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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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der Schnapper t eingreift. Hierdurch wird die mehrmalige Freigabe unmöglich gemacht. Bei Drehung des Daumens erscheint im unteren Fensterchen die Aufschrift: "Habe freigegeben gegen A" und im oberen Fensterchen des Blockwerkes in A: "Linie frei von B". Während der Bewegung von m wird der Zinkpol Z der Batterie mit der Linienleitung L und der Kupferpol C mit der Erde T verbunden. Durch diese Verbindung der Leitungen findet der Strom den Weg von der Batterie über Z, L zum nächsten Posten und dort, da in den beiden Endstellungen der Kontaktscheibe die Linienleitung L mit dem Kontakt A durch die auf der Scheibe isoliert befestigten Metallstücke e1, e2, e1', e'2 verbunden ist, in die Spulen des Elektromagnets B und durch die Erde T zum Kupferpol C der Batterie zurück. Neben den Spulen B ist ein Hufeisenmagnet A befestigt, an dessen Polenden zwei stählerne Hebelarme L1 L2 in einer bronzenen Achse gelagert sind, welch letztere außerdem einen bronzenen Arm L trägt. Die stählernen Hebelarme L1 L2 stützen sich gegen den weichen Eisenkern D der Spule B. Sobald (wie bei der Freigabe) ein negativer Strom die Spule B durchfließt, wird der Eisenkern D gleichmagnetisch mit L1 und L2, und die letzteren werden daher von D nicht gehalten. Die Feder R kann nun den Hebelarm L heben und damit auch den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S entfernen. Der Signalhebel ist somit frei beweglich geworden. Durch das Heben des Riegels hat dieser die Blende: "Linie besetzt gegen ..." gehoben und statt dieser erscheint die Blende mit der Aufschrift: "Linie frei gegen ...". Bei der Freistellung des Signales wird durch die Abwärtsbewegung der Kurbel M ein Hebel gehoben, dessen isoliert befestigter Stift bei seiner Bewegung um die Achse O" den Schnapper t aus der Scheibe drückt, so daß sich diese nun infolge der Wirkung einer Spiralfeder von rechts nach links dreht. Gleichzeitig drückt der Stift aber auch die Kontaktfeder Z von der Scheibe ab, so daß kein Linienstrom von der eigenen Batterie entsendet werden, also auch keine Freigabe nach rückwärts erfolgen kann. Am Ende der Bewegung wird die Kontaktscheibe durch n gehalten, so daß der Daumen m unbeweglich wird, bis nach Haltstellung des Signals der Hebel n wieder ausgehoben wird. Im Fensterchen erscheint die Aufschrift: "Linie frei für ...".

Ein gewöhnlich unter Plombenverschluß gehaltener Nottaster F gestattet durch Heben desselben den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S zu bringen, damit das Signal auf "Frei" gestellt werden kann, auch wenn es nicht vom nächstgelegenen Posten freigegeben wurde.

Damit in Stationen bei Zugüberholungen die Freigabe des Abschlußblocks durch den Verkehrsbeamten erfolgen kann, ist im Verkehrsbureau ein Deblockierungstaster angeordnet, der durch einen besonderen Schlüssel verschlossen gehalten wird.

Dieses Blocksystem wurde auch für eingleisige Strecken umgestaltet, jedoch auf das Vorhandensein von Zwischenposten hierbei nicht Rücksicht genommen. Es wurde lediglich die mechanische Abhängigkeit zwischen dem Ein- und dem Ausfahrtsignal jeder Station in der Weise hergestellt, daß durch Freistellung des einen Signals das andere Signal in der Haltstellung gesperrt wird. Die elektrische Einrichtung bedingt, daß die Freigabe eines Signals nur dann wiederholt werden kann, wenn für den vorangefahrenen Zug das Einfahrsignal in die Haltstellung gebracht wurde. Eine Einwirkung des Zuges auf die Blocksignale findet nicht statt.

i) Blocksystem Sarroste und Loppe.

Das auf den französischen Staatsbahnen eingeführte Blocksystem Sarroste und Loppe (Tafel IV, Abb. 1) wird ebenfalls mit Batterieströmen betrieben. Die Stellhebel der stets mit Vorsignalen in Abhängigkeit stehenden Blocksignale werden durch elektrische Sperrvorrichtungen gewöhnlich in der Haltstellung verschlossen gehalten. Die Verständigung der Nachbarposten geschieht ebenfalls mit Glockenapparaten, System Jousselin, und mit Fernsprechern. Die Glocken Jousselin besitzen zwei Zeigerplatten. Die größere (1) dient für den Empfänger, die kleinere (2) für den Geber. Der Zeiger kann auf 13 Punkte eingestellt werden.

Die Einwirkung der Züge auf die Blockwerke findet durch Radkontakte statt und wird die Freigabe der rückwärtigen Strecke nur dann möglich, wenn der Zug das Pedal befahren hat. Der Vorgang bei der Fahrt ist folgender: Der Posten N, dem ein Zug gemeldet wurde, stellt bei Ruhelage der Blockkurbel durch viermaliges Niederdrücken des Knopfes B des Jousselinapparates die Zeiger des Glockenwerkes auf die Nummer 4, die dem Zeichen "Freigabe verlangt" entspricht. Wenn sich gleichzeitig auch die Kurbel des Blockwerkes in M in der mit "Achtung auf die Glocke" bezeichneten Stellung (a) befindet, so stellt sich hierdurch der Zeiger des Glockenwerkes in M auf dieselbe Nummer 4 ein und zeigt damit unter

der Schnapper t eingreift. Hierdurch wird die mehrmalige Freigabe unmöglich gemacht. Bei Drehung des Daumens erscheint im unteren Fensterchen die Aufschrift: „Habe freigegeben gegen A“ und im oberen Fensterchen des Blockwerkes in A: „Linie frei von B“. Während der Bewegung von m wird der Zinkpol Z der Batterie mit der Linienleitung L und der Kupferpol C mit der Erde T verbunden. Durch diese Verbindung der Leitungen findet der Strom den Weg von der Batterie über Z, L zum nächsten Posten und dort, da in den beiden Endstellungen der Kontaktscheibe die Linienleitung L mit dem Kontakt A durch die auf der Scheibe isoliert befestigten Metallstücke e1, e2, e1', e'2 verbunden ist, in die Spulen des Elektromagnets B und durch die Erde T zum Kupferpol C der Batterie zurück. Neben den Spulen B ist ein Hufeisenmagnet A befestigt, an dessen Polenden zwei stählerne Hebelarme L1 L2 in einer bronzenen Achse gelagert sind, welch letztere außerdem einen bronzenen Arm L trägt. Die stählernen Hebelarme L1 L2 stützen sich gegen den weichen Eisenkern D der Spule B. Sobald (wie bei der Freigabe) ein negativer Strom die Spule B durchfließt, wird der Eisenkern D gleichmagnetisch mit L1 und L2, und die letzteren werden daher von D nicht gehalten. Die Feder R kann nun den Hebelarm L heben und damit auch den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S entfernen. Der Signalhebel ist somit frei beweglich geworden. Durch das Heben des Riegels hat dieser die Blende: „Linie besetzt gegen ...“ gehoben und statt dieser erscheint die Blende mit der Aufschrift: „Linie frei gegen ...“. Bei der Freistellung des Signales wird durch die Abwärtsbewegung der Kurbel M ein Hebel gehoben, dessen isoliert befestigter Stift bei seiner Bewegung um die Achse O″ den Schnapper t aus der Scheibe drückt, so daß sich diese nun infolge der Wirkung einer Spiralfeder von rechts nach links dreht. Gleichzeitig drückt der Stift aber auch die Kontaktfeder Z von der Scheibe ab, so daß kein Linienstrom von der eigenen Batterie entsendet werden, also auch keine Freigabe nach rückwärts erfolgen kann. Am Ende der Bewegung wird die Kontaktscheibe durch n gehalten, so daß der Daumen m unbeweglich wird, bis nach Haltstellung des Signals der Hebel n wieder ausgehoben wird. Im Fensterchen erscheint die Aufschrift: „Linie frei für ...“.

Ein gewöhnlich unter Plombenverschluß gehaltener Nottaster F gestattet durch Heben desselben den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S zu bringen, damit das Signal auf „Frei“ gestellt werden kann, auch wenn es nicht vom nächstgelegenen Posten freigegeben wurde.

Damit in Stationen bei Zugüberholungen die Freigabe des Abschlußblocks durch den Verkehrsbeamten erfolgen kann, ist im Verkehrsbureau ein Deblockierungstaster angeordnet, der durch einen besonderen Schlüssel verschlossen gehalten wird.

Dieses Blocksystem wurde auch für eingleisige Strecken umgestaltet, jedoch auf das Vorhandensein von Zwischenposten hierbei nicht Rücksicht genommen. Es wurde lediglich die mechanische Abhängigkeit zwischen dem Ein- und dem Ausfahrtsignal jeder Station in der Weise hergestellt, daß durch Freistellung des einen Signals das andere Signal in der Haltstellung gesperrt wird. Die elektrische Einrichtung bedingt, daß die Freigabe eines Signals nur dann wiederholt werden kann, wenn für den vorangefahrenen Zug das Einfahrsignal in die Haltstellung gebracht wurde. Eine Einwirkung des Zuges auf die Blocksignale findet nicht statt.

i) Blocksystem Sarroste und Loppé.

Das auf den französischen Staatsbahnen eingeführte Blocksystem Sarroste und Loppé (Tafel IV, Abb. 1) wird ebenfalls mit Batterieströmen betrieben. Die Stellhebel der stets mit Vorsignalen in Abhängigkeit stehenden Blocksignale werden durch elektrische Sperrvorrichtungen gewöhnlich in der Haltstellung verschlossen gehalten. Die Verständigung der Nachbarposten geschieht ebenfalls mit Glockenapparaten, System Jousselin, und mit Fernsprechern. Die Glocken Jousselin besitzen zwei Zeigerplatten. Die größere (1) dient für den Empfänger, die kleinere (2) für den Geber. Der Zeiger kann auf 13 Punkte eingestellt werden.

Die Einwirkung der Züge auf die Blockwerke findet durch Radkontakte statt und wird die Freigabe der rückwärtigen Strecke nur dann möglich, wenn der Zug das Pedal befahren hat. Der Vorgang bei der Fahrt ist folgender: Der Posten N, dem ein Zug gemeldet wurde, stellt bei Ruhelage der Blockkurbel durch viermaliges Niederdrücken des Knopfes B des Jousselinapparates die Zeiger des Glockenwerkes auf die Nummer 4, die dem Zeichen „Freigabe verlangt“ entspricht. Wenn sich gleichzeitig auch die Kurbel des Blockwerkes in M in der mit „Achtung auf die Glocke“ bezeichneten Stellung (a) befindet, so stellt sich hierdurch der Zeiger des Glockenwerkes in M auf dieselbe Nummer 4 ein und zeigt damit unter

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[404/0415] der Schnapper t eingreift. Hierdurch wird die mehrmalige Freigabe unmöglich gemacht. Bei Drehung des Daumens erscheint im unteren Fensterchen die Aufschrift: „Habe freigegeben gegen A“ und im oberen Fensterchen des Blockwerkes in A: „Linie frei von B“. Während der Bewegung von m wird der Zinkpol Z der Batterie mit der Linienleitung L und der Kupferpol C mit der Erde T verbunden. Durch diese Verbindung der Leitungen findet der Strom den Weg von der Batterie über Z, L zum nächsten Posten und dort, da in den beiden Endstellungen der Kontaktscheibe die Linienleitung L mit dem Kontakt A durch die auf der Scheibe isoliert befestigten Metallstücke e1, e2, e1', e'2 verbunden ist, in die Spulen des Elektromagnets B und durch die Erde T zum Kupferpol C der Batterie zurück. Neben den Spulen B ist ein Hufeisenmagnet A befestigt, an dessen Polenden zwei stählerne Hebelarme L1 L2 in einer bronzenen Achse gelagert sind, welch letztere außerdem einen bronzenen Arm L trägt. Die stählernen Hebelarme L1 L2 stützen sich gegen den weichen Eisenkern D der Spule B. Sobald (wie bei der Freigabe) ein negativer Strom die Spule B durchfließt, wird der Eisenkern D gleichmagnetisch mit L1 und L2, und die letzteren werden daher von D nicht gehalten. Die Feder R kann nun den Hebelarm L heben und damit auch den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S entfernen. Der Signalhebel ist somit frei beweglich geworden. Durch das Heben des Riegels hat dieser die Blende: „Linie besetzt gegen ...“ gehoben und statt dieser erscheint die Blende mit der Aufschrift: „Linie frei gegen ...“. Bei der Freistellung des Signales wird durch die Abwärtsbewegung der Kurbel M ein Hebel gehoben, dessen isoliert befestigter Stift bei seiner Bewegung um die Achse O″ den Schnapper t aus der Scheibe drückt, so daß sich diese nun infolge der Wirkung einer Spiralfeder von rechts nach links dreht. Gleichzeitig drückt der Stift aber auch die Kontaktfeder Z von der Scheibe ab, so daß kein Linienstrom von der eigenen Batterie entsendet werden, also auch keine Freigabe nach rückwärts erfolgen kann. Am Ende der Bewegung wird die Kontaktscheibe durch n gehalten, so daß der Daumen m unbeweglich wird, bis nach Haltstellung des Signals der Hebel n wieder ausgehoben wird. Im Fensterchen erscheint die Aufschrift: „Linie frei für ...“. Ein gewöhnlich unter Plombenverschluß gehaltener Nottaster F gestattet durch Heben desselben den Riegel V aus der Ausnehmung des Sektors S zu bringen, damit das Signal auf „Frei“ gestellt werden kann, auch wenn es nicht vom nächstgelegenen Posten freigegeben wurde. Damit in Stationen bei Zugüberholungen die Freigabe des Abschlußblocks durch den Verkehrsbeamten erfolgen kann, ist im Verkehrsbureau ein Deblockierungstaster angeordnet, der durch einen besonderen Schlüssel verschlossen gehalten wird. Dieses Blocksystem wurde auch für eingleisige Strecken umgestaltet, jedoch auf das Vorhandensein von Zwischenposten hierbei nicht Rücksicht genommen. Es wurde lediglich die mechanische Abhängigkeit zwischen dem Ein- und dem Ausfahrtsignal jeder Station in der Weise hergestellt, daß durch Freistellung des einen Signals das andere Signal in der Haltstellung gesperrt wird. Die elektrische Einrichtung bedingt, daß die Freigabe eines Signals nur dann wiederholt werden kann, wenn für den vorangefahrenen Zug das Einfahrsignal in die Haltstellung gebracht wurde. Eine Einwirkung des Zuges auf die Blocksignale findet nicht statt. i) Blocksystem Sarroste und Loppé. Das auf den französischen Staatsbahnen eingeführte Blocksystem Sarroste und Loppé (Tafel IV, Abb. 1) wird ebenfalls mit Batterieströmen betrieben. Die Stellhebel der stets mit Vorsignalen in Abhängigkeit stehenden Blocksignale werden durch elektrische Sperrvorrichtungen gewöhnlich in der Haltstellung verschlossen gehalten. Die Verständigung der Nachbarposten geschieht ebenfalls mit Glockenapparaten, System Jousselin, und mit Fernsprechern. Die Glocken Jousselin besitzen zwei Zeigerplatten. Die größere (1) dient für den Empfänger, die kleinere (2) für den Geber. Der Zeiger kann auf 13 Punkte eingestellt werden. Die Einwirkung der Züge auf die Blockwerke findet durch Radkontakte statt und wird die Freigabe der rückwärtigen Strecke nur dann möglich, wenn der Zug das Pedal befahren hat. Der Vorgang bei der Fahrt ist folgender: Der Posten N, dem ein Zug gemeldet wurde, stellt bei Ruhelage der Blockkurbel durch viermaliges Niederdrücken des Knopfes B des Jousselinapparates die Zeiger des Glockenwerkes auf die Nummer 4, die dem Zeichen „Freigabe verlangt“ entspricht. Wenn sich gleichzeitig auch die Kurbel des Blockwerkes in M in der mit „Achtung auf die Glocke“ bezeichneten Stellung (a) befindet, so stellt sich hierdurch der Zeiger des Glockenwerkes in M auf dieselbe Nummer 4 ein und zeigt damit unter

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/415>, abgerufen am 15.08.2024.