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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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verursachten Beschädigungen größeren Umfanges, ferner zur Beleuchtung kleinerer Stationen, wenn infolge von Truppen- oder sonstig notwendig gewordenen größeren Transporten eine gute Beleuchtung unerläßlich ist, u. s. w.

Eine derartige mobile Beleuchtungsanlage besteht gewöhnlich aus einem Kastenwagen mit den erforderlichen maschinellen und den zur Installation nötigen Einrichtungen und einem Beiwagen zur Unterbringung der Bedienungsmannschaft,


Abb. 48. Beleuchtungswagen für "Olso"-Licht.
der Werkzeuge und sonstiger Reservebestandteile.

1. Mobile elektrische Beleuchtungsanlagen. Im Maschinenwagen befindet sich ein Motor (Dampfmaschine oder Benzinmotor), durch den eine oder zwei im Wagen montierte Dynamomaschinen angetrieben werden, ferner das zugehörige Schaltbrett mit allen nötigen Apparaten und Instrumenten sowie die Anschlußklemmen für die äußeren Stromkreise. Außerdem sind in diesem Wagen Vorrichtungen zur allfälligen Ausladung der Maschinen vorgesehen; auch sind hier eine Werkbank samt Werkzeugkasten, die nötigen Requisitenkasten und das Brennmaterial für die Antriebsmaschine untergebracht. Unter dem Wagenboden befinden sich ein Behälter für Kesselspeisewasser und in geeigneten Kasten die erforderliche Anzahl von Bogenlampen sowie die auf drehbaren Rollen aufgewundenen Leitungen zur Montage des äußeren Stromkreises, deren eines Ende mit den Anschlußklemmen verbunden ist. Am Dache des Wagens werden die nötigen Leitern sowie die Stahlrohre der Lampenmaste mitgeführt.

In einem Beiwagen sind das gesamte übrige Leitungsmaterial, die Auslegerarme für die Lampenmaste und zur Anbringung an Gebäuden sowie das nötige Installations- und Reservematerial verstaut. Ferner befindet sich in diesem Wagen die Einrichtung für die Bedienungsmannschaft, bestehend aus einigen Bettgarnituren, Feldstühlen, Klapptischen und Laternen, einem Herd und verschiedenen sonstigen Utensilien. Die Beleuchtung des Inneren der beiden Wagen geschieht durch Glühlampen, bzw. Handlaternen.

Um den maschinellen Teil solcher mobiler elektrischer Beleuchtungsanlagen auch abseits der Bahn verwenden zu können, sind Einrichtungen getroffen für die Beförderung der Maschinen auf eigenen Rädern, indem sie nach ihrer Ausladung auf Räder gestellt werden, oder die ganze Maschinenanlage ist von vornherein auf einem Straßenfahrzeuge fix montiert, das als Ganzes aus dem B. herausgezogen werden kann.

2. B. mit Petroleumstarklichtlampen. Der beim elektrischen B. notwendige Maschinenbetrieb, der bei derartigen mobilen Einrichtungen unter gewissen Verhältnissen immerhin Anlaß zu Störungen geben kann, fällt bei B., die mit Petroleumstarklichtlampen ausgerüstet sind, ganz weg, wodurch die Einrichtung und auch der Betrieb viel einfacher und billiger wird.

Bei der mobilen Petroleumstarklichteinrichtung der "Olso"-Licht-Gesellschaft (Halbmayer & Co., Wien), die aus einem einzigen Eisenbahnfahrzeuge besteht, sind in einem bremsbaren Kastenwagen 20 "Olso"-Lampen derart untergebracht, daß die Wagenmitte vollkommen freigehalten bleibt (Abb. 48).

Jede Lampe wird am Halse von einem eisernen, mit Leder überzogenen Ring gehalten, welcher an der Wagenseitenwand

verursachten Beschädigungen größeren Umfanges, ferner zur Beleuchtung kleinerer Stationen, wenn infolge von Truppen- oder sonstig notwendig gewordenen größeren Transporten eine gute Beleuchtung unerläßlich ist, u. s. w.

Eine derartige mobile Beleuchtungsanlage besteht gewöhnlich aus einem Kastenwagen mit den erforderlichen maschinellen und den zur Installation nötigen Einrichtungen und einem Beiwagen zur Unterbringung der Bedienungsmannschaft,


Abb. 48. Beleuchtungswagen für „Olso“-Licht.
der Werkzeuge und sonstiger Reservebestandteile.

1. Mobile elektrische Beleuchtungsanlagen. Im Maschinenwagen befindet sich ein Motor (Dampfmaschine oder Benzinmotor), durch den eine oder zwei im Wagen montierte Dynamomaschinen angetrieben werden, ferner das zugehörige Schaltbrett mit allen nötigen Apparaten und Instrumenten sowie die Anschlußklemmen für die äußeren Stromkreise. Außerdem sind in diesem Wagen Vorrichtungen zur allfälligen Ausladung der Maschinen vorgesehen; auch sind hier eine Werkbank samt Werkzeugkasten, die nötigen Requisitenkasten und das Brennmaterial für die Antriebsmaschine untergebracht. Unter dem Wagenboden befinden sich ein Behälter für Kesselspeisewasser und in geeigneten Kasten die erforderliche Anzahl von Bogenlampen sowie die auf drehbaren Rollen aufgewundenen Leitungen zur Montage des äußeren Stromkreises, deren eines Ende mit den Anschlußklemmen verbunden ist. Am Dache des Wagens werden die nötigen Leitern sowie die Stahlrohre der Lampenmaste mitgeführt.

In einem Beiwagen sind das gesamte übrige Leitungsmaterial, die Auslegerarme für die Lampenmaste und zur Anbringung an Gebäuden sowie das nötige Installations- und Reservematerial verstaut. Ferner befindet sich in diesem Wagen die Einrichtung für die Bedienungsmannschaft, bestehend aus einigen Bettgarnituren, Feldstühlen, Klapptischen und Laternen, einem Herd und verschiedenen sonstigen Utensilien. Die Beleuchtung des Inneren der beiden Wagen geschieht durch Glühlampen, bzw. Handlaternen.

Um den maschinellen Teil solcher mobiler elektrischer Beleuchtungsanlagen auch abseits der Bahn verwenden zu können, sind Einrichtungen getroffen für die Beförderung der Maschinen auf eigenen Rädern, indem sie nach ihrer Ausladung auf Räder gestellt werden, oder die ganze Maschinenanlage ist von vornherein auf einem Straßenfahrzeuge fix montiert, das als Ganzes aus dem B. herausgezogen werden kann.

2. B. mit Petroleumstarklichtlampen. Der beim elektrischen B. notwendige Maschinenbetrieb, der bei derartigen mobilen Einrichtungen unter gewissen Verhältnissen immerhin Anlaß zu Störungen geben kann, fällt bei B., die mit Petroleumstarklichtlampen ausgerüstet sind, ganz weg, wodurch die Einrichtung und auch der Betrieb viel einfacher und billiger wird.

Bei der mobilen Petroleumstarklichteinrichtung der „Olso“-Licht-Gesellschaft (Halbmayer & Co., Wien), die aus einem einzigen Eisenbahnfahrzeuge besteht, sind in einem bremsbaren Kastenwagen 20 „Olso“-Lampen derart untergebracht, daß die Wagenmitte vollkommen freigehalten bleibt (Abb. 48).

Jede Lampe wird am Halse von einem eisernen, mit Leder überzogenen Ring gehalten, welcher an der Wagenseitenwand

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[175/0184] verursachten Beschädigungen größeren Umfanges, ferner zur Beleuchtung kleinerer Stationen, wenn infolge von Truppen- oder sonstig notwendig gewordenen größeren Transporten eine gute Beleuchtung unerläßlich ist, u. s. w. Eine derartige mobile Beleuchtungsanlage besteht gewöhnlich aus einem Kastenwagen mit den erforderlichen maschinellen und den zur Installation nötigen Einrichtungen und einem Beiwagen zur Unterbringung der Bedienungsmannschaft, [Abbildung Abb. 48. Beleuchtungswagen für „Olso“-Licht. ] der Werkzeuge und sonstiger Reservebestandteile. 1. Mobile elektrische Beleuchtungsanlagen. Im Maschinenwagen befindet sich ein Motor (Dampfmaschine oder Benzinmotor), durch den eine oder zwei im Wagen montierte Dynamomaschinen angetrieben werden, ferner das zugehörige Schaltbrett mit allen nötigen Apparaten und Instrumenten sowie die Anschlußklemmen für die äußeren Stromkreise. Außerdem sind in diesem Wagen Vorrichtungen zur allfälligen Ausladung der Maschinen vorgesehen; auch sind hier eine Werkbank samt Werkzeugkasten, die nötigen Requisitenkasten und das Brennmaterial für die Antriebsmaschine untergebracht. Unter dem Wagenboden befinden sich ein Behälter für Kesselspeisewasser und in geeigneten Kasten die erforderliche Anzahl von Bogenlampen sowie die auf drehbaren Rollen aufgewundenen Leitungen zur Montage des äußeren Stromkreises, deren eines Ende mit den Anschlußklemmen verbunden ist. Am Dache des Wagens werden die nötigen Leitern sowie die Stahlrohre der Lampenmaste mitgeführt. In einem Beiwagen sind das gesamte übrige Leitungsmaterial, die Auslegerarme für die Lampenmaste und zur Anbringung an Gebäuden sowie das nötige Installations- und Reservematerial verstaut. Ferner befindet sich in diesem Wagen die Einrichtung für die Bedienungsmannschaft, bestehend aus einigen Bettgarnituren, Feldstühlen, Klapptischen und Laternen, einem Herd und verschiedenen sonstigen Utensilien. Die Beleuchtung des Inneren der beiden Wagen geschieht durch Glühlampen, bzw. Handlaternen. Um den maschinellen Teil solcher mobiler elektrischer Beleuchtungsanlagen auch abseits der Bahn verwenden zu können, sind Einrichtungen getroffen für die Beförderung der Maschinen auf eigenen Rädern, indem sie nach ihrer Ausladung auf Räder gestellt werden, oder die ganze Maschinenanlage ist von vornherein auf einem Straßenfahrzeuge fix montiert, das als Ganzes aus dem B. herausgezogen werden kann. 2. B. mit Petroleumstarklichtlampen. Der beim elektrischen B. notwendige Maschinenbetrieb, der bei derartigen mobilen Einrichtungen unter gewissen Verhältnissen immerhin Anlaß zu Störungen geben kann, fällt bei B., die mit Petroleumstarklichtlampen ausgerüstet sind, ganz weg, wodurch die Einrichtung und auch der Betrieb viel einfacher und billiger wird. Bei der mobilen Petroleumstarklichteinrichtung der „Olso“-Licht-Gesellschaft (Halbmayer & Co., Wien), die aus einem einzigen Eisenbahnfahrzeuge besteht, sind in einem bremsbaren Kastenwagen 20 „Olso“-Lampen derart untergebracht, daß die Wagenmitte vollkommen freigehalten bleibt (Abb. 48). Jede Lampe wird am Halse von einem eisernen, mit Leder überzogenen Ring gehalten, welcher an der Wagenseitenwand

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/184>, abgerufen am 24.11.2024.