Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

ten Regeln die wahren Grade der Geschwin-
digkeit anzeigen, die Kugel mag aus einem
langen, oder aus einem kurzen Rohr, geschos-
sen werden, welche Uebereinstimmung nicht
Platz finden könnte, wenn sich das Pulver
nicht auf einmahl entzündete.

Was ferner die Pulverkörner anlangt,
welche öfters unentzündet aus der Canone
gestossen werden sollen, und welche man als
die stärkste Probe anzuführen pflegt, daß sich
das Pulver nicht auf einmahl entzünde: so
hat meines Erachtens Diego Uffano, ein
in der Artillerie sehr erfahrner Mann, schon
die wahre Ursache davon gegeben: Welche
darinne besteht, daß öfters etwas Pulver im
vordern Theil der Canone liegen bleibt, wel-
ches mit dem Ladestock nicht hinter die Kugel
gestossen, und folglich unentzündet wiederum
heraus geschmissen wird. (a) Dieses kann
auch sowohl in kleinen Gewehren, als in Ca-
nonen, schwehrlich vermieden werden, inson-
derheit wenn schon etliche Schüsse daraus ge-
schehen sind. Unterdessen will ich doch nicht
läugnen, daß sich nicht bisweilen auch im be-
sten Pulver einige Körner finden sollten, wel-
che dem übrigen Wesen des Pulvers so un-
gleich sind, daß dieselben, ungeachtet sie rings
herum mit Feuer umgeben sind, dennoch nicht

Feuer

(a) Man besehe seine Dialog. 20.

H 4

ten Regeln die wahren Grade der Geſchwin-
digkeit anzeigen, die Kugel mag aus einem
langen, oder aus einem kurzen Rohr, geſchoſ-
ſen werden, welche Uebereinſtimmung nicht
Platz finden koͤnnte, wenn ſich das Pulver
nicht auf einmahl entzuͤndete.

Was ferner die Pulverkoͤrner anlangt,
welche oͤfters unentzuͤndet aus der Canone
geſtoſſen werden ſollen, und welche man als
die ſtaͤrkſte Probe anzufuͤhren pflegt, daß ſich
das Pulver nicht auf einmahl entzuͤnde: ſo
hat meines Erachtens Diego Uffano, ein
in der Artillerie ſehr erfahrner Mann, ſchon
die wahre Urſache davon gegeben: Welche
darinne beſteht, daß oͤfters etwas Pulver im
vordern Theil der Canone liegen bleibt, wel-
ches mit dem Ladeſtock nicht hinter die Kugel
geſtoſſen, und folglich unentzuͤndet wiederum
heraus geſchmiſſen wird. (a) Dieſes kann
auch ſowohl in kleinen Gewehren, als in Ca-
nonen, ſchwehrlich vermieden werden, inſon-
derheit wenn ſchon etliche Schuͤſſe daraus ge-
ſchehen ſind. Unterdeſſen will ich doch nicht
laͤugnen, daß ſich nicht bisweilen auch im be-
ſten Pulver einige Koͤrner finden ſollten, wel-
che dem uͤbrigen Weſen des Pulvers ſo un-
gleich ſind, daß dieſelben, ungeachtet ſie rings
herum mit Feuer umgeben ſind, dennoch nicht

Feuer

(a) Man beſehe ſeine Dialog. 20.

H 4

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0139" n="119"/>
ten Regeln die wahren <hi rendition="#aq">Grad</hi>e der Ge&#x017F;chwin-<lb/>
digkeit anzeigen, die Kugel mag aus einem<lb/>
langen, oder aus einem kurzen Rohr, ge&#x017F;cho&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en werden, welche Ueberein&#x017F;timmung nicht<lb/>
Platz finden ko&#x0364;nnte, wenn &#x017F;ich das Pulver<lb/>
nicht auf einmahl entzu&#x0364;ndete.</p><lb/>
            <p>Was ferner die Pulverko&#x0364;rner anlangt,<lb/>
welche o&#x0364;fters unentzu&#x0364;ndet aus der Canone<lb/>
ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en werden &#x017F;ollen, und welche man als<lb/>
die &#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;te Probe anzufu&#x0364;hren pflegt, daß &#x017F;ich<lb/>
das Pulver nicht auf einmahl entzu&#x0364;nde: &#x017F;o<lb/>
hat meines Erachtens <hi rendition="#aq">Diego Uffano</hi>, ein<lb/>
in der <hi rendition="#aq">Artillerie</hi> &#x017F;ehr erfahrner Mann, &#x017F;chon<lb/>
die wahre Ur&#x017F;ache davon gegeben: Welche<lb/>
darinne be&#x017F;teht, daß o&#x0364;fters etwas Pulver im<lb/>
vordern Theil der Canone liegen bleibt, wel-<lb/>
ches mit dem <hi rendition="#fr">Lade&#x017F;tock</hi> nicht hinter die Kugel<lb/>
ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, und folglich unentzu&#x0364;ndet wiederum<lb/>
heraus ge&#x017F;chmi&#x017F;&#x017F;en wird. <note place="foot" n="(a)">Man be&#x017F;ehe &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Dialog.</hi> 20.</note> Die&#x017F;es kann<lb/>
auch &#x017F;owohl in kleinen Gewehren, als in Ca-<lb/>
nonen, &#x017F;chwehrlich vermieden werden, in&#x017F;on-<lb/>
derheit wenn &#x017F;chon etliche Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e daraus ge-<lb/>
&#x017F;chehen &#x017F;ind. Unterde&#x017F;&#x017F;en will ich doch nicht<lb/>
la&#x0364;ugnen, daß &#x017F;ich nicht bisweilen auch im be-<lb/>
&#x017F;ten Pulver einige Ko&#x0364;rner finden &#x017F;ollten, wel-<lb/>
che dem u&#x0364;brigen We&#x017F;en des Pulvers &#x017F;o un-<lb/>
gleich &#x017F;ind, daß die&#x017F;elben, ungeachtet &#x017F;ie rings<lb/>
herum mit Feuer umgeben &#x017F;ind, dennoch nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Feuer</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[119/0139] ten Regeln die wahren Grade der Geſchwin- digkeit anzeigen, die Kugel mag aus einem langen, oder aus einem kurzen Rohr, geſchoſ- ſen werden, welche Uebereinſtimmung nicht Platz finden koͤnnte, wenn ſich das Pulver nicht auf einmahl entzuͤndete. Was ferner die Pulverkoͤrner anlangt, welche oͤfters unentzuͤndet aus der Canone geſtoſſen werden ſollen, und welche man als die ſtaͤrkſte Probe anzufuͤhren pflegt, daß ſich das Pulver nicht auf einmahl entzuͤnde: ſo hat meines Erachtens Diego Uffano, ein in der Artillerie ſehr erfahrner Mann, ſchon die wahre Urſache davon gegeben: Welche darinne beſteht, daß oͤfters etwas Pulver im vordern Theil der Canone liegen bleibt, wel- ches mit dem Ladeſtock nicht hinter die Kugel geſtoſſen, und folglich unentzuͤndet wiederum heraus geſchmiſſen wird. (a) Dieſes kann auch ſowohl in kleinen Gewehren, als in Ca- nonen, ſchwehrlich vermieden werden, inſon- derheit wenn ſchon etliche Schuͤſſe daraus ge- ſchehen ſind. Unterdeſſen will ich doch nicht laͤugnen, daß ſich nicht bisweilen auch im be- ſten Pulver einige Koͤrner finden ſollten, wel- che dem uͤbrigen Weſen des Pulvers ſo un- gleich ſind, daß dieſelben, ungeachtet ſie rings herum mit Feuer umgeben ſind, dennoch nicht Feuer (a) Man beſehe ſeine Dialog. 20. H 4

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/139
Zitationshilfe:	Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/139>, abgerufen am 25.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.