Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
Jch weiß es jetzt, es war verwegen; Drum Sohn, sey das mein Seegen. Lern' Lust und Leid auf Erden erst begreifen, Um so zur Himmelsfreude zu gereifen. (Er stirbt. Almansor wirft sich weinend über den Todten. Jndem hört man eine liebliche Musik, die Sylphen steigen in ihren Wolken nieder.) Chor der Sylphen. Laßt uns auf die Erde nieder wallen, Osmar ist gefallen, Durch des Sohnes Hand. Also war es unsers Königs Willen; Doch den Schmerz zu stillen, Sind wir her gesandt. Vier Stimmen (sie sind aus den Wolken gestiegen und richten Almansor auf.) Jüngling wiß, es frommet dein Weinen, Diesem Todten nicht; Der ist droben Aufgehoben; Der lebt seelig bei den Reinen, Nah' dem ew'gen Licht. Aber du mußt weiter nützen, Dienen dieser Welt; Leiden, handeln, Jrren, wandeln,
Jch weiß es jetzt, es war verwegen; Drum Sohn, sey das mein Seegen. Lern' Lust und Leid auf Erden erst begreifen, Um so zur Himmelsfreude zu gereifen. (Er stirbt. Almansor wirft sich weinend über den Todten. Jndem hört man eine liebliche Musik, die Sylphen steigen in ihren Wolken nieder.) Chor der Sylphen. Laßt uns auf die Erde nieder wallen, Osmar ist gefallen, Durch des Sohnes Hand. Also war es unsers Königs Willen; Doch den Schmerz zu stillen, Sind wir her gesandt. Vier Stimmen (sie sind aus den Wolken gestiegen und richten Almansor auf.) Jüngling wiß, es frommet dein Weinen, Diesem Todten nicht; Der ist droben Aufgehoben; Der lebt seelig bei den Reinen, Nah' dem ew'gen Licht. Aber du mußt weiter nützen, Dienen dieser Welt; Leiden, handeln, Jrren, wandeln, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#OSM"> <p><pb facs="#f0131" n="127"/> Jch weiß es jetzt, es war verwegen;<lb/> Drum Sohn, sey das mein Seegen.<lb/> Lern' Lust und Leid auf Erden erst begreifen,<lb/> Um so zur Himmelsfreude zu gereifen.</p><lb/> <stage>(Er stirbt. <hi rendition="#g">Almansor</hi> wirft sich weinend über den<lb/> Todten. Jndem hört man eine liebliche Musik, die<lb/><hi rendition="#g">Sylphen</hi> steigen in ihren Wolken nieder.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHORS"> <speaker>Chor der Sylphen.</speaker><lb/> <p>Laßt uns auf die Erde nieder wallen,<lb/> Osmar ist gefallen,<lb/> Durch des Sohnes Hand.<lb/> Also war es unsers Königs Willen;<lb/> Doch den Schmerz zu stillen,<lb/> Sind wir her gesandt.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIESTIMM"> <speaker>Vier Stimmen</speaker><lb/> <stage>(sie sind aus den Wolken gestiegen und richten<lb/> Almansor auf.)</stage><lb/> <p>Jüngling wiß, es frommet dein Weinen,<lb/> Diesem Todten nicht;<lb/> Der ist droben<lb/> Aufgehoben;<lb/> Der lebt seelig bei den Reinen,<lb/> Nah' dem ew'gen Licht.</p><lb/> <p>Aber du mußt weiter nützen,<lb/> Dienen dieser Welt;<lb/> Leiden, handeln,<lb/> Jrren, wandeln,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0131]
Jch weiß es jetzt, es war verwegen;
Drum Sohn, sey das mein Seegen.
Lern' Lust und Leid auf Erden erst begreifen,
Um so zur Himmelsfreude zu gereifen.
(Er stirbt. Almansor wirft sich weinend über den
Todten. Jndem hört man eine liebliche Musik, die
Sylphen steigen in ihren Wolken nieder.)
Chor der Sylphen.
Laßt uns auf die Erde nieder wallen,
Osmar ist gefallen,
Durch des Sohnes Hand.
Also war es unsers Königs Willen;
Doch den Schmerz zu stillen,
Sind wir her gesandt.
Vier Stimmen
(sie sind aus den Wolken gestiegen und richten
Almansor auf.)
Jüngling wiß, es frommet dein Weinen,
Diesem Todten nicht;
Der ist droben
Aufgehoben;
Der lebt seelig bei den Reinen,
Nah' dem ew'gen Licht.
Aber du mußt weiter nützen,
Dienen dieser Welt;
Leiden, handeln,
Jrren, wandeln,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |