[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.würden, und also auch eure Pflichten aus- Wenn irgend ein Stand der Gesellschaft Ein rechtschaffner Landwirth, Ackersmann Der
wuͤrden, und alſo auch eure Pflichten aus- Wenn irgend ein Stand der Geſellſchaft Ein rechtſchaffner Landwirth, Ackersmann Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0150" n="128"/> wuͤrden, und alſo auch <hi rendition="#fr">eure</hi> Pflichten aus-<lb/> machen; dieß letzte Stuͤck aber iſt von ſol-<lb/> cher Wichtigkeit, daß wir es, in dieſem Ca-<lb/> pitel, beſonders betrachten wollen.</p><lb/> <p>Wenn irgend ein Stand der Geſellſchaft<lb/> nuͤtzlich, ja unentbehrlich iſt, ſo iſt es der<lb/> Stand der Ackerleute oder Bauern; und es<lb/> iſt außerordentlich wichtig fuͤr euch, meine<lb/> Freunde, die ihr zur Landwirthſchaft ſowohl,<lb/> als zu der damit verknuͤpften Hauswirth-<lb/> ſchaft, geboren ſeyd, daß ihr lernt und<lb/> wißt, was eigentlich von euch gefordert<lb/> wird.</p><lb/> <p>Ein rechtſchaffner Landwirth, Ackersmann<lb/> oder Bauer, Koßaͤte oder Halbhuͤfner, Tag-<lb/> loͤhner oder Haͤusler, muß viel Erkentniſſe<lb/> beſitzen — Ihr werdet euch wundern, lieben<lb/> Kinder, daß ich hier auch die Tagloͤhner<lb/> oder Haͤusler mitrechne. Da aber ſehr oft ein<lb/> Tagloͤhner, durch Heyrath oder Verguͤnſtigung<lb/> ſeiner Herrſchaft, ſelbſt eine Ackerwirthſchaft be-<lb/> koͤmmt, oder doch als Knecht oder Meyer,<lb/> andern in ſolcher Ackerwirthſchaft dient; ſo<lb/> ſchadet es ihm nicht, ſo viel Erkenntniſſe, als<lb/> noͤthig, davon zu haben, und in dieſer Schu-<lb/> le, wo die Kinder gleichen Unterricht genieſ-<lb/> ſen, dazu angewieſen zu werden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0150]
wuͤrden, und alſo auch eure Pflichten aus-
machen; dieß letzte Stuͤck aber iſt von ſol-
cher Wichtigkeit, daß wir es, in dieſem Ca-
pitel, beſonders betrachten wollen.
Wenn irgend ein Stand der Geſellſchaft
nuͤtzlich, ja unentbehrlich iſt, ſo iſt es der
Stand der Ackerleute oder Bauern; und es
iſt außerordentlich wichtig fuͤr euch, meine
Freunde, die ihr zur Landwirthſchaft ſowohl,
als zu der damit verknuͤpften Hauswirth-
ſchaft, geboren ſeyd, daß ihr lernt und
wißt, was eigentlich von euch gefordert
wird.
Ein rechtſchaffner Landwirth, Ackersmann
oder Bauer, Koßaͤte oder Halbhuͤfner, Tag-
loͤhner oder Haͤusler, muß viel Erkentniſſe
beſitzen — Ihr werdet euch wundern, lieben
Kinder, daß ich hier auch die Tagloͤhner
oder Haͤusler mitrechne. Da aber ſehr oft ein
Tagloͤhner, durch Heyrath oder Verguͤnſtigung
ſeiner Herrſchaft, ſelbſt eine Ackerwirthſchaft be-
koͤmmt, oder doch als Knecht oder Meyer,
andern in ſolcher Ackerwirthſchaft dient; ſo
ſchadet es ihm nicht, ſo viel Erkenntniſſe, als
noͤthig, davon zu haben, und in dieſer Schu-
le, wo die Kinder gleichen Unterricht genieſ-
ſen, dazu angewieſen zu werden.
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