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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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Einleitung.
felde, nicht schrecklicher ist, als auf dem
Bette.

Wie, meine Herren! sollte mit diesen
Leuten, sollte mit Soldaten, die auf diese
Art klug wären, sich nicht gut marschiren
und der Feldzug thun lassen? Ich dächte
es wohl.

Aber, vielleicht will man sagen: "Es ist
"unmöglich -- das haben wir, unter klug
"werden,
nicht verstanden; und wird denn
"der gemeine Mann, schon aus diesem Ver-
"such zum Schulunterricht, klug werden,
"ohne weitere Lehrer?"

Das ist freylich ein Unglück, daß so viel
Wörter in unserer Sprache keine bestimmte
Deutung, wenigstens bey manchen Leuten,
haben. -- Vors zweyte, so dient zur
Antwort: daß dieser Versuch eines Schul-
buchs nur eine Anleitung für den Schul-
meister seyn soll, nach welcher er seine gan-
ze Lehr- und Erfindungsfähigkeit, doch
noch uneingeschränkt, anwenden kann.
Auf die Methode kömmt alles an. Was
von Methode in einem solchen Lehrbuche ste-
hen kann, das habe ich wenigstens berührt,
und auf den Ton hingewiesen.

Als ich bis auf das Capitel von der Land-
wirthschaft meinen Versuch vollendet hatte,

er-
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Einleitung.
felde, nicht ſchrecklicher iſt, als auf dem
Bette.

Wie, meine Herren! ſollte mit dieſen
Leuten, ſollte mit Soldaten, die auf dieſe
Art klug waͤren, ſich nicht gut marſchiren
und der Feldzug thun laſſen? Ich daͤchte
es wohl.

Aber, vielleicht will man ſagen: „Es iſt
„unmoͤglich — das haben wir, unter klug
„werden,
nicht verſtanden; und wird denn
„der gemeine Mann, ſchon aus dieſem Ver-
„ſuch zum Schulunterricht, klug werden,
„ohne weitere Lehrer?„

Das iſt freylich ein Ungluͤck, daß ſo viel
Woͤrter in unſerer Sprache keine beſtimmte
Deutung, wenigſtens bey manchen Leuten,
haben. — Vors zweyte, ſo dient zur
Antwort: daß dieſer Verſuch eines Schul-
buchs nur eine Anleitung fuͤr den Schul-
meiſter ſeyn ſoll, nach welcher er ſeine gan-
ze Lehr- und Erfindungsfaͤhigkeit, doch
noch uneingeſchraͤnkt, anwenden kann.
Auf die Methode koͤmmt alles an. Was
von Methode in einem ſolchen Lehrbuche ſte-
hen kann, das habe ich wenigſtens beruͤhrt,
und auf den Ton hingewieſen.

Als ich bis auf das Capitel von der Land-
wirthſchaft meinen Verſuch vollendet hatte,

er-
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[0013] Einleitung. felde, nicht ſchrecklicher iſt, als auf dem Bette. Wie, meine Herren! ſollte mit dieſen Leuten, ſollte mit Soldaten, die auf dieſe Art klug waͤren, ſich nicht gut marſchiren und der Feldzug thun laſſen? Ich daͤchte es wohl. Aber, vielleicht will man ſagen: „Es iſt „unmoͤglich — das haben wir, unter klug „werden, nicht verſtanden; und wird denn „der gemeine Mann, ſchon aus dieſem Ver- „ſuch zum Schulunterricht, klug werden, „ohne weitere Lehrer?„ Das iſt freylich ein Ungluͤck, daß ſo viel Woͤrter in unſerer Sprache keine beſtimmte Deutung, wenigſtens bey manchen Leuten, haben. — Vors zweyte, ſo dient zur Antwort: daß dieſer Verſuch eines Schul- buchs nur eine Anleitung fuͤr den Schul- meiſter ſeyn ſoll, nach welcher er ſeine gan- ze Lehr- und Erfindungsfaͤhigkeit, doch noch uneingeſchraͤnkt, anwenden kann. Auf die Methode koͤmmt alles an. Was von Methode in einem ſolchen Lehrbuche ſte- hen kann, das habe ich wenigſtens beruͤhrt, und auf den Ton hingewieſen. Als ich bis auf das Capitel von der Land- wirthſchaft meinen Verſuch vollendet hatte, er- * 5

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/13>, abgerufen am 23.11.2024.