ein gran Pulver, durch die Entzündung einen cubischen Zoll von der elastischen und der Luft ähnlichen Materie hervor bringe. Wenn man aber die Verhältniß des Raums, wel- chen das Pulver einnimmt, zu dem Raum, welchen die daraus erzeugte subtile Materie, nachdem dieselbe mit der natürlichen Luft ei- nerley Dichte erreichet, erfüllet, zu wissen ver- langt, so wird dieselbe von Hauksbee angege- ben, wie 1 zu 232; welche Abweichung von der unsrigen so geringe ist, daß dieselbe bloß allein von dem Unterscheid des Pulvers mag hergekommen seyn. Hieraus können wir auch den Schluß ziehen, daß die äussere Luft in der Erzeugung dieser subtilen Materie aus dem Pulver keine Veränderung verursache. Denn wann wir des Hauskbees Versuche mit unsern eigenen vergleichen, so erhellet, daß aus dem Pulver eben so viel dergleichen sub- tile Materie in der Luft, als in einem Luft-lee- ren Raum, hervor gebracht worden.
Wenn also diese aus dem Pulver erzeug- te subtile Materie sich nicht ausdehnen könnte, sondern in eben dem Raum, welchen vorher das Pulver eingenommen, eingeschlos- sen bliebe; so würde dieselbe 244 mahl dichter seyn, und folglich auch eine 244 mahl grössere Elasticität haben, als die natürliche Luft, wenn dieselbe nehmlich mit der Luft auch ei- nerley Grad der Wärme haben solte. Allein,
da
ein gran Pulver, durch die Entzuͤndung einen cubiſchen Zoll von der elaſtiſchen und der Luft aͤhnlichen Materie hervor bringe. Wenn man aber die Verhaͤltniß des Raums, wel- chen das Pulver einnimmt, zu dem Raum, welchen die daraus erzeugte ſubtile Materie, nachdem dieſelbe mit der natuͤrlichen Luft ei- nerley Dichte erreichet, erfuͤllet, zu wiſſen ver- langt, ſo wird dieſelbe von Hauksbée angege- ben, wie 1 zu 232; welche Abweichung von der unſrigen ſo geringe iſt, daß dieſelbe bloß allein von dem Unterſcheid des Pulvers mag hergekommen ſeyn. Hieraus koͤnnen wir auch den Schluß ziehen, daß die aͤuſſere Luft in der Erzeugung dieſer ſubtilen Materie aus dem Pulver keine Veraͤnderung verurſache. Denn wann wir des Hauskbées Verſuche mit unſern eigenen vergleichen, ſo erhellet, daß aus dem Pulver eben ſo viel dergleichen ſub- tile Materie in der Luft, als in einem Luft-lee- ren Raum, hervor gebracht worden.
Wenn alſo dieſe aus dem Pulver erzeug- te ſubtile Materie ſich nicht ausdehnen koͤnnte, ſondern in eben dem Raum, welchen vorher das Pulver eingenommen, eingeſchloſ- ſen bliebe; ſo wuͤrde dieſelbe 244 mahl dichter ſeyn, und folglich auch eine 244 mahl groͤſſere Elaſticitaͤt haben, als die natuͤrliche Luft, wenn dieſelbe nehmlich mit der Luft auch ei- nerley Grad der Waͤrme haben ſolte. Allein,
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ein gran Pulver, durch die Entzuͤndung einen
cubiſchen Zoll von der elaſtiſchen und der Luft
aͤhnlichen Materie hervor bringe. Wenn
man aber die Verhaͤltniß des Raums, wel-
chen das Pulver einnimmt, zu dem Raum,
welchen die daraus erzeugte ſubtile Materie,
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nerley Dichte erreichet, erfuͤllet, zu wiſſen ver-
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ben, wie 1 zu 232; welche Abweichung von
der unſrigen ſo geringe iſt, daß dieſelbe bloß
allein von dem Unterſcheid des Pulvers mag
hergekommen ſeyn. Hieraus koͤnnen wir
auch den Schluß ziehen, daß die aͤuſſere Luft in
der Erzeugung dieſer ſubtilen Materie aus
dem Pulver keine Veraͤnderung verurſache.
Denn wann wir des Hauskbées Verſuche
mit unſern eigenen vergleichen, ſo erhellet, daß
aus dem Pulver eben ſo viel dergleichen ſub-
tile Materie in der Luft, als in einem Luft-lee-
ren Raum, hervor gebracht worden.
Wenn alſo dieſe aus dem Pulver erzeug-
te ſubtile Materie ſich nicht ausdehnen
koͤnnte, ſondern in eben dem Raum, welchen
vorher das Pulver eingenommen, eingeſchloſ-
ſen bliebe; ſo wuͤrde dieſelbe 244 mahl dichter
ſeyn, und folglich auch eine 244 mahl groͤſſere
Elaſticitaͤt haben, als die natuͤrliche Luft,
wenn dieſelbe nehmlich mit der Luft auch ei-
nerley Grad der Waͤrme haben ſolte. Allein,
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/112>, abgerufen am 22.11.2024.
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