Befestigung in allen Punkten gleich statt fin- det, so kann dieselbe als eine Kraft angesehen werden, welche das Stück AEFB beyderseits an den übrigen Theilen in AE und BF an- drückt, und deren Direction beyderseits auf die Mitte in den Punkten G und H perpen- dicular ist. Wenn wir also die Dicke des Metalls AE = FB = b setzen, so wird bey- derseits die zusammenhängende Kraft dieser Dicke b proportional seyn, welche wir also = n b nennen wollen. Man verlängere die- se beyden Kräfte Directionen CI und H K, biß sie im Punkt D auf der Linie CM zusam- men kommen: und da werden wir dieses Punkt D ansehen können, als wenn auf das- selbe drey Kräfte würkten, erstlich nach der Direction DM die Kraft = 2 m a ph, her- nach nach den Directionen DI und DH bey- derseits eine Kraft = n b; und diese beyden Kräfte müssen so groß oder grösser seyn, als zur Zernichtung der ersten erfordert wird. Wir wollen also diese beyden Kräfte zerthei- len nach der Direction D C, und nach sol- chen, welche auf die Linie CD perpendi- cular sind, und sich untereinander aufheben. Weil nun die Dreyecke CDG und CDH in G und H rechte Winkel haben, so wird sich verhalten D I oder DK zu DL wie CD zu D G, das ist wie der sinus totus 1 zum sinu des Winkels D C G, sin ph. Dahero
wird
Befeſtigung in allen Punkten gleich ſtatt fin- det, ſo kann dieſelbe als eine Kraft angeſehen werden, welche das Stuͤck AEFB beyderſeits an den uͤbrigen Theilen in AE und BF an- druͤckt, und deren Direction beyderſeits auf die Mitte in den Punkten G und H perpen- dicular iſt. Wenn wir alſo die Dicke des Metalls AE = FB = b ſetzen, ſo wird bey- derſeits die zuſammenhaͤngende Kraft dieſer Dicke b proportional ſeyn, welche wir alſo = n b nennen wollen. Man verlaͤngere die- ſe beyden Kraͤfte Directionen CI und H K, biß ſie im Punkt D auf der Linie CM zuſam- men kommen: und da werden wir dieſes Punkt D anſehen koͤnnen, als wenn auf daſ- ſelbe drey Kraͤfte wuͤrkten, erſtlich nach der Direction DM die Kraft = 2 m a φ, her- nach nach den Directionen DI und DH bey- derſeits eine Kraft = n b; und dieſe beyden Kraͤfte muͤſſen ſo groß oder groͤſſer ſeyn, als zur Zernichtung der erſten erfordert wird. Wir wollen alſo dieſe beyden Kraͤfte zerthei- len nach der Direction D C, und nach ſol- chen, welche auf die Linie CD perpendi- cular ſind, und ſich untereinander aufheben. Weil nun die Dreyecke CDG und CDH in G und H rechte Winkel haben, ſo wird ſich verhalten D I oder DK zu DL wie CD zu D G, das iſt wie der ſinus totus 1 zum ſinu des Winkels D C G, ſin φ. Dahero
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Befeſtigung in allen Punkten gleich ſtatt fin-
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werden, welche das Stuͤck AEFB beyderſeits
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druͤckt, und deren Direction beyderſeits auf
die Mitte in den Punkten G und H perpen-
dicular iſt. Wenn wir alſo die Dicke des
Metalls AE = FB = b ſetzen, ſo wird bey-
derſeits die zuſammenhaͤngende Kraft dieſer
Dicke b proportional ſeyn, welche wir alſo
= n b nennen wollen. Man verlaͤngere die-
ſe beyden Kraͤfte Directionen CI und H K,
biß ſie im Punkt D auf der Linie CM zuſam-
men kommen: und da werden wir dieſes
Punkt D anſehen koͤnnen, als wenn auf daſ-
ſelbe drey Kraͤfte wuͤrkten, erſtlich nach der
Direction DM die Kraft = 2 m a φ, her-
nach nach den Directionen DI und DH bey-
derſeits eine Kraft = n b; und dieſe beyden
Kraͤfte muͤſſen ſo groß oder groͤſſer ſeyn, als
zur Zernichtung der erſten erfordert wird.
Wir wollen alſo dieſe beyden Kraͤfte zerthei-
len nach der Direction D C, und nach ſol-
chen, welche auf die Linie CD perpendi-
cular ſind, und ſich untereinander aufheben.
Weil nun die Dreyecke CDG und CDH
in G und H rechte Winkel haben, ſo wird
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zu D G, das iſt wie der ſinus totus 1 zum
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/262>, abgerufen am 25.11.2024.
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