Wenn ferner in diesen Experimenten so wenig Pulver gebraucht wird, daß die davon der Kugel mitgetheilte Geschwindigkeit nicht über 400 biß 500 Schuh in einer Secunde austrägt; so bleibt die Kugel im Holz nicht stecken, sondern springt zurück, und das, wenn das Holz sehr hart ist, mit einer sehr grossen Geschwindigkeit. Jch habe diese rückprel- lende Geschwindigkeit niemahls mit Fleiß un- tersucht; ich habe aber öfters gesehen, daß die Kugel von den umligenden Körpern, wor- auf sie gefahren, ist versehret worden.
Um nun diese Gefahr zu vermeiden, wo- bey in Philosophischen Untersuchen keine Ehre erlangt werden kann, so ist am sicher- sten, den Lauf, womit man schiessen will, auf ein starkes und schwehres Gestell zu befestigen, und denselben mit einer nicht allzugeschwind brennenden Zünd-Röhre abzufeuern. Der Lauf muß nach der ganzen Länge wohl befe- stiget werden; es kann auch kein Mußketen- Lauf, so nach den gewöhnlichen Dimensio- nen geschmiedet worden, diese hier erzehlten Experimente, ohne zu bersten, lange aushal- ten, wie ich zu meinem Schaden mehrmahlen erfahren. Der Lauf, worauf ich mich am meisten habe verlassen können, und welchen ich zu diesem Ende ausdrücklich habe verfertigen lassen, ist bey nahe oben so stark als unten,
und
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Wenn ferner in dieſen Experimenten ſo wenig Pulver gebraucht wird, daß die davon der Kugel mitgetheilte Geſchwindigkeit nicht uͤber 400 biß 500 Schuh in einer Secunde austraͤgt; ſo bleibt die Kugel im Holz nicht ſtecken, ſondern ſpringt zuruͤck, und das, wenn das Holz ſehr hart iſt, mit einer ſehr groſſen Geſchwindigkeit. Jch habe dieſe ruͤckprel- lende Geſchwindigkeit niemahls mit Fleiß un- terſucht; ich habe aber oͤfters geſehen, daß die Kugel von den umligenden Koͤrpern, wor- auf ſie gefahren, iſt verſehret worden.
Um nun dieſe Gefahr zu vermeiden, wo- bey in Philoſophiſchen Unterſuchen keine Ehre erlangt werden kann, ſo iſt am ſicher- ſten, den Lauf, womit man ſchieſſen will, auf ein ſtarkes und ſchwehres Geſtell zu befeſtigen, und denſelben mit einer nicht allzugeſchwind brennenden Zuͤnd-Roͤhre abzufeuern. Der Lauf muß nach der ganzen Laͤnge wohl befe- ſtiget werden; es kann auch kein Mußketen- Lauf, ſo nach den gewoͤhnlichen Dimenſio- nen geſchmiedet worden, dieſe hier erzehlten Experimente, ohne zu berſten, lange aushal- ten, wie ich zu meinem Schaden mehrmahlen erfahren. Der Lauf, worauf ich mich am meiſten habe verlaſſen koͤnnen, und welchen ich zu dieſem Ende ausdꝛuͤcklich habe verfertigen laſſen, iſt bey nahe oben ſo ſtark als unten,
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Wenn ferner in dieſen Experimenten ſo
wenig Pulver gebraucht wird, daß die davon
der Kugel mitgetheilte Geſchwindigkeit nicht
uͤber 400 biß 500 Schuh in einer Secunde
austraͤgt; ſo bleibt die Kugel im Holz nicht
ſtecken, ſondern ſpringt zuruͤck, und das, wenn
das Holz ſehr hart iſt, mit einer ſehr groſſen
Geſchwindigkeit. Jch habe dieſe ruͤckprel-
lende Geſchwindigkeit niemahls mit Fleiß un-
terſucht; ich habe aber oͤfters geſehen, daß
die Kugel von den umligenden Koͤrpern, wor-
auf ſie gefahren, iſt verſehret worden.
Um nun dieſe Gefahr zu vermeiden, wo-
bey in Philoſophiſchen Unterſuchen keine
Ehre erlangt werden kann, ſo iſt am ſicher-
ſten, den Lauf, womit man ſchieſſen will, auf
ein ſtarkes und ſchwehres Geſtell zu befeſtigen,
und denſelben mit einer nicht allzugeſchwind
brennenden Zuͤnd-Roͤhre abzufeuern. Der
Lauf muß nach der ganzen Laͤnge wohl befe-
ſtiget werden; es kann auch kein Mußketen-
Lauf, ſo nach den gewoͤhnlichen Dimenſio-
nen geſchmiedet worden, dieſe hier erzehlten
Experimente, ohne zu berſten, lange aushal-
ten, wie ich zu meinem Schaden mehrmahlen
erfahren. Der Lauf, worauf ich mich am
meiſten habe verlaſſen koͤnnen, und welchen
ich zu dieſem Ende ausdꝛuͤcklich habe verfertigen
laſſen, iſt bey nahe oben ſo ſtark als unten,
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/183>, abgerufen am 22.11.2024.
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