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Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.

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bemerkt. Wahrlich hier ist es schön, hier ge-
fällt mir's.

(Sie setzen sich.)
Leporello (nach einer Pause.)
Ach!
Papagena.
Warum seufzen Sie?
Leporello.
Das ist ein Naturfehler, sobald ich in einer
Laube sitze, fange ich gleich an zu seufzen.
-- Wollen Sie nicht ihre Fackel ablegen?

(Er nimmt ihr die Fackel aus der Hand, läßt sie
fallen, sie verlischt.)
Papagena (springt auf.)
Nun sehen Sie wohl, Herr Großkammerdie-
ner, was Sie gemacht haben mit ihrer ewi-
gen Dienstbeflissenheit. Nun sind wir ohne
Licht, und der Mond scheint so trübe, daß
man kaum drei Schritte vor sich sehen kann.
Leporello.
Eigentlich brauche ich nicht einmal so weit
vor mir zu sehen; aber wenn die Dunkel-
heit Sie beunruhigt, die Fackel soll gleich
wieder brennen. Wo hab ich denn mein
Feuerzeug? (er sucht in allen Taschen.) Jch hab es
doch sonst immer bei mir, aber gerade wenn
man's braucht -- still! nein das ist es auch
nicht.
(Die Rolle fällt ihn aus der Tasche.
bemerkt. Wahrlich hier ist es schön, hier ge-
fällt mir's.

(Sie setzen sich.)
Leporello (nach einer Pause.)
Ach!
Papagena.
Warum seufzen Sie?
Leporello.
Das ist ein Naturfehler, sobald ich in einer
Laube sitze, fange ich gleich an zu seufzen.
— Wollen Sie nicht ihre Fackel ablegen?

(Er nimmt ihr die Fackel aus der Hand, läßt sie
fallen, sie verlischt.)
Papagena (springt auf.)
Nun sehen Sie wohl, Herr Großkammerdie-
ner, was Sie gemacht haben mit ihrer ewi-
gen Dienstbeflissenheit. Nun sind wir ohne
Licht, und der Mond scheint so trübe, daß
man kaum drei Schritte vor sich sehen kann.
Leporello.
Eigentlich brauche ich nicht einmal so weit
vor mir zu sehen; aber wenn die Dunkel-
heit Sie beunruhigt, die Fackel soll gleich
wieder brennen. Wo hab ich denn mein
Feuerzeug? (er sucht in allen Taschen.) Jch hab es
doch sonst immer bei mir, aber gerade wenn
man's braucht — still! nein das ist es auch
nicht.
(Die Rolle fällt ihn aus der Tasche.
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[113/0117] bemerkt. Wahrlich hier ist es schön, hier ge- fällt mir's. (Sie setzen sich.) Leporello (nach einer Pause.) Ach! Papagena. Warum seufzen Sie? Leporello. Das ist ein Naturfehler, sobald ich in einer Laube sitze, fange ich gleich an zu seufzen. — Wollen Sie nicht ihre Fackel ablegen? (Er nimmt ihr die Fackel aus der Hand, läßt sie fallen, sie verlischt.) Papagena (springt auf.) Nun sehen Sie wohl, Herr Großkammerdie- ner, was Sie gemacht haben mit ihrer ewi- gen Dienstbeflissenheit. Nun sind wir ohne Licht, und der Mond scheint so trübe, daß man kaum drei Schritte vor sich sehen kann. Leporello. Eigentlich brauche ich nicht einmal so weit vor mir zu sehen; aber wenn die Dunkel- heit Sie beunruhigt, die Fackel soll gleich wieder brennen. Wo hab ich denn mein Feuerzeug? (er sucht in allen Taschen.) Jch hab es doch sonst immer bei mir, aber gerade wenn man's braucht — still! nein das ist es auch nicht. (Die Rolle fällt ihn aus der Tasche.

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Zitationshilfe: Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/117>, abgerufen am 22.11.2024.