so viel nur möglich ist, von aller Arbeit, eingesetzt worden. Bewundert, lieben Kin- der! die Güte Gottes in dieser Sache -- Um euers Standes willen, hauptsächlich, ist diese Einrichtung vermuthlich getroffen. Ihr bedürft bey eurer Lebens-Art, Ruhe; und damit euch diese Ruhe, durch Müßiggang, nicht schädlich werde, hat Gott euch die Be- schäftigung dieses Tages nahe gelegt. Ihr sollt Ihm, in der Gemeine, danken, euch in Seinem Tempel lehren lassen; ihr sollt Gu- tes thun, allerley Last wegreißen. Die Sün- de ist die größte Last, diese reißt am Feier- tage, aus euern Herzen, durch Prüfung eu- ers Wandels, durch Erinnerung an eure Pflichten, durch Wiederholung des Guten was ihr wißt, durch gute Vorsätze, und ein aufrichtiges Gebet: So werdet ihr den See- gen Gottes in eure Häuser bringen, der da wahrhaftig reich macht, und werdet auf den Geist säen, und das ewige Leben erndten.
Nichts aber ist nöthiger, als sich selbst zu kennen: Denn, geliebte Kinder! ein jeder Mensch hat vor irgend einem Laster sich be- sonders zu hüten, das ist, er hat einen be- sondern Hang zu diesem Laster. Wollt ihr also tugendhaft werden, so bemühet euch ei- frig, euer Herz von dieser Seite kennen zu
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ſo viel nur moͤglich iſt, von aller Arbeit, eingeſetzt worden. Bewundert, lieben Kin- der! die Guͤte Gottes in dieſer Sache — Um euers Standes willen, hauptſaͤchlich, iſt dieſe Einrichtung vermuthlich getroffen. Ihr beduͤrft bey eurer Lebens-Art, Ruhe; und damit euch dieſe Ruhe, durch Muͤßiggang, nicht ſchaͤdlich werde, hat Gott euch die Be- ſchaͤftigung dieſes Tages nahe gelegt. Ihr ſollt Ihm, in der Gemeine, danken, euch in Seinem Tempel lehren laſſen; ihr ſollt Gu- tes thun, allerley Laſt wegreißen. Die Suͤn- de iſt die groͤßte Laſt, dieſe reißt am Feier- tage, aus euern Herzen, durch Pruͤfung eu- ers Wandels, durch Erinnerung an eure Pflichten, durch Wiederholung des Guten was ihr wißt, durch gute Vorſaͤtze, und ein aufrichtiges Gebet: So werdet ihr den See- gen Gottes in eure Haͤuſer bringen, der da wahrhaftig reich macht, und werdet auf den Geiſt ſaͤen, und das ewige Leben erndten.
Nichts aber iſt noͤthiger, als ſich ſelbſt zu kennen: Denn, geliebte Kinder! ein jeder Menſch hat vor irgend einem Laſter ſich be- ſonders zu huͤten, das iſt, er hat einen be- ſondern Hang zu dieſem Laſter. Wollt ihr alſo tugendhaft werden, ſo bemuͤhet euch ei- frig, euer Herz von dieſer Seite kennen zu
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ſo viel nur moͤglich iſt, von aller Arbeit,
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der! die Guͤte Gottes in dieſer Sache —
Um euers Standes willen, hauptſaͤchlich, iſt
dieſe Einrichtung vermuthlich getroffen. Ihr
beduͤrft bey eurer Lebens-Art, Ruhe; und
damit euch dieſe Ruhe, durch Muͤßiggang,
nicht ſchaͤdlich werde, hat Gott euch die Be-
ſchaͤftigung dieſes Tages nahe gelegt. Ihr
ſollt Ihm, in der Gemeine, danken, euch in
Seinem Tempel lehren laſſen; ihr ſollt Gu-
tes thun, allerley Laſt wegreißen. Die Suͤn-
de iſt die groͤßte Laſt, dieſe reißt am Feier-
tage, aus euern Herzen, durch Pruͤfung eu-
ers Wandels, durch Erinnerung an eure
Pflichten, durch Wiederholung des Guten
was ihr wißt, durch gute Vorſaͤtze, und ein
aufrichtiges Gebet: So werdet ihr den See-
gen Gottes in eure Haͤuſer bringen, der da
wahrhaftig reich macht, und werdet auf den
Geiſt ſaͤen, und das ewige Leben erndten.
Nichts aber iſt noͤthiger, als ſich ſelbſt zu
kennen: Denn, geliebte Kinder! ein jeder
Menſch hat vor irgend einem Laſter ſich be-
ſonders zu huͤten, das iſt, er hat einen be-
ſondern Hang zu dieſem Laſter. Wollt ihr
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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/82>, abgerufen am 16.07.2024.
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