dern ist auch nicht einmahl möglich: dahero auch der Wiederstand, welchen ein Körper in sol- chen flüßigen Materien, die in der Welt würk- lich angetroffen werden, findet, anders beschaffen seyn muß, als in der vorigen Anmerkung gefun- den worden. Wir wollen unsere Betrachtung hauptsächlich auf die Luft richten, als deren Wiederstand allhier gesuchet wird. Hierbey ist nun vor allen Dingen zu merken, daß die Luft nicht nur eine flüßige Materie ist, sondern sich auch in einem zusammen gedruckten Zustand befindet, dergestalt, daß ein jeglicher Körper, so mit Luft umgeben ist, rings herum von der Luft zusammen gedruckt wird: weil aber diese zusammendruckende Kraft allenthalben gleich groß ist, so wird der Körper davon nicht in Bewegung gesetzt, wenn derselbe vorher stille gestanden. Wenn aber der Körper schon eine Bewegung hat, so leidet derselbe nicht nur die vorige zusammendruckende Kraft, sondern er ist noch über dieses der Kraft, welche aus dem Stoß desselben auf die Theilchen der Luft entstehet, ausgesetzt. Wenn zwar die vorigen Kräfte sich im Gleichgewicht halten, so kommt die Verminderung der Bewegung gantz allein auf die letztere an; welches ge- schieht, wenn die Bewegung des Körpers nicht allzu schnell ist. Wenn sich aber der Körper sehr geschwind bewegt, so wird die Luft um den- selben in eine merkliche Bewegung gesetzt,
wodurch
dern iſt auch nicht einmahl moͤglich: dahero auch der Wiederſtand, welchen ein Koͤrper in ſol- chen fluͤßigen Materien, die in der Welt wuͤrk- lich angetroffen werden, findet, anders beſchaffen ſeyn muß, als in der vorigen Anmerkung gefun- den worden. Wir wollen unſere Betrachtung hauptſaͤchlich auf die Luft richten, als deren Wiederſtand allhier geſuchet wird. Hierbey iſt nun vor allen Dingen zu merken, daß die Luft nicht nur eine fluͤßige Materie iſt, ſondern ſich auch in einem zuſammen gedruckten Zuſtand befindet, dergeſtalt, daß ein jeglicher Koͤrper, ſo mit Luft umgeben iſt, rings herum von der Luft zuſammen gedruckt wird: weil aber dieſe zuſammendruckende Kraft allenthalben gleich groß iſt, ſo wird der Koͤrper davon nicht in Bewegung geſetzt, wenn derſelbe vorher ſtille geſtanden. Wenn aber der Koͤrper ſchon eine Bewegung hat, ſo leidet derſelbe nicht nur die vorige zuſammendruckende Kraft, ſondern er iſt noch uͤber dieſes der Kraft, welche aus dem Stoß deſſelben auf die Theilchen der Luft entſtehet, ausgeſetzt. Wenn zwar die vorigen Kraͤfte ſich im Gleichgewicht halten, ſo kommt die Verminderung der Bewegung gantz allein auf die letztere an; welches ge- ſchieht, wenn die Bewegung des Koͤrpers nicht allzu ſchnell iſt. Wenn ſich aber der Koͤrper ſehr geſchwind bewegt, ſo wird die Luft um den- ſelben in eine merkliche Bewegung geſetzt,
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dern iſt auch nicht einmahl moͤglich: dahero
auch der Wiederſtand, welchen ein Koͤrper in ſol-
chen fluͤßigen Materien, die in der Welt wuͤrk-
lich angetroffen werden, findet, anders beſchaffen
ſeyn muß, als in der vorigen Anmerkung gefun-
den worden. Wir wollen unſere Betrachtung
hauptſaͤchlich auf die Luft richten, als deren
Wiederſtand allhier geſuchet wird. Hierbey iſt
nun vor allen Dingen zu merken, daß die Luft
nicht nur eine fluͤßige Materie iſt, ſondern ſich
auch in einem zuſammen gedruckten Zuſtand
befindet, dergeſtalt, daß ein jeglicher Koͤrper, ſo
mit Luft umgeben iſt, rings herum von der
Luft zuſammen gedruckt wird: weil aber
dieſe zuſammendruckende Kraft allenthalben
gleich groß iſt, ſo wird der Koͤrper davon nicht
in Bewegung geſetzt, wenn derſelbe vorher
ſtille geſtanden. Wenn aber der Koͤrper ſchon
eine Bewegung hat, ſo leidet derſelbe nicht
nur die vorige zuſammendruckende Kraft,
ſondern er iſt noch uͤber dieſes der Kraft, welche
aus dem Stoß deſſelben auf die Theilchen der
Luft entſtehet, ausgeſetzt. Wenn zwar die
vorigen Kraͤfte ſich im Gleichgewicht halten, ſo
kommt die Verminderung der Bewegung
gantz allein auf die letztere an; welches ge-
ſchieht, wenn die Bewegung des Koͤrpers nicht
allzu ſchnell iſt. Wenn ſich aber der Koͤrper
ſehr geſchwind bewegt, ſo wird die Luft um den-
ſelben in eine merkliche Bewegung geſetzt,
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/472>, abgerufen am 22.11.2024.
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