[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.cke. Wenn er nun, durch seinen Irrthum ver- Das B 5
cke. Wenn er nun, durch ſeinen Irrthum ver- Das B 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="25"/> cke. Wenn er nun, durch ſeinen Irrthum ver-<lb/> kehrte Dinge gethan hat, ſo ſcheut er das Licht:<lb/> denn ſeine Werke ſind boͤſe, und er will nicht,<lb/> daß ſie ſollen offenbar werden, weil er die<lb/> Verachtung der andern, und die Strafe ſeiner<lb/> Thorheit fuͤrchtet. Alſo durch Aufmerkſamkeit<lb/> und Wißbegierde lernt ihr die Wahrheit kennen.<lb/> Wenn ihr den großen Nutzen erfahrt, den euch<lb/> die Erkenntniß der Wahrheit bringt, ſo lernt<lb/> ihr ſie auch lieben. Wenn ihr die Wahrheit<lb/> liebt, ſo ſtrebt ihr auch nach Gewißheit, das<lb/> iſt: Ihr betrachtet die nuͤtzliche Wahrheit ſo<lb/> lange, bis ihr davon gewiß werdet, und euch<lb/> und andre, durch Gruͤnde, uͤberzeugen koͤnnt.<lb/> Alsdann aber kann auch die ungewiſſe Wahr-<lb/> ſcheinlichkeit, nicht leicht betruͤgen, und in Irr-<lb/> thum bringen. Denn ihr glaubt nichts ohne<lb/> Gruͤnde, weil ihr wißt, daß alles, was man<lb/> fuͤr wahr erkennt, entweder durch die Sinne,<lb/> oder durch Gegeneinanderhaltung mit andern,<lb/> ſchon bekannten Wahrheiten, oder um des Zeug-<lb/> nißes willen, eines rechtſchafnen und verſtaͤn-<lb/> digen Zeugen erkannt und geglaubt werden<lb/> muß.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [25/0047]
cke. Wenn er nun, durch ſeinen Irrthum ver-
kehrte Dinge gethan hat, ſo ſcheut er das Licht:
denn ſeine Werke ſind boͤſe, und er will nicht,
daß ſie ſollen offenbar werden, weil er die
Verachtung der andern, und die Strafe ſeiner
Thorheit fuͤrchtet. Alſo durch Aufmerkſamkeit
und Wißbegierde lernt ihr die Wahrheit kennen.
Wenn ihr den großen Nutzen erfahrt, den euch
die Erkenntniß der Wahrheit bringt, ſo lernt
ihr ſie auch lieben. Wenn ihr die Wahrheit
liebt, ſo ſtrebt ihr auch nach Gewißheit, das
iſt: Ihr betrachtet die nuͤtzliche Wahrheit ſo
lange, bis ihr davon gewiß werdet, und euch
und andre, durch Gruͤnde, uͤberzeugen koͤnnt.
Alsdann aber kann auch die ungewiſſe Wahr-
ſcheinlichkeit, nicht leicht betruͤgen, und in Irr-
thum bringen. Denn ihr glaubt nichts ohne
Gruͤnde, weil ihr wißt, daß alles, was man
fuͤr wahr erkennt, entweder durch die Sinne,
oder durch Gegeneinanderhaltung mit andern,
ſchon bekannten Wahrheiten, oder um des Zeug-
nißes willen, eines rechtſchafnen und verſtaͤn-
digen Zeugen erkannt und geglaubt werden
muß.
Das
B 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |