Diesen Abgang der Gewalt bey kleinen Ladungen haben wir auch würklich in vielen Experimenten wahrgenommen. Laßt uns zu diesem Ende hier das Exempel des 7ten Satzes erwegen, wo nach der Theorie die Geschwindigkeit der Kugel beyläufig 1670 Schuh in einer Secunde seyn sollte, und eben diese Geschwindigkeit wird auch durch die Experimente, wenn man zwischen den ge- fundenen Zahlen ein Mittel nimmt, heraus gebracht. Wenn man nun eben diesen Lauf, und eben denselben Platz der Kugel darinn beybehält, anstatt aber 12 Drachm. Pulver, so viel nehmlich an gemeldetem Orte genom- men worden, nur eine Drachmam ladet; so folget aus den daselbst angenommenen Grund- Sätzen, daß, wenn die Elasticitaet in der klei- nern Ladung nach Proportion eben so groß wäre, als in der grössern, alsdenn die Ge- schwindigkeit der Kugel, welche mit der klei- nern Ladung geschossen wird, sich zu der Ge- schwindigkeit, welche durch die grössere Ladung hervor gebracht wird, verhalten müßte, wie die Quadrat-Wurtzeln aus der Quantität des Pulvers in den beyden Ladungen, das ist, wie 1 zu sqrt 12. Da nun die Geschwindig- keit, welche 12 Drachm. geben, ist 1670 Schuh in 1"; so müßte die Geschwindigkeit, welche nur durch 1 Drachm. hervorgebracht
wird
Eulers erläuterteArtillerie. O
Dieſen Abgang der Gewalt bey kleinen Ladungen haben wir auch wuͤrklich in vielen Experimenten wahrgenommen. Laßt uns zu dieſem Ende hier das Exempel des 7ten Satzes erwegen, wo nach der Theorie die Geſchwindigkeit der Kugel beylaͤufig 1670 Schuh in einer Secunde ſeyn ſollte, und eben dieſe Geſchwindigkeit wird auch durch die Experimente, wenn man zwiſchen den ge- fundenen Zahlen ein Mittel nimmt, heraus gebracht. Wenn man nun eben dieſen Lauf, und eben denſelben Platz der Kugel darinn beybehaͤlt, anſtatt aber 12 Drachm. Pulver, ſo viel nehmlich an gemeldetem Orte genom- men worden, nur eine Drachmam ladet; ſo folget aus den daſelbſt angenommenen Grund- Saͤtzen, daß, wenn die Elaſticitæt in der klei- nern Ladung nach Proportion eben ſo groß waͤre, als in der groͤſſern, alsdenn die Ge- ſchwindigkeit der Kugel, welche mit der klei- nern Ladung geſchoſſen wird, ſich zu der Ge- ſchwindigkeit, welche durch die groͤſſere Ladung hervor gebracht wird, verhalten muͤßte, wie die Quadrat-Wurtzeln aus der Quantitaͤt des Pulvers in den beyden Ladungen, das iſt, wie 1 zu √ 12. Da nun die Geſchwindig- keit, welche 12 Drachm. geben, iſt 1670 Schuh in 1″; ſo muͤßte die Geſchwindigkeit, welche nur durch 1 Drachm. hervorgebracht
wird
Eulers erlaͤuterteArtillerie. O
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Dieſen Abgang der Gewalt bey kleinen
Ladungen haben wir auch wuͤrklich in
vielen Experimenten wahrgenommen. Laßt
uns zu dieſem Ende hier das Exempel des
7ten Satzes erwegen, wo nach der Theorie
die Geſchwindigkeit der Kugel beylaͤufig 1670
Schuh in einer Secunde ſeyn ſollte, und eben
dieſe Geſchwindigkeit wird auch durch die
Experimente, wenn man zwiſchen den ge-
fundenen Zahlen ein Mittel nimmt, heraus
gebracht. Wenn man nun eben dieſen Lauf,
und eben denſelben Platz der Kugel darinn
beybehaͤlt, anſtatt aber 12 Drachm. Pulver,
ſo viel nehmlich an gemeldetem Orte genom-
men worden, nur eine Drachmam ladet; ſo
folget aus den daſelbſt angenommenen Grund-
Saͤtzen, daß, wenn die Elaſticitæt in der klei-
nern Ladung nach Proportion eben ſo groß
waͤre, als in der groͤſſern, alsdenn die Ge-
ſchwindigkeit der Kugel, welche mit der klei-
nern Ladung geſchoſſen wird, ſich zu der Ge-
ſchwindigkeit, welche durch die groͤſſere Ladung
hervor gebracht wird, verhalten muͤßte, wie
die Quadrat-Wurtzeln aus der Quantitaͤt
des Pulvers in den beyden Ladungen, das iſt,
wie 1 zu √ 12. Da nun die Geſchwindig-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/229>, abgerufen am 22.11.2024.
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