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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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wieder unter diesen Anguß an die tiefste Stelle rollt und nun den Handgriff in der Ruhelage sperrt.

Die erfolgte Drehung der Blockrolle zeigt sich am Stellwerk durch eine Glocke, deren Klöppel durch einen Ansatz am Rollenrand bewegt wird und durch eine weiß-rote Scheibe an.

Mechanisches Blockwerk Büssing.

Seit dem Jahre 1885 ist auf mehreren deutschen Eisenbahnen das mechanische Blocksystem von Büssing (M. Jüdel in Braunschweig) in Verwendung (Abb. 184-186).

Bei diesem wird das Signal nach der Rückstellung auf "Halt" selbsttätig gesperrt, so daß es der Wärter nicht zum zweitenmal auf "Frei" stellen kann, ferner kann das Signal vom Stationsbureau aus, unabhängig vom Wärter, jederzeit auf "Halt" gestellt werden.

Die Drahtzugrolle d des Signalhebels am Stellwerk (Abb. 184 u. 186) ist mit einem gezahnten Rad gekuppelt, dessen letzte, etwas verlängerte Zähne h bei der Haltstellung des Signals und dessen Verschließung durch den Stationsblock auf dem vollen Rand der "Freigaberolle" g aufliegen, wodurch die Umlegung des Signalhebels gehindert ist.

Wird vom Stationsbureau aus das Signal freigegeben, so dreht sich die Freigaberolle so weit, daß der Zahn h in den ersten Zahnausschnitt m der Rolle g zu stehen kommt und der erste Zahn der letzteren an den Zahn h anstößt. Gleichzeitig ertönt eine Glocke und erscheint eine an der Rolle g befestigte weiße Scheibe am Stellwerk, wodurch der Wärter über die erfolgte Freigabe verständigt wird.

Stellt der Wärter den Signalhebel a um, so drehen sich mittels des nun in Eingriff gelangten Zahngetriebes beide Rollen d und g wie in Abb. 186, III, dargestellt. Nachdem der Signalhebel in der Freilage nicht eingeklinkt wird, ist es dem Stationsbeamten möglich, die Freigaberolle g jederzeit wieder in die Stellung Abb. 186, II, zu bringen und hierdurch das Signal wieder auf "Halt" zurückzustellen.

Der Stationsblock (Abb. 185) besteht aus einer Stellrolle A, in deren Zahnkranz ein kleineres Zahnrad C eingreift, das sich lose auf einem Zapfen dreht und mittels einer Einklinkung mit der auf demselben Zapfen befindlichen Kurbel verbunden werden kann.

Die Rolle A wird durch eine Federklinke E in der Ruhelage festgehalten.

Oberhalb der Rolle A befindet sich in einem Gehäuse die Bewegungsvorrichtung für die in den Fensterchen F erscheinenden Signalscheiben, die bei halber Drehung der Rolle A durch den an dieser befindlichen Stift G in Tätigkeit gesetzt werden.

Über dem Gehäuse befindet sich eine Glocke, die bei der Bewegung der Signalscheiben ertönt.

Um ein Signal freigeben zu können, muß die in der Ruhelage nach abwärts hängende Kurbel D durch Einklinkung mit der Rolle C verbunden und gleichzeitig die Rolle A durch Drücken auf die Federklinke freigemacht werden. Die Rolle A muß nun so weit herumgedreht werden, bis der Zeiger J wagrecht gestellt ist.

Hierdurch ist am Stellwerk die Freigaberolle in die in Abb. 186, II, dargestellte Lage gekommen.

Bei der Umlegung des Signalhebels am Stellwerk in die Freilage wird die Rolle g und dadurch auch die Rolle A in gleicher Richtung weiterbewegt, der Stift G gelangt nach aufwärts und setzt die Bewegungsvorrichtung der Signalscheiben in Tätigkeit, so daß in dem betreffenden Fensterchen eine weiße Scheibe erscheint und die Glocke H ertönt.

Stellt der Signalwärter das Signal wieder auf "Halt", so wird die Rolle g in die in Abb. 186, II, gezeichnete Lage und damit auch die Rolle A wieder so weit zurückgedreht, daß der Pfeil J wagrecht steht.

Vom Stationsblock aus erfolgt die Verschließung des Signalhebels durch weiteres Zurückdrehen der Rolle A in die Ruhelage, wobei die Rolle g wieder die in Abb. 186, I, dargestellte Lage einnimmt.

Damit der Signalwärter nach der Rückstellung des Signals auf "Halt", u. zw. bevor der Signalhebel durch den Stationsblock verschlossen wurde, das Signal nicht neuerdings auf "Frei" stellen kann, ist an der Rolle g die in Abb. 186, I u. III, dargestellte Sperrvorrichtung angebracht.

Die Rolle d ist mit Ansätzen i, k versehen, gegen die sich die am Ständer um eine Achse drehbare Sperrklinke n stemmt, wenn das Signal vom Wärter auf "Halt" gestellt wurde.

Bei der Freigabe wird die Klinke wie in Abb. 186, II, dargestellt verdreht.

Bei Freistellung des Signals gleitet sie über den Ansatz i weg und gelangt wieder in die Ruhelage. Bei Haltstellung des Signals gleitet n über i und stemmt sich dann gegen diesen Ansatz, so daß die Zurückstellung auf "Frei" verhindert wird. Wenn die Freigaberolle g vom Stationsbureau in die Ruhelage zurückgebracht, also in gleicher Richtung wie bei der Haltstellung des Signals vom Stellwerk

wieder unter diesen Anguß an die tiefste Stelle rollt und nun den Handgriff in der Ruhelage sperrt.

Die erfolgte Drehung der Blockrolle zeigt sich am Stellwerk durch eine Glocke, deren Klöppel durch einen Ansatz am Rollenrand bewegt wird und durch eine weiß-rote Scheibe an.

Mechanisches Blockwerk Büssing.

Seit dem Jahre 1885 ist auf mehreren deutschen Eisenbahnen das mechanische Blocksystem von Büssing (M. Jüdel in Braunschweig) in Verwendung (Abb. 184–186).

Bei diesem wird das Signal nach der Rückstellung auf „Halt“ selbsttätig gesperrt, so daß es der Wärter nicht zum zweitenmal auf „Frei“ stellen kann, ferner kann das Signal vom Stationsbureau aus, unabhängig vom Wärter, jederzeit auf „Halt“ gestellt werden.

Die Drahtzugrolle d des Signalhebels am Stellwerk (Abb. 184 u. 186) ist mit einem gezahnten Rad gekuppelt, dessen letzte, etwas verlängerte Zähne h bei der Haltstellung des Signals und dessen Verschließung durch den Stationsblock auf dem vollen Rand der „Freigaberolle“ g aufliegen, wodurch die Umlegung des Signalhebels gehindert ist.

Wird vom Stationsbureau aus das Signal freigegeben, so dreht sich die Freigaberolle so weit, daß der Zahn h in den ersten Zahnausschnitt m der Rolle g zu stehen kommt und der erste Zahn der letzteren an den Zahn h anstößt. Gleichzeitig ertönt eine Glocke und erscheint eine an der Rolle g befestigte weiße Scheibe am Stellwerk, wodurch der Wärter über die erfolgte Freigabe verständigt wird.

Stellt der Wärter den Signalhebel a um, so drehen sich mittels des nun in Eingriff gelangten Zahngetriebes beide Rollen d und g wie in Abb. 186, III, dargestellt. Nachdem der Signalhebel in der Freilage nicht eingeklinkt wird, ist es dem Stationsbeamten möglich, die Freigaberolle g jederzeit wieder in die Stellung Abb. 186, II, zu bringen und hierdurch das Signal wieder auf „Halt“ zurückzustellen.

Der Stationsblock (Abb. 185) besteht aus einer Stellrolle A, in deren Zahnkranz ein kleineres Zahnrad C eingreift, das sich lose auf einem Zapfen dreht und mittels einer Einklinkung mit der auf demselben Zapfen befindlichen Kurbel verbunden werden kann.

Die Rolle A wird durch eine Federklinke E in der Ruhelage festgehalten.

Oberhalb der Rolle A befindet sich in einem Gehäuse die Bewegungsvorrichtung für die in den Fensterchen F erscheinenden Signalscheiben, die bei halber Drehung der Rolle A durch den an dieser befindlichen Stift G in Tätigkeit gesetzt werden.

Über dem Gehäuse befindet sich eine Glocke, die bei der Bewegung der Signalscheiben ertönt.

Um ein Signal freigeben zu können, muß die in der Ruhelage nach abwärts hängende Kurbel D durch Einklinkung mit der Rolle C verbunden und gleichzeitig die Rolle A durch Drücken auf die Federklinke freigemacht werden. Die Rolle A muß nun so weit herumgedreht werden, bis der Zeiger J wagrecht gestellt ist.

Hierdurch ist am Stellwerk die Freigaberolle in die in Abb. 186, II, dargestellte Lage gekommen.

Bei der Umlegung des Signalhebels am Stellwerk in die Freilage wird die Rolle g und dadurch auch die Rolle A in gleicher Richtung weiterbewegt, der Stift G gelangt nach aufwärts und setzt die Bewegungsvorrichtung der Signalscheiben in Tätigkeit, so daß in dem betreffenden Fensterchen eine weiße Scheibe erscheint und die Glocke H ertönt.

Stellt der Signalwärter das Signal wieder auf „Halt“, so wird die Rolle g in die in Abb. 186, II, gezeichnete Lage und damit auch die Rolle A wieder so weit zurückgedreht, daß der Pfeil J wagrecht steht.

Vom Stationsblock aus erfolgt die Verschließung des Signalhebels durch weiteres Zurückdrehen der Rolle A in die Ruhelage, wobei die Rolle g wieder die in Abb. 186, I, dargestellte Lage einnimmt.

Damit der Signalwärter nach der Rückstellung des Signals auf „Halt“, u. zw. bevor der Signalhebel durch den Stationsblock verschlossen wurde, das Signal nicht neuerdings auf „Frei“ stellen kann, ist an der Rolle g die in Abb. 186, I u. III, dargestellte Sperrvorrichtung angebracht.

Die Rolle d ist mit Ansätzen i, k versehen, gegen die sich die am Ständer um eine Achse drehbare Sperrklinke n stemmt, wenn das Signal vom Wärter auf „Halt“ gestellt wurde.

Bei der Freigabe wird die Klinke wie in Abb. 186, II, dargestellt verdreht.

Bei Freistellung des Signals gleitet sie über den Ansatz i weg und gelangt wieder in die Ruhelage. Bei Haltstellung des Signals gleitet n über i und stemmt sich dann gegen diesen Ansatz, so daß die Zurückstellung auf „Frei“ verhindert wird. Wenn die Freigaberolle g vom Stationsbureau in die Ruhelage zurückgebracht, also in gleicher Richtung wie bei der Haltstellung des Signals vom Stellwerk

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[421/0432] wieder unter diesen Anguß an die tiefste Stelle rollt und nun den Handgriff in der Ruhelage sperrt. Die erfolgte Drehung der Blockrolle zeigt sich am Stellwerk durch eine Glocke, deren Klöppel durch einen Ansatz am Rollenrand bewegt wird und durch eine weiß-rote Scheibe an. Mechanisches Blockwerk Büssing. Seit dem Jahre 1885 ist auf mehreren deutschen Eisenbahnen das mechanische Blocksystem von Büssing (M. Jüdel in Braunschweig) in Verwendung (Abb. 184–186). Bei diesem wird das Signal nach der Rückstellung auf „Halt“ selbsttätig gesperrt, so daß es der Wärter nicht zum zweitenmal auf „Frei“ stellen kann, ferner kann das Signal vom Stationsbureau aus, unabhängig vom Wärter, jederzeit auf „Halt“ gestellt werden. Die Drahtzugrolle d des Signalhebels am Stellwerk (Abb. 184 u. 186) ist mit einem gezahnten Rad gekuppelt, dessen letzte, etwas verlängerte Zähne h bei der Haltstellung des Signals und dessen Verschließung durch den Stationsblock auf dem vollen Rand der „Freigaberolle“ g aufliegen, wodurch die Umlegung des Signalhebels gehindert ist. Wird vom Stationsbureau aus das Signal freigegeben, so dreht sich die Freigaberolle so weit, daß der Zahn h in den ersten Zahnausschnitt m der Rolle g zu stehen kommt und der erste Zahn der letzteren an den Zahn h anstößt. Gleichzeitig ertönt eine Glocke und erscheint eine an der Rolle g befestigte weiße Scheibe am Stellwerk, wodurch der Wärter über die erfolgte Freigabe verständigt wird. Stellt der Wärter den Signalhebel a um, so drehen sich mittels des nun in Eingriff gelangten Zahngetriebes beide Rollen d und g wie in Abb. 186, III, dargestellt. Nachdem der Signalhebel in der Freilage nicht eingeklinkt wird, ist es dem Stationsbeamten möglich, die Freigaberolle g jederzeit wieder in die Stellung Abb. 186, II, zu bringen und hierdurch das Signal wieder auf „Halt“ zurückzustellen. Der Stationsblock (Abb. 185) besteht aus einer Stellrolle A, in deren Zahnkranz ein kleineres Zahnrad C eingreift, das sich lose auf einem Zapfen dreht und mittels einer Einklinkung mit der auf demselben Zapfen befindlichen Kurbel verbunden werden kann. Die Rolle A wird durch eine Federklinke E in der Ruhelage festgehalten. Oberhalb der Rolle A befindet sich in einem Gehäuse die Bewegungsvorrichtung für die in den Fensterchen F erscheinenden Signalscheiben, die bei halber Drehung der Rolle A durch den an dieser befindlichen Stift G in Tätigkeit gesetzt werden. Über dem Gehäuse befindet sich eine Glocke, die bei der Bewegung der Signalscheiben ertönt. Um ein Signal freigeben zu können, muß die in der Ruhelage nach abwärts hängende Kurbel D durch Einklinkung mit der Rolle C verbunden und gleichzeitig die Rolle A durch Drücken auf die Federklinke freigemacht werden. Die Rolle A muß nun so weit herumgedreht werden, bis der Zeiger J wagrecht gestellt ist. Hierdurch ist am Stellwerk die Freigaberolle in die in Abb. 186, II, dargestellte Lage gekommen. Bei der Umlegung des Signalhebels am Stellwerk in die Freilage wird die Rolle g und dadurch auch die Rolle A in gleicher Richtung weiterbewegt, der Stift G gelangt nach aufwärts und setzt die Bewegungsvorrichtung der Signalscheiben in Tätigkeit, so daß in dem betreffenden Fensterchen eine weiße Scheibe erscheint und die Glocke H ertönt. Stellt der Signalwärter das Signal wieder auf „Halt“, so wird die Rolle g in die in Abb. 186, II, gezeichnete Lage und damit auch die Rolle A wieder so weit zurückgedreht, daß der Pfeil J wagrecht steht. Vom Stationsblock aus erfolgt die Verschließung des Signalhebels durch weiteres Zurückdrehen der Rolle A in die Ruhelage, wobei die Rolle g wieder die in Abb. 186, I, dargestellte Lage einnimmt. Damit der Signalwärter nach der Rückstellung des Signals auf „Halt“, u. zw. bevor der Signalhebel durch den Stationsblock verschlossen wurde, das Signal nicht neuerdings auf „Frei“ stellen kann, ist an der Rolle g die in Abb. 186, I u. III, dargestellte Sperrvorrichtung angebracht. Die Rolle d ist mit Ansätzen i, k versehen, gegen die sich die am Ständer um eine Achse drehbare Sperrklinke n stemmt, wenn das Signal vom Wärter auf „Halt“ gestellt wurde. Bei der Freigabe wird die Klinke wie in Abb. 186, II, dargestellt verdreht. Bei Freistellung des Signals gleitet sie über den Ansatz i weg und gelangt wieder in die Ruhelage. Bei Haltstellung des Signals gleitet n über i und stemmt sich dann gegen diesen Ansatz, so daß die Zurückstellung auf „Frei“ verhindert wird. Wenn die Freigaberolle g vom Stationsbureau in die Ruhelage zurückgebracht, also in gleicher Richtung wie bei der Haltstellung des Signals vom Stellwerk

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/432>, abgerufen am 17.09.2024.