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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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zur Erhaltung des anderen. Wenn der
Baum lange genug getragen hat, so stirbt
er ab; man braucht ihn zu Brenn- oder
Bau-Holz, oder macht hölzern Geräthe davon.
Wenn das Schwein fett ist, so wird es
geschlachtet, und dient den Menschen zur
Speise.

Der Tod ist also kein Uebel! denn es
ist das Loos aller erschaffnen Dinge, daß sie
sich verändern müßen; und der Tod ist nur
eigentlich, eine Veränderung der Gestalt ei-
nes Dinges. Die Raupe stirbt, aber es
wird ein Schmetterling daraus. Und die
Verwesung selbst, oder der Mist, wächst von
neuen, in vielen Gestalten auf. Nur dem
Menschen ist der Tod etwas mehrers, weil
wir eine Vergeltung unserer Thaten, sie seyn
gut oder böse, nach Gottes Wort glauben.
Die nicht gut gelebt haben, fürchten sich al-
so vor den Tod. Und weil vor dem Tod
schmerzliche Krankheiten hergehen, an deren
vielen wir Schuld haben, das ist, die wir
hatten vermeiden können, wenn wir weiser
gewesen wären, so ist uns der Tod auch um
deßwillen zuwider.

Von den Mitteln, wie ihr, so viel mög-
lich gesund bleiben könnt, wollen wir im
folgenden Capitel handeln.

Das
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zur Erhaltung des anderen. Wenn der
Baum lange genug getragen hat, ſo ſtirbt
er ab; man braucht ihn zu Brenn- oder
Bau-Holz, oder macht hoͤlzern Geraͤthe davon.
Wenn das Schwein fett iſt, ſo wird es
geſchlachtet, und dient den Menſchen zur
Speiſe.

Der Tod iſt alſo kein Uebel! denn es
iſt das Loos aller erſchaffnen Dinge, daß ſie
ſich veraͤndern muͤßen; und der Tod iſt nur
eigentlich, eine Veraͤnderung der Geſtalt ei-
nes Dinges. Die Raupe ſtirbt, aber es
wird ein Schmetterling daraus. Und die
Verweſung ſelbſt, oder der Miſt, waͤchſt von
neuen, in vielen Geſtalten auf. Nur dem
Menſchen iſt der Tod etwas mehrers, weil
wir eine Vergeltung unſerer Thaten, ſie ſeyn
gut oder boͤſe, nach Gottes Wort glauben.
Die nicht gut gelebt haben, fuͤrchten ſich al-
ſo vor den Tod. Und weil vor dem Tod
ſchmerzliche Krankheiten hergehen, an deren
vielen wir Schuld haben, das iſt, die wir
hatten vermeiden koͤnnen, wenn wir weiſer
geweſen waͤren, ſo iſt uns der Tod auch um
deßwillen zuwider.

Von den Mitteln, wie ihr, ſo viel moͤg-
lich geſund bleiben koͤnnt, wollen wir im
folgenden Capitel handeln.

Das
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[117/0139] zur Erhaltung des anderen. Wenn der Baum lange genug getragen hat, ſo ſtirbt er ab; man braucht ihn zu Brenn- oder Bau-Holz, oder macht hoͤlzern Geraͤthe davon. Wenn das Schwein fett iſt, ſo wird es geſchlachtet, und dient den Menſchen zur Speiſe. Der Tod iſt alſo kein Uebel! denn es iſt das Loos aller erſchaffnen Dinge, daß ſie ſich veraͤndern muͤßen; und der Tod iſt nur eigentlich, eine Veraͤnderung der Geſtalt ei- nes Dinges. Die Raupe ſtirbt, aber es wird ein Schmetterling daraus. Und die Verweſung ſelbſt, oder der Miſt, waͤchſt von neuen, in vielen Geſtalten auf. Nur dem Menſchen iſt der Tod etwas mehrers, weil wir eine Vergeltung unſerer Thaten, ſie ſeyn gut oder boͤſe, nach Gottes Wort glauben. Die nicht gut gelebt haben, fuͤrchten ſich al- ſo vor den Tod. Und weil vor dem Tod ſchmerzliche Krankheiten hergehen, an deren vielen wir Schuld haben, das iſt, die wir hatten vermeiden koͤnnen, wenn wir weiſer geweſen waͤren, ſo iſt uns der Tod auch um deßwillen zuwider. Von den Mitteln, wie ihr, ſo viel moͤg- lich geſund bleiben koͤnnt, wollen wir im folgenden Capitel handeln. Das H 3

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/139>, abgerufen am 05.12.2024.