zwey Finger breit zurück; und so fahrt fort, bis der Brief zu Ende ist.
Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an Vornehme, so kurz seyn müßen, als es mög- lich ist. Denn Vornehme haben gemeinig- lich mehr Geschäfte, als unnöthig lange Briefe zu lesen, und man kann, mit wenig Worten, viel sagen. Am Ende schließt den Brief mit Versicherung eurer Unterthä- nigkeit; setzt wieder den Titul desjenigen, an den ihr schreibt; und ganz unten, zur rechten Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand aber, den Ort, und den Tag, da ihr schriebt, und das Jahr.
Bey Briefen an eures gleichen, dürft ihr es in Ansehung des Pappiers und des Raums nicht so genau nehmen.
Muster zu Briefen.
Meldungsbriefe.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern!
Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got- tes Nahmen, den Dienst bey meiner jetzigen Herrschaft angetreten habe. Gottlob! ich
bin
zwey Finger breit zuruͤck; und ſo fahrt fort, bis der Brief zu Ende iſt.
Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an Vornehme, ſo kurz ſeyn muͤßen, als es moͤg- lich iſt. Denn Vornehme haben gemeinig- lich mehr Geſchaͤfte, als unnoͤthig lange Briefe zu leſen, und man kann, mit wenig Worten, viel ſagen. Am Ende ſchließt den Brief mit Verſicherung eurer Unterthaͤ- nigkeit; ſetzt wieder den Titul desjenigen, an den ihr ſchreibt; und ganz unten, zur rechten Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand aber, den Ort, und den Tag, da ihr ſchriebt, und das Jahr.
Bey Briefen an eures gleichen, duͤrft ihr es in Anſehung des Pappiers und des Raums nicht ſo genau nehmen.
Muſter zu Briefen.
Meldungsbriefe.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern!
Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got- tes Nahmen, den Dienſt bey meiner jetzigen Herrſchaft angetreten habe. Gottlob! ich
bin
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="90"facs="#f0112"/>
zwey Finger breit zuruͤck; und ſo fahrt fort,<lb/>
bis der Brief zu Ende iſt.</p><lb/><p>Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an<lb/>
Vornehme, ſo kurz ſeyn muͤßen, als es moͤg-<lb/>
lich iſt. Denn Vornehme haben gemeinig-<lb/>
lich mehr Geſchaͤfte, als unnoͤthig lange<lb/>
Briefe zu leſen, und man kann, mit wenig<lb/>
Worten, viel ſagen. Am Ende ſchließt den<lb/>
Brief mit Verſicherung eurer Unterthaͤ-<lb/>
nigkeit; ſetzt wieder den Titul desjenigen, an<lb/>
den ihr ſchreibt; und ganz unten, zur rechten<lb/>
Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand<lb/>
aber, den Ort, und den Tag, da ihr ſchriebt,<lb/>
und das Jahr.</p><lb/><p>Bey Briefen an eures gleichen, duͤrft ihr<lb/>
es in Anſehung des Pappiers und des Raums<lb/>
nicht ſo genau nehmen.</p><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Muſter zu Briefen</hi>.</hi></head><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b">Meldungsbriefe.</hi></head><lb/><divn="5"><head><hirendition="#b">1) An Aeltern.</hi></head><lb/><salute>Liebe Aeltern!</salute><lb/><p>Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got-<lb/>
tes Nahmen, den Dienſt bey meiner jetzigen<lb/>
Herrſchaft angetreten habe. Gottlob! ich<lb/><fwtype="catch"place="bottom">bin</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[90/0112]
zwey Finger breit zuruͤck; und ſo fahrt fort,
bis der Brief zu Ende iſt.
Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an
Vornehme, ſo kurz ſeyn muͤßen, als es moͤg-
lich iſt. Denn Vornehme haben gemeinig-
lich mehr Geſchaͤfte, als unnoͤthig lange
Briefe zu leſen, und man kann, mit wenig
Worten, viel ſagen. Am Ende ſchließt den
Brief mit Verſicherung eurer Unterthaͤ-
nigkeit; ſetzt wieder den Titul desjenigen, an
den ihr ſchreibt; und ganz unten, zur rechten
Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand
aber, den Ort, und den Tag, da ihr ſchriebt,
und das Jahr.
Bey Briefen an eures gleichen, duͤrft ihr
es in Anſehung des Pappiers und des Raums
nicht ſo genau nehmen.
Muſter zu Briefen.
Meldungsbriefe.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern!
Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got-
tes Nahmen, den Dienſt bey meiner jetzigen
Herrſchaft angetreten habe. Gottlob! ich
bin
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/112>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.