die Darstellung auf die drei Hauptfiguren beschränken und wieder, wie es schon in früherer Zeit gewöhnlich war, die Waffen des Achilleus einfach weglassen, repräsentieren bereits den Verfall.
Auf den älteren schwarzfigurigen Darstellungen der Scene ist natürlich von einer feineren Charakteristik der Helden über- haupt noch nicht die Rede, so dass zweimal Odysseus, einmal sogar Agamemnon bartlos erscheint. Dass die Waffen des Achilleus nicht dargestellt werden, ist hier einfach die Regel; eine ganz vereinzelte Ausnahme macht die Darstellung auf einer Lekythos im Berliner Museum (No. 709 H. O, 23), welche die beifolgende Abbildung verkleinert wiedergiebt.
[Abbildung]
Hier sehen wir als Andeutung der umstrittenen Waffen einen Helm, einen Schild und einen Speer in der Mitte liegen. Der kleine Raum zwang den Künstler, die einschreitenden Achaier wegzulassen und die Scene auf Aias, Odysseus und Agamemnon zu beschränken, gerade wie es auf den eben erwähnten späten rotfigurigen Vasen geschehen ist.
Ob Klein übrigens Recht daran getan hat, die Münchener Vase (No. 330, publiziert Arch. Zeit. 1854 Taf. LXVII) aus dieser Reihe auszuschliessen, erscheint mir mehr als fraglich. Klein
die Darstellung auf die drei Hauptfiguren beschränken und wieder, wie es schon in früherer Zeit gewöhnlich war, die Waffen des Achilleus einfach weglassen, repräsentieren bereits den Verfall.
Auf den älteren schwarzfigurigen Darstellungen der Scene ist natürlich von einer feineren Charakteristik der Helden über- haupt noch nicht die Rede, so daſs zweimal Odysseus, einmal sogar Agamemnon bartlos erscheint. Daſs die Waffen des Achilleus nicht dargestellt werden, ist hier einfach die Regel; eine ganz vereinzelte Ausnahme macht die Darstellung auf einer Lekythos im Berliner Museum (No. 709 H. O, 23), welche die beifolgende Abbildung verkleinert wiedergiebt.
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Hier sehen wir als Andeutung der umstrittenen Waffen einen Helm, einen Schild und einen Speer in der Mitte liegen. Der kleine Raum zwang den Künstler, die einschreitenden Achaier wegzulassen und die Scene auf Aias, Odysseus und Agamemnon zu beschränken, gerade wie es auf den eben erwähnten späten rotfigurigen Vasen geschehen ist.
Ob Klein übrigens Recht daran getan hat, die Münchener Vase (No. 330, publiziert Arch. Zeit. 1854 Taf. LXVII) aus dieser Reihe auszuschlieſsen, erscheint mir mehr als fraglich. Klein
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die Darstellung auf die drei Hauptfiguren beschränken und wieder,
wie es schon in früherer Zeit gewöhnlich war, die Waffen des
Achilleus einfach weglassen, repräsentieren bereits den Verfall.
Auf den älteren schwarzfigurigen Darstellungen der Scene
ist natürlich von einer feineren Charakteristik der Helden über-
haupt noch nicht die Rede, so daſs zweimal Odysseus, einmal sogar
Agamemnon bartlos erscheint. Daſs die Waffen des Achilleus
nicht dargestellt werden, ist hier einfach die Regel; eine ganz
vereinzelte Ausnahme macht die Darstellung auf einer Lekythos
im Berliner Museum (No. 709 H. O, 23), welche die beifolgende
Abbildung verkleinert wiedergiebt.
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Hier sehen wir als Andeutung der umstrittenen Waffen einen
Helm, einen Schild und einen Speer in der Mitte liegen. Der
kleine Raum zwang den Künstler, die einschreitenden Achaier
wegzulassen und die Scene auf Aias, Odysseus und Agamemnon
zu beschränken, gerade wie es auf den eben erwähnten späten
rotfigurigen Vasen geschehen ist.
Ob Klein übrigens Recht daran getan hat, die Münchener
Vase (No. 330, publiziert Arch. Zeit. 1854 Taf. LXVII) aus dieser
Reihe auszuschlieſsen, erscheint mir mehr als fraglich. Klein
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Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_griechische_1881/231>, abgerufen am 16.02.2025.
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