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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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sten Teil der Bibel, welchen wir das Alte
Testament nennen, zu verdanken.

Ob aber Gott gleich Sich den Juden
so gnädig erwies, so glaubten sie doch nicht
immer Gott; sondern thaten, was Gott
verbot, und richteten sich nicht nach Gottes
Ordnung. Wenn sie denn Gott durch Krieg,
Hunger und Krankheit strafte, so bekehrten
sie sich zwar, oder sie änderten ihre Gesin-
nungen, aber nicht lange blieben sie gehor-
sam. Denn von der Zeit an, da die ersten
Menschen gesündigt, das ist, ungehorsam ge-
wesen waren, wurde des Abweichens immer
mehr, die bösen Beyspiele pflanzten das Bö-
se fort. Der Mensch liebte das Böse mehr,
als das Gute, und hatte mehr Lust an sei-
nem eignen Willen, als an dem Willen Got-
tes. Endlich war die, von der Weisheit
Gottes versehene Zeit, da durch eine beson-
dre Person, dem Verderben des Menschen
sollte gesteuret werden, erfüllet. Von einer
jüdischen Jungfrau, Namens Maria, ward
der Verheißene geboren, den Gott den er-
sten Menschen, als einen Tilger der verdien-
ten Strafen und Wiederhersteller des, durch
Ungehorsam verlohrnen Göttlichen Ebenbildes
im Menschen, verheißen hatte, und auf den
die Juden, durch ihre Lehrer, die wegen ih-

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ſten Teil der Bibel, welchen wir das Alte
Teſtament nennen, zu verdanken.

Ob aber Gott gleich Sich den Juden
ſo gnaͤdig erwies, ſo glaubten ſie doch nicht
immer Gott; ſondern thaten, was Gott
verbot, und richteten ſich nicht nach Gottes
Ordnung. Wenn ſie denn Gott durch Krieg,
Hunger und Krankheit ſtrafte, ſo bekehrten
ſie ſich zwar, oder ſie aͤnderten ihre Geſin-
nungen, aber nicht lange blieben ſie gehor-
ſam. Denn von der Zeit an, da die erſten
Menſchen geſuͤndigt, das iſt, ungehorſam ge-
weſen waren, wurde des Abweichens immer
mehr, die boͤſen Beyſpiele pflanzten das Boͤ-
ſe fort. Der Menſch liebte das Boͤſe mehr,
als das Gute, und hatte mehr Luſt an ſei-
nem eignen Willen, als an dem Willen Got-
tes. Endlich war die, von der Weisheit
Gottes verſehene Zeit, da durch eine beſon-
dre Perſon, dem Verderben des Menſchen
ſollte geſteuret werden, erfuͤllet. Von einer
juͤdiſchen Jungfrau, Namens Maria, ward
der Verheißene geboren, den Gott den er-
ſten Menſchen, als einen Tilger der verdien-
ten Strafen und Wiederherſteller des, durch
Ungehorſam verlohrnen Goͤttlichen Ebenbildes
im Menſchen, verheißen hatte, und auf den
die Juden, durch ihre Lehrer, die wegen ih-

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[49/0071] ſten Teil der Bibel, welchen wir das Alte Teſtament nennen, zu verdanken. Ob aber Gott gleich Sich den Juden ſo gnaͤdig erwies, ſo glaubten ſie doch nicht immer Gott; ſondern thaten, was Gott verbot, und richteten ſich nicht nach Gottes Ordnung. Wenn ſie denn Gott durch Krieg, Hunger und Krankheit ſtrafte, ſo bekehrten ſie ſich zwar, oder ſie aͤnderten ihre Geſin- nungen, aber nicht lange blieben ſie gehor- ſam. Denn von der Zeit an, da die erſten Menſchen geſuͤndigt, das iſt, ungehorſam ge- weſen waren, wurde des Abweichens immer mehr, die boͤſen Beyſpiele pflanzten das Boͤ- ſe fort. Der Menſch liebte das Boͤſe mehr, als das Gute, und hatte mehr Luſt an ſei- nem eignen Willen, als an dem Willen Got- tes. Endlich war die, von der Weisheit Gottes verſehene Zeit, da durch eine beſon- dre Perſon, dem Verderben des Menſchen ſollte geſteuret werden, erfuͤllet. Von einer juͤdiſchen Jungfrau, Namens Maria, ward der Verheißene geboren, den Gott den er- ſten Menſchen, als einen Tilger der verdien- ten Strafen und Wiederherſteller des, durch Ungehorſam verlohrnen Goͤttlichen Ebenbildes im Menſchen, verheißen hatte, und auf den die Juden, durch ihre Lehrer, die wegen ih- rer D

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/71>, abgerufen am 05.12.2024.