ursachen; wie bey dem vorher berechneten Exempel geschehen, da die vom Autore ge- fundene Geschwindigkeit aus diesem Grunde um 43 Schuh zu klein heraus gekommen, welches ungefehr den 40sten Theil der gan- zen Geschwindigkeit austrägt. Dieser Un- terscheid kommt daher, daß in diesem Versu- che die Kugel unter dem Centro Oscillatio- nis S gegen das Pendulum geschossen wer- den, und je grösser die Distanz zwischen dem Centro Oscillationis und dem Punct V, wo die Kugel anstößt, ist, um so viel mehr wird auch die nach des Autoris Regel ange- stellte Rechnung von der Wahrheit abweichen. Weilen in beyden Formuln die Quantitäten
[Formel 1]
und
[Formel 2]
in Ansehung der erstern Quantität
[Formel 3]
sehr klein sind; so wird sich fast immer die nach des Autoris Regel ge- fundene Geschwindigkeit zu der wahren ver- halten, wie sqrt f zu sqrt h. Je mehr also h von f unterschieden ist, je grösser wird auch der Fehler seyn. Da nun der Autor, wie aus seinen Experimenten erhellet, ziemlich viel Kugeln gegen ein Bret geschossen, und doch nimmer zwey an einerley Stelle haben anstossen können; so ist klar, daß der Unter-
scheid
urſachen; wie bey dem vorher berechneten Exempel geſchehen, da die vom Autore ge- fundene Geſchwindigkeit aus dieſem Grunde um 43 Schuh zu klein heraus gekommen, welches ungefehr den 40ſten Theil der gan- zen Geſchwindigkeit austraͤgt. Dieſer Un- terſcheid kommt daher, daß in dieſem Verſu- che die Kugel unter dem Centro Oscillatio- nis S gegen das Pendulum geſchoſſen wer- den, und je groͤſſer die Diſtanz zwiſchen dem Centro Oscillationis und dem Punct V, wo die Kugel anſtoͤßt, iſt, um ſo viel mehr wird auch die nach des Autoris Regel ange- ſtellte Rechnung von der Wahrheit abweichen. Weilen in beyden Formuln die Quantitaͤten
[Formel 1]
und
[Formel 2]
in Anſehung der erſtern Quantitaͤt
[Formel 3]
ſehr klein ſind; ſo wird ſich faſt immer die nach des Autoris Regel ge- fundene Geſchwindigkeit zu der wahren ver- halten, wie √ f zu √ h. Je mehr alſo h von f unterſchieden iſt, je groͤſſer wird auch der Fehler ſeyn. Da nun der Autor, wie aus ſeinen Experimenten erhellet, ziemlich viel Kugeln gegen ein Bret geſchoſſen, und doch nimmer zwey an einerley Stelle haben anſtoſſen koͤnnen; ſo iſt klar, daß der Unter-
ſcheid
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urſachen; wie bey dem vorher berechneten
Exempel geſchehen, da die vom Autore ge-
fundene Geſchwindigkeit aus dieſem Grunde
um 43 Schuh zu klein heraus gekommen,
welches ungefehr den 40ſten Theil der gan-
zen Geſchwindigkeit austraͤgt. Dieſer Un-
terſcheid kommt daher, daß in dieſem Verſu-
che die Kugel unter dem Centro Oscillatio-
nis S gegen das Pendulum geſchoſſen wer-
den, und je groͤſſer die Diſtanz zwiſchen dem
Centro Oscillationis und dem Punct V,
wo die Kugel anſtoͤßt, iſt, um ſo viel mehr
wird auch die nach des Autoris Regel ange-
ſtellte Rechnung von der Wahrheit abweichen.
Weilen in beyden Formuln die Quantitaͤten
[FORMEL] und [FORMEL] in Anſehung der erſtern
Quantitaͤt [FORMEL] ſehr klein ſind; ſo wird ſich
faſt immer die nach des Autoris Regel ge-
fundene Geſchwindigkeit zu der wahren ver-
halten, wie √ f zu √ h. Je mehr alſo
h von f unterſchieden iſt, je groͤſſer wird auch
der Fehler ſeyn. Da nun der Autor, wie
aus ſeinen Experimenten erhellet, ziemlich
viel Kugeln gegen ein Bret geſchoſſen, und
doch nimmer zwey an einerley Stelle haben
anſtoſſen koͤnnen; ſo iſt klar, daß der Unter-
ſcheid
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/240>, abgerufen am 23.11.2024.
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