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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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auf der 11·55 km, jetzt 12·7 km langen Strecke von Brüssel nach Petite-Espinette statt. Das zur Verwendung gelangte System ist das der oberirdischen Zuleitung mit dem Zuleitungsdraht über der Mitte des Gleises.

Im Jahre 1896 wurden die Nebenbahnen du Centre (La Louviere) und der Umgebung von Charleroi für den elektrischen Betrieb eingerichtet. Auch dort vermehrten sich die Einnahmen infolge Beseitigung des Dampfbetriebes erheblich. Darauf erfolgte die Elektrifizierung der Bahnen von Lüttich und von Borinage. Dermalen stehen 18 Linien in der Länge von etwa 250 km in elektrischem Betrieb.

Anfangs wurde jedes zu elektrifizierende Bahnnetz mit einer besonderen Zentrale für die Stromerzeugung ausgerüstet, in den letzten Jahren sind große Zentralen für die Erzeugung von elektrischer Kraft unter sehr günstigen Bedingungen entstanden, u. zw. sowohl für öffentliche und private Beleuchtung als auch für Kraftübertragung. Die Societe nationale erachtete es demnach für vorteilhafter, den Strom von diesen Zentralen zu beziehen.

Mit benzo-elektrischen Motorwagen werden zurzeit Versuche vorgenommen.

Der Betriebsmittelpark der Nebenbahnen umfaßte am Schlüsse des Jahres 1910:

a) für den Dampfbetrieb:


Lokomotiven678 Stück
Personenwagen1738 Stück
Gepäck- und Güterwagen6912 Stück

b) für den elektrischen Betrieb:


Motorwagen379 Stück
Benzo-elektrische Motorwagen2 Stück
Anhängewagen351 Stück
Gepäck und Güterwagen37 Stück

Wert des gesamten Rollmaterials 52,613.110 Francs.

Die Roheinnahmen des ganzen Nebenbahnnetzes haben sich entwickelt, wie folgt:



Im Jahre 1910 betrugen die Gesamtausgaben 16,264.534 Fr., die Betriebsausgaben 14,431.341 Fr., der Betriebskoeffizient 71·47%.

Das Hauptbahnnetz hat in etwa 75 Jahren eine Länge von 4700 km erreicht; das Netz der Neben- und Kleinbahnen, das kaum ein Vierteljahrhundert besteht, umfaßt unter Hinzurechnung der Nebenbahnlinien, die nicht der Societe nationale, sondern Dritten konzessioniert wurden, eine Länge von rund 3800 km.

Das für die konzessionierten Linien aufgewandte Kapital beläuft sich auf 302,790.000 Fr. (hiervon tatsächlich verausgabt 253,185.383 Fr.). Davon haben übernommen:


der Staat43·0%
die Provinzen28·2%
die Gemeinden27·5%
Private1·3%

Die 170 konzessionierten Linien verteilen sich auf die verschiedenen Spurweiten, wie folgt:



Die Regel bildet die Schmalspur von 1 m. Für eine gewisse Anzahl von Linien, die an das holländische Nebenbahnnetz anschließen sollten, wurde die Spurweite von 1·067 m gewählt, und für einige verhältnismäßig kurze, dem schweren Güterverkehr dienende Linien die Vollspur.

Auf einzelnen Linien befinden sich Abschnitte mit vier Gleisen, um die große und gleichzeitig die kleine Spurweite benützen zu können. Dieses System findet Anwendung, wenn in einer ziemlich kleinen Entfernung vom Bahnhof, der den Anschluß an das Hauptbahnnetz vermittelt, an der Kleinbahnlinie industrielle Betriebe, Steinbrüche u. s. w. liegen, von denen bedeutende Massen von Gütern verfrachtet werden. So vermeidet man das Umladen, indem die großen Eisenbahnwagen bis zu diesen Industriestätten geführt werden können. In dieser Art wurden auf eine Länge von 52·6 km Schienenwege mit vier Gleisen angelegt. Die großen Güterwagen werden von den Lokomotiven der Kleinbahn gezogen, wobei ein mit den beiden verschiedenen Kupplungsvorrichtungen ausgerüsteter Zwischenwagen eingestellt wird.

Durchschnittliche Kosten der Nebenbahnen. Anfangs dachte man daran, die Nebenbahnen hauptsächlich auf den vorhandenen Wegen anzulegen, und in der ersten Zeit ihres Bestehens hat die Societe nationale aus Sparsamkeitsrücksichten bei der Anlage von Bahnen auch streng dieses System befolgt. Zurzeit werden wegen der Unzukömmlichkeiten bei Benutzung der Wege die Neben- und Kleinbahnen

auf der 11·55 km, jetzt 12·7 km langen Strecke von Brüssel nach Petite-Espinette statt. Das zur Verwendung gelangte System ist das der oberirdischen Zuleitung mit dem Zuleitungsdraht über der Mitte des Gleises.

Im Jahre 1896 wurden die Nebenbahnen du Centre (La Louvière) und der Umgebung von Charleroi für den elektrischen Betrieb eingerichtet. Auch dort vermehrten sich die Einnahmen infolge Beseitigung des Dampfbetriebes erheblich. Darauf erfolgte die Elektrifizierung der Bahnen von Lüttich und von Borinage. Dermalen stehen 18 Linien in der Länge von etwa 250 km in elektrischem Betrieb.

Anfangs wurde jedes zu elektrifizierende Bahnnetz mit einer besonderen Zentrale für die Stromerzeugung ausgerüstet, in den letzten Jahren sind große Zentralen für die Erzeugung von elektrischer Kraft unter sehr günstigen Bedingungen entstanden, u. zw. sowohl für öffentliche und private Beleuchtung als auch für Kraftübertragung. Die Société nationale erachtete es demnach für vorteilhafter, den Strom von diesen Zentralen zu beziehen.

Mit benzo-elektrischen Motorwagen werden zurzeit Versuche vorgenommen.

Der Betriebsmittelpark der Nebenbahnen umfaßte am Schlüsse des Jahres 1910:

a) für den Dampfbetrieb:


Lokomotiven678 Stück
Personenwagen1738 Stück
Gepäck- und Güterwagen6912 Stück

b) für den elektrischen Betrieb:


Motorwagen379 Stück
Benzo-elektrische Motorwagen2 Stück
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Wert des gesamten Rollmaterials 52,613.110 Francs.

Die Roheinnahmen des ganzen Nebenbahnnetzes haben sich entwickelt, wie folgt:



Im Jahre 1910 betrugen die Gesamtausgaben 16,264.534 Fr., die Betriebsausgaben 14,431.341 Fr., der Betriebskoeffizient 71·47%.

Das Hauptbahnnetz hat in etwa 75 Jahren eine Länge von 4700 km erreicht; das Netz der Neben- und Kleinbahnen, das kaum ein Vierteljahrhundert besteht, umfaßt unter Hinzurechnung der Nebenbahnlinien, die nicht der Société nationale, sondern Dritten konzessioniert wurden, eine Länge von rund 3800 km.

Das für die konzessionierten Linien aufgewandte Kapital beläuft sich auf 302,790.000 Fr. (hiervon tatsächlich verausgabt 253,185.383 Fr.). Davon haben übernommen:


der Staat43·0%
die Provinzen28·2%
die Gemeinden27·5%
Private1·3%

Die 170 konzessionierten Linien verteilen sich auf die verschiedenen Spurweiten, wie folgt:



Die Regel bildet die Schmalspur von 1 m. Für eine gewisse Anzahl von Linien, die an das holländische Nebenbahnnetz anschließen sollten, wurde die Spurweite von 1·067 m gewählt, und für einige verhältnismäßig kurze, dem schweren Güterverkehr dienende Linien die Vollspur.

Auf einzelnen Linien befinden sich Abschnitte mit vier Gleisen, um die große und gleichzeitig die kleine Spurweite benützen zu können. Dieses System findet Anwendung, wenn in einer ziemlich kleinen Entfernung vom Bahnhof, der den Anschluß an das Hauptbahnnetz vermittelt, an der Kleinbahnlinie industrielle Betriebe, Steinbrüche u. s. w. liegen, von denen bedeutende Massen von Gütern verfrachtet werden. So vermeidet man das Umladen, indem die großen Eisenbahnwagen bis zu diesen Industriestätten geführt werden können. In dieser Art wurden auf eine Länge von 52·6 km Schienenwege mit vier Gleisen angelegt. Die großen Güterwagen werden von den Lokomotiven der Kleinbahn gezogen, wobei ein mit den beiden verschiedenen Kupplungsvorrichtungen ausgerüsteter Zwischenwagen eingestellt wird.

Durchschnittliche Kosten der Nebenbahnen. Anfangs dachte man daran, die Nebenbahnen hauptsächlich auf den vorhandenen Wegen anzulegen, und in der ersten Zeit ihres Bestehens hat die Société nationale aus Sparsamkeitsrücksichten bei der Anlage von Bahnen auch streng dieses System befolgt. Zurzeit werden wegen der Unzukömmlichkeiten bei Benutzung der Wege die Neben- und Kleinbahnen

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[201/0211] auf der 11·55 km, jetzt 12·7 km langen Strecke von Brüssel nach Petite-Espinette statt. Das zur Verwendung gelangte System ist das der oberirdischen Zuleitung mit dem Zuleitungsdraht über der Mitte des Gleises. Im Jahre 1896 wurden die Nebenbahnen du Centre (La Louvière) und der Umgebung von Charleroi für den elektrischen Betrieb eingerichtet. Auch dort vermehrten sich die Einnahmen infolge Beseitigung des Dampfbetriebes erheblich. Darauf erfolgte die Elektrifizierung der Bahnen von Lüttich und von Borinage. Dermalen stehen 18 Linien in der Länge von etwa 250 km in elektrischem Betrieb. Anfangs wurde jedes zu elektrifizierende Bahnnetz mit einer besonderen Zentrale für die Stromerzeugung ausgerüstet, in den letzten Jahren sind große Zentralen für die Erzeugung von elektrischer Kraft unter sehr günstigen Bedingungen entstanden, u. zw. sowohl für öffentliche und private Beleuchtung als auch für Kraftübertragung. Die Société nationale erachtete es demnach für vorteilhafter, den Strom von diesen Zentralen zu beziehen. Mit benzo-elektrischen Motorwagen werden zurzeit Versuche vorgenommen. Der Betriebsmittelpark der Nebenbahnen umfaßte am Schlüsse des Jahres 1910: a) für den Dampfbetrieb: Lokomotiven 678 Stück Personenwagen 1738 Stück Gepäck- und Güterwagen 6912 Stück b) für den elektrischen Betrieb: Motorwagen 379 Stück Benzo-elektrische Motorwagen 2 Stück Anhängewagen 351 Stück Gepäck und Güterwagen 37 Stück Wert des gesamten Rollmaterials 52,613.110 Francs. Die Roheinnahmen des ganzen Nebenbahnnetzes haben sich entwickelt, wie folgt: Im Jahre 1910 betrugen die Gesamtausgaben 16,264.534 Fr., die Betriebsausgaben 14,431.341 Fr., der Betriebskoeffizient 71·47%. Das Hauptbahnnetz hat in etwa 75 Jahren eine Länge von 4700 km erreicht; das Netz der Neben- und Kleinbahnen, das kaum ein Vierteljahrhundert besteht, umfaßt unter Hinzurechnung der Nebenbahnlinien, die nicht der Société nationale, sondern Dritten konzessioniert wurden, eine Länge von rund 3800 km. Das für die konzessionierten Linien aufgewandte Kapital beläuft sich auf 302,790.000 Fr. (hiervon tatsächlich verausgabt 253,185.383 Fr.). Davon haben übernommen: der Staat 43·0% die Provinzen 28·2% die Gemeinden 27·5% Private 1·3% Die 170 konzessionierten Linien verteilen sich auf die verschiedenen Spurweiten, wie folgt: Die Regel bildet die Schmalspur von 1 m. Für eine gewisse Anzahl von Linien, die an das holländische Nebenbahnnetz anschließen sollten, wurde die Spurweite von 1·067 m gewählt, und für einige verhältnismäßig kurze, dem schweren Güterverkehr dienende Linien die Vollspur. Auf einzelnen Linien befinden sich Abschnitte mit vier Gleisen, um die große und gleichzeitig die kleine Spurweite benützen zu können. Dieses System findet Anwendung, wenn in einer ziemlich kleinen Entfernung vom Bahnhof, der den Anschluß an das Hauptbahnnetz vermittelt, an der Kleinbahnlinie industrielle Betriebe, Steinbrüche u. s. w. liegen, von denen bedeutende Massen von Gütern verfrachtet werden. So vermeidet man das Umladen, indem die großen Eisenbahnwagen bis zu diesen Industriestätten geführt werden können. In dieser Art wurden auf eine Länge von 52·6 km Schienenwege mit vier Gleisen angelegt. Die großen Güterwagen werden von den Lokomotiven der Kleinbahn gezogen, wobei ein mit den beiden verschiedenen Kupplungsvorrichtungen ausgerüsteter Zwischenwagen eingestellt wird. Durchschnittliche Kosten der Nebenbahnen. Anfangs dachte man daran, die Nebenbahnen hauptsächlich auf den vorhandenen Wegen anzulegen, und in der ersten Zeit ihres Bestehens hat die Société nationale aus Sparsamkeitsrücksichten bei der Anlage von Bahnen auch streng dieses System befolgt. Zurzeit werden wegen der Unzukömmlichkeiten bei Benutzung der Wege die Neben- und Kleinbahnen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/211>, abgerufen am 05.12.2024.