welches aus dem Gewichte des Penduli, dem Gewichte der Kugel und ihrer Geschwindigkeit, nebst dem Ort, wo dieselbe aufgestossen, nach den vorher angeführten Experimenten und Regeln abzunehmen ist. Wenn man also diese Zahl 12, 3 von der vorher gefundenen 22, 56 abzieht, so muß der Rest 10, 26 beynahe die Sehne des Bogens anzeigen, durch wel- chen das Pendulum von der Kraft des Pul- vers allein gestossen worden, wenn man da- mit eine Kugel geladen. Diese Zahl 10, 26 ist nicht merklich unterschieden von 10, 1, wo- durch die Sehne des aufsteigenden Bogens ausgedruckt worden, als wir eben dieselbe Quantität Pulver ohne Kugel und Vorschlag gegen das Pendulum abgefeuret hatten.
Daß aber diese Geschwindigkeit von 7000 Schuh in einer Secunde, welche wir für den würkenden Theil der Flamme herausgebracht, nicht zu groß sey: erhellet gantz deutlich aus dem 38sten Experiment, welches oben an- geführet worden. Denn in demselben wurde die Kugel mit einer Geschwindigkeit von 2400 Schuh in einer Secunde heraus getrieben. Wenn sich nun die Flamme nicht mit einer weit grösseren Geschwindigkeit ausgebreitet hätte, so hätte man eine merkliche Verminde- rung ihrer Gewalt auf diese so schnelle Be- wegung der Kugel wahrnehmen müssen, wel- ches doch nicht geschehen: Folglich mußte in
diesem
welches aus dem Gewichte des Penduli, dem Gewichte der Kugel und ihrer Geſchwindigkeit, nebſt dem Ort, wo dieſelbe aufgeſtoſſen, nach den vorher angefuͤhrten Experimenten und Regeln abzunehmen iſt. Wenn man alſo dieſe Zahl 12, 3 von der vorher gefundenen 22, 56 abzieht, ſo muß der Reſt 10, 26 beynahe die Sehne des Bogens anzeigen, durch wel- chen das Pendulum von der Kraft des Pul- vers allein geſtoſſen worden, wenn man da- mit eine Kugel geladen. Dieſe Zahl 10, 26 iſt nicht merklich unterſchieden von 10, 1, wo- durch die Sehne des aufſteigenden Bogens ausgedruckt worden, als wir eben dieſelbe Quantitaͤt Pulver ohne Kugel und Vorſchlag gegen das Pendulum abgefeuret hatten.
Daß aber dieſe Geſchwindigkeit von 7000 Schuh in einer Secunde, welche wir fuͤr den wuͤrkenden Theil der Flamme herausgebracht, nicht zu groß ſey: erhellet gantz deutlich aus dem 38ſten Experiment, welches oben an- gefuͤhret worden. Denn in demſelben wurde die Kugel mit einer Geſchwindigkeit von 2400 Schuh in einer Secunde heraus getrieben. Wenn ſich nun die Flamme nicht mit einer weit groͤſſeren Geſchwindigkeit ausgebreitet haͤtte, ſo haͤtte man eine merkliche Verminde- rung ihrer Gewalt auf dieſe ſo ſchnelle Be- wegung der Kugel wahrnehmen muͤſſen, wel- ches doch nicht geſchehen: Folglich mußte in
dieſem
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welches aus dem Gewichte des Penduli, dem
Gewichte der Kugel und ihrer Geſchwindigkeit,
nebſt dem Ort, wo dieſelbe aufgeſtoſſen, nach
den vorher angefuͤhrten Experimenten und
Regeln abzunehmen iſt. Wenn man alſo
dieſe Zahl 12, 3 von der vorher gefundenen
22, 56 abzieht, ſo muß der Reſt 10, 26 beynahe
die Sehne des Bogens anzeigen, durch wel-
chen das Pendulum von der Kraft des Pul-
vers allein geſtoſſen worden, wenn man da-
mit eine Kugel geladen. Dieſe Zahl 10, 26
iſt nicht merklich unterſchieden von 10, 1, wo-
durch die Sehne des aufſteigenden Bogens
ausgedruckt worden, als wir eben dieſelbe
Quantitaͤt Pulver ohne Kugel und Vorſchlag
gegen das Pendulum abgefeuret hatten.
Daß aber dieſe Geſchwindigkeit von 7000
Schuh in einer Secunde, welche wir fuͤr den
wuͤrkenden Theil der Flamme herausgebracht,
nicht zu groß ſey: erhellet gantz deutlich aus
dem 38ſten Experiment, welches oben an-
gefuͤhret worden. Denn in demſelben wurde
die Kugel mit einer Geſchwindigkeit von 2400
Schuh in einer Secunde heraus getrieben.
Wenn ſich nun die Flamme nicht mit einer
weit groͤſſeren Geſchwindigkeit ausgebreitet
haͤtte, ſo haͤtte man eine merkliche Verminde-
rung ihrer Gewalt auf dieſe ſo ſchnelle Be-
wegung der Kugel wahrnehmen muͤſſen, wel-
ches doch nicht geſchehen: Folglich mußte in
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/296>, abgerufen am 22.11.2024.
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