Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

ge das schlechste, welches für die Africani-
sche Handlung verfertiget, und insgemein
Guinea-Pulver genennct wird. Derglei-
chen schlechtes Pulver aber ist keiner fleißigen
Untersuchung werth, indem bey der Zuberei-
tung desselben keine gewissen und festgesetzten
Regeln beobachtet werden.

Dieser Unterscheid nun in der Stärke des
Pulvers kan von dreyerley Ursachen herrühren:
entweder erstlich von der Beschaffenheit der
Materien, aus welchen dasselbe bereitet wird;
oder zweytens von der Proportion, welche bey
Vermischung desselben beobachtet wird; oder
drittens von der Art, wie dasselbe gearbeitet
wird.

Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnü-
ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh-
len zusammen gesetzt. Von diesen Materien
sind nun der Schwefel und die Kohlen am
wohlfeilsten. Und ob es gleich unter diesen
einige Arten giebt, welche vor andern zu die-
sem Ende tüchtig sind; so trägt doch der Unter-
scheid, wenn man davon die allerbesten nimmt,
in Vergleichung der sämmtlichen Kosten, wel-
che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen,
so wenig aus, daß es sehr ungereimt seyn
würde, wenn man Pulver, welches sonsten
gut seyn könnte, durch schlechten Schwefel und
Kohlen verderben wolte.

Die theuerste Materie bey Verfertigung des

Pul-

ge das ſchlechſte, welches fuͤr die Africani-
ſche Handlung verfertiget, und insgemein
Guinea-Pulver genennct wird. Derglei-
chen ſchlechtes Pulver aber iſt keiner fleißigen
Unterſuchung werth, indem bey der Zuberei-
tung deſſelben keine gewiſſen und feſtgeſetzten
Regeln beobachtet werden.

Dieſer Unterſcheid nun in der Staͤrke des
Pulvers kan von dreyerley Urſachen herruͤhren:
entweder erſtlich von der Beſchaffenheit der
Materien, aus welchen daſſelbe bereitet wird;
oder zweytens von der Proportion, welche bey
Vermiſchung deſſelben beobachtet wird; oder
drittens von der Art, wie daſſelbe gearbeitet
wird.

Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnuͤ-
ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh-
len zuſammen geſetzt. Von dieſen Materien
ſind nun der Schwefel und die Kohlen am
wohlfeilſten. Und ob es gleich unter dieſen
einige Arten giebt, welche vor andern zu die-
ſem Ende tuͤchtig ſind; ſo traͤgt doch der Unter-
ſcheid, wenn man davon die allerbeſten nimmt,
in Vergleichung der ſaͤmmtlichen Koſten, wel-
che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen,
ſo wenig aus, daß es ſehr ungereimt ſeyn
wuͤrde, wenn man Pulver, welches ſonſten
gut ſeyn koͤnnte, durch ſchlechten Schwefel und
Kohlen verderben wolte.

Die theuerſte Materie bey Verfertigung des

Pul-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0410" n="390"/>
ge das &#x017F;chlech&#x017F;te, welches fu&#x0364;r die <hi rendition="#aq">Africani-</hi><lb/>
&#x017F;che Handlung verfertiget, und insgemein<lb/><hi rendition="#aq">Guinea-</hi>Pulver genennct wird. Derglei-<lb/>
chen &#x017F;chlechtes Pulver aber i&#x017F;t keiner fleißigen<lb/>
Unter&#x017F;uchung werth, indem bey der Zuberei-<lb/>
tung de&#x017F;&#x017F;elben keine gewi&#x017F;&#x017F;en und fe&#x017F;tge&#x017F;etzten<lb/>
Regeln beobachtet werden.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;er Unter&#x017F;cheid nun in der Sta&#x0364;rke des<lb/>
Pulvers kan von dreyerley Ur&#x017F;achen herru&#x0364;hren:<lb/>
entweder er&#x017F;tlich von der Be&#x017F;chaffenheit der<lb/>
Materien, aus welchen da&#x017F;&#x017F;elbe bereitet wird;<lb/>
oder zweytens von der <hi rendition="#aq">Proportion,</hi> welche bey<lb/>
Vermi&#x017F;chung de&#x017F;&#x017F;elben beobachtet wird; oder<lb/>
drittens von der Art, wie da&#x017F;&#x017F;elbe gearbeitet<lb/>
wird.</p><lb/>
          <p>Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnu&#x0364;-<lb/>
ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh-<lb/>
len zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzt. Von die&#x017F;en Materien<lb/>
&#x017F;ind nun der Schwefel und die Kohlen am<lb/>
wohlfeil&#x017F;ten. Und ob es gleich unter die&#x017F;en<lb/>
einige Arten giebt, welche vor andern zu die-<lb/>
&#x017F;em Ende tu&#x0364;chtig &#x017F;ind; &#x017F;o tra&#x0364;gt doch der Unter-<lb/>
&#x017F;cheid, wenn man davon die allerbe&#x017F;ten nimmt,<lb/>
in Vergleichung der &#x017F;a&#x0364;mmtlichen Ko&#x017F;ten, wel-<lb/>
che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen,<lb/>
&#x017F;o wenig aus, daß es &#x017F;ehr ungereimt &#x017F;eyn<lb/>
wu&#x0364;rde, wenn man Pulver, welches &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
gut &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte, durch &#x017F;chlechten Schwefel und<lb/>
Kohlen verderben wolte.</p><lb/>
          <p>Die theuer&#x017F;te Materie bey Verfertigung des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pul-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[390/0410] ge das ſchlechſte, welches fuͤr die Africani- ſche Handlung verfertiget, und insgemein Guinea-Pulver genennct wird. Derglei- chen ſchlechtes Pulver aber iſt keiner fleißigen Unterſuchung werth, indem bey der Zuberei- tung deſſelben keine gewiſſen und feſtgeſetzten Regeln beobachtet werden. Dieſer Unterſcheid nun in der Staͤrke des Pulvers kan von dreyerley Urſachen herruͤhren: entweder erſtlich von der Beſchaffenheit der Materien, aus welchen daſſelbe bereitet wird; oder zweytens von der Proportion, welche bey Vermiſchung deſſelben beobachtet wird; oder drittens von der Art, wie daſſelbe gearbeitet wird. Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnuͤ- ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh- len zuſammen geſetzt. Von dieſen Materien ſind nun der Schwefel und die Kohlen am wohlfeilſten. Und ob es gleich unter dieſen einige Arten giebt, welche vor andern zu die- ſem Ende tuͤchtig ſind; ſo traͤgt doch der Unter- ſcheid, wenn man davon die allerbeſten nimmt, in Vergleichung der ſaͤmmtlichen Koſten, wel- che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen, ſo wenig aus, daß es ſehr ungereimt ſeyn wuͤrde, wenn man Pulver, welches ſonſten gut ſeyn koͤnnte, durch ſchlechten Schwefel und Kohlen verderben wolte. Die theuerſte Materie bey Verfertigung des Pul-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/410
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/410>, abgerufen am 22.11.2024.