Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.Drey Dinge verlang' ich, ihr Geister der Hölle, Zuerst aus der Erde siebentem Herzen Jm innersten Kern der Erde ruht; Es entsteht in der Mitte des Theaters ein sprudelnder rauchender Quell. An der einen Seite des Quells steigt eine formlose lange graue Gestalt hervor, die mit bei- den Händen den Kelch hält, von der andern Seite eine kleinere transparente arabesque Figur, deren Haupt mit sieben Flammen umgeben ist. Erdgeist, mein Rächer hier, Drey Dinge verlang' ich, ihr Geister der Hölle, Zuerst aus der Erde siebentem Herzen Jm innersten Kern der Erde ruht; Es entsteht in der Mitte des Theaters ein sprudelnder rauchender Quell. An der einen Seite des Quells steigt eine formlose lange graue Gestalt hervor, die mit bei- den Händen den Kelch hält, von der andern Seite eine kleinere transparente arabesque Figur, deren Haupt mit sieben Flammen umgeben ist. Erdgeist, mein Rächer hier, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0106" n="102"/> <p>Drey Dinge verlang' ich, ihr Geister der Hölle,<lb/> Drey Dinge, die schaffet dem Meister zur<lb/> Stelle.</p><lb/> <p>Zuerst aus der Erde siebentem Herzen<lb/> Treibet herbei siedendes Blut;<lb/> Dann ich will den Kelch, der aus sieben'rley<lb/> Erzen</p><lb/> <p>Jm innersten Kern der Erde ruht;<lb/> Und endlich verlang' ich sieben Kerzen,<lb/> Entzündet in quallmender Höllengluth.<lb/> Es ruft euch des Meisters Stimme hervor —<lb/> Empor, ihr Geister, empor, empor!</p><lb/> <stage>Es entsteht in der Mitte des Theaters ein sprudelnder<lb/> rauchender Quell. An der einen Seite des Quells steigt<lb/> eine formlose lange graue Gestalt hervor, die mit bei-<lb/> den Händen den Kelch hält, von der andern Seite eine<lb/> kleinere transparente arabesque Figur, deren Haupt<lb/> mit sieben Flammen umgeben ist.</stage><lb/> <p>Erdgeist, mein Rächer hier,<lb/> Gieb nun den Becher mir!<lb/> Gieb mir den blinkenden winkenden her —<lb/> Siehst du, so brauch' ich ihn,<lb/> Siehst du, so brauch' ich ihn,<lb/> Tief in den sausenden brausenden Quell —<lb/> Dreymal wird eingeschenkt,<lb/> Dreymal wird reingeschenkt,<lb/> Dreymal nach altem, nach waltendem Brauch —<lb/> Nun mußt du Flammender,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0106]
Drey Dinge verlang' ich, ihr Geister der Hölle,
Drey Dinge, die schaffet dem Meister zur
Stelle.
Zuerst aus der Erde siebentem Herzen
Treibet herbei siedendes Blut;
Dann ich will den Kelch, der aus sieben'rley
Erzen
Jm innersten Kern der Erde ruht;
Und endlich verlang' ich sieben Kerzen,
Entzündet in quallmender Höllengluth.
Es ruft euch des Meisters Stimme hervor —
Empor, ihr Geister, empor, empor!
Es entsteht in der Mitte des Theaters ein sprudelnder
rauchender Quell. An der einen Seite des Quells steigt
eine formlose lange graue Gestalt hervor, die mit bei-
den Händen den Kelch hält, von der andern Seite eine
kleinere transparente arabesque Figur, deren Haupt
mit sieben Flammen umgeben ist.
Erdgeist, mein Rächer hier,
Gieb nun den Becher mir!
Gieb mir den blinkenden winkenden her —
Siehst du, so brauch' ich ihn,
Siehst du, so brauch' ich ihn,
Tief in den sausenden brausenden Quell —
Dreymal wird eingeschenkt,
Dreymal wird reingeschenkt,
Dreymal nach altem, nach waltendem Brauch —
Nun mußt du Flammender,
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/106>, abgerufen am 16.02.2025. |