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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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1900-1910. In den Jahren 1900-1908 wurde das Staatsbahnnetz um folgende Linien vermehrt:

1. vom Staate selbst erbaut:

Spontin-Anchee (1902-1903-1907),

Brügge-Zeebrügge (1906),

Antwerpen-Schaerbeek (zweite Linie 1907, 1908),

Antwerpen Hafen-Austruweel (1907)

Senzeille-Philippeville (1908),

sowie verschiedene Verbindungen (Anschlüsse);

2. durch Rückkauf der Konzession erworben:

Hesbaye-Condroz und Landen-Hasselt (1900; diese Linien waren früher auf Teilung der Einnahmen mit den konzessionierten Gesellschaften vom Staate betrieben);

belgische Linien des Netzes der Flandre Occidentale (diese Linien waren vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1907 auf Rechnung des Staates betrieben worden und wurden am 1. Januar 1908 endgültig übernommen).

Die Sektion Blankenberghe-Zeebrugghe wurde dagegen nicht übernommen.

Seither erfuhr das Staatsbahnnetz nur geringfügige Erweiterungen durch Bau von Anschluß- und Verbindungsgeleisen.

Am 1. Januar 1910 hatte das vom Staate betriebene Netz eine Länge von 4322 km und war folgendermaßen zusammengesetzt:

1. vom Staate selbst erbaute Linien: 1034 km,

2. gegen Zahlung eines Pauschales auf Rechnung des Staates erbaute Linien: 716 km,

3. von Gesellschaften erbaute und vom Staate angekaufte Linien: 2317 km,

4. Gesellschaften gehörige, jedoch vom Staate gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen oder eines Pachtschillings betriebene Linien: 244·3 km,

5. Mitbetriebene Privatbahnstrecken: 10·7 km.

Am 1. Jänner 1911 umfaßte das staatliche Betriebsnetz 4330·3 km.

Die Staatsbahnen schließen an 33 Punkten an andere Bahnen an, u. zw.: an 18 Punkten an die belgischen Nordbahnen; an 4 Punkten an die Eisenbahn Gent-Terneuzen; an 6 Punkten an die Eisenbahn Malines-Terneuzen; an 3 Punkten an die Chimay-Bahn; an je 1 Punkt an die Eisenbahn Hasselt-Maeseyk und an die Lokalbahn Taviers-Embresin.

Ferner bestehen an 17 Punkten Anschlüsse an die französischen Bahnen, an 6 Punkten an die Bahnen Deutschlands und an 4 Punkten an jene des Großherzogtums Luxemburg.

Das Kapital, das für die vom Staate selbst oder auf dessen Rechnung gebauten Eisenbahnen verwendet wurde, betrug am 31. Dezember 1910, einschließlich der Kaufschillinge für die vom Staate angekauften Linien und für deren Ausbau, ferner der Beträge für den Ausbau der gegen feste Zinsen oder gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen betriebenen Linien, 2.731,076.536 Fr., hiervon entfallen 749,635.993 Fr. auf Fahrbetriebsmittel, Einrichtungen und Ausrüstungen, ortsfeste Maschinen und elektrische Anlagen des Zugförderungs- und Materialdienstes.

Die Summe von 2.731,076.536 Fr. enthält 107,499.478 Fr., die für die im Bau befindlichen Linien und in Ausführung begriffenen Arbeiten flüssig gemacht wurden, anderseits 11,088.061 Fr. für "amortissements indirects", so daß das Anlagekapital oder die vom Staat tatsächlich für die erste Errichtung des betriebenen Netzes erlegte Summe am genannten Tage 2.612,488.996 Fr. betrug.

Betriebsergebnisse der Belgischen Staatsbahnen von 1835 bis 1910.

III. Privatbahnen.

Zurzeit bestehen noch 6 Privatbahngesellschaften, u. zw. die:

1. belgischen Nordbahnen,

2. Chimaybahn,

3. Bahn Gent-Terneuzen,

4. Bahn Malines-Terneuzen,

5. Bahn Hasselt-Maeseyck,

6. Lokalbahn Taviers-Embresin.

Diese Bahnen sind normalspurig, mit Ausnahme der Linie Taviers-Embresin, die mit einer Spurweite von 0·71 m angelegt ist.

Die belgischen Nordbahnen (chemins de fer Nord-Belges) sind aus der Vereinigung der drei Privatbahnen: 1. Charleroi-Erquelinnes (30·801 km), 2. Mons-französische Grenze bei Hautmont (15·890 km) und 3. Namur-Lüttich (72·634 km) und Namur-Givet (49.701 km) hervorgegangen. Der Sitz der Zentralverwaltung der belgischen Nordbahnen ist in Paris, vereinigt mit der der französischen Nordbahn; die unmittelbare Leitung besorgt eine Direktion in Lüttich. Zuerst (28. Mai 1845) wurde die Bahn von Charleroi nach Erquelinnes an der französischen Grenze konzessioniert (eröffnet

1900–1910. In den Jahren 1900–1908 wurde das Staatsbahnnetz um folgende Linien vermehrt:

1. vom Staate selbst erbaut:

Spontin-Anchée (1902–1903–1907),

Brügge-Zeebrügge (1906),

Antwerpen-Schaerbeek (zweite Linie 1907, 1908),

Antwerpen Hafen-Austruweel (1907)

Senzeille-Philippeville (1908),

sowie verschiedene Verbindungen (Anschlüsse);

2. durch Rückkauf der Konzession erworben:

Hesbaye-Condroz und Landen-Hasselt (1900; diese Linien waren früher auf Teilung der Einnahmen mit den konzessionierten Gesellschaften vom Staate betrieben);

belgische Linien des Netzes der Flandre Occidentale (diese Linien waren vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1907 auf Rechnung des Staates betrieben worden und wurden am 1. Januar 1908 endgültig übernommen).

Die Sektion Blankenberghe-Zeebrugghe wurde dagegen nicht übernommen.

Seither erfuhr das Staatsbahnnetz nur geringfügige Erweiterungen durch Bau von Anschluß- und Verbindungsgeleisen.

Am 1. Januar 1910 hatte das vom Staate betriebene Netz eine Länge von 4322 km und war folgendermaßen zusammengesetzt:

1. vom Staate selbst erbaute Linien: 1034 km,

2. gegen Zahlung eines Pauschales auf Rechnung des Staates erbaute Linien: 716 km,

3. von Gesellschaften erbaute und vom Staate angekaufte Linien: 2317 km,

4. Gesellschaften gehörige, jedoch vom Staate gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen oder eines Pachtschillings betriebene Linien: 244·3 km,

5. Mitbetriebene Privatbahnstrecken: 10·7 km.

Am 1. Jänner 1911 umfaßte das staatliche Betriebsnetz 4330·3 km.

Die Staatsbahnen schließen an 33 Punkten an andere Bahnen an, u. zw.: an 18 Punkten an die belgischen Nordbahnen; an 4 Punkten an die Eisenbahn Gent-Terneuzen; an 6 Punkten an die Eisenbahn Malines-Terneuzen; an 3 Punkten an die Chimay-Bahn; an je 1 Punkt an die Eisenbahn Hasselt-Maeseyk und an die Lokalbahn Taviers-Embresin.

Ferner bestehen an 17 Punkten Anschlüsse an die französischen Bahnen, an 6 Punkten an die Bahnen Deutschlands und an 4 Punkten an jene des Großherzogtums Luxemburg.

Das Kapital, das für die vom Staate selbst oder auf dessen Rechnung gebauten Eisenbahnen verwendet wurde, betrug am 31. Dezember 1910, einschließlich der Kaufschillinge für die vom Staate angekauften Linien und für deren Ausbau, ferner der Beträge für den Ausbau der gegen feste Zinsen oder gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen betriebenen Linien, 2.731,076.536 Fr., hiervon entfallen 749,635.993 Fr. auf Fahrbetriebsmittel, Einrichtungen und Ausrüstungen, ortsfeste Maschinen und elektrische Anlagen des Zugförderungs- und Materialdienstes.

Die Summe von 2.731,076.536 Fr. enthält 107,499.478 Fr., die für die im Bau befindlichen Linien und in Ausführung begriffenen Arbeiten flüssig gemacht wurden, anderseits 11,088.061 Fr. für „amortissements indirects“, so daß das Anlagekapital oder die vom Staat tatsächlich für die erste Errichtung des betriebenen Netzes erlegte Summe am genannten Tage 2.612,488.996 Fr. betrug.

Betriebsergebnisse der Belgischen Staatsbahnen von 1835 bis 1910.

III. Privatbahnen.

Zurzeit bestehen noch 6 Privatbahngesellschaften, u. zw. die:

1. belgischen Nordbahnen,

2. Chimaybahn,

3. Bahn Gent-Terneuzen,

4. Bahn Malines-Terneuzen,

5. Bahn Hasselt-Maeseyck,

6. Lokalbahn Taviers-Embresin.

Diese Bahnen sind normalspurig, mit Ausnahme der Linie Taviers-Embresin, die mit einer Spurweite von 0·71 m angelegt ist.

Die belgischen Nordbahnen (chemins de fer Nord-Belges) sind aus der Vereinigung der drei Privatbahnen: 1. Charleroi-Erquelinnes (30·801 km), 2. Mons-französische Grenze bei Hautmont (15·890 km) und 3. Namur-Lüttich (72·634 km) und Namur-Givet (49.701 km) hervorgegangen. Der Sitz der Zentralverwaltung der belgischen Nordbahnen ist in Paris, vereinigt mit der der französischen Nordbahn; die unmittelbare Leitung besorgt eine Direktion in Lüttich. Zuerst (28. Mai 1845) wurde die Bahn von Charleroi nach Erquelinnes an der französischen Grenze konzessioniert (eröffnet

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[182/0191] 1900–1910. In den Jahren 1900–1908 wurde das Staatsbahnnetz um folgende Linien vermehrt: 1. vom Staate selbst erbaut: Spontin-Anchée (1902–1903–1907), Brügge-Zeebrügge (1906), Antwerpen-Schaerbeek (zweite Linie 1907, 1908), Antwerpen Hafen-Austruweel (1907) Senzeille-Philippeville (1908), sowie verschiedene Verbindungen (Anschlüsse); 2. durch Rückkauf der Konzession erworben: Hesbaye-Condroz und Landen-Hasselt (1900; diese Linien waren früher auf Teilung der Einnahmen mit den konzessionierten Gesellschaften vom Staate betrieben); belgische Linien des Netzes der Flandre Occidentale (diese Linien waren vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1907 auf Rechnung des Staates betrieben worden und wurden am 1. Januar 1908 endgültig übernommen). Die Sektion Blankenberghe-Zeebrugghe wurde dagegen nicht übernommen. Seither erfuhr das Staatsbahnnetz nur geringfügige Erweiterungen durch Bau von Anschluß- und Verbindungsgeleisen. Am 1. Januar 1910 hatte das vom Staate betriebene Netz eine Länge von 4322 km und war folgendermaßen zusammengesetzt: 1. vom Staate selbst erbaute Linien: 1034 km, 2. gegen Zahlung eines Pauschales auf Rechnung des Staates erbaute Linien: 716 km, 3. von Gesellschaften erbaute und vom Staate angekaufte Linien: 2317 km, 4. Gesellschaften gehörige, jedoch vom Staate gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen oder eines Pachtschillings betriebene Linien: 244·3 km, 5. Mitbetriebene Privatbahnstrecken: 10·7 km. Am 1. Jänner 1911 umfaßte das staatliche Betriebsnetz 4330·3 km. Die Staatsbahnen schließen an 33 Punkten an andere Bahnen an, u. zw.: an 18 Punkten an die belgischen Nordbahnen; an 4 Punkten an die Eisenbahn Gent-Terneuzen; an 6 Punkten an die Eisenbahn Malines-Terneuzen; an 3 Punkten an die Chimay-Bahn; an je 1 Punkt an die Eisenbahn Hasselt-Maeseyk und an die Lokalbahn Taviers-Embresin. Ferner bestehen an 17 Punkten Anschlüsse an die französischen Bahnen, an 6 Punkten an die Bahnen Deutschlands und an 4 Punkten an jene des Großherzogtums Luxemburg. Das Kapital, das für die vom Staate selbst oder auf dessen Rechnung gebauten Eisenbahnen verwendet wurde, betrug am 31. Dezember 1910, einschließlich der Kaufschillinge für die vom Staate angekauften Linien und für deren Ausbau, ferner der Beträge für den Ausbau der gegen feste Zinsen oder gegen Zahlung eines Teiles der Einnahmen betriebenen Linien, 2.731,076.536 Fr., hiervon entfallen 749,635.993 Fr. auf Fahrbetriebsmittel, Einrichtungen und Ausrüstungen, ortsfeste Maschinen und elektrische Anlagen des Zugförderungs- und Materialdienstes. Die Summe von 2.731,076.536 Fr. enthält 107,499.478 Fr., die für die im Bau befindlichen Linien und in Ausführung begriffenen Arbeiten flüssig gemacht wurden, anderseits 11,088.061 Fr. für „amortissements indirects“, so daß das Anlagekapital oder die vom Staat tatsächlich für die erste Errichtung des betriebenen Netzes erlegte Summe am genannten Tage 2.612,488.996 Fr. betrug. Betriebsergebnisse der Belgischen Staatsbahnen von 1835 bis 1910. III. Privatbahnen. Zurzeit bestehen noch 6 Privatbahngesellschaften, u. zw. die: 1. belgischen Nordbahnen, 2. Chimaybahn, 3. Bahn Gent-Terneuzen, 4. Bahn Malines-Terneuzen, 5. Bahn Hasselt-Maeseyck, 6. Lokalbahn Taviers-Embresin. Diese Bahnen sind normalspurig, mit Ausnahme der Linie Taviers-Embresin, die mit einer Spurweite von 0·71 m angelegt ist. Die belgischen Nordbahnen (chemins de fer Nord-Belges) sind aus der Vereinigung der drei Privatbahnen: 1. Charleroi-Erquelinnes (30·801 km), 2. Mons-französische Grenze bei Hautmont (15·890 km) und 3. Namur-Lüttich (72·634 km) und Namur-Givet (49.701 km) hervorgegangen. Der Sitz der Zentralverwaltung der belgischen Nordbahnen ist in Paris, vereinigt mit der der französischen Nordbahn; die unmittelbare Leitung besorgt eine Direktion in Lüttich. Zuerst (28. Mai 1845) wurde die Bahn von Charleroi nach Erquelinnes an der französischen Grenze konzessioniert (eröffnet

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/191>, abgerufen am 24.11.2024.