Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
Nun wein ich um den Eh'gemahl, Und muß mich wahrlich schämen, Mich so verliebt zu grämen. Ja, ja, nichts ist betrübter, Als wenn man ruhig liebt; Doch der wird stets verliebter, Den liebend man betrübt. Drum quälet jedes gute Weib Den Ehgemahl zum Zeitvertreib Aus Furcht, daß Langeweile Des Herzenswunden heile. (ab.) Siebente Scene. Zelu. Sinabal. Sinabal. Den Göttern heil'ger Priester, Du kennest die Gefahren, Die sich um mich, gleich Wetterwolken, sam- meln. O flehe zu dem Himmel, der dich liebt, Für deines Königs, und des Landes Wohl- fahrt. Köstliche Schätze sind für dich bereitet, Ein Lohn für deine Treue.
Nun wein ich um den Eh'gemahl, Und muß mich wahrlich schämen, Mich so verliebt zu grämen. Ja, ja, nichts ist betrübter, Als wenn man ruhig liebt; Doch der wird stets verliebter, Den liebend man betrübt. Drum quälet jedes gute Weib Den Ehgemahl zum Zeitvertreib Aus Furcht, daß Langeweile Des Herzenswunden heile. (ab.) Siebente Scene. Zelu. Sinabal. Sinabal. Den Göttern heil'ger Priester, Du kennest die Gefahren, Die sich um mich, gleich Wetterwolken, sam- meln. O flehe zu dem Himmel, der dich liebt, Für deines Königs, und des Landes Wohl- fahrt. Köstliche Schätze sind für dich bereitet, Ein Lohn für deine Treue. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#PAP"> <p><pb facs="#f0031" n="27"/> Nun wein ich um den Eh'gemahl,<lb/> Und muß mich wahrlich schämen,<lb/> Mich so verliebt zu grämen.</p><lb/> <p>Ja, ja, nichts ist betrübter,<lb/> Als wenn man ruhig liebt;<lb/> Doch der wird stets verliebter,<lb/> Den liebend man betrübt.<lb/> Drum quälet jedes gute Weib<lb/> Den Ehgemahl zum Zeitvertreib<lb/> Aus Furcht, daß Langeweile<lb/> Des Herzenswunden heile.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Siebente Scene.</head><lb/> <p>Zelu. Sinabal.</p><lb/> <sp who="#SIN"> <speaker>Sinabal.</speaker><lb/> <p>Den Göttern heil'ger Priester,<lb/> Du kennest die Gefahren,<lb/> Die sich um mich, gleich Wetterwolken, sam-<lb/> meln.</p><lb/> <p>O flehe zu dem Himmel, der dich liebt,<lb/> Für deines Königs, und des Landes Wohl-<lb/> fahrt.</p><lb/> <p>Köstliche Schätze sind für dich bereitet,<lb/> Ein Lohn für deine Treue.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0031]
Nun wein ich um den Eh'gemahl,
Und muß mich wahrlich schämen,
Mich so verliebt zu grämen.
Ja, ja, nichts ist betrübter,
Als wenn man ruhig liebt;
Doch der wird stets verliebter,
Den liebend man betrübt.
Drum quälet jedes gute Weib
Den Ehgemahl zum Zeitvertreib
Aus Furcht, daß Langeweile
Des Herzenswunden heile.
(ab.)
Siebente Scene.
Zelu. Sinabal.
Sinabal.
Den Göttern heil'ger Priester,
Du kennest die Gefahren,
Die sich um mich, gleich Wetterwolken, sam-
meln.
O flehe zu dem Himmel, der dich liebt,
Für deines Königs, und des Landes Wohl-
fahrt.
Köstliche Schätze sind für dich bereitet,
Ein Lohn für deine Treue.
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/31>, abgerufen am 22.07.2024. |