Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.Für die einheitliche Ausführung der A. bestehen bei den Bahnverwaltungen für die einzelnen Schiebergrößen Normalkonstruktionen, Abb. 84. Abb. 85. A., die hohen Drücken ausgesetzt sind, würden bei Ausführung in Gußeisen zu schwer werden, weshalb Gehäuse und Schieber dann aus Stahlguß hergestellt werden. Spitzner. Absteckungen (to stake out the line, tracing, laying-out; piqueter, tracer; palinare o pichettare una linea) im Gelände werden überall da erforderlich, wo es sich um die Übertragung eines Ingenieurbau-Entwurfs, z. B. einer Eisenbahnlinie, ins Gelände handelt. Es kommen hierbei gerade Linien, Kreis- und Übergangsbogen vor. 1. Absteckung gerader Linien. In der Regel beginnt man mit dem Übertragen der geraden Linien aus dem Plan in das Gelände, indem man im Plan den Abstand dieser Linien von Punkten mißt, die auch im Gelände wiederzufinden sind, z. B. Grenzpunkten, Brechungspunkten von Wegen u. dgl., und diese Strecken im Felde abmißt. Sind für eine Gerade im Gelände zwei Punkte abgesteckt, so kann man Zwischenpunkte durch direktes Einweisen mit freiem Auge oder mit einem Krimstecher ausrichten und durch Pflöcke vermarken. Für lange gerade Linien benützt man den Theodolit entweder zum direkten Einweisen von einem Ende aus oder zum indirekten Einschalten von der Mitte aus. Ebenso kann man mittels des Theodolits eine Gerade verlängern, indem man im Endpunkte einen Winkel von 180° absetzt. In allen drei Fällen ist darauf zu achten, daß das Einweisen, bzw. Messen oder Absetzen von Winkeln in beiden Fernrohrlagen erfolgt, damit die Instrumentalfehler vermieden werden (s. Winkelmessung). Für Einzelheiten in bezug auf die Absteckung gerader Linien sei verwiesen auf: Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, Bd. II, 7. Aufl., Stuttgart 1908, § 203. 2. Absteckung der Kreisbogen. Die Aufgabe tritt am häufigsten in der Form auf, daß zwei Geraden RS und ST (Abb. 86) im Gelände vermarkt sind, die ein Kreisbogen von Abb. 86. Der Schnittpunkt S der beiden Geraden sei zugänglich und der von ihnen gebildete Winkel o = RST sei gemessen worden. Aus diesem ergibt sich der Zentriwinkel a/2 = SCA = ECS = 90 - o/2 und sodann mit dem gegebenen Halbmesser r Für die einheitliche Ausführung der A. bestehen bei den Bahnverwaltungen für die einzelnen Schiebergrößen Normalkonstruktionen, Abb. 84. Abb. 85. A., die hohen Drücken ausgesetzt sind, würden bei Ausführung in Gußeisen zu schwer werden, weshalb Gehäuse und Schieber dann aus Stahlguß hergestellt werden. Spitzner. Absteckungen (to stake out the line, tracing, laying-out; piqueter, tracer; palinare o pichettare una linea) im Gelände werden überall da erforderlich, wo es sich um die Übertragung eines Ingenieurbau-Entwurfs, z. B. einer Eisenbahnlinie, ins Gelände handelt. Es kommen hierbei gerade Linien, Kreis- und Übergangsbogen vor. 1. Absteckung gerader Linien. In der Regel beginnt man mit dem Übertragen der geraden Linien aus dem Plan in das Gelände, indem man im Plan den Abstand dieser Linien von Punkten mißt, die auch im Gelände wiederzufinden sind, z. B. Grenzpunkten, Brechungspunkten von Wegen u. dgl., und diese Strecken im Felde abmißt. Sind für eine Gerade im Gelände zwei Punkte abgesteckt, so kann man Zwischenpunkte durch direktes Einweisen mit freiem Auge oder mit einem Krimstecher ausrichten und durch Pflöcke vermarken. Für lange gerade Linien benützt man den Theodolit entweder zum direkten Einweisen von einem Ende aus oder zum indirekten Einschalten von der Mitte aus. Ebenso kann man mittels des Theodolits eine Gerade verlängern, indem man im Endpunkte einen Winkel von 180° absetzt. In allen drei Fällen ist darauf zu achten, daß das Einweisen, bzw. Messen oder Absetzen von Winkeln in beiden Fernrohrlagen erfolgt, damit die Instrumentalfehler vermieden werden (s. Winkelmessung). Für Einzelheiten in bezug auf die Absteckung gerader Linien sei verwiesen auf: Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, Bd. II, 7. Aufl., Stuttgart 1908, § 203. 2. Absteckung der Kreisbogen. Die Aufgabe tritt am häufigsten in der Form auf, daß zwei Geraden RS und ST (Abb. 86) im Gelände vermarkt sind, die ein Kreisbogen von Abb. 86. Der Schnittpunkt S der beiden Geraden sei zugänglich und der von ihnen gebildete Winkel ω = ∢ RST sei gemessen worden. 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Messen oder Absetzen von Winkeln in beiden Fernrohrlagen erfolgt, damit die Instrumentalfehler vermieden werden (s. Winkelmessung). Für Einzelheiten in bezug auf die Absteckung gerader Linien sei verwiesen auf: <hi rendition="#g">Jordan</hi>, Handbuch der Vermessungskunde, Bd. II, 7. Aufl., Stuttgart 1908, § 203.</p><lb/> <p>2. <hi rendition="#g">Absteckung der Kreisbogen</hi>. Die Aufgabe tritt am häufigsten in der Form auf, daß zwei Geraden <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">RS</hi></hi> und <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ST</hi></hi> (Abb. 86) im Gelände vermarkt sind, die ein Kreisbogen von<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen01_1912/figures/roell_eisenbahnwesen01_1912_figure-0098.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 86.</head><lb/></figure><lb/> gegebenem Halbmesser <hi rendition="#i">r</hi> berühren soll. 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Für die einheitliche Ausführung der A. bestehen bei den Bahnverwaltungen für die einzelnen Schiebergrößen Normalkonstruktionen,
[Abbildung Abb. 84.
]
wodurch u. a. auch eine leichtere Auswechslung ganzer A. oder einzelner Teile derselben bei etwa eintretenden Defekten ermöglicht wird.
[Abbildung Abb. 85.
]
A., die hohen Drücken ausgesetzt sind, würden bei Ausführung in Gußeisen zu schwer werden, weshalb Gehäuse und Schieber dann aus Stahlguß hergestellt werden.
Spitzner.
Absteckungen (to stake out the line, tracing, laying-out; piqueter, tracer; palinare o pichettare una linea) im Gelände werden überall da erforderlich, wo es sich um die Übertragung eines Ingenieurbau-Entwurfs, z. B. einer Eisenbahnlinie, ins Gelände handelt. Es kommen hierbei gerade Linien, Kreis- und Übergangsbogen vor.
1. Absteckung gerader Linien. In der Regel beginnt man mit dem Übertragen der geraden Linien aus dem Plan in das Gelände, indem man im Plan den Abstand dieser Linien von Punkten mißt, die auch im Gelände wiederzufinden sind, z. B. Grenzpunkten, Brechungspunkten von Wegen u. dgl., und diese Strecken im Felde abmißt. Sind für eine Gerade im Gelände zwei Punkte abgesteckt, so kann man Zwischenpunkte durch direktes Einweisen mit freiem Auge oder mit einem Krimstecher ausrichten und durch Pflöcke vermarken. Für lange gerade Linien benützt man den Theodolit entweder zum direkten Einweisen von einem Ende aus oder zum indirekten Einschalten von der Mitte aus. Ebenso kann man mittels des Theodolits eine Gerade verlängern, indem man im Endpunkte einen Winkel von 180° absetzt. In allen drei Fällen ist darauf zu achten, daß das Einweisen, bzw. Messen oder Absetzen von Winkeln in beiden Fernrohrlagen erfolgt, damit die Instrumentalfehler vermieden werden (s. Winkelmessung). Für Einzelheiten in bezug auf die Absteckung gerader Linien sei verwiesen auf: Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, Bd. II, 7. Aufl., Stuttgart 1908, § 203.
2. Absteckung der Kreisbogen. Die Aufgabe tritt am häufigsten in der Form auf, daß zwei Geraden RS und ST (Abb. 86) im Gelände vermarkt sind, die ein Kreisbogen von
[Abbildung Abb. 86.
]
gegebenem Halbmesser r berühren soll. Man unterscheidet Absteckung der Hauptpunkte (Anfang, Mitte und Ende des Bogens) und Absteckung der Einzelpunkte, welche letzteren in so kleinen Abständen zu bestimmen sind, daß weitere Kurvenpunkte bequem nach Augenmaß eingeschaltet werden können.
Der Schnittpunkt S der beiden Geraden sei zugänglich und der von ihnen gebildete Winkel ω = ∢ RST sei gemessen worden. Aus diesem ergibt sich der Zentriwinkel α/2 = ∢ SCA = ECS = 90 – ω/2 und sodann mit dem gegebenen Halbmesser r
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