wieder los. Die Kosten eines solchen Apparates belaufen sich auf rund 60 K. Der Biegungsmesser von Fentzloff beruht auf demselben Grundsatze (Abb. 95), nur besitzt er noch eine seitliche Führungsrolle und läßt sich dessen Fußgestell entweder an das Tragwerk oder auf das Beobachtungsgerüste festschrauben. Die Kosten betragen rund 80 K. Alle diese Instrumente haben den großen Vorteil der leichten Handlichkeit, des raschen Auf- und Einstellens, besitzen aber den Nachteil, daß sich in manchen Fällen Beobachtungsfehler einstellen, die in der Längenänderung des Spanndrahtes infolge Sonnenbestrahlung oder infolge zu großer Entfernung zwischen Tragwerk und Standpunkt des Instrumentes bedingt sind und daher falsche Formänderungen des Tragwerkes angeben. Aus diesem Grunde ging das Bestreben dahin, Instrumente zur Anwendung zu bringen, die den Spanndraht mit seinen Fehlern durch ein anderes Material ersetzen.

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[108/0120] zwischen 1/5000 und 1/4000 liegen, bzw. 1/10000 der Spannweite betragen dürfen. In neuerer Zeit bestimmt man neben den Einbiegungsgrößen der Konstruktion auch die Spannungen in den verschiedenen Gliedern und damit insbesondere den Einfluß der steifen Knotenverbindungen, an deren Stelle man sich bei der Rechnung Gelenkverbindungen zu denken pflegt. Man benutzt hierzu die sog. Dehnungszeichner oder Dehnungsmesser, die die Längenänderung des Stabs infolge der Belastung in vergrößertem Maßstab wiedergeben. Bei Brückenproben von Beton- und Eisenbetontragwerken, wo es sich um verhältnismäßig sehr kleine Durchbiegungen handelt, die in vielen Fällen nur Bruchteile eines Millimeters darstellen, sieht man sich genötigt, eigenartig [Abbildung Abb. 93. Biegungsmesser System Griot. ] gebaute Biegungsmesser anzuwenden, die die tatsächlich vorkommende Durchbiegung mittels Hebelübersetzung vergrößert zur Darstellung bringen. Bei allen diesen Apparaten gelangen doppelarmige Hebel zur Anwendung, deren kürzerer Arm mit dem zu messenden Objektpunkte entweder durch direkten Kontakt oder durch ein Zwischenmittel verbunden ist und deren längerer Arm die Lageänderung des Punktes, in der dem Verhältnisse der Hebelarme entsprechenden Vergrößerung anzeigt. Die mit direktem Kontakt arbeitenden Apparate (Fühlhebel) sind vorteilhaft dort anzuwenden, wo sie an festen, bis nahe an den betreffenden Objektpunkt reichenden Gerüsten befestigt werden können. Bei der anderen Gruppe solcher Biegungsmesser wird die Verschiebung des Meßpunktes mittels eines Spanndrahtes auf eine kleine Stahlrolle entweder bloß durch Reibung oder durch eine Zahnstange übertragen, welche Rolle mit einem Zeiger verbunden ist. Zu diesen Instrumenten gehören die Biegungsmesser von Griot, Fentzloff u. v. a. Das Instrument von Griot ist ganz aus Metall hergestellt und besitzt eine Emailskala von 8 cm Durchmesser, auf der 0·05 mm ablesbar sind (Abb. 93). Zur Handhabung dieses Biegungsmessers verwendet man gewöhnlichen Eisendraht von 1–2 mm [Abbildung Abb. 94. ] Stärke, den man vorher etwas streckt, damit er gerade wird. Das angehängte Gewicht in Form eines beliebigen Stein- oder Eisenstückes richtet sich nach der Stärke des verwendeten Drahtes und beträgt rund 2 kg. Dieser Draht wird an dem zu beobachtenden Punkt des Betontragwerkes mittels eines eingeschlagenen Nagels oder in irgend einer anderen Art befestigt und das Instrument auf feststehender Unterlage in gewünschter Beobachtunghöhe mit dem Spanndraht so in Berührung gebracht, daß letzterer zwischen die beiden Rollen zu liegen kommt und diese tangiert (Abb. 94 u. Abb. 93). Zu diesem Zwecke drückt man die Rollenfeder beiseite und läßt sie nach Einführung des Drahtes wieder los. Die Kosten eines solchen Apparates belaufen sich auf rund 60 K. Der Biegungsmesser von Fentzloff beruht auf demselben Grundsatze (Abb. 95), nur besitzt er noch eine seitliche Führungsrolle und läßt sich dessen Fußgestell entweder an das Tragwerk oder auf das Beobachtungsgerüste festschrauben. Die Kosten betragen rund 80 K. Alle diese Instrumente haben den großen Vorteil der leichten Handlichkeit, des raschen Auf- und Einstellens, besitzen aber den Nachteil, daß sich in manchen Fällen Beobachtungsfehler einstellen, die in der Längenänderung des Spanndrahtes infolge Sonnenbestrahlung oder infolge zu großer Entfernung zwischen Tragwerk und Standpunkt des Instrumentes bedingt sind und daher falsche Formänderungen des Tragwerkes angeben. Aus diesem Grunde ging das Bestreben dahin, Instrumente zur Anwendung zu bringen, die den Spanndraht mit seinen Fehlern durch ein anderes Material ersetzen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/120>, abgerufen am 27.11.2024.