stoßt, nicht nur eine Fläche, sondern auch auf die Direction der Bewegung perpendicular ist. Jn diesem Fall ist die Gewalt des Wie- derstands der Bewegung des Körpers schnur stracks entgegen, und vermindert folglich nur die Geschwindigkeit derselben, ohne seine Dire- ction zu verändern. Dahero ein solcher Kör- per seine Bewegung nach einer graden Linie fortsetzt, und sein Zustand nur allein in Anse- hung der Geschwindigkeit verändert wird. Es ist also noch übrig, daß wir den Wiederstand bestimmen, wenn die vordere Fläche des Kör- pers mit seiner Direction einen schiefen Win- kel macht, als woraus nachgehends auch der Wiederstand für alle so wohl gerade, als krummlinichte Figuren, ausgefunden werden kann.
Wir wollen also setzen, die Figur des Kör- pers sey also beschaffen, wie die Fig. 12. auswei- set, dergestalt, daß der Körper LLMM welcher sich nach der Direction OP in der flüßigen Materie beweget, mit seiner schiefen Fläche MM auf die Theilchen der flüßigen Materie stosse. Jndem also dieser Körper durch den unendlich kleinen Raum Mm = dx fortgehet, so muß derselbe die in dem Raum MM mm enthaltene flüßige Materie fortstossen. Wenn nun wie vorher die vordere Fläche des Körpers MM = cc gesetzt wird, so ist die Menge der flüßigen Materien nicht mehr wie vorher =
ccdx
ſtoßt, nicht nur eine Flaͤche, ſondern auch auf die Direction der Bewegung perpendicular iſt. Jn dieſem Fall iſt die Gewalt des Wie- derſtands der Bewegung des Koͤrpers ſchnur ſtracks entgegen, und vermindert folglich nur die Geſchwindigkeit derſelben, ohne ſeine Dire- ction zu veraͤndern. Dahero ein ſolcher Koͤr- per ſeine Bewegung nach einer graden Linie fortſetzt, und ſein Zuſtand nur allein in Anſe- hung der Geſchwindigkeit veraͤndert wird. Es iſt alſo noch uͤbrig, daß wir den Wiederſtand beſtimmen, wenn die vordere Flaͤche des Koͤr- pers mit ſeiner Direction einen ſchiefen Win- kel macht, als woraus nachgehends auch der Wiederſtand fuͤr alle ſo wohl gerade, als krummlinichte Figuren, ausgefunden werden kann.
Wir wollen alſo ſetzen, die Figur des Koͤr- pers ſey alſo beſchaffen, wie die Fig. 12. auswei- ſet, dergeſtalt, daß der Koͤrper LLMM welcher ſich nach der Direction OP in der fluͤßigen Materie beweget, mit ſeiner ſchiefen Flaͤche MM auf die Theilchen der fluͤßigen Materie ſtoſſe. Jndem alſo dieſer Koͤrper durch den unendlich kleinen Raum Mm = dx fortgehet, ſo muß derſelbe die in dem Raum MM mm enthaltene fluͤßige Materie fortſtoſſen. Wenn nun wie vorher die vordere Flaͤche des Koͤrpers MM = cc geſetzt wird, ſo iſt die Menge der fluͤßigen Materien nicht mehr wie vorher =
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ſtoßt, nicht nur eine Flaͤche, ſondern auch auf
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iſt. Jn dieſem Fall iſt die Gewalt des Wie-
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ſtracks entgegen, und vermindert folglich nur
die Geſchwindigkeit derſelben, ohne ſeine Dire-
ction zu veraͤndern. Dahero ein ſolcher Koͤr-
per ſeine Bewegung nach einer graden Linie
fortſetzt, und ſein Zuſtand nur allein in Anſe-
hung der Geſchwindigkeit veraͤndert wird. Es
iſt alſo noch uͤbrig, daß wir den Wiederſtand
beſtimmen, wenn die vordere Flaͤche des Koͤr-
pers mit ſeiner Direction einen ſchiefen Win-
kel macht, als woraus nachgehends auch der
Wiederſtand fuͤr alle ſo wohl gerade, als
krummlinichte Figuren, ausgefunden werden
kann.
Wir wollen alſo ſetzen, die Figur des Koͤr-
pers ſey alſo beſchaffen, wie die Fig. 12. auswei-
ſet, dergeſtalt, daß der Koͤrper LLMM welcher
ſich nach der Direction OP in der fluͤßigen
Materie beweget, mit ſeiner ſchiefen Flaͤche
MM auf die Theilchen der fluͤßigen Materie
ſtoſſe. Jndem alſo dieſer Koͤrper durch den
unendlich kleinen Raum Mm = dx fortgehet,
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nun wie vorher die vordere Flaͤche des Koͤrpers
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/464>, abgerufen am 22.11.2024.
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