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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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(Abb. 127), bei anderen tritt ein Zusammenklappen des beweglichen Teiles ein (Faltbrücken).

5. Rollbrücken, die in horizontaler Richtung (Abb. 128) und

6. Hubbrücken (s. d.), die in vertikaler Richtung parallel zu ihrer normalen Lage bewegt werden (Abb. 129).

7. Schiffbrücken (s. d.), bei denen die Brückenkonstruktion auf Schiffen gelagert ist und die Verkehrsstraße durch Ausschwimmen eines Brückenteiles freigemacht wird.

Obgenannte Gattungen beweglicher Brücken kommen sämtlich bei den Eisenbahnen in Verwendung; Drehbrücken aber wohl am häufigsten, doch sind in letzterer Zeit auch Klappbrücken, besonders in Amerika, vielfach für Eisenbahnverkehr angewendet worden.

Nicht unter den Begriff bewegliche Brücken fallen die sogenannten transportablen Brücken und die Arnodinschen Brückenfähren.

Literatur: Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Zweiter Band, IV. Abt., bearbeitet von W. Dietz. 1907. - W. Dietz, Bewegliche Brücken. 1897.

Joosting.


Bex-Gryon-Villars-Chesieres-Bahn. Elektrisch betriebene 1-m-Spur-Bahn, mit in die Reibungsbahn eingeschalteter Abtscher Zahnstangenstrecke, verbindet die im unteren, waadtländischen Rhonetal gelegene Station Bex der schweiz. Bundesbahnen mit den bekannten westschweizerischen Sommerstationen Gryon, Villars und Chesieres. Die Länge der Bahn beträgt 13.842 m, die Länge der Zahnstangenstrecke 4866 m, die Höchstneigung erreicht 200%0 in der Zahnradstrecke und 60%0 in der Reibungsstrecke. Die Ausgangsstation Bex liegt 414·2 m, die Station Gryon 1133·8, Villars 1256·11 und die Endstation Chesieres 1217·5 m ü. M. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt in der Zahnstrecke 80 m und in der Reibungsstrecke 30 m. Das bedeutendste Bauwerk liegt in der oberen Reibungsstrecke oberhalb Gryon und besteht in einer Cantilever-Fachwerkbrücke über die Gryonne mit 142 m Länge und 50 m Höhe. Die Bahn besitzt 4 elektrische Lokomotiven, 13 Personenwagen, darunter 12 Motorwagen. Sie wird mit Gleichstrom betrieben, der aus der Arbeitsleitung bei 650 Volt Spannung unmittelbar abgegeben wird. Die gesamten Baukosten betrugen 2,062.030 Fr. oder 148.316 Fr. f. d. km.

Die Bahn wurde in Teilstrecken 1898-1906 dem Betriebe übergeben. Diesen führt die Societe des forces motrices de l'Avancon in Bex. Während früher nur die Straßenbahnstrecke Bex-Bevieux ganzjährig betrieben wurde, ist dieses seit 1. April 1908 auch für die Bergstrecke der Fall. Die Strecke Gryon-Villars-Chesieres dagegen wird als Straßenbahn nur während des Sommers betrieben. Neuerdings wurde die Konzession zur Fortsetzung der Bahn von Villars nach Bretaye am Fuße des Chamossaire, 1809 m ü. M., nachgesucht.

Literatur: Schweiz. Bauzeitung. Bd. 39, S. 275; Schweiz. Eisenbahnstatistik.

Dietler.


Bezettelung der Gepäckstücke und Stückgüter (etiquetage des collis; affissione) durch die Bahn besteht in der Versehung der Gepäckstücke und Stückgüter mit Zetteln (Stationszettel), die den Namen der Versand- und Bestimmungsstation, vielfach auch eine Nummer und das Datum der Annahme enthalten.

Die Frachtgüter erhalten in der Regel weiße, die Eilgüter rote Zettel, die meist mit dem Vordruck der Versandstation versehen sind, während der Name der Bestimmungsstation mit Farbstift handschriftlich einzutragen ist. Bei Verwendung von Blankobeklebezetteln, die nur den Vordruck "von" und "nach" enthalten, wird auch der Name der Versandstation handschriftlich eingetragen oder mit dem Stationsstempel aufgedruckt. Auf Eilgüter wird überdies ein roter Zettel aufgeklebt, der den Namen der Versandbahn und das Wort "Eilgut" trägt. Inwiefern bei Gütern, die räumlich oder tarifmäßig eine Wagenladung bilden, eine B. stattfindet, richtet sich nach den Bestimmungen der Versandbahn. Ebenso bestimmen die Vorschriften der Versandbahn, inwieweit in besonderen Fällen außerdem noch andere Anklebezettel zu verwenden sind (Zettel mit Wegevorschrift, Zettel für Güter mit Interessedeklaration, Zettel für explosionsgefährliche Gegenstände, selbstentzündliche Stoffe, brennbare Flüssigkeiten und andere feuergefährliche Güter, Zollzettel). Nach dem Auslande bestimmte Stückgüter sollen auch mit der Grenzstation bezeichnet sein. Die B. erfolgt nach Beseitigung ungültiger Zettel auf der Seite der Frachtstücke, wo sich die Zeichen und Nummern (Signierung) befinden.


Bezirkseisenbahnräte sind in Preußen entweder für jeden Eisenbahndirektionsbezirk oder gemeinsam für mehrere Eisenbahndirektionsbezirke bestellte Körperschaften, die zur beirätlichen Mitwirkung in allen wichtigen Eisenbahnverkehrsfragen des Bezirkes berufen sind, s. Beiräte.


Bezugsschein (Aviso- und Bezugsschein), eine bei den Eisenbahnverwaltungen in Österreich, Ungarn, Bosnien und Herzegowina in Gebrauch befindliche Drucksorte, womit den Adressaten die Ankunft einer Sendung angezeigt

(Abb. 127), bei anderen tritt ein Zusammenklappen des beweglichen Teiles ein (Faltbrücken).

5. Rollbrücken, die in horizontaler Richtung (Abb. 128) und

6. Hubbrücken (s. d.), die in vertikaler Richtung parallel zu ihrer normalen Lage bewegt werden (Abb. 129).

7. Schiffbrücken (s. d.), bei denen die Brückenkonstruktion auf Schiffen gelagert ist und die Verkehrsstraße durch Ausschwimmen eines Brückenteiles freigemacht wird.

Obgenannte Gattungen beweglicher Brücken kommen sämtlich bei den Eisenbahnen in Verwendung; Drehbrücken aber wohl am häufigsten, doch sind in letzterer Zeit auch Klappbrücken, besonders in Amerika, vielfach für Eisenbahnverkehr angewendet worden.

Nicht unter den Begriff bewegliche Brücken fallen die sogenannten transportablen Brücken und die Arnodinschen Brückenfähren.

Literatur: Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Zweiter Band, IV. Abt., bearbeitet von W. Dietz. 1907. – W. Dietz, Bewegliche Brücken. 1897.

Joosting.


Bex-Gryon-Villars-Chesières-Bahn. Elektrisch betriebene 1-m-Spur-Bahn, mit in die Reibungsbahn eingeschalteter Abtscher Zahnstangenstrecke, verbindet die im unteren, waadtländischen Rhonetal gelegene Station Bex der schweiz. Bundesbahnen mit den bekannten westschweizerischen Sommerstationen Gryon, Villars und Chesières. Die Länge der Bahn beträgt 13.842 m, die Länge der Zahnstangenstrecke 4866 m, die Höchstneigung erreicht 200 in der Zahnradstrecke und 60 in der Reibungsstrecke. Die Ausgangsstation Bex liegt 414·2 m, die Station Gryon 1133·8, Villars 1256·11 und die Endstation Chesières 1217·5 m ü. M. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt in der Zahnstrecke 80 m und in der Reibungsstrecke 30 m. Das bedeutendste Bauwerk liegt in der oberen Reibungsstrecke oberhalb Gryon und besteht in einer Cantilever-Fachwerkbrücke über die Gryonne mit 142 m Länge und 50 m Höhe. Die Bahn besitzt 4 elektrische Lokomotiven, 13 Personenwagen, darunter 12 Motorwagen. Sie wird mit Gleichstrom betrieben, der aus der Arbeitsleitung bei 650 Volt Spannung unmittelbar abgegeben wird. Die gesamten Baukosten betrugen 2,062.030 Fr. oder 148.316 Fr. f. d. km.

Die Bahn wurde in Teilstrecken 1898–1906 dem Betriebe übergeben. Diesen führt die Société des forces motrices de l'Avançon in Bex. Während früher nur die Straßenbahnstrecke Bex-Bévieux ganzjährig betrieben wurde, ist dieses seit 1. April 1908 auch für die Bergstrecke der Fall. Die Strecke Gryon-Villars-Chesières dagegen wird als Straßenbahn nur während des Sommers betrieben. Neuerdings wurde die Konzession zur Fortsetzung der Bahn von Villars nach Bretaye am Fuße des Chamossaire, 1809 m ü. M., nachgesucht.

Literatur: Schweiz. Bauzeitung. Bd. 39, S. 275; Schweiz. Eisenbahnstatistik.

Dietler.


Bezettelung der Gepäckstücke und Stückgüter (etiquetage des collis; affissione) durch die Bahn besteht in der Versehung der Gepäckstücke und Stückgüter mit Zetteln (Stationszettel), die den Namen der Versand- und Bestimmungsstation, vielfach auch eine Nummer und das Datum der Annahme enthalten.

Die Frachtgüter erhalten in der Regel weiße, die Eilgüter rote Zettel, die meist mit dem Vordruck der Versandstation versehen sind, während der Name der Bestimmungsstation mit Farbstift handschriftlich einzutragen ist. Bei Verwendung von Blankobeklebezetteln, die nur den Vordruck „von“ und „nach“ enthalten, wird auch der Name der Versandstation handschriftlich eingetragen oder mit dem Stationsstempel aufgedruckt. Auf Eilgüter wird überdies ein roter Zettel aufgeklebt, der den Namen der Versandbahn und das Wort „Eilgut“ trägt. Inwiefern bei Gütern, die räumlich oder tarifmäßig eine Wagenladung bilden, eine B. stattfindet, richtet sich nach den Bestimmungen der Versandbahn. Ebenso bestimmen die Vorschriften der Versandbahn, inwieweit in besonderen Fällen außerdem noch andere Anklebezettel zu verwenden sind (Zettel mit Wegevorschrift, Zettel für Güter mit Interessedeklaration, Zettel für explosionsgefährliche Gegenstände, selbstentzündliche Stoffe, brennbare Flüssigkeiten und andere feuergefährliche Güter, Zollzettel). Nach dem Auslande bestimmte Stückgüter sollen auch mit der Grenzstation bezeichnet sein. Die B. erfolgt nach Beseitigung ungültiger Zettel auf der Seite der Frachtstücke, wo sich die Zeichen und Nummern (Signierung) befinden.


Bezirkseisenbahnräte sind in Preußen entweder für jeden Eisenbahndirektionsbezirk oder gemeinsam für mehrere Eisenbahndirektionsbezirke bestellte Körperschaften, die zur beirätlichen Mitwirkung in allen wichtigen Eisenbahnverkehrsfragen des Bezirkes berufen sind, s. Beiräte.


Bezugsschein (Aviso- und Bezugsschein), eine bei den Eisenbahnverwaltungen in Österreich, Ungarn, Bosnien und Herzegowina in Gebrauch befindliche Drucksorte, womit den Adressaten die Ankunft einer Sendung angezeigt

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[366/0376] (Abb. 127), bei anderen tritt ein Zusammenklappen des beweglichen Teiles ein (Faltbrücken). 5. Rollbrücken, die in horizontaler Richtung (Abb. 128) und 6. Hubbrücken (s. d.), die in vertikaler Richtung parallel zu ihrer normalen Lage bewegt werden (Abb. 129). 7. Schiffbrücken (s. d.), bei denen die Brückenkonstruktion auf Schiffen gelagert ist und die Verkehrsstraße durch Ausschwimmen eines Brückenteiles freigemacht wird. Obgenannte Gattungen beweglicher Brücken kommen sämtlich bei den Eisenbahnen in Verwendung; Drehbrücken aber wohl am häufigsten, doch sind in letzterer Zeit auch Klappbrücken, besonders in Amerika, vielfach für Eisenbahnverkehr angewendet worden. Nicht unter den Begriff bewegliche Brücken fallen die sogenannten transportablen Brücken und die Arnodinschen Brückenfähren. Literatur: Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Zweiter Band, IV. Abt., bearbeitet von W. Dietz. 1907. – W. Dietz, Bewegliche Brücken. 1897. Joosting. Bex-Gryon-Villars-Chesières-Bahn. Elektrisch betriebene 1-m-Spur-Bahn, mit in die Reibungsbahn eingeschalteter Abtscher Zahnstangenstrecke, verbindet die im unteren, waadtländischen Rhonetal gelegene Station Bex der schweiz. Bundesbahnen mit den bekannten westschweizerischen Sommerstationen Gryon, Villars und Chesières. Die Länge der Bahn beträgt 13.842 m, die Länge der Zahnstangenstrecke 4866 m, die Höchstneigung erreicht 200‰ in der Zahnradstrecke und 60‰ in der Reibungsstrecke. Die Ausgangsstation Bex liegt 414·2 m, die Station Gryon 1133·8, Villars 1256·11 und die Endstation Chesières 1217·5 m ü. M. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt in der Zahnstrecke 80 m und in der Reibungsstrecke 30 m. Das bedeutendste Bauwerk liegt in der oberen Reibungsstrecke oberhalb Gryon und besteht in einer Cantilever-Fachwerkbrücke über die Gryonne mit 142 m Länge und 50 m Höhe. Die Bahn besitzt 4 elektrische Lokomotiven, 13 Personenwagen, darunter 12 Motorwagen. Sie wird mit Gleichstrom betrieben, der aus der Arbeitsleitung bei 650 Volt Spannung unmittelbar abgegeben wird. Die gesamten Baukosten betrugen 2,062.030 Fr. oder 148.316 Fr. f. d. km. Die Bahn wurde in Teilstrecken 1898–1906 dem Betriebe übergeben. Diesen führt die Société des forces motrices de l'Avançon in Bex. Während früher nur die Straßenbahnstrecke Bex-Bévieux ganzjährig betrieben wurde, ist dieses seit 1. April 1908 auch für die Bergstrecke der Fall. Die Strecke Gryon-Villars-Chesières dagegen wird als Straßenbahn nur während des Sommers betrieben. Neuerdings wurde die Konzession zur Fortsetzung der Bahn von Villars nach Bretaye am Fuße des Chamossaire, 1809 m ü. M., nachgesucht. Literatur: Schweiz. Bauzeitung. Bd. 39, S. 275; Schweiz. Eisenbahnstatistik. Dietler. Bezettelung der Gepäckstücke und Stückgüter (etiquetage des collis; affissione) durch die Bahn besteht in der Versehung der Gepäckstücke und Stückgüter mit Zetteln (Stationszettel), die den Namen der Versand- und Bestimmungsstation, vielfach auch eine Nummer und das Datum der Annahme enthalten. Die Frachtgüter erhalten in der Regel weiße, die Eilgüter rote Zettel, die meist mit dem Vordruck der Versandstation versehen sind, während der Name der Bestimmungsstation mit Farbstift handschriftlich einzutragen ist. Bei Verwendung von Blankobeklebezetteln, die nur den Vordruck „von“ und „nach“ enthalten, wird auch der Name der Versandstation handschriftlich eingetragen oder mit dem Stationsstempel aufgedruckt. Auf Eilgüter wird überdies ein roter Zettel aufgeklebt, der den Namen der Versandbahn und das Wort „Eilgut“ trägt. Inwiefern bei Gütern, die räumlich oder tarifmäßig eine Wagenladung bilden, eine B. stattfindet, richtet sich nach den Bestimmungen der Versandbahn. Ebenso bestimmen die Vorschriften der Versandbahn, inwieweit in besonderen Fällen außerdem noch andere Anklebezettel zu verwenden sind (Zettel mit Wegevorschrift, Zettel für Güter mit Interessedeklaration, Zettel für explosionsgefährliche Gegenstände, selbstentzündliche Stoffe, brennbare Flüssigkeiten und andere feuergefährliche Güter, Zollzettel). Nach dem Auslande bestimmte Stückgüter sollen auch mit der Grenzstation bezeichnet sein. Die B. erfolgt nach Beseitigung ungültiger Zettel auf der Seite der Frachtstücke, wo sich die Zeichen und Nummern (Signierung) befinden. Bezirkseisenbahnräte sind in Preußen entweder für jeden Eisenbahndirektionsbezirk oder gemeinsam für mehrere Eisenbahndirektionsbezirke bestellte Körperschaften, die zur beirätlichen Mitwirkung in allen wichtigen Eisenbahnverkehrsfragen des Bezirkes berufen sind, s. Beiräte. Bezugsschein (Aviso- und Bezugsschein), eine bei den Eisenbahnverwaltungen in Österreich, Ungarn, Bosnien und Herzegowina in Gebrauch befindliche Drucksorte, womit den Adressaten die Ankunft einer Sendung angezeigt

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/376>, abgerufen am 16.07.2024.