Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806. Zobea. Dein heilig stilles Wesen, Es flößet seltsam mir Vertrauen ein, Dem ich nicht widerstehe. Du zwingest mir ein tief verborgenes Geheimniß ab. -- So höre: Hoch auf einem steilen Felsen Steht in Ormus unser Pallast, Und bis zu des Meeres Ufern Dehnet sich sein bunter Garten. Eine stille Bucht umschließt er Mit den blumigen Terrassen, Die im Kreise hoch erglänzen, Wie des Regenbogens Farben. Laue Luft nur wallet leise Auf dem lichten Wasserplane, Dessen helle stille Wellen Nimmer mit dem Sturme rangen. Dort am Ufer in den Blumen Saß ich singend eines Tages; Es begleitete die Zofe Den Gesang mit ihrer Harfe. Jn die Ferne blickt' ich sehnlich Hin nach unbekannten Landen; Zobea. Dein heilig stilles Wesen, Es flößet seltsam mir Vertrauen ein, Dem ich nicht widerstehe. Du zwingest mir ein tief verborgenes Geheimniß ab. — So höre: Hoch auf einem steilen Felsen Steht in Ormus unser Pallast, Und bis zu des Meeres Ufern Dehnet sich sein bunter Garten. Eine stille Bucht umschließt er Mit den blumigen Terrassen, Die im Kreise hoch erglänzen, Wie des Regenbogens Farben. Laue Luft nur wallet leise Auf dem lichten Wasserplane, Dessen helle stille Wellen Nimmer mit dem Sturme rangen. Dort am Ufer in den Blumen Saß ich singend eines Tages; Es begleitete die Zofe Den Gesang mit ihrer Harfe. Jn die Ferne blickt' ich sehnlich Hin nach unbekannten Landen; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0016" n="12"/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>Dein heilig stilles Wesen,<lb/> Es flößet seltsam mir Vertrauen ein,<lb/> Dem ich nicht widerstehe.<lb/> Du zwingest mir ein tief verborgenes<lb/> Geheimniß ab. — So höre:</p><lb/> <p>Hoch auf einem steilen Felsen<lb/> Steht in Ormus unser Pallast,<lb/> Und bis zu des Meeres Ufern<lb/> Dehnet sich sein bunter Garten.</p><lb/> <p>Eine stille Bucht umschließt er<lb/> Mit den blumigen Terrassen,<lb/> Die im Kreise hoch erglänzen,<lb/> Wie des Regenbogens Farben.</p><lb/> <p>Laue Luft nur wallet leise<lb/> Auf dem lichten Wasserplane,<lb/> Dessen helle stille Wellen<lb/> Nimmer mit dem Sturme rangen.</p><lb/> <p>Dort am Ufer in den Blumen<lb/> Saß ich singend eines Tages;<lb/> Es begleitete die Zofe<lb/> Den Gesang mit ihrer Harfe.</p><lb/> <p>Jn die Ferne blickt' ich sehnlich<lb/> Hin nach unbekannten Landen;<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0016]
Zobea.
Dein heilig stilles Wesen,
Es flößet seltsam mir Vertrauen ein,
Dem ich nicht widerstehe.
Du zwingest mir ein tief verborgenes
Geheimniß ab. — So höre:
Hoch auf einem steilen Felsen
Steht in Ormus unser Pallast,
Und bis zu des Meeres Ufern
Dehnet sich sein bunter Garten.
Eine stille Bucht umschließt er
Mit den blumigen Terrassen,
Die im Kreise hoch erglänzen,
Wie des Regenbogens Farben.
Laue Luft nur wallet leise
Auf dem lichten Wasserplane,
Dessen helle stille Wellen
Nimmer mit dem Sturme rangen.
Dort am Ufer in den Blumen
Saß ich singend eines Tages;
Es begleitete die Zofe
Den Gesang mit ihrer Harfe.
Jn die Ferne blickt' ich sehnlich
Hin nach unbekannten Landen;
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/16>, abgerufen am 22.07.2024. |