[Formel 1]
in welcher der Zusatz
[Formel 2]
, um so viel kleiner wird, je grösser man die Höhe b, wodurch die Elasticität der Luft ausgemes- sen wird, annimmt; und wenn b gar unend- lich groß gesetzt werden solte, so würde das Glied
[Formel 3]
gänzlich verschwinden, wie solches die Natur der Sache zu erkennen giebt. Eben diese Eigenschaften würden zwar auch Statt finden, wenn man für g an Statt b, entweder 2 b oder 3 b, oder auch 1/2 b setzen solte; allein es ist aus den obigen Rechnungen leicht zu sehen, daß um den Experimenten ein Genügen zu leisten, für g weder 1/2 h noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen werden könne. Dahero diese Simplicität, daß just die Höhe b dem Werth von g am nächsten gekommen, die Gewißheit unserer gefundenen Formul um so vielmehr bestärket, indem dergleichen Ausdrücke der Natur im- mer am meisten gemäß befunden werden. Wenn also diese unsere Regel um den Wie- derstand der Luft zu bestimmen, mit der Wahr- heit gänzlich übereinstimmt, ungeachtet die- selbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet worden; so ist doch kein Zweifel, daß man die- selbe nicht auch aus der Theorie allein solte heraus bringen können. Und da man von der Wahrheit derselben zum voraus versichert
ist,
[Formel 1]
in welcher der Zuſatz
[Formel 2]
, um ſo viel kleiner wird, je groͤſſer man die Hoͤhe b, wodurch die Elaſticitaͤt der Luft ausgemeſ- ſen wird, annimmt; und wenn b gar unend- lich groß geſetzt werden ſolte, ſo wuͤrde das Glied
[Formel 3]
gaͤnzlich verſchwinden, wie ſolches die Natur der Sache zu erkennen giebt. Eben dieſe Eigenſchaften wuͤrden zwar auch Statt finden, wenn man fuͤr g an Statt b, entweder 2 b oder 3 b, oder auch ½ b ſetzen ſolte; allein es iſt aus den obigen Rechnungen leicht zu ſehen, daß um den Experimenten ein Genuͤgen zu leiſten, fuͤr g weder ½ h noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen werden koͤnne. Dahero dieſe Simplicitaͤt, daß juſt die Hoͤhe b dem Werth von g am naͤchſten gekommen, die Gewißheit unſerer gefundenen Formul um ſo vielmehr beſtaͤrket, indem dergleichen Ausdruͤcke der Natur im- mer am meiſten gemaͤß befunden werden. Wenn alſo dieſe unſere Regel um den Wie- derſtand der Luft zu beſtimmen, mit der Wahr- heit gaͤnzlich uͤbereinſtimmt, ungeachtet die- ſelbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet worden; ſo iſt doch kein Zweifel, daß man die- ſelbe nicht auch aus der Theorie allein ſolte heraus bringen koͤnnen. Und da man von der Wahrheit derſelben zum voraus verſichert
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[541/0561]
[FORMEL] in welcher der Zuſatz [FORMEL],
um ſo viel kleiner wird, je groͤſſer man die Hoͤhe
b, wodurch die Elaſticitaͤt der Luft ausgemeſ-
ſen wird, annimmt; und wenn b gar unend-
lich groß geſetzt werden ſolte, ſo wuͤrde das
Glied [FORMEL] gaͤnzlich verſchwinden, wie
ſolches die Natur der Sache zu erkennen giebt.
Eben dieſe Eigenſchaften wuͤrden zwar auch
Statt finden, wenn man fuͤr g an Statt b,
entweder 2 b oder 3 b, oder auch ½ b ſetzen
ſolte; allein es iſt aus den obigen Rechnungen
leicht zu ſehen, daß um den Experimenten
ein Genuͤgen zu leiſten, fuͤr g weder ½ h
noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen
werden koͤnne. Dahero dieſe Simplicitaͤt,
daß juſt die Hoͤhe b dem Werth von g am
naͤchſten gekommen, die Gewißheit unſerer
gefundenen Formul um ſo vielmehr beſtaͤrket,
indem dergleichen Ausdruͤcke der Natur im-
mer am meiſten gemaͤß befunden werden.
Wenn alſo dieſe unſere Regel um den Wie-
derſtand der Luft zu beſtimmen, mit der Wahr-
heit gaͤnzlich uͤbereinſtimmt, ungeachtet die-
ſelbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet
worden; ſo iſt doch kein Zweifel, daß man die-
ſelbe nicht auch aus der Theorie allein ſolte
heraus bringen koͤnnen. Und da man von
der Wahrheit derſelben zum voraus verſichert
iſt,
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/561>, abgerufen am 24.11.2024.
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