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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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aus Blechen, Winkeln und Flacheisen zusammengebaut ist. Der A. wird entweder direkt am Boxring leicht abnehmbar befestigt oder von am Rahmen angebrachten Kloben oder Pratzen getragen. Um seine Montage oder Demontage bei den modernen, großen Feuerbüchsen zu ermöglichen, ohne den Kessel aus dem Rahmen zu heben, muß er aus mehreren Stücken zusammengesetzt werden, die so groß bemessen sein müssen, daß sie zwischen Achsen und Rahmenverbindungen leicht durchgebracht werden können.


Abb. 153.

An der Vorder- oder auch der Hinterwand sind Klappen angeordnet, die einesteils der zum Verbrennen der Kohle am Rost nötigen Luftzutritt gestatten, anderenteils zum Entleeren des A. dienen.

Zur Bewegung der Klappen ist eine Hebelvorrichtung vorhanden, die vom Führerstand aus betätigt wird (Aschkastenzug).

Hinter den Klappen sind umlegbare Siebe angeordnet, die das Herausfallen glühender Aschen- oder Kohlenstücke verhindern. Nicht selten sind an den Seitenwänden des A. Türen angebracht, die durch Riegel oder Vorreiber geschlossen gehalten werden, und die zum leichteren Reinigen der durch die Klappen nicht zugänglichen Teile des A. dienen.

Auch kommen dicht verschlossene Öffnungen im Aschkastenboden vor. Aschkastenklappen von größeren Abmessungen werden behufs leichter Beweglichkeit durch Gegengewichte ausbalanciert.

Bei breiten Feuerbüchsen werden zur besseren Luftzufuhr zu den Seitenwänden der Feuerbüchse seitliche, außerhalb des Rahmens liegende Taschen mit Klappen ausgeführt.

Der A. soll möglichst tief ausgeführt werden. Zu seichte A. geben zum Durchbrennen der Roststäbe Veranlassung.

In Nordamerika werden neuestens durch Gesetz Aschenkastenkonstruktionen verlangt, die ein Entleeren des A. ermöglichen, ohne daß ein Mann unter die Lokomotive sich begeben muß.

Die freie Eintrittsöffnung in dem A. für die Luft soll annähernd so groß sein als die freie Rostfläche. Ist unter der Feuerbüchse eine Kuppelachse angeordnet, so muß man entweder diese Achse durch den A. führen oder dem A, eine besondere Form geben, so daß diese Achse außerhalb des A. zu liegen kommt. In jedem der letztgenannten Fälle muß man Vorsorge treffen, um diese Achse gegen die im A. herrschende hohe Temperatur zu schützen.

aus Blechen, Winkeln und Flacheisen zusammengebaut ist. Der A. wird entweder direkt am Boxring leicht abnehmbar befestigt oder von am Rahmen angebrachten Kloben oder Pratzen getragen. Um seine Montage oder Demontage bei den modernen, großen Feuerbüchsen zu ermöglichen, ohne den Kessel aus dem Rahmen zu heben, muß er aus mehreren Stücken zusammengesetzt werden, die so groß bemessen sein müssen, daß sie zwischen Achsen und Rahmenverbindungen leicht durchgebracht werden können.


Abb. 153.

An der Vorder- oder auch der Hinterwand sind Klappen angeordnet, die einesteils der zum Verbrennen der Kohle am Rost nötigen Luftzutritt gestatten, anderenteils zum Entleeren des A. dienen.

Zur Bewegung der Klappen ist eine Hebelvorrichtung vorhanden, die vom Führerstand aus betätigt wird (Aschkastenzug).

Hinter den Klappen sind umlegbare Siebe angeordnet, die das Herausfallen glühender Aschen- oder Kohlenstücke verhindern. Nicht selten sind an den Seitenwänden des A. Türen angebracht, die durch Riegel oder Vorreiber geschlossen gehalten werden, und die zum leichteren Reinigen der durch die Klappen nicht zugänglichen Teile des A. dienen.

Auch kommen dicht verschlossene Öffnungen im Aschkastenboden vor. Aschkastenklappen von größeren Abmessungen werden behufs leichter Beweglichkeit durch Gegengewichte ausbalanciert.

Bei breiten Feuerbüchsen werden zur besseren Luftzufuhr zu den Seitenwänden der Feuerbüchse seitliche, außerhalb des Rahmens liegende Taschen mit Klappen ausgeführt.

Der A. soll möglichst tief ausgeführt werden. Zu seichte A. geben zum Durchbrennen der Roststäbe Veranlassung.

In Nordamerika werden neuestens durch Gesetz Aschenkastenkonstruktionen verlangt, die ein Entleeren des A. ermöglichen, ohne daß ein Mann unter die Lokomotive sich begeben muß.

Die freie Eintrittsöffnung in dem A. für die Luft soll annähernd so groß sein als die freie Rostfläche. Ist unter der Feuerbüchse eine Kuppelachse angeordnet, so muß man entweder diese Achse durch den A. führen oder dem A, eine besondere Form geben, so daß diese Achse außerhalb des A. zu liegen kommt. In jedem der letztgenannten Fälle muß man Vorsorge treffen, um diese Achse gegen die im A. herrschende hohe Temperatur zu schützen.

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[276/0286] aus Blechen, Winkeln und Flacheisen zusammengebaut ist. Der A. wird entweder direkt am Boxring leicht abnehmbar befestigt oder von am Rahmen angebrachten Kloben oder Pratzen getragen. Um seine Montage oder Demontage bei den modernen, großen Feuerbüchsen zu ermöglichen, ohne den Kessel aus dem Rahmen zu heben, muß er aus mehreren Stücken zusammengesetzt werden, die so groß bemessen sein müssen, daß sie zwischen Achsen und Rahmenverbindungen leicht durchgebracht werden können. [Abbildung Abb. 153. ] An der Vorder- oder auch der Hinterwand sind Klappen angeordnet, die einesteils der zum Verbrennen der Kohle am Rost nötigen Luftzutritt gestatten, anderenteils zum Entleeren des A. dienen. Zur Bewegung der Klappen ist eine Hebelvorrichtung vorhanden, die vom Führerstand aus betätigt wird (Aschkastenzug). Hinter den Klappen sind umlegbare Siebe angeordnet, die das Herausfallen glühender Aschen- oder Kohlenstücke verhindern. Nicht selten sind an den Seitenwänden des A. Türen angebracht, die durch Riegel oder Vorreiber geschlossen gehalten werden, und die zum leichteren Reinigen der durch die Klappen nicht zugänglichen Teile des A. dienen. Auch kommen dicht verschlossene Öffnungen im Aschkastenboden vor. Aschkastenklappen von größeren Abmessungen werden behufs leichter Beweglichkeit durch Gegengewichte ausbalanciert. Bei breiten Feuerbüchsen werden zur besseren Luftzufuhr zu den Seitenwänden der Feuerbüchse seitliche, außerhalb des Rahmens liegende Taschen mit Klappen ausgeführt. Der A. soll möglichst tief ausgeführt werden. Zu seichte A. geben zum Durchbrennen der Roststäbe Veranlassung. In Nordamerika werden neuestens durch Gesetz Aschenkastenkonstruktionen verlangt, die ein Entleeren des A. ermöglichen, ohne daß ein Mann unter die Lokomotive sich begeben muß. Die freie Eintrittsöffnung in dem A. für die Luft soll annähernd so groß sein als die freie Rostfläche. Ist unter der Feuerbüchse eine Kuppelachse angeordnet, so muß man entweder diese Achse durch den A. führen oder dem A, eine besondere Form geben, so daß diese Achse außerhalb des A. zu liegen kommt. In jedem der letztgenannten Fälle muß man Vorsorge treffen, um diese Achse gegen die im A. herrschende hohe Temperatur zu schützen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/286>, abgerufen am 28.11.2024.